Alchemisten

[Versard]

Letzten beiden Strophen. Tipps? Weil wegen Rüstung...Entrüstung...passt mir nich so ganz


Die Kreide zieht den Formelkreis,
der mit Fremder Welt verbindet.
In Unschuld dann das helle weiß
sich unter Schatten schmerzvoll windet.

In die Mitte fällt die Masse,
Anleitungsgenau berechnet,
heut' gelingts, die Rückkehr naht!
Der Alchemist, er kniet und lächelt.

Doch hat er eines nicht bedacht,
wer etwas will muss gleiches geben.
Das Equivalent des Tausches
verhindert Renaissance von Leben.

Bald fühlt er die Knochen brechen,
Sehnen reißen, Schmerzen stechen.
Dem kleinen Bruder schnürt's die Kehle.
Der Schatten giert nach seiner Seele.

Der große Bruder, unverdrossen,
hat schon soviel Blut vergossen.
Was sind da ein paar Tropfen mehr?
So gibt er auch den Arm noch her.

Der kleine Bruder wird gebunden
an eine alte, schwere Rüstung.
Der ältere, er liegt zerschunden,
im Kreidekreis, dem Leben fern.

So wurden beide dann gefunden,
ihr Tun bescherte nur Entrüstung.
So waren sie dann bald verschwunden,
zu sehen, was die Zeit sie lehrt.

[Sylvester]

Hallo Versard,

das sind ja seltsame Rituale bzw. Experimente in Deinem Gedicht.
Was würden die heutigen Alchimisten (Chemiker) wohl dazu sagen ?

Für mich klingt das alles ein wenig nach Vorgängen, wie sie sich z.B. in der "World of Warcraft" abspielen könnten.

Was die beiden Brüder eigentlich bezweckten, bleibt (mir zumindest) verborgen.

Das Reimschema hast Du variabel gestaltet, was den experimentellen Charakter mehr betont, die Strophenanzahl (= 7) muss kein Zufall sein.

Insgesamt für mich sehr unterhaltsam zu lesen.

Gruß,

Sylvester

[Versard]

Danke :-)

Ich finde Alchemie an sich ganz interessant, das Gedicht hier basiert aber eher auf "Fullmetal Alchemist", da kam der Innere Nerd durch

Habe schonmal eins über Alchemie geschrieben, kam aber nicht so sonderlich an also dachte ich ich versuch es nochmal. Man kann sich ja immer verbessern