Spreu und Weizen bei Poetry.de

Taro · 30.07.2016, 21:09

Der Wind - so energisch wie ein Sack voll Mehl.
Dein Atem - so flach wie die Schweiz.
Gesten - so schmeichelhaft wie die finsterste Nacht.
Meinungen - so unterschiedlich wie Zwillinge.

Entscheidungen - so tiefgründig wie eine Pfütze.
Die Zeit - so reif wie eine Winterpflaume.
Zittern - so ruhig wie ein Wüstensturm
Schreie - so laut wie dein Schweigen.

Worte - so verdaulich wie Peitschenhiebe.
Gefühle - so schwer wie Daunen.
Tränen - so unbedacht wie eine Rede.
Abschiede - so wahr wie ein Traum.

Man merkt: die Spreu trennt sich vom Weizen.

Ilka-Maria · 30.07.2016, 21:37

Zitat:

Zitat von Taro

Man merkt. Die Spreu trennt sich vom Weizen.

Federleicht, da sie nie Gewicht in sich trug. Glückliche Spreu!

Taro · 30.07.2016, 21:50

Zitat:

Zitat von Ilka-Maria

Federleicht, da sie nie Gewicht in sich trug. Glückliche Spreu!

Würdest du mir den Kommentar näher erläutern? Bin mir nicht sicher, ob ich ihn richtig verstehe...

Ilka-Maria · 30.07.2016, 22:03

Heute nicht mehr, dazu ist es mir zu spät. Um das erklären zu wollen, müsste ich etwas weiter ausholen. Es ist wirklich kompliziert, und es ist möglich, dass ich bei einem Erklärungsversuch an meine Grenzen stoße.

Lass mich erst einmal darüber schlafen und sehen, ob es auch morgen noch meine Art ist, so darüber zu denken, wie es mein erster Impuls war.

gummibaum · 30.07.2016, 23:29

Hallo Taro,

die Phänomene werden durch ihr Gegenteil oder durch in sich widersprüchliche Vergleiche beschrieben und Lügen gestraft. Das "dein" lässt eine Beziehung zu einem Menschen vermuten, in der sie eine Rolle spielen. Doch erkenne ich sonst keine Logik.

LG gummibaum

Taro · 31.07.2016, 00:00

Zitat:

Zitat von gummibaum

Hallo Taro,

die Phänomene werden durch ihr Gegenteil oder durch in sich widersprüchliche Vergleiche beschrieben und Lügen gestraft. Das "dein" lässt eine Beziehung zu einem Menschen vermuten, in der sie eine Rolle spielen. Doch erkenne ich sonst keine Logik.

LG gummibaum

Nun ja, es beschreibt ein Leben oder auch eine Beziehung voller Widersprüche, durch die sich die Spreu vom Weizen trennt, heißt, das lyrische Ich erkennt die Widersprüche und hat eine Art Erkenntnis. Diese bleibt allerdings offen...

Liebe Grüße!

30.07.2016, 21:09	#1
Taro Dabei seit: 07/2016 Alter: 28 Beiträge: 72 Meine Gedichte Meine Favoriten	Spreu und Weizen Der Wind - so energisch wie ein Sack voll Mehl. Dein Atem - so flach wie die Schweiz. Gesten - so schmeichelhaft wie die finsterste Nacht. Meinungen - so unterschiedlich wie Zwillinge. Entscheidungen - so tiefgründig wie eine Pfütze. Die Zeit - so reif wie eine Winterpflaume. Zittern - so ruhig wie ein Wüstensturm Schreie - so laut wie dein Schweigen. Worte - so verdaulich wie Peitschenhiebe. Gefühle - so schwer wie Daunen. Tränen - so unbedacht wie eine Rede. Abschiede - so wahr wie ein Traum. Man merkt: die Spreu trennt sich vom Weizen.

30.07.2016, 22:03	#4
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.103 Meine Gedichte Meine Favoriten	Heute nicht mehr, dazu ist es mir zu spät. Um das erklären zu wollen, müsste ich etwas weiter ausholen. Es ist wirklich kompliziert, und es ist möglich, dass ich bei einem Erklärungsversuch an meine Grenzen stoße. Lass mich erst einmal darüber schlafen und sehen, ob es auch morgen noch meine Art ist, so darüber zu denken, wie es mein erster Impuls war.

30.07.2016, 23:29	#5
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Hallo Taro, die Phänomene werden durch ihr Gegenteil oder durch in sich widersprüchliche Vergleiche beschrieben und Lügen gestraft. Das "dein" lässt eine Beziehung zu einem Menschen vermuten, in der sie eine Rolle spielen. Doch erkenne ich sonst keine Logik. LG gummibaum