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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 18.03.2013, 16:59   #1
männlich Heinz
 
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Standard Wehmuts-Sonett

In stiller Wehmut denk ich oft der Stunden,
da mich Natur vermochte zu beglücken,
als ich mit Lust und wachsendem Entzücken
bei allen mehr als blanke Haut gefunden.

Ein weiches Vlies mit allerliebsten Locken
verzierte reizend jeden Venushügel,
mich hielten weder Zaum noch straffe Zügel,
es kitzelte zwar sehr, doch unerschrocken

befühlte meine Hand mit sündigem Verlangen
das krause Moos der willig-süßen Holden
und fand ihr Ziel trotz aller seidnen Schlingen.

Heute sieht man tolle Piercings prangen,
mal Ringe, meistens silbern, selten golden.
Ihr seht wie Babys aus - und das soll’s bringen?
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Alt 21.03.2013, 12:17   #2
gummibaum
 
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Vollendetes Sonett mit anschaulicher Wortwahl, frivolem Inhalt und trivialem Ende.

LG gummibaum
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Alt 21.03.2013, 15:06   #3
Thing
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Hallo, Heinz -

das ist erstklassig!
Gerade das zweite Terzett macht den Titel bedeutungsvoll.
Über die morbiden Methoden, eine juvenile Unberührtheit vorzutäuschen, will ich gar nicht spekulieren. Die liefern zur Genüge Hochglanzmagazine.

Wehmütigen Gruß
von
Thing
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Alt 21.03.2013, 23:57   #4
männlich Heinz
 
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Lieber Gummibaum,
dass ich für mein erstes Sonett gleich so ein Lob einhandle, macht mich fast verlegen. Ich danke Dir und Du gehörst nun zu denen, die mich ermuntern, öfter mal in dieser Form zu schreiben.
Lieber Thing,
"die morbiden Methoden, eine juvenile Unberührtheit vorzutäuschen" - besser hätte ich es nicht sagen können! Aber es gibt noch andere Methoden mit demselben Zweck - siehe die den Catwalk bekaksenden Knochengerüste, bei denen nur das Kleid verraten könnte: Da steckt ein weibliches Wesen drin. Oder ist es eher die Angst/Abscheu der Designer vor einer "richtigen" Frau?
Aufrichtigen Dank für einen weiteren Wehmütigen!
Liebe Grüße Euch beiden,
Heinz
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Alt 22.03.2013, 17:02   #5
männlich Rehti
 
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Ähm, entschuldige bitte, Heinz,

aber dieses Altherrengejammer ist unerträglich. Es gäbe sicherlich viel zu sagen über die Gefährdungen, die von Schönheitsidealen ausgehen, wie z.B. den vielfach geförderten Selbsthass junger Mädchen und Jungen, aber davon handelt dein Sonett allenfalls am Rande. Sind denn etwa die jungen Frauen, die du so despektierlich als Knochengerüste bezeichnest, keine "richtigen" Frauen? Sind es diejenigen ebenfalls nicht, die sich piercen lassen und ihre Körperbehaarung formen oder entfernen?

Was ich hier lese:

"Ich (verm. alter Mann) finde, früher, als die Haare noch wild wuchsen, war alles besser mit den Damen. Heute kann ich mir die ja gar nicht mehr anschauen. Unerträglich finde ich, wie die heutige Jugend mit der Sexualität umgeht, denn nur ich (verm. alter Mann) weiß doch, wie das weibliche Geschlecht (haha, ja Doppeldeutigkeit) auszusehen haben muss, egal wie es die Damen halten wollen, denn die haben für mich (verm. alter Mann) eh nichts zu melden."

LG
Rehti
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Alt 22.03.2013, 17:27   #6
Thing
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Zitat:
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dieses Altherrengejammer ist unerträglich.

Was ich hier lese:

"Ich (verm. alter Mann) finde, früher, als die Haare noch wild wuchsen, war alles besser mit den Damen. Heute kann ich mir die ja gar nicht mehr anschauen. Unerträglich finde ich, wie die heutige Jugend mit der Sexualität umgeht, denn nur ich (verm. alter Mann) weiß doch, wie das weibliche Geschlecht (haha, ja Doppeldeutigkeit) auszusehen haben muss, egal wie es die Damen halten wollen, denn die haben für mich (verm. alter Mann) eh nichts zu melden."

LG
Rehti
Und was soll das?
Abgesehen davon, daß Du LI und Autor gleichzusetzen scheinst, ist in dem Sonett mit keinem Wort die Sexualität erwähnt, es geht lediglich um den äußeren Unterschied der sekundären weiblichen Geschlechtsorgane in der Betrachtung (und Präsenz) zwischen gestern und heute.

Was Du hier unterstellst, kommt mir reichlich infantil vor.
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Alt 22.03.2013, 17:39   #7
männlich Rehti
 
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Nicht ich schrieb das Sonett dort oben. Es ist nicht meine Absicht, hier den Autor mit dem LI gleichzusetzen, entschuldigt also, wenn der Eindruck entsteht. Die Wehmut des LI klingt für mich nach Altherrengejammer, ich ordne dem LI, dem "Ich" eine fiktionale Rolle zu (alter Mann). Genau danach klingt das.

Warum klingt meine Replik also für dich infantil?


Edit:

Davon abgesehen, dass die Sexualität tatsächlich nicht wörtlich genannt ist: Du findest also nicht, dass das LI hier über Sexualität spricht, wenn es sein Lustempfinden gegenüber der einen Form des weiblichen Geschlechts und seine Unlust gegenüber einer anderen Form zum Ausdruck bringt?
Rehti ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.03.2013, 02:28   #8
männlich Heinz
 
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Hallo, Rehti,
"Sind denn etwa die jungen Frauen, die du so despektierlich als Knochengerüste bezeichnest, keine "richtigen" Frauen?" Wenn ich mir die zahlreichen Models anschaue, die ich despektierlich als Knochengerüste bezeichnet habe, dann habe ich immer Angst, dass sie bei einer einzigen halbwegs normalen Mahlzeit wegen der Todsünde der Völlerei sofort den Geist aufgeben. Natürlich sind es Frauen, die manches Mädchen zu der Überzeugung bringen, dass Magersucht ein erstrebenswertes Lebensziel ist. Ob es Altherrenjammer ist, wenn sich beim Anblick dieser unterernährten Schönheitsideale tiefes Mitleid regt, will ich nicht beurteilen.
Was die Körperbehaarung angeht: Irgendwann ist das bei vielen Frauen in Mode gekommen, sich die Schamhaare zu entfernen. Dass es Modetorheiten gab und gibt (ich muss doch die Silikonbrüste, Botoxlippen usw. nicht erwähnen?), ist Dir doch genau so bekannt wie mir. Ich wäre sehr neugierig zu erfahren, weshalb es da so viele Nachahmerinnen gibt. Ist es der Wunsch, ein Kindchen-Schema zu bedienen?
Mein gar nicht so todernst gemeintes Gedichtlein bringt nur den Wunsch zum Ausdruck: Gebt nicht so viel auf z.T. törichte Versuche, der Natur ins Handwerk zu pfuschen.
Beste Grüße,
Heinz
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Alt 24.03.2013, 10:08   #9
Thing
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Lolitas für die Humberts?

Auf jeden Fall können mich zaunrackerdürre Gestalten wie z.B. Angelina Jolie und Victoria Beckham nur in die Flucht jagen.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.03.2013, 16:22   #10
männlich Heinz
 
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Lieber Thing,
gemessen an den zweibeinigen Kleiderständern ist Angela Jolie doch noch ganz gut im Futter. Aber unsere Vorstellungen von weiblicher Schönheit scheinen recht ähnlich zu sein. Ich stelle mir vor, Heinrich Heine hätte so ein fragiles Mädchen vor Augen gehabt. Nie wäre sein Gedicht "Des Weibes Leib ist ein Gedicht, das Gott, der Herr, geschrieben" entstanden.
Schöne Sonntagsgrüße,
Heinz
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Alt 24.03.2013, 17:54   #11
männlich Rehti
 
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Hallo Heinz,

was krankmachende Schönheitsideale angeht, sind wir wahrscheinlich gar nicht so weit voneinander weg, auch wenn ich nicht sagen würde, es seien die Frauen (als Objekte), die zur Magersucht verleiten, sondern doch eher die Anforderungsprofile, denen diese ausgestzt sind.

Aber:

Wenn wir ehrlich sind, geht es darum in deinem Sonett nicht.

Zitat:
Was die Körperbehaarung angeht: Irgendwann ist das bei vielen Frauen in Mode gekommen, sich die Schamhaare zu entfernen. Dass es Modetorheiten gab und gibt (ich muss doch die Silikonbrüste, Botoxlippen usw. nicht erwähnen?), ist Dir doch genau so bekannt wie mir. Ich wäre sehr neugierig zu erfahren, weshalb es da so viele Nachahmerinnen gibt. Ist es der Wunsch, ein Kindchen-Schema zu bedienen?
Ja, es geht in deinem Sonett um ein LI, welches die Entfernung der Schambehaarung bemängelt (welche im Übrigen nicht nur für Frauen heutzutage üblich ist). Das willst du doch nicht ernsthaft mit Schönheitsoperationen vergleichen?
Im Sonett wird bis zum letzten Terzett von einem 'füher' (wehmütig daran denkend) gesprochen, in dem sich durch die behaarte Scham der willigen Holden zum Ziel vorgearbeitet wird (warum Thing darin keine Sexualität erkennt, weiß ich nicht). Dann kommt plötzlich die neue Generation an Frauen, die sich piercen lassen und die Schambehaarung entfernen, und das geht für das LI gar nicht mehr.

Die Stimme des LI ist also eine reaktionäre. Ich sehe da unweigerlich den alten Mann vor mir, bei dem ich froh bin, dass er die jungen Frauen nicht mehr begehrenswert findet. Piercings und Haarentfernung - ekelhaft! (so die jammernde Stimme des alten Mannes).

Ich im Übrigen finde, dass jedem selbst überlassen ist, ob er sich piercen lassen will oder ob er 'wild' stehen lässt. Gerade bei der hier so zentral thematisch angesetzten Schambehaarung kann ich nicht von einer Torheit sprechen. Vielmehr wird durch sie der Generationsunterschied markiert. Früher gab es halt freie Liebe und Wildwuchs, heute etwas anderes. In einer Welt, in der praktisch jeder 50-Jährige nochmal 20 sein zu wollen scheint, muss die jüngere Generation halt noch kreativer sein, um sich von den Älteren abzugrenzen. Natürlich sehen die jungen Frauen nicht aus wie Babys, das kann halt nur ein LI wie deines behaupten.

Zur Frage, ob man das auch nicht ernsthaft lesen kann:

Ich könnte das Sonett wahrscheinlich ironisch lesen und darin ein LI vermuten, dass sich selbst zum Affen machtq wenn du, Heinz, ihm nicht in deinem folgenden Kommentar (Post 4) eine kritische Haltung zuordnetest, die es einfach nicht hat. Das Sonett besteht halt aus der nörgelnden, reaktionären Stimme, die, individualisiert wie sie ist und bezogen auf die Harmlosigkeiten "Piercings und Schambehaarung" eben keine Kritik darstellen kann, allenfalls eine lächerliche.

LG
Rehti
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Alt 25.03.2013, 11:46   #12
männlich Pit Bull
 
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Hallo Heinz!

Technisch und stilistisch gesehen hast Du mich absolut erreicht Heinz, doch die Thematik an sich finde ich etwas mau, recht substanzlos.

Vor vielleicht 10 Jahren erhöhte sich noch auf abenteuerlichste Weise der Blutdruck des Mannes, wenn dieser potentielle Betthupferl lüstern danach befragte, ob sie unten rasiert seien.
Viele Männer mögen einen absolut enthaarten Schoß, weil dieser der Anatomie eines Kindes sehr nahe kommt.

Männer hingegen enthaaren ihren Intimbereich überwiegend in der Absicht, ihr Geschlechtsteil dadurch gigantischer erscheinen zu lassen.

So, nun wurde auch dieses ehemalige Phänomen aufgeklärt.

VG Pitti
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Alt 26.03.2013, 09:58   #13
männlich Heinz
 
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Lieber Pit Bull,
"Viele Männer mögen einen absolut enthaarten Schoß, weil dieser der Anatomie eines Kindes sehr nahe kommt."
Ich danke Dir für Deinen Kommentar, der nicht mit Kritik an der minderen Substanz des Gedichtleins spart. Mit Deiner Deutung liegst Du wahrscheinlich ziemlich richtig. Was sich da bei "vielen" Männern da so vermischt, wäre einer gesonderten Betrachtung wert.
Wie klein muss denn ein männliches Geschlechtsteil sein, damit es sich durch Enthaarung gigantisch hervor hebt? (Aber darauf erwarte ich keine Antwort, weil ich das scherzhaft nachfragte).
Für das Lob der Schreibtechnik und den Schreibstil sage ich besten Dank.
Liebe Grüße,
Heinz
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Alt 30.09.2015, 14:51   #14
männlich almebo
 
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Mir hat dein Gedicht Spass gemacht. Das "haarlose" hat mich nicht gestört.
So sieht man sich wieder, alter Lümmel!

Gruss almebo
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Alt 30.09.2015, 17:05   #15
männlich Ex-Ralfchen
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ich habe fast den verdacht es geht hier um ein schaf mit dem der alte heinzelmann eine verhängnisvolle beziehung hatte...na ja und wie pitty schreibt: substanzlos wie ein teller buchstabensuppe ohne buchstaben...
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2015, 10:13   #16
Thing
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Über Geschmack läßt sich nicht streiten.
Ich selbst finde das Wehmuts-Sonett sehr gelungen.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.12.2022, 20:11   #17
männlich Heinz
 
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und doch würde ich beim kritischen Hinschauen diesen Vers leicht abändern:
Heute sieht man tolle Piercings prangen, (XxXxXxXxXx)
in
Und heute sieht man tolle Piercings prangen (xXxXxXxXxXx)
damit die Forderung nach fünfhebigen Jamben erfüllt wird.
H.

Geändert von Heinz (21.12.2022 um 00:39 Uhr)
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2023, 05:26   #18
männlich Anaximandala
 
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Hallo Heinz,

Wie schön, dass du dieses Sonett hervorgeholt hast, das seine Rolle als Klanggedicht mal wirklich erfüllt.
Thematisch mag es Geschmackssache sein, oder finstere Reaktion, aber eigentlich finde ich es einfach wunderbar.
Ich glaube in dem Zusammenspiel aus Klangfarbe, Melodie, Fluss,... hättest du über Hundewelpen schlagen schreiben können und ich hätte es noch gerne gelesen. Prosodisch würde ich der Formvollendung auf jeden Fall zustimmen, formal bist du mit der Korrektur auf jeden Fall einen Schritt nähergetreten. Ich glaube zum ursprünglichen Sonett fehlt eine Zäsur in der Zeilenmitte (oder?) aber eigentlich fehlt mir da sowieso die Expertise, um da irgendwas zu sagen

Wiegesagt, der Klang ist toll und thematisch seh ich eigentlich nicht viel mehr als den Ausdruck einer persönlichen Vorliebe, whatever.

Ich beende mal mit

Prosodisch gelang dir, o gleich einer Gabe
melodischer Klang hier, so weich in der Farbe.


Liebe Grüße
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2023, 05:41   #19
männlich Heinz
 
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Lieber Anaximandala,
da ich mich um Sonette herum drücke, bin ich bei der Hervorholung des Wehmutsgedichts dem Wunsch einer Userin gefolgt, die mal ein einigermaßen gelungenes Sonett von mir lesen wollte. Ob der Inhalt mit meinen Vorlieben zu tun hat, lass ich mal dahingestellt. Es ist halt so: Die einen mögen gepflegte Blumenwiesen, die anderen kurzgeschorenen Rasen. Schau ich mir manche "Verschönerungen" an, aufgespritzte Lippen, aufgepumpte Brüste, kommen mir schon mal nostalgische Wehmutsgedanken in den Sinn. Möge jeder nach seiner Facon selig werden.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2023, 06:12   #20
männlich Anaximandala
 
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Du, da bin ich voll bei dir. Ich wollte keinesfalls irgendeine Wertung hineinbringen, was ich schreibe bezieht sich mehr auf den Reaktionär, der in den Kommentaren ins Spiel gebracht wurde, weil ich den Sprung doll finde.

Ja, ich war auch ein kleines bisschen überrascht, ein Sonett von dir zu lesen, klar dass du mal irgendwo eins geschrieben hast hätte ich nicht verneint, aber dass das eine, dass ich lese so gut umgesetzt ist, das finde ich verdammt cool. So erlebe ich dich ja als sehr freien Schreiber, dem was sich spontan und unverfäscht ausdrückt lieber ist, als das glattgebügelte. Da ist es cool zu sehen, wie gut du das Formkorsett trotzdem beherrschst.

Liebe Grüße
Delf

Geändert von Anaximandala (09.01.2023 um 07:40 Uhr)
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2023, 20:15   #21
männlich Heinz
 
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Lieber Anaximandala,
überrascht habe ich dich mit dem Versuch ein Sonett zu schreiben? Sollte ich wirklich nur eins geschrieben haben? Ganz weit in meinem Hinterkopf gibt es noch eins, aber da müsste ich lange suchen. Wenn Walther, der eine große Anzahl von Sonetten geschrieben hat, dich oder andere inspiriert, dann hat er Gutes getan und ich überlasse ihm gern den Vortritt in Sachen Sonett.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.01.2023, 08:05   #22
männlich Manni M.
 
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Hallo Heinz,
die Scheu vor Sonetten kann ich nachvollziehen. Sie sind unbequem zu schreiben und sehr oft auch zu lesen. Und wenn sie nicht gerade gut sind, dann sind sie leider oft hundsmiserabel.
Mein Eindruck zu deinem Sonett: Absolut gelungen. Flüssig, sauber und unzweideutig. Es lässt sich sehr schön lesen. Vielleicht hätte man den letzten Vers noch etwas eleganter formulieren können. Aber mir fällt momentan auch nichts Besseres ein. Was den Inhalt betrifft, darüber könnte man natürlich streiten, was ich an dieser Stelle bestimmt nicht machen möchte. Das ist schließlich Ansichtssache und hat mit der formellen Qualität deines Sonetts nichts zu tun. Ich wills mal so sagen:

Der eine mag’s kahl,
der andere buschig.
Es ist doch egal,
Hauptsache wuschig!

Liebe Grüße
Manni
Manni M. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.01.2023, 12:51   #23
männlich Heinz
 
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Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
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Hallo Manni,
was hat dich so früh aus dem Bett geschmissen?
Dein Lob in früher Morgenstunde streichelt meine Seele, vielen Dankl!
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.01.2023, 20:34   #24
männlich Manni M.
 
Dabei seit: 09/2022
Ort: Mittelrhein
Alter: 46
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Hallo Heinz,
leider die Pflichten. Und deine Antwort ist echt sehr passend. Ich habe jetzt auch mal ein älteres Sonett ausgegraben, was thematisch hervorragend dazu passt und feile grad noch ein wenig dran herum. Werde es gleich mal reinstellen. Und wie gesagt, Sonette sind auch nicht so meins, aber du hast mich da auf die Idee gebracht.
Lg
Manni M. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.01.2023, 10:47   #25
männlich Heinz
 
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jemanden auf Ideen zu bringen, das ist ein schmeichelhaftes Kompliment.
Danke,
Heinz
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