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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 09.01.2012, 09:34   #1
männlich Billy Bibbit
 
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Standard Heute

Heute

Du trägst
Agent Orange für mich
und tanzt
Gedichte ohne Strophen.

Unverbindlich.

Wir fangen Melodien aus dem Wind
und flechten sie zu Kinderlachen.

Blütezeit.








.
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Alt 09.01.2012, 10:21   #2
Thing
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Agent Orange

hört sich für mich grausig an!
Nicht nur in Fernost und Seveso.


LG
Thing
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Alt 09.01.2012, 10:50   #3
männlich Wüstensand
 
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sehr interessant, billy, aber auch nachdenklich,
als wenn das geschehen ein böser traum wäre.
der zweite teil trägt hoffnung, dass leben neu entstehen wird.

gruß,
wüste
Wüstensand ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2012, 08:58   #4
männlich Billy Bibbit
 
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Die als Metaphern genutzten Fragmente "Agent Orange" und "Blütezeit",
waren für mich eine Kombination, auf die ich nicht verzichten konnte.
Natürlich assoziiert man erst mal nichts Gutes, aber ich denke alles, was
man mit Liebe pflegt, wird wieder "blühen".

Danke für die Kommentare

BB
Billy Bibbit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.01.2012, 00:27   #5
männlich ZychoyZ
 
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sehr guter text. fast groß.
schöne grüße Z.
ZychoyZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2012, 15:24   #6
männlich Billy Bibbit
 
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Beiträge: 137

Fast große Texte sind meine Leidenschaft

Der hier ist ein bisschen zu schwierig für Foren ( finde ich jedenfalls )


Danke
BB
Billy Bibbit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2012, 15:33   #7
männlich ZychoyZ
 
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ich finde ihn gelungen, und du siehst die resonanz ist nicht gerade köpfung.
mit agent orange kann ich viel anfangen. (hat in mir einige interpretationen hervorgeholt. genau wie das gedichte tanzen. ... )
schöne grüße nochmal.
ZychoyZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2012, 15:50   #8
weiblich Dame der Feder
 
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Mir gefällt deine Gedicht sehr. Eine Zeile hat es mir besonders angetan

"Wir fangen Melodien aus dem Wind
und flechten sie zu Kinderlachen."
Dame der Feder ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2012, 09:10   #9
männlich Billy Bibbit
 
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danke.

Für mich ( als Vater ) ist Kinderlachen das bedeutenste Geräusch,
das mir jemals zu Ohren gekommen ist.
Es impliziert reines, uneingeschränktes Glück.

BB
Billy Bibbit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2012, 10:11   #10
männlich Ex-Gamma
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Wunderbar, da darf auch ein alter Mann noch lachen.
Ex-Gamma ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2012, 12:12   #11
weiblich Ex-Encki
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Hallo Billy Bibbit,

ich weiß nicht, ob es so gemeint ist, aber die erste Strophe wirkte im ersten Moment auf mich düster - wegen "Clockwerk Orange".
Beim mehrmaligen Lesen bin ich mir aber nicht sicher, ob Du es wirklich darauf beziehst...
"Unverbindlich" kann man ebenso positiv wie negativ deuten.
Ich persönlich würde es schöner finden, wenn der Anfang etwas eindeutiger wäre.
Was den zweiten Teil angeht:
Zitat:
Wir fangen Melodien aus dem Wind
und flechten sie zu Kinderlachen.

Blütezeit.
so empfinde ich ihn als eindeutig und positiv.
Die kommende Aussage von mir ist vielleicht ein bisschen ichzentriert, aber das ist das, was ich damit verbinde und das, was Deine Aussage doppelt schön für mich macht:
Ich habe in meinem Gedicht "Ein Haus in der Hölle" von einen Teppich, geknüpft aus Kindergeschrei, geschrieben. Und nun schreibst Du:
Zitat:
...flechten sie zu Kinderlachen.
Ganz persönlich für mich, setzt Du meinem Bild etwas Positives entgegen, dass meine Stimmung hebt und mich erfreut...
Aber auch so gefällt mir Dein Bild von den Melodien im Wind... Die Zeilen sind so leicht und zart, passend zum Inhalt.
Und auch das Wort "Blütezeit" am Ende gefällt mir sehr. Das Kinderlachen blüht auf und erstrahlt in der Sonne. Alles ist nun im Überfluss vorhanden.
Jeder kämpft zwar auch ein Stück um seinen Platz, aber es ist genug für alle da. (Auch Blütezeit in Bezug auf die Geschichte assoziiert.)
-
Jetzt wo ich so schreibe, merke ich, dass die ersten Zeilen doch eindeutig sind. Es ist wahrscheinlich an das andere Elter gerichtet. Das Lyrische Du bezaubert das LI, heitert es auf, trägt den dunklen Teil des Lyrischen Ichs ganz unverbindlich, ohne eine Rechnung aufzustellen und etwas zurück zu erwarten - eben bedingungslos.
Wenn es so gemeint ist, dann würde ich auch anstatt "unverbindlich" "bedingungslos" schreiben, weil es dann eindeutig ist. Denn "unverbindlich" hat auch im negativen Sinne etwas damit zu tun, dass man sich auf jemanden nicht verlassen kann. Und hier habe nun den Eindruck bekommen, dass genau das Gegenteil der Fall ist.

Das ist eine tolle Liebesgeschichte, wo sich das Du und Ich verbinden und aus dieser Verbindung Kinder bzw. Kinderlachen hervorgeht.
Und das auch noch originell ausgedrückt.
Und diese Zeit ist jetzt.
Ich bin begeistert.

Liebe Grüße
Encki
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Alt 30.01.2012, 12:13   #12
weiblich Ex-Suzette
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Die als Metaphern genutzten Fragmente "Agent Orange" und "Blütezeit",
waren für mich eine Kombination, auf die ich nicht verzichten konnte.
Natürlich assoziiert man erst mal nichts Gutes, aber ich denke alles, was
man mit Liebe pflegt, wird wieder "blühen".

Hallo Billy B.

berühren mich, deine Zeilen, besonders dieser spätere Kommentar ...
aber auch, was du über das Kinderlachen schreibst ...

LG
Suzette
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Alt 30.01.2012, 12:24   #13
Thing
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Stimmt.
Aber wer, wie ich, Vietnam als fast "hautnah" erlebte, hat immer noch einen Graus vor der Bezeichnung "Agent Orange".

Ich lese mir noch einmal alle Kommentare durch, dann kommentiere ich evtl. noch einmal aus anderem Blickwinkel heraus.


LG
Thing
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Alt 30.01.2012, 12:29   #14
männlich Ex-Gamma
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@Thing

Das Grauenhafte hab ich es verdaut, beginnt meine Seele zu blühen und zu lachen.

es grüsst Dich
Gamma
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Alt 30.01.2012, 12:32   #15
Thing
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Es gibt Gräuel, die ich nie verdauen kann!
Aber verdrängen - das klappt hin und wieder.

LG
Thing
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Alt 30.01.2012, 12:48   #16
männlich Ex-Gamma
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Lieber Thing

Verdrängen, das gelingt, das will ich nicht. Mir scheint mein Sein, gibt allem was vergangen, zu seiner Zeit sein ganzes Gewicht. Wenn das Schreckliche sich zu mir wendet, dann fasse ich es ganz in mich hinein und lasse mich sinken und versenken, bis dann wenn es seinen Trost in mir getrunken und gefunden mich mir, mich selbst von mir befreit.

mit herzlichen Grüssen
Gamma
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Alt 30.01.2012, 14:11   #17
weiblich Ex-Suzette
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Gamma:
Du sprichst mir aus der Seele ...
Suzette
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Alt 30.01.2012, 14:21   #18
männlich Billy Bibbit
 
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Wenn ein Moment des Lebens unwiederruflich ausgelöscht wird ( Metapher "Agent Orange ), dann bedarf es des größten Momentes der Liebe ( Kinderlachen ) um dem Leben eine neue Chance/Aufgabe zu geben.

DANN ist IMMER Blütezeit.


Liebe Grüße
BB
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Alt 30.01.2012, 14:24   #19
Thing
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Ja, aber leider habe ich die napalmverbannten Kinder vor Augen.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2012, 16:46   #20
männlich DEAD MAN
 
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Hallo Billy Bibbit,

Zitat:
Heute

Du trägst
Agent Orange für mich
und tanzt
Gedichte ohne Strophen.

Unverbindlich.

Wir fangen Melodien aus dem Wind
und flechten sie zu Kinderlachen.

Blütezeit.

Wenn ein Moment des Lebens unwiederruflich ausgelöscht wird ( Metapher "Agent Orange ), dann bedarf es des größten Momentes der Liebe ( Kinderlachen ) um dem Leben eine neue Chance/Aufgabe zu geben.

DANN ist IMMER Blütezeit.


Du trägst
einen unwiderruflich ausgelöschten Moment des Lebens für mich
und tanzt
Gedichte ohne Strophen. (frei, ohne Grenzen, wie der Wind)

Unverbindlich. (frei, ohne Grenzen, wie der Wind)

Wir fangen neue Chancen aus dem Heute
und machen sie zu den größten Momenten der Liebe.

Neubeginn.

Wer trägt was für einen unwiderruflich ausgelöschten Moment des Lebens bzw. für wen trägt wer eben diesen? Warum zweimal diese Freiheit in „Gedichte ohne Strophen“ und „Unverbindlich“?

Was sind „die Melodien im Wind“? Kinderlachen kann es nicht sein, da dieses ja erst durch das Flechten entsteht. Also ist die „Melodie im Wind“ die eigentlich ULTIMATIVE Substanz der Liebe und somit größter Moment dieser?

Was passiert, wenn DER größte Moment unwiderruflich ausgelöscht wird? Was bewirkt dann die „Melodie des Windes“?

Ist DANN auch IMMER noch Blütezeit? Oder stellt sich die Frage gar nicht nach dem ob, sondern eher nach dem WO?

Und ist es nicht eher das Leben, welches einem durch die „Melodie des Windes“ eine Chance gibt und nicht umgekehrt?

Für mich persönlich widersprechen sich Gedicht und Kommentar. Ohne Kommentar ist das Gedicht nicht zu verstehen, für mich. Mit Kommentar zum Teil, da die Umsetzung des hier gewollten unbewußten Bedürfnisses teilweise unlogisch (wie oben beschrieben) ist und somit nicht gelungen. Für mich. Zu stark verdichtet, Charakter und Story nicht "effektiv" erzählt. Für mich.

Darüber hinaus schließt das „Gedicht ohne Strophen“ ganz „Unverbindlich“ ein „DANN IMMER“ aus. Es sei denn es ist Blütezeit am anderen Ende des Himmels.

Wie dem auch sei, zum Glück ist dies nur ein Forum
Zitat:
von BB: Der hier ist ein bisschen zu schwierig für Foren ( finde ich jedenfalls )
, da muß und darf ich nichts verstehen.

Staubige Grüße

Dead Man
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Alt 31.01.2012, 10:55   #21
männlich Billy Bibbit
 
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Durfte gerade lesen, dass ich mit diesem Text die "Best of poetry" Rangliste gestürmt habe und mit diesem Text nun an der Spitze liege.
Ich möchte mich darum für die Aufmerksamkeit bedanken und den Usern
unterstellen, dass sie einen sehr guten Geschmack haben

Freundlichst
BB
Billy Bibbit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2012, 11:16   #22
männlich Ex-Gamma
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Standard Gratulation

Billy Bibbit

Das freut mich für Dich.

Herzliche Grüsse
Gamma
Ex-Gamma ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2012, 15:20   #23
männlich DEAD MAN
 
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Zitat:
BB: Durfte gerade lesen, dass ich mit diesem Text die "Best of poetry" Rangliste gestürmt habe und mit diesem Text nun an der Spitze liege.
Ich möchte mich darum für die Aufmerksamkeit bedanken und den Usern
unterstellen, dass sie einen sehr guten Geschmack haben
Da Du nun mit diesem Text "Best of" an der Spitze liegst, kann (vereinzelte) negative wie auch konstruktive Kritik gar nicht sein. Eine wahrlich düstere Metapher menschlichen Seins.

Das ist der beste Beweis dafür, daß ICH absolut keine Ahnung von Lyrik habe.

Ich verbeuge mich vor der Blütezeit durch Agent Orange und verbleibe erkennend und freundlichst

mit einem

staubigen Gruß

Dead Man
DEAD MAN ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2012, 16:05   #24
männlich Billy Bibbit
 
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na na na....wer wird denn gleich :-)

ich empfinde Deine Kritik als absolut gehaltvoll und überdenkenswert.
Bitte erlaube mir heute abend darauf einzugehen, denn ich bin noch im Büro und da reiht es nur für kleine Postings.

BB
Billy Bibbit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2012, 18:31   #25
männlich Ex-Gamma
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Lieber Deadman

Zitat:
Zitat von DEAD MAN Beitrag anzeigen
Da Du nun mit diesem Text "Best of" an der Spitze liegst, kann (vereinzelte) negative wie auch konstruktive Kritik gar nicht sein. Eine wahrlich düstere Metapher menschlichen Seins.

Das ist der beste Beweis dafür, daß ICH absolut keine Ahnung von Lyrik habe.

Ich verbeuge mich vor der Blütezeit durch Agent Orange und verbleibe erkennend und freundlichst

mit einem

staubigen Gruß





Dead Man
Zum Text:Verstehen, Begreifen, ich will sehen, dass es meiner Seele reifen kann.


Zum Gruss:Staubig sind Grüße nicht, nur wenn sie nicht ankommen, verwehen.

herzliche Grüsse
Gamma
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Alt 01.02.2012, 01:20   #26
weiblich Ex-Encki
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Hallo Billy Bibbit,

OK, ich denke, die letzten drei Zeilen habe ich richtig verstanden gehabt.
Bei den ersten fünf war ich zu voreilig! Bin nur schnell meinen Assoziationen gefolgt und habe "Agent Orange" nicht nachgeschlagen.
Als ich das dann nachgeholt habe, hat das Gedicht erst einmal keinen Sinn gemacht - vielleicht weil ich noch bei einer Person war, was das Lyrische Du betrifft.

Also hier ein erneuter Versuch, auf das ich mich weiter blamieren werde:
Setze ich für "Du" "Das Heute" ein, macht das Ganze wieder Sinn für mich:

Das Heute trägt
Agent Orange für mich
und tanzt
Gedichte ohne Strophen.

Unverbindlich.


Die Vergangenheit liegt noch in der Luft des Heute. Die Nachwirkungen dieser Schreckenstat sind heute noch ersichtlich und werden zum Lyrischen Ich getragen. Es ist emotional davon betroffen.
Das Heute tanzt Gedichte ohne Strophen
Das Gedicht hat keine Strophen also besteht es entweder nur aus einem Refrain oder aus Nichts.

Besteht es nur aus einem Refrain, könnte man die Zeilen so deuten, dass unsere Gesellschaft sich permantent im Kreis dreht, nur das Leichte in sich aufnehmen will und den Gehalt nicht tanzt, sich also nur über die Wiederholung ausdrückt.
Dazu passt auch das "Unverbindlich."
Alles ist in Schwebe, keiner lässt sich auf etwas festnageln. In der Politk werden Dinge unterzeichnet, an die sich doch keiner hält. Kriege werden aus manipuliertem Grund begonnen und ohne einleuchtenden Grund sich wieder aus einem Konflikt zurückgezogen...
Es wird aus der Geschichte zu wenig Konsequenzen gezogen und immer wieder die gleichen Fehler begangen. Der Refrain wird wiederholt und wiederholt und...
"Unverbindlich." sind ebenfalls die beiden Strophen:
Die Vergangenheit mit der Gräueltat und der "Neuanfang" zweier Menschen.
Beides ist zwar aus dem Wind bzw. über den Wind transportiert; aber das eine ist die Zerstörung der Kindheit und des Lebens und das andere ist die Erschaffung.
Das Eine kann das Andere nicht aufwiegen. Aber es macht leider auch deutlich, dass für die Nicht-Betroffenen das Leben weiter geht... und Hoffnung besteht - eben auch auf Kinderlachen...
Wenn hier heute gesundes und neues Menschenleben entsteht, so ist es aber so, dass in Vietnam immer noch Kinder geboren werden, die durch das Dioxin Agent Orange geschädigt sind.
Die Blüte geht weiter; aber unter welchen Umständen?!?
Als: "Unverbindlich." mit dem Leben des LI.

Besteht es aus Nichts, drückt es die Unaussprechlichkeit der Tat aus.

Für mich kann beides nebeneinander stehen, weil es sich nicht widerspricht.

Der Schluss:
Zitat:
Wir fangen Melodien aus dem Wind
und flechten sie zu Kinderlachen.

Blütezeit.
greift dann das Thema des Gedichtes in "Melodie" und "flechten sie zu Kinderlachen" wieder auf... (Alles Weitere habe ich hier und weiter oben kommentiert.)

So. Ich hoffe, nun bin ich der richtigen Spur gefolgt?


Liebe Grüße
Encki
Ex-Encki ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.02.2012, 23:52   #27
männlich DEAD MAN
 
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Hallo Billy Bibbit,

Die Idee, Agent Orange und die Blütezeit (die Dir, wie Du ja erwähntest, besonders wichtig waren/sind in Deinem Text), überzeugen mich voll und ganz. Natürlich. Ich würde nicht Zeit in Gedanken investieren, wäre ich nicht der Überzeugung, daß es einen Wert hätte. Für Dich/den Schreiber, als auch für mich, der durch dieses Schlüsselloch verführt, versucht den passenden Schlüssel für einen anderen, erfahrenen Blick zu finden.

Du sagst ja, daß „Agent Orange“ für den unwiderruflich ausgelöschten Moment des Lebens steht. Doch ich werde an diese Einstellung nicht herangeführt. Deshalb meine ich, zu stark verdichtet. Für mich stellt sich eben die Frage, wer oder was ist Agent Orange bzw. für wen oder was steht Agent Orange. Agent Orange kann hier vieles sein.

Agent Orange war für mich/uns damals z.B. keine Metapher für einen unwiderruflich, ausgelöschten Moment des Lebens. Als wir in unserer Anfangszeit als kleine Musiker vor 20 Jahren u.a. „Agent Orange“ von SODOM coverten, war es mehr ein Gefühl der Wut und des Zornes. Ein Synonym für nicht nur einen Moment, sondern für das Leben, in welchem wir uns befanden/befinden. Das Leben von Mensch und Natur. Die Zukunft wurde bereits vor dem Heute umgeschrieben. Dieses Gefühl, dieser Moment, zu erkennen, daß der Tod nur Tod gebährt, und Träume unwiderruflich ausgelöscht werden, der ist geblieben. Agent Orange bleibt. Dieser Moment bleibt. Der Tod lebt weiter.

Dinge mögen sterben, Menschen mögen sterben, Träume mögen sterben, der Moment, in welchem dies jedoch geschieht, lebt weiter. Vielleicht muß er auch weiterleben. Ich weiß nicht. Wenn ich durch den Dschungel der geschäftigen Hektik unserer Zeit irre, ist dieser Moment für mich allgegenwärtig. Die Momente, in denen Trauer und Haß dem Tod von morgen die Hand reichen. In allen Farben, an allen Orten.

Agent Orange trägt den Teil von mir, den ich nicht im Stande bin selbst zu tragen. Daraus ergibt sich dann auch die nächste Frage: TRÄGST du es für mich oder Trägst DU es für mich oder Trägst du es für MICR. Es ergeben sich viele Möglichkeiten mit unterschiedlichen Blickwinkeln ... NUR die Story kann ich mir alleine denken.

Genauso kann ein Gedicht ohne Strophen für mich persönlich alles oder nichts sein. Es kann der Moment selbst sein, welcher als ein Atemzug (selbst wenn ewig) keiner Form bedarf, es kann ungeformtes Leben sein, das Kinderlachen im Herzen eben, es kann die Freiheit als solches sein, es kann Haß bzw. Trauer sein, wenn es im Chaos der Schuld tanzt, es kann (für mich) eben alles sein.

Dann kommt die Unlogik eben mit dem geflochtenem Kinderlachen. Und wer oder was ist das Heute? Kann auch alles mögliche sein. Wieso sollte gerade hier "Heute" sein? Kann auch die Vergangenheit sein, kann auch Nachbars Katze sein, keine Ahnung, mir persönlich fehlt der Kontext. Wie gesagt, deshalb eben für mich zu stark verdichtet. Und eine für mich schlüssige Interpretation des Schreibers (finde ich persönlich immer besonders spannend und keineswegs abwertend für das eigene Gedicht, da notwendig, im Gegenteil) lese ich hier nirgends.

So macht sich letztendlich Dein Gedicht zu meinem, in meinem Kopf. Ich mein, so hab ich das auch noch nicht gesehen. Hat was! Insofern?!

Trotz allem bleiben für mich mehr Fragen zurück, als mir beim Lesen hier persönlich lieb war/ist.

Wenn ich nun jedoch lese, daß ein durch (vollkommene) Mehrheit beschlossenes „Best of“ ein vermeintliches „Optimum“ legitimiert, erinnert mich das stark an die Realität hier draußen im Dschungel. Da ich nun nicht mehr als das, was hier steht, wahrnehme (und das auch nur in Form des Lesens), kann es durchaus sein, daß ich dann (soweit keine weitere Info im Raum) eben:
Zitat:
na na na....wer wird denn gleich :-)
bin. Find ich auch nicht gut, wenn ich "na,na,na" bin. Aber mehr steht hier nicht. Was soll ich machen? Mit nem Einzeiler schreiben, daß der Text toll oder wenig toll ist? Nö, ich mag mir nunmal gern meine Gedanken zu einem Text machen. Alles andere ist mir zu Agent Orange.

Wie dem auch sei, hat nun doch noch wider Erwarten Spaß gemacht, hier ein wenig Rum zu sinnieren, hat sich gelohnt. Ahnung hab ich dennoch nicht von den ganzen Sachen hier.

Hallo Gamma,

wenn Du alles verstehst, ich nicht, da bin ich einfach zu dämlich und Staub ist nicht gleich Staub. Is halt auch ne Metapher. Wohl dem, der Verstehen kann.

Nun denn,

Staubige Grüße Euch

Dead Man (klar: "Staub ist Staub" und "tot ist tot", wie geistreich, "kuck ma, der tote Mann sieht heute aber wieder tot aus" oder "Tote die übers Leben erzählen wollen" ... wahnsinnig lustig - nur nicht lyrisch, doch andere Geschichte)
DEAD MAN ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.02.2012, 02:07   #28
männlich Ex-Ralfchen
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ich assoziiere AO mit der entlaubungschemie der usarmy in vietnam. habe dazu die studien für einen kompletten gemäldezyklus vorbereitet. mein prot ist ein mann in an ORANGE TUXEDO.

abgesehen von den ein wenig fremd strukturierten metaphern, hat die lyrik eine zarte melodie. ich bin ein fan einiger deiner texte. dieser reiht sich für mich unter jenen ein, mit denen ich mangelnder assoziationen nicht viel anfangen kann. er läßt keine nachvollziehbaren bilder in mir auftauchen. tut mir leid, dass ich da anscheinend der einzige bin. scheint mein mangel an lyrischer intellektualität zu sein. aber n.d.t., das ist meine meinung. toll dass du best of poetry erreicht hast. das ist so viel der bachmann von poetry.

gutN8
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2012, 13:37   #29
männlich Billy Bibbit
 
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Ort: Duisburg
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
itoll dass du best of poetry erreicht hast. das ist so viel der bachmann von poetry.

gutN8

Ich bin ein Lyriker....vielleicht der beste hier im Forum.
Das heisst aber nicht, dass auch alle meine Texte die besten sind........


Dieser hier jedoch ist qualitativ hochwertig und von brillanter Aussage.



Michael
Billy Bibbit ist offline   Mit Zitat antworten
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