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Alt 05.01.2010, 14:56   #1
männlich bog
 
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Standard Void Story

Das hier ist eine Geschichte, an der ich gerade schreibe. Ich habe sie bereits woanders gepostet, allerdings habe ic da nur wenig feedback bekommen. Darum will ich es jetzt hier probieren

Zu meiner Vertieidigung muss ich hinzufügen, dass es die erste längere Geschichte ist, die ich schreibe, erwartet also nicht zu viel.


Void Story


Prolog: Yume

Dieser Ort schon wieder. Er stand auf einem nachtschwarzen Boden, der mit komplizierten Ornamenten übersät war. Die Sicht war eingeschränkt, da eine Art schwarzer Nebel die Umgebung einhüllte, aber man konnte durch den Nebel einige bunt schillernde Lichtpunkte erkennen. Sie waren die einzige Lichtquelle an diesem Ort und das Halbdunkel vermittelte ein Gefühl der Kälte und Einsamkeit. Mitten in dieser trostlosen Gegend stand ein junger Mann, sein Gesicht war von einer Kapuze verdeckt und seine Kleidung von einem merkwürdigem Schwarz, dass scheinbar selbst Schatten schluckte und ihn wie eine Silhouette aussehen ließ. Er rief in die Dunkelheit: "Komm heraus, Vanitas! Ich weiß, dass du hier bist." Der Nebel geriet in Wallung und es ertönte eine tiefe und kalte Stimme: " Du willst es wohl einfach nicht wahrhaben, oder? Ohne mich bist du Nichts, ein Niemand. Du kannst mich nicht besiegen und schon gar nicht kontrollieren." "Ich muss es schaffen. Ich habe bereits zu viel verloren, um jetzt noch umzukehren." Ein verächtliches Kichern erklang aus dem Nebel. „Mach dich nicht lächerlich. Du hast nichts verloren. Im Gegenteil, es freut dich, deine Vergangenheit abzulegen, nicht wahr? Ich habe dir die Freiheit geschenkt, die du dir so sehnlichst gewünscht hast!" "Freiheit? Was heißt hier Freiheit? Mir geht es nicht um Freiheit. Ich werde eine bessere Welt für jeden erschaffen und..." "Erspar mir das. Du weißt ganz genau, dass es nicht das ist, was du willst." "Was weißt du schon über mich? Ich..." Ein hämisches Lachen erklang. "ich weiß jede Menge über dich. Ob es der Welt wohlergeht, ist dir völlig egal. Du willst dich einfach nur rächen. Und ich gebe dir die Kraft, das zu tun. Akzeptiere das und du wirst mächtiger sein als alle anderen!" Die Züge des Schwarzgekleideten spannten sich an. "Das ist nicht wahr!", rief er erbost, "Ich werde eine Welt erschaffen, in der es kein Leiden und keine Intoleranz gibt. Ich brauche dich nicht. Ich brauche niemanden! Ich kann es schaffen. Ich werde es schaffen. Ich..." " Du schaffst es wirklich immer wieder, dich selbst zu belügen. Ich durchschaue dein dummes Geschwätz. Du kannst den Hass nicht leugnen, der dich im Inneren verzehrt. Die Menschen sind schlecht und du kannst es ihnen vergelten! Denk an die langen Jahre des Leidens, die hinter dir liegen! Menschen hassen, Menschen leiden, Menschen sterben. Und du musst zugucken, wie alles vor die Hunde geht, ohne etwas machen zu können. Wie auch? Alleine bringst du rein gar nichts zustande. Und du willst die Welt verändern? Du kannst dich ja nicht einmal selbst ändern!“ Der junge Mann biss die Zähne zusammen und fing an, schwerer zu atmen. „Sei still! Das bin nicht mehr ich! Ich gehe meinen eigenen Weg.“ „Daran liegt dir viel, was? Du hasst es, wenn man dir etwas vorschreiben will. Warum hat dich niemand gefragt, ob du in so einer Welt leben möchtest? Du kannst nichts dafür, dass du lebst, also hat niemand das Recht, etwas von dir zu verlangen. Doch sie begreifen das nicht. Sie haben dir wehgetan, nicht wahr?“ Plötzlich verdichtete sich der Nebel und Bilder wurden in ihm sichtbar. Eine große Halle war zu sehen, in der lauter Leichen lagen. Ein paar Menschen lebten noch und rannten schreiend in Richtung Ausgang. Doch es war zu spät. Er war bereits an der Tür. Mit zwei scharfen Schwertern ging er auf die verängstigten Leute los. Kinder, Erwachsene, Greise – sie alle fielen blutüberströmt zu Boden. Eine Silhouette, die genauso aussah wie der Schwarzgekleidete, stieß auf sie ein, wieder und wieder und wieder. Als er das sah, fing der junge Mann an zu zittern, sein Atem ging stoßweise und seine Fäuste ballten sich: „Nein! Warum….ich..habe euch nicht getötet! Das war Vanitas, nicht ich! So glaubt mir doch! Ich war schwach, aber das ist jetzt anders! Ich kann mich ändern. Warum seid ihr nicht still! Hört auf zu schreien! Das bin nicht ich!“ Auf einmal brach der Boden an manchen Stellen auf und es sickerte Blut aus ihm hervor. Es rann über den Boden und vermischte sich mit den Tränen, die die Wangen des Jungen herabliefen. Er presste sich die Hände auf den Kopf und begann zu flüstern: „Es ist gut, es ist gut, es ist gut, es ist gut, es ist gut, es ist gut, es ist gut, ES IST GUT, ES IST GUT, ES IST GUT!!!!!“ Das letzte Wort verzerrte sich zu einem Aufschrei, der dem eines verletzten Tieres glich. Er zog zwei schwarze Metallstangen aus seinen Ärmeln, aus denen zwei lange Klingen herausfuhren. Damit hackte er wie ein Wilder auf den Nebel ein, der ihm immer näher kam und ihn wie eine schwarze Wand umschloss. Nach einer Weile verließen ihn seine Kräfte und er sank auf die Knie nieder. „Warum kann ich dich nicht besiegen?“ Wieder ertönte das hämische Lachen. „Warum? Ganz einfach.“ Aus dem Nebel trat eine Gestalt hervor. Sie war eine exakte Kopie des anderen. Sie stellte sich vor ihn und zog ebenfalls zwei Klingen aus den Ärmeln. „Ich bin du.“ Und dann stieß er zu.

Was die Luft erfüllt, ist die Asche verbrannter Erinnerungen.
Was dich zerschneidet, sind Splitter eines gebrochenen Herzen.
Aus dem Abgrund blickt mein anderes Ich.
Ich kann nicht zurück...



Void I: Chi to mizu

Void erwachte schweißgebadet. Verdammt. Schon wieder dieser Traum. Er setzte sich auf die Bettkante und sah sich um. Immer noch das karg eingerichtete Schlafzimmer, in dem er eingeschlafen war. Langsam, aber sicher fanden seine Gedanken zurück zur Realität: Er ist auf der Durchreise und wollte eigentlich gar nicht Halt machen, aber ein plötzlicher Sturzregen hatte ihn gezwungen, in dieser Raststätte einzukehren. Träge stand Void auf und wankte ins Badezimmer; das heißt, er wäre ins Badezimmer gewankt, wenn es eines gegeben hätte. In Void entsteht kurz das Verlangen, so lange zu schmollen, bis das Universum Mitleid mit ihm bekam und ihm ein Badezimmer spendierte. Dann erinnerte er sich, dass in der Nähe eine heiße Quelle war. Die Aussicht auf warmes Wasser vertrieb Voids Müdigkeit und ließ ihn Schnurstracks in Richtung heiße Quelle marschieren. Nach zwei Metern merkte Void, dass der direkte Weg unglücklicherweise von einer Wand verstellt war. Void rieb sich den schmerzenden Schädel und verließ das Haus, diesmal benutzte er die Tür.
Es war ein winziges Dörfchen mitten im Wald, wahrscheinlich waren nur eine handvoll Leute bei der Quelle, wenn überhaupt. Void liebt es, sich auszubreiten, weswegen er in Hochstimmung war, als er in das Gebäude eintrat, in dem sich die Quelle befand. Ein kurzer Blick auf die Badezeitentafel versicherte ihm, dass gerade die Männer dran waren. Scheinbar war er ganz allein, deswegen verzichtete er auf das Ablegen seiner Kleidung (warum, erfahrt ihr später) und ließ sich in das warme Wasser sinken. Schon nach kurzer Zeit begann er zu dösen und verschiedene Gedanken huschten ihm durch den Kopf.

Die Menschen sind schlecht. Egal, wieviel gutes in einem Menschen steckt, letztendlich wird immer das Böse in ihm und den Anderen triumphieren. Man muss ja nur die Nachrichten verfolgen – Kriege, Vergewaltigungen, Armut, Unterdrückung. Überall Leiden die Menschen und die Hauptursache dafür sind wieder Menschen. Der Teufelskreis von Leid und Unglück kann vom Menschen nicht verlassen werden. Doch es gibt Hoffnung. Schon jetzt werden die Rufe der Empörung immer lauter, Menschen erheben sich gegen ihre selbstauferlegten Regeln und folgen der dunklen Flamme, die in ihrem Herzen brennt. Denn das Herz befolgt die Regeln der Menschen nicht. Irgendwo jenseits von Neuronen und elektrischen Impulsen steckt eine Macht, die über das hinausgeht, was Menschen begreifen können. Diese Macht ist der Schlüssel. Es wird eine Zeit kommen, in der ein Auserwählter erscheinen wird. Er wird die Tränen der Unterdrückten zu einer Sturzflut vereinen, die die Mauern der Realität einreißen wird. Ihre Schmerzensschreie werden zum Kriegsschrei, der eine neue Zeit einläutet. Sein Wunsch nach Freiheit wird sich mit denen aller vereinen und ein legendäres Artefakt von grenzenloser Macht hervorbringen, das gesegnete Schwert Ao. Er wird das Chaos entfesseln und alle Ketten menschlicher Begrenztheit von sich sprengen. Doch es ist nicht sein Ziel, die Welt zu vernichten. Ein zweiter Auserwählter wird erscheinen, der seine Kraft aus dem ewigen Wunsch nach Frieden und Glückseligkeit bezieht. Mit dem Omnistab in der Hand, wird er aus dem Chaos eine neue Welt bilden, in der jeder vollkommen frei sein wird und alles Leiden der Vergangenheit angehören wird. Die Menschen werden als Neo-Chobits wiedergeboren und unter dem Schutz der zwei Auserwählten ewige Blüte genießen.
„Dies ist das „Manifest der Dualität“. Eine uralte Prophezeiung, die so gut wie jeder für Schwachsinn hält. Wenn die Leute wüssten, dass ich deswegen alles hingeschmissen hab und losmarschiert bin, würden sie sich wahrscheinlich totlachen. Aber hier bin ich, kein Plan von Nichts und viel Geld ist auch nicht übrig. Ich dachte, als Auserwählter hätte man es leichter. Nicht, dass ich schon der Auserwählte bin. Aber wenn ich mich auserwählt genug verhalte, bin ich es vielleicht irgendwann. Allerdings will mir einfach nichts Heldenhaftes passieren. Ob es an meinem Outfit liegt?“ Void sah an sich herunter. „Blödsinn. Schwarz kommt immer gut an. Ich glaube…“ Plötzlich hörte er es hinter sich platschen. Er drehte sich um und sah zwei Mädchen, die sich gerade einseiften. Dumm nur, dass im selben Moment die Mädchen ihn bemerkten und anfingen, loszuschreien. Ein Blick auf seine Uhr verriet Void aber, dass es immer noch Männerzeit war. Es handelte sich also um ein Missverständnis, die Mädchen hatten wohl die Zeiten durcheinandergebracht. Void wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als eines der Mädchen einen Waschkorb packte und nach ihm warf (man kennt es ja). Void war noch etwas schläfrig und wurde an der Schulter getroffen. Der Schmerz und die Gewissheit, nicht schuldig zu sein, brachte sein Inneres zum Lodern. Er sah den Hass und den gleichgültigen Abscheu in den Herzen der Mädchen. „Es interessiert sie nicht, was du denkst oder was du fühlst. Irrtum oder nicht, Hauptsache, du bist der Schuldige. Es war schon immer so und wird auch immer so bleiben, wenn du nichts unternimmst. Los, zeig ihnen deine Wut und deinen Schmerz!“ Die Stimme in Voids Innerem wurde immer lauter und Void versuchte erfolglos, seine hervorkommenden Erinnerungen und Gefühle zu verdrängen. Ein weiterer Waschkorb traf ihn mitten am Kopf. Dunkelheit lief wie Sirup durch seinen ganzen Körper, er dachte noch: „Warum bin ich so schwach?“. Dann versank sein Bewusstsein in der Finsternis.
Void fing den nächsten Waschkorb und warf ihn mit solcher Wucht zurück, dass das Knacken der Rippen des Mädchen im ganzen Raum hörbar war. Noch während das andere Mädchen mit vor Entsetzen geweiteten Augen den Mund aufmachen konnte, erschien Void mit gezogenen Schwertern (deswegen hatte er seine Kleidung immer dabei) hinter ihr und trennte ihr mit eine schnellen Bewegung den Kopf ab. Das andere, noch vom Schmerz betäubte Mädchen packte er am Hals und hob es hoch. Er schob seine Sonnenbrille herunter und es kamen nachtschwarze Augen mit einer glutroten Iris und einer zu einem Schlitz verengten Pupille zum Vorschein. „Ein Monster!“ stieß das Mädchen panisch hervor. „Wer ist hier das Monster, du oder ich?“ mit diesem Satz brach er dem Mädchen das Genick, ohne eine Antwort abzuwarten. Anschließend warf er es in die Luft und schnitt es mit einem Kreuzhieb in zwei Hälften.
Nachdem sich Void beruhigt hatte, wichen der Hass und die Wut in seinem Inneren einer trostlosen Leere. Er schaute die verstümmelten Leichen und das vom Blut rot gefärbte Wasser an. Er stellte sich vor, wie es wäre, wenn er sich selbst aufschlitzen und dazulegen würde. Dann wäre alles vorbei. Er würde keine Wut, keinen Hass und kein Leid mehr spüren. Wer weiß? Vielleicht würde man ihn ebenfalls für ein Opfer halten. Vielleicht hätten die Leute Mitleid mit ihm. Er Wäre kein Monster mehr, nur ein bedauernswertes Opfer…aber das geht nicht. Ich muss mein Versprechen einhalten, sagte Void zu sich selbst. Ich darf nicht sterben, bis ich es eingelöst habe. Nur dann hatte mein Leben einen Sinn.
Void machte, was er immer machte, wenn ihn ein Gefühl der Leere und Trauer überkam: Er rannte. Nicht, dass er flüchten musste, es war niemand in der Nähe und bevor das Blutbad entdeckt würde, wäre er längst über alle Berge. Trotzdem rannte er quer durch den Wald (er besaß kein Gepäck, deswegen musste er nichts holen, bevor er ging), einem unbekannten Ziel entgegen. Void sprang, stieß sich an einem Baum ab, landete auf einem großen Ast und setzte seinen Weg eine Etage höher fort. Manchmal teleportierte er sich und rannte ohne Unterbrechung ganz woanders weiter. Immer weiter, bis ihm irgendwann die Puste ausging und er anhalten musste. Nun war er wieder einigermaßen klar im Kopf. Ich darf solche Ereignisse weder vergessen noch mich durch sie behindern lassen. Emotionen sind meine Waffe und ich muss lernen, sie zu führen. Mit diesem Gedanken machte er sich wieder auf den Weg.

Was ich sage, ist eine Maske meiner Gefühle.
Was du hörst, ist der Schrei der Zikaden.
Was uns verbindet, ist der Abgrund in uns.
Schau nicht zurück…



Void II: Heldentum

Void wußte nicht, wie lange er durch die Wälder streifte. Irgendwann wich der Wald einer eher kargen Steppenlandschaft. Nur vereinzelt standen Bäume auf der staubigen Erde und Tiere waren auch so gut wie keine zu sehen. So langsam machte sich Void Sorgen. Schließlich konnte er nicht ewig durch die Pampa laufen. Also setzte er sich in den Schatten eines großen Baumes und fing an, sich zu konzentrieren. Bis auf einige rohe Seelen, die vermutlich Tieren gehörten, konnte er aber nicht spüren. Er wollte gerade aufgeben, als er plötzlich eine positive Emotion erfasste. Sie war erstaunlich weit weg, es musste also eine große Ansammlung starker Seelen sein, um so weit zu strahlen. Das war exakt, wonach Void gesucht hatte. Er machte sich sofort in Richtung der Emotion auf.
Da er neue Hoffnung geschöpft hatte, kam er schon bald in einer kleinen Stadt an. Void konzentrierte sich noch einmal und musste erstaunt feststellen, dass nahezu jeder Einwohner ein makelloses Herz hatte. Die ganze Stadt schien Güte und Freundlichkeit auszustrahlen: Die Häuser waren aus hellem Holz erbaut und waren simpel und bequem gehalten; jeder Bewohner trug ein Lächeln auf dem Gesicht und nirgends gab es Streit. Void hätte nie vermutet, dass so ein Ort existiert. Er entschied sich, eine Weile zu bleiben und fragte den nächsten Dorfbewohner nach einem Hotel. Er wurde zu einem kleinen Gebäude geschickt, neben dessen Tür ein großes Schild mit der Aufschrift: "Zum lächelnden Mond" trug. Die Einrichtung war im selben Stil gehalten wie die anderen Gebäude, dieses wies aber zusätzlich noch einige kunstvolle Schnitzereien und hübsche Teppiche auf. Void fühlte sich sofort wie zuhause. Als er ein Zimmer bestellen wollte, merkte er allerdings, dass seine Reisekasse bereits aufgebraucht war. Als der Hotelbesitzer (ein liebenswerter, rotbäckiger, rundlicher Mann) das hörte, schenkte er ihm die Übernachtung, mit der Begründung, dass er einen erschöpften Reisenden doch nicht vor die Tür setzen könne. Voids Glück war perfekt, oder es wäre perfekt gewesen, wären in diesem Moment zwei in schwere Rüstungen gekleidete Soldaten zur Tür hereingekommen. Void spürte sie schon lange bevor sie eintraten, denn sie stanken förmlich nach Bösartigkeit, Gier und sonstigen schlechten Eigenschaften. Sie stießen Void ruppig zur Seite und der größere von ihnen, ein schlaksiger Bursche mit fettigen Haaren und einem schmierigen Grinsen: "Da sind wir wieder, Fettsack. Hast du uns vermisst?" "Was wollt ihr schon wieder hier? Ich kann es nicht gutheißen, dass ihr so mit meinen Kunden umspringt!" Man konnte es ihm ansehen, dass er eine Heidenangst vor den Soldaten hatte. "Bist du so blöd oder tust du nur so? Die wöchentlichen Abgaben sind wieder mal fällig. Du willst doch nicht, dass Lord Seymour auf dich warten muss, oder?" "Nein, nein, es ist ja gut, nur ist es leider so, dass ich in letzter Zeit wenig Besucher hatte und deswegen..." "Du willst uns doch nicht verschaukeln, oder? Das hätte nämlich sehr schlechten Einfluss auf deine Gesundheit, musst du wissen." "Nein, so glaubt mir doch!" Der Hotelbesitzer klang nun zutiefst verzweifelt. "Ich habe nicht genug Geld für euch! Es reicht ja kaum, um meine Familie durchzubringen!" "Deine Familie? Da kommt mir eine grandiose Idee." Das Grinsen des Soldaten wurde noch breiter. "Du hast doch eine Tochter, nicht wahr? Sie dürfte um die 17 Jahre alt sein." Bei diesen Worten erblasste er. "Ihr wollt doch nicht etwa..." "Wenn dich deine Familie davon abhält, deine Abgaben zu bezahlen, dann nehmen wir eben deine Tochter als Zahlmittel. Dann hast du einen Mund weniger zu stopfen und kannst in Zukunft deine Abgaben bezahlen. Das sind zwei Fliegen mit einer Klappe! Und hab keine Sorge, wir werden uns SEHR GUT um deine Tochter kümmern." Bei dieser Bemerkung brach der Soldat hinter ihm in hämisches Gelächter aus (er war einer von denen, deren Gehirnzellen nahezu vollständig in den Schwertarm und die Leistengegend gewandert sind). Der Hotelbesitzer fand das allerdings gar nicht witzig. "Ich flehe euch an, alles, nur das nicht! Ich bin sicher, ich kann noch irgendwo Geld auftreiben, geduldet..." ihm wurde das Wort vom großen Soldaten abgeschnitten, welcher ihm einen Faustschlag in die Magengrube versetzte. "Wen, glaubst du, hast du vor dir? Wenn wir, die stolzen Soldaten von Lord Seymour, etwas verlangen, dann kriegen wir das auch! Ich schätze, wir müssen dir wohl eine Lektion in Sachen gutes Benehmen erteilen." Bevor er die Faust zum nächsten Schlag heben konnte, wurde er durch einen erstickten Laut und einen dumpfen Schlag hinter sich abgelenkt. Als er sich umdrehte, stieß ihm Void sein Schwert mit solcher Wucht in den Kopf, dass es auf der anderen Seite seinen Helm durchbohrte. Der dumpfe Klang kam vom Kopf des anderen Soldaten, der auf den Boden fiel. Als Void angewidert das Blut von seiner Klinge schüttelte, geriet der Hotelbesitzer völlig außer Fassung. "Was hast du getan?!" "Dich beschützt. Was denn sonst?" "Hast du keine Ahnung, wer das war? Das waren Soldaten von Lord Seymours Truppe!" "wer zum Henker ist Lord Seymour?" "Oh, ich vergaß. Du bist ja neu in der Stadt." Langsam aber sicher beruhigte er sich wieder. Mit einem kleinen Tuch wischte er sich den Angstschweiß von der Stirn. "Also," fing er an, "die Sache ist die: Wie du sicher bemerkt hast, leben wir hier in Burmecia ziemlich isoliert. Ab und zu kommt mal ein Reisender wie du vorbei, aber das war es auch schon." "Warum hast du dann überhaupt ein Hotel aufgemacht?" "Die Frage hab ich mir schon oft gestellt. Na ja, wir waren alle mal jung und naiv. Ich dachte, dass hier wird mal eine richtig große Stadt mit hunderten von Touristen. Und jetzt hab ich schon zu viel investiert, um was Neues anzufangen. Aber das ist jetzt egal: Eines Tages kamen ein paar Dutzend Soldaten und eben dieser Lord Seymour. Sie kamen aus irgendeinem fremden Land, in dem gerade ein Krieg tobt. Sie haben während der einzelnen Scharmützel zahlreiche unschuldige Bürger ermordet und misshandelt und das auf so grausame Weise, dass sie mit Sicherheit zu Tode verurteilt worden wären. Sie sind aber geflüchtet und anschließend hat es sie hierhin verschlagen. Jetzt terrorisieren sie unser Dorf und verlangen wöchentliche Abgaben, damit uns nichts Schlimmes zustößt. Wenn einer von uns sich beschwert, wird er zu Lord Seymours Residenz gebracht. Das ist eine Art Villa, die wir ihm erbauen mussten. Sie liegt gleich hinter der Stadt. Und jeder, der dorthin gebracht wird, kommt nie wieder zurück. Ich wüsste nur zu gern, wie es dort drinnen aussieht. Obwohl", sagte er mit einem verbitterten Ausdruck im Gesicht, "ich werde es vermutlich bald wissen, nach dem, was hier vorgefallen ist." "Das Ding ist gleich hinter der Stadt?" "Du meinst die Residenz? Ja." "Dann geh ich mal schnell rüber und heb sie aus." "Bist du des Wahnes? Das sind ausgebildete Soldaten! Gegen die kommst du nie im Leben an!" "Wenn sie so schwach sind, wie die beiden hier, wird das kein Problem." "Das war nur, weil du sie überrascht hast. Warum willst du eigentlich unbedingt dein Leben riskieren?" "Würde das ein Held nicht machen?" "Ich weiß es nicht genau, aber wahrscheinlich schon." "Siehst du? Sag mal, ist deine Tochter eigentlich hübsch?" "Sie ist das schönste Mädchen im der ganzen Stadt. Aber warum..." "Nur so. Hm, dass könnte sich ja richtig lohnen." Der Ausdruck, der nun über Voids Gesicht huschte, machte dem Hotelbesitzer fast mehr Angst als die Soldaten."

Void machte sich keine Sorgen, dass es für ihn gefährlich werden könnte. Warum auch? Schließlich war er kein normaler Mensch mehr. Void war sich schon immer des Leidens in der Welt bewusst gewesen. Tagein, tagaus hatte er gehofft, dass irgendjemand, der mehr Kraft hat als er, endlich aufsteht und den Hass in der Welt beendet. Als er dann auf das Manifest der Dualität stieß, regten sich erste Gedanken in ihm. Es steht nicht geschrieben, wer der Auserwählte sein soll. Könnte nicht theoretisch ich diese Rolle übernehmen? Er begann, in den Aufzeichnungen aus der Zeit, in der das Manifest geschrieben wurde, zu lesen. Das meiste waren langweilige Chroniken, aber eines Tages stieß er auf eine alte These, die von sogenannten "Quintessenzen" handelt. Das sind Substanzen, die natürlicher Materie überlegen sind und eigentlich nicht existieren dürften. Sie können sowohl in materieller als auch in immaterieller Form auftreten, doch in Kristallform sind sie am stabilsten. Zwei dieser Quintessenzen wurden angeblich aber in ihrer Existenz bestätigt: Emotikum und Desiderit. Emotikum besteht aus kristallisierten Emotionen und ist Symbol der Veränderung. Desiderit besteht aus kristallisierten Wünschen und ist Symbol der Ewigkeit und Beständigkeit. Es gab Augenzeugenberichte, die Nutzer dieser Quintessenzen gesehen haben wollen, aber bestätigt ist das nicht. Sie berichteten, dass Quintessenz-Nutzer gigantische und rätselhafte Kräfte entwickeln, aber oft werden sie von ihrer eigenen Macht unterworfen und zerstören sich schließlich selbst.
Nachdem Void die These studiert hatte, wusste er, dass er auf etwas ganz Großes gestoßen war. Aber seine Hochstimmung war schnell verflogen, denn scheinbar waren die Quintessenzen seit der Antike nie wieder aufgetaucht. Nirgendwo fand er auch nur einen Hinweis auf sie. Entmutigt überließ er sich wieder seinen dunklen Weltansichten. Menschen leiden, Menschen sterben....es war nicht auszuhalten. Je mehr Schlechtes er von der Welt hörte, desto mehr schottete er sich ab. Die Trauer, die Einsamkeit, der Ärger über die Verdorbenheit der Menschen, die er alle in seinem Inneren einschloss, fingen an, zu gären und verwandelten sich allmählich in Hass und Wut.
Und dann kam der Tag, der der letzte Tag seines bisherigen Lebens sein sollte. Unglücklicherweise fand an diesem Tag das Schulfest statt und sämtliche Mitschüler, ihre Eltern und seine komplette Familie waren anwesend. Void hat große Ansammlungen von Leuten noch nie gemocht. Er fühlte sich dadurch noch einsamer, hilflos im Strom der Menge. Als er gedankenversunken durch die Halle ging, die für das Fest organisiert worden war, stieß er zufällig gegen eine Kulisse, die für das Theaterstück der 5.- und 6.-Klässler aufgestellt worden war. Sie fiel um und riss dabei den Vorgang der Bühne herunter. Natürlich machte das einen Höllenlärm und alle Anwesenden drehten sich zu ihm um. Als er ihre zornigen Blicke auf sich spürte, kam alles zusammen. Alle Gefühle, die er über so lange Zeit zurückgehalten hatte, vereinten sich und bildeten etwas Neues. Etwas Unglaubliches. Etwas, dass die Welt aus den Fugen heben würde. Void spürte, wie sich in seinem Inneren etwas regte. Bevor er reagieren konnte, schoss tiefste Dunkelheit aus seinem Herzen und hüllte ihn ein. Was jetzt geschah, ist eigentlich unerklärlich, aber da mir das vollkommen egal ist, erkläre ich es trotzdem: Auf mysteriöse Weise (ich habe nicht gesagt, dass ich es gut erklären werde) sind Voids Emotionen zu Emotikum kristallisiert. Dieses Emotikum hat seine Emotionen derart verstärkt, dass sie ein eigenes Wesen entwickelten. Heraus kam Vanitas, eine Art Alter Ego von Void, allerdings nur von seiner dunklen Seite. Deswegen sind Voids Kräfte auch allesamt „schwarz“ gefärbt, da sie von Vanitas´ dunklen Kräften gespeist werden. Voids Verwandlung beschränkte sich nicht auf sein Inneres: Das Emotikum, dass aus seinem Inneren quoll, floss in seine Kleidung und kristallisierte dort. Das Ergebnis war der Traum jedes Assassinen: Eine Gewandung, dessen Farbe Void "Mondlose Mitternacht" nennt. Sie wirkt wie normales Schwarz, doch sobald Void seine Kräfte (zu denen ich später noch kommen werde) aktiviert, fließen sie durch das Emotikum und sein Aufzug wird dermaßen Schwarz, dass er keine Schatten mehr wirft (denn das hieße, dass es eine dunklere Farbe als diese gibt) und Void wie eine Silhouette erscheint. Da es sich um eine Art Longarmshirt mit Kapuze und weit geschnittenen Ärmeln, eine lange, glatte Hose und elegante Schuhe mit Stahlkappen handelte, sah er sehr eindrucksvoll aus. Seine Brille wurde ebenfalls schwarz, also zur Sonnenbrille umfunktioniert. Er sah allerdings weiterhin normal durch sie hindurch (Quintessenzen halten sich nicht an so unwichtige Konzepte wie die Physik). Am Wichtigsten war aber nicht das Equipment, das man von außen an Void sehen konnte. In seinen Ärmeln verstecken sich zwei Halterungen, die beide eine Art kleines Rohr tragen. Diese Rohre heißen Abyss und sind eine wahre Allzweckwaffe: Auf Befehl fahren aus beiden Klingen hervor, schwarz wie Obsidian und genauso scharf. Hält man das linke Rohr über das rechte, fährt eine große Axt aus beiden. Hält man dagegen das rechte über das linke, ist es ein Streithammer. Und wenn man beide Rohre rechtwinklig zueinander hält, entsteht eine Sense. "Herausfahren" trifft es übrigens nicht ganz, das Metall verhält sich eher wie flüssiger Schatten, wenn es sich in Form bringt. Abyss besteht aus purem Emotikum und ist vollkommen unverwüstlich. Die Nutzer von Quintessenzen mussten sich generell nie um ihre Ausrüstung kümmern: Voids Klamotten wurden nicht einmal dreckig, was auch gut so war, denn sonst hätte man ihn inzwischen aus ein paar Kilometer Entfernung riechen können, Besuche in Quellen und dergleichen stehen nämlich eigentlich nie auf Voids Tagesplan.
Nun kommen wir zu den "Kräften", die Void durch das Emotikum erhielt. Er wusste ja bereits, dass sie groß sein müssen, aber sie waren sogar mehr als groß: Sie eröffneten ihm eine ganz neue Welt. Den Darkroom, um es genau zu sagen. Der Darkroom ist eine Art Anti-Raum; er liegt direkt neben dem normalen Raum und nur ein kleines Häutchen trennt beide Welten. Im Darkroom gibt es weder Zeit noch sonst irgendwas, aber Besucher können etwas von zuhause mitbringen. Void ist nun in der Lage, dieses Häutchen zu durchschreiten und in den Darkroom einzutreten. Sichtbar ist das im normalen Raum als dunkle Schlieren, in die Void eintaucht. Falls ihr jetzt denkt, der Darkroom sei als Versteck oder so geeignet, liegt ihr falsch: Es gibt schließlich keine Zeit, in der man sich verstecken könnte. Aber er lässt etwas zu, was Void den "Portal-Jump", kurz PJ, nennt. Dabei taucht er oder ein Teil von ihm in den Darkroom ein und kommt an einer beliebigen Stelle im normalen Raum wieder zum Vorschein. Da weder Raum noch Zeit im Weg sind, kann er quasi gleichzeitig hier und dort sein. PJs waren es auch, die Void im ersten Kapitel im Wald ausgeführt hat, aber da ihr da noch keine Hintergrundinformationen hattet, musste es der Begriff "Teleportation" tun, der zwar korrekt, aber nicht so elegant ist (sagt Void, aber der muss diesen Mist ja nicht aufschreiben).
Die zweite Fähigkeit, mit der Void etwas zu kämpfen hat, ist die "Innervision". Sie erlaubt es ihm, Emotionen wahrzunehmen. Grobe "Umrisse" derselben lassen sich auch aus der Entfernung erspüren, aus der Nähe kann Void auch aus verschiedenen Stimmungen die einzelnen Emotionen herausfiltern. Die Innervision lässt sich hervorragend als Radar benutzen: Sie funktioniert auch im Dunkeln und zeigt Void jedes Gefühlsfähige Wesen in der Nähe. Da er aber noch nicht sehr gut damit umgehen kann, funktioniert sie nur dann, wenn er sich konzentriert und nicht mit irgendetwas beschäftigt ist (sonst wäre der Vorfall bei der Quelle nicht passiert). Ein weiterer Nachteil ist, dass sich Voids Augen beim Einsatz der Innervision schwarz verfärben und die Iris rot leuchtet. Zum Glück hat er ja seine Sonnenbrille, deswegen fällt dieser Nachteil nicht stark ins Gewicht.

Das alles passierte binnen weniger Sekunden und traf Void völlig unvorbereitet. Das nutzte Vanitas natürlich aus und schaltete die Innervision an (da Vanitas der Quell von Voids Kräften ist, kann er sie ebenfalls steuern, im Normalfall legt Voids Wille da jedoch ein Veto ein). Es war schrecklich für Void. Als ob er die ganze Zeit blind neben einem Abgrund hergelaufen war und man ihm jetzt die Augen öffnete. Er sah in die Herzen der Menschen um ihn herum, sah ihren Zorn, ihre Hass, ihren Neid, ihre Gier....und all diese negativen Gefühle waren auf ihn gerichtet, wie Speerspitzen zeigten sie auf ihn. Dann kamen sie näher, zuerst langsam, dann schneller, immer schneller, bis Void es nicht mehr ertragen konnte. Es war ein Kinderspiel für Vanitas, zu übernehmen und das war fatal für alle, die sich in der Halle befanden. Ich will nicht schildern, auf welch grausame Weise es geschah. Fakt ist: Niemand außer Void würde die Halle lebendig verlassen. Als Vanitas sich ausgetobt hatte und kein Opfer mehr in Sicht war, schwand seine Kontrolle über Void wieder. Void, der mit einem Mal alles, was er je kannte, verloren hatte, ja, der nicht einmal mehr wusste, ob er noch ein Mensch war, dachte: Dies ist nicht das Ende. Es ist erst der Anfang. Soviel mich diese Kräfte gekostet haben, soviel Freude und Glückseligkeit werde ich damit schaffen!
Dies war Voids Versprechen. Er würde dafür sorgen, dass niemand umsonst gestorben war. Und endlich würde er der Menschheit den Weg weisen, seinen Weg, einen Weg, der vom Hass und vom Leid wegführte. An diesem Tag beschloss er, ein Held zu sein.

Inzwischen befand er sich vor der Anlage, auf der die Residenz errichtet worden war und betrachtete sie aus einem sicheren Platz im Gebüsch aus. Es war ein protziges Gebäude, passend für so einen selbstherrlichen Bastard. Es gab eine äußere Mauer; sie war nur durch ein kleines Tor, vor dem zwei Wachen standen, unterbrochen. Als Void mittels PJ auf die Spitze eines hohen Baumes stieg, konnte er einen Innenhof erkennen. Und in der Mitte dieses Innenhofes lag das Hauptgebäude, in geschmacklosem Weinrot gestrichen und von weißen Säulengängen umgeben. Das war ihm aber alles herzlich egal. Void hatte nur Augen für den hohen Turm, der wie ein Grashalm aus dem Gebäude emporstieg. Er zog ein kleines Buch aus dem Darkroom (wie gesagt, als Versteck eignet er sich nicht, aber er ist ein hervorragender Lagerraum. Da die Dinge nicht irgendwo sein können, sind sie einfach überall, deswegen ist es vollkommen egal, wo man etwas hineinwirft, wenn man hineingreift, kommt immer das Gewünschte zum Vorschein). Es war ein bereits ziemlich abgegriffenes Werk mit dem Titel "Heldentum für Anfänger". Wo Void dieses Buch her hat, dass weiß niemand so genau. Aber es ist schwer vorstellbar, dass jemand nichts besseres zu tun hat, als ein Buch zum Heldentum zu schreiben. Jedenfalls waren von Posen über diverse Floskeln bis hin zu angeblich coolen Moves so ziemlich alle Klischees, die es über Helden gibt, hier zusammengefasst. Nach seiner Lektüre klappte Void das Buch zu, verstaute es, nickte zufrieden und "sprang" mit einem PJ auf die Spitze des Turmes. Oben angekommen, wäre er fast sehr unglamourös heruntergefallen. Nachdem er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, zog er Abyss aus den Halterungen, fuhr die Klingen aus und stürzte sich wie ein Adler den Turm hinunter. Im Flug konzentrierte er sich und scannte mit der Innervision die Umgebung: Zwei Wachen am Tor, drei in den Säulengängen. Im Inneren des Gebäudes noch einmal ein Dutzend Soldaten. Das sind doch gar nicht so viele, dachte Void und war enttäuscht, bevor der Kampf überhaupt angefangen hatte. Dann stieß er sich mit den Füßen von der äußeren Turmmauer ab, benutzte einen PJ, erschien im Säulengang direkt vor einem Soldaten und ehe er reagieren konnte, schlug Void zu und köpfte ihn im Sprung. Dann ging er gelassen den Säulengang entlang, während er in einen leisen Singsang verfiel: "Are you all to blind to see? I´m around again, around again..." Die Wachen am Tor hörten die Leiche auf den Boden fallen. Einer der Beiden beschloss, nach dem Rechten zu sehen und öffnete das Tor. Void war natürlich bereits am Tor angekommen und hatte sich an den Türflügel gelehnt. Als die Wache den anderen Torflügel öffnete und eintreten wollte, rammte Void ihm seine Klinge in den Hals. Sein Partner reagierte sofort, wie man es von einem ausgebildeten Soldaten auch erwartet hätte. Blitzschnell hob er seinen Schild in Abwehrhaltung, machte einen Ausfallschritt über die Torschwelle und stach hinter den Torflügel. Bloß blöd, dass sein Schwert lediglich die Luft durchbohrte. Ein plötzlicher Ruck, ein stechender Schmerz und als er an sich heruntersah, sah er eine schwarze Klinge aus seiner Brust ragen. Nachdem er bei seinem Freund lag, überlegte Void sein weiteres Vorgehen. Er hätte große Lust, seine Axt zu zücken und etwas Radau zu machen, aber wenn die zwölf Soldaten aus dem Gebäude kommen und ihn umzingeln würden, wäre das etwas ungünstig. Zum Glück hatte die zweite Wache nicht herumgebrüllt. Void sondierte kurz das Gebiet. Die zwei restlichen Soldaten in den Säulengängen standen nebeneinander. Vermutlich waren sie in ein Gespräch vertieft und hatten von dem Schicksal ihrer Kameraden noch nichts mitbekommen. Bis jetzt. Void ließ ein hämisches Grinsen über seine Lippen fahren und fing wieder an zu singen: "You´re falling deeper into sin! Here I come again, come again!" Nachdem sich Void vergewissert hatte, dass die anderen Soldaten immer noch im Gebäude waren, benutzte er einen PJ und tauchte hinter einem der beiden Soldaten auf. Eigentlich wollte er beide auf einmal aufspießen, doch der andere hatte gute Reflexe und sprang zurück, bevor Voids Klinge ihn durchbohrte. Er setzte sofort zum Gegenangriff an. Void konnte gerade noch rechtzeitig sein Schwert aus der Jetzt-noch-nicht-aber-gleich-Leiche des Soldaten ziehen, denn der Angreifer trug ein großes Bastardschwert, welches er mit nur einer Klinge schwer hätte parieren können. Als sein Bastardschwert auf Voids in Abwehrhaltung gekreuzten Klingen traf, sprühten die Funken. Void hatte sich selbst überschätzt: Emotikum erhöht zwar physische Kraft, doch um es mit einem kampfgestählten Hünen, wie dem, der vor ihm stand, aufnehmen zu können, reichte das nicht. Der Soldat riss sein Schwert hoch und fast Voids Klingen aus seinen Händen. Dann ließ er einen heftigen Seitwärtshieb folgen. Void brachte sich mit einem PJ in Sicherheit, dass heißt hinter den Soldaten. Da der allerdings bereits von seinem Trick wusste, schwang er sein Bastardschwert einfach ganz um sich herum. Void musste sich bücken, um dem Hieb auszuweichen, was der Soldat ausnutzte, um ihn mit einem Fußtritt zu Boden zu werfen. Nun war Void sauer. Wusste dieser grobe Klotz denn nicht, wen er vor sich hatte? Helden werden nicht in den Staub geworfen, sie werfen in den Staub! Void fuhr seine Klingen ein und stand langsam auf. "Ha! Willst du dich etwa ergeben? Vergiss es! Du wirst dafür zahlen, was du Doyle angetan hast!" "Wer hat denn gesagt, dass ich aufgebe? Nein, jetzt geht die Party erst richtig los!" Mit diesen Worten hielt Void den linken Teil von Abyss über den Rechten und eine große Axt entwich den Rohren. "Was zum Teufel bist du für Einer?! So eine Art Dä..." Void wollte nicht, dass er mit seinem Gegröle noch die Soldaten aus dem Gebäude herlockte, deswegen teleportierte (ja, ich weiß, dieses Wort trifft es nicht ganz, aber ich kann nichts dafür, wenn Void sich so dämliche Namen wie "PJ" einfallen lässt) er sich in die Luft über den Soldaten und ließ seine Axt herunterfahren. Der Soldat konnte den Hieb zwar parieren, aber durch die Wucht des Aufpralls fing er an zu taumeln. Void nutzte dies geschickt aus, indem er eine Flugrolle ausführte, sich zurückteleportierte und gleich nochmal zuschlug. Dieser Hieb traf und spaltete dem Soldaten sowohl den Helm als auch die Schädeldecke. Leider blieb die Axt im Schädel stecken, sodass Void mitsamt dem Soldaten zu Boden fiel und einen Höllenlärm verursachte.


Ich freue mich über jede Rückmeldung. Übrigens habe ich irgendwie Probleme, weiterzuschreiben. Ich muss mich jedes Mal dazu zwingen, wieder an den PC zu sitzen und zu schreiben. Falls irgendjemand einen Trick kennt, mit dem man seine Motivation steigern kann, würde ich es schätzen, wenn derjenige mir eine PN schickt. Mein nächstes Werk wird übrigens eine Kurzgeschichte. Ich denke, ich mache sie vor Void Story fertig, da sie nicht so viel Zeit in Anspruch nimmt.
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