Verborgen

[Lewin]

Verborgen

Wenn es nicht Orpheus, der vom Land Orplid gesungen,
wer war der Sterbliche, des Lied dem Lande galt?
Und welcher Schönen hat sein Singen denn geklungen,
war sie unsterblich? Sind die Klänge je verhallt?

Wir wissen nichts vom Land und seinen steilen Küsten
und kennen nicht das Meer, das an den Stränden nagt.
Was ahnen wir von Göttern, die es sicher wüssten,
noch von den Königen, die wachend man befragt.

Nur das Geheimnis, das sie zauberhaft umgeben,
und das den Sänger fast verbannte in den Wahn,
es hielt und ließ ihn ewig sehnen, sehnend schweben,
dass es sich selbst und uns fortan ist zugetan.

[Thing]

schöne Verse, die sich um ein Schicksal winden, dem wir nachsinnen, das wir aber nie werden ergründen können.
Die Sage um Orplid

Du bist Orplid, mein Land! Das ferne leuchtet; Vom Meere dampfet dein besonnter Strand Den Nebel, so der Götter Wange feuchtet.

von Eduard Mörike wirkt lange nach.
Wie Dein Gedicht auch.
O, Lewin! -
Ich ramsche nicht, aber dies ist ein Favorit.
Auch wenn beinahe ein kleines sich fehlt, aber das ist Auslegungssache.

Laß Dich grüßen
von
Thing

[Lewin]

Hallo Thing,

natürlich war es kein Rätsel. Das hast du sofort erkannt. Danke für die Zeilen und das „beinahe“ bei „sehnen“, besser „sich sehnen“. Dass es das Verb „sehnen“ allein gibt, hat mich selbst gewundert.
Die Anwendung bzw. Beschränkung bereitet mir schon Probleme.

Es scheint mir tatsächlich fast möglich zu sein, dass „das Geheimnis ihn ewig sehnen lässt…“. Schwierig.

Liebe Grüße vom immer lernbereiten
Lewin.