Tränenmeer

[Rosmarie]

Ich sinke tief in Schmerz und Pein.
Verzweifelt reck ich meinen Hals.
Doch steigt die Flut, dringt in mich ein,
ein Tränenmeer aus Schmerz und Salz.

Ich bin nicht mehr, agiere nur.
Mechanisch lebe ich den Tag.
Dann sinkt die Flut und Lebensuhr
läuft noch. Doch schweigt ihr Stundenschlag.

Die Welt ist alt und ist auch neu,
nicht mehr vertraut, wie sie einst war.
Doch trägt sie mich. Ich schreite scheu
in diesen Tag, so neu und klar.


17.7.14


Hallo Gummibaum,

hoffentlich bist du nicht verärgert, dass ich deinen großartigen Text von gestern "Nun wird es gut"
https://www.poetry.de/showthread.php?threadid=53858
als Inspiration missbraucht habe. Aber ich war und bin derart berührt von deinen Zeilen, dass ich die beim Lesen in mir aufsteigenden Gefühle betrachten und in Worte fassen wollte.

Natürlich ist mir klar, dass dein Gedicht um Welten besser ist als meins, weil viel sensibler, sprachlich gekonnter und stimmiger in den Bildern.
So hoffe ich, dass du dich nicht ärgerst! Nichts für ungut!

Herzliche Grüße
Rosmarie