Ach wie leicht ist's hier zu schalten

[Laie]

Ach wie leicht ist's hier zu schalten,
wo der Schritt so luftig fällt;
wo die Welt sich zu entfalten,
still im kleinen Kreis sich hält.

Ja es flößt, obschon so leise,
und es gießt, obschon so klein,
diese Flur auf ihre Weise
mir das stärkste Leben ein.

Dort am Haine lockt ein Schatten,
der mich lädt bei ihm zu ruhn.
Auf den frühlingsfrischen Matten,
an dem Bächlein will ich's tun.

Hier verträume ich des Tages
letzte Stunden und dann bald
schenket mir ein purpurn zages
Licht den liebsten Aufenthalt.

[Lewin]

Hallo Tiger,
hier ist es dir mit großer Leichtigkeit gelungen, ein romantisches Bild zu entwerfen, das eigentlich kaum durch irgendwelche Verwerfungen gestört wird. Allein das zweimalige „obschon“ und das „schenket“, letzteres, weil es zu altertümlich (gewollt?) klingt, fallen etwas heraus.
Denkbar wäre z.B.:
Ja es flößt, obschon so leise,
und es gießt, wenngleich so klein,…
Aber, es ist ja dein Gedicht.
Liebe Grüße
Lewin.

[Laie]

Hallo Lewin,
danke für den netten Kommentar Das "schenket" ist vor allem dem Versmaß "geschuldet", wobei mir so ein Einschlag veralteter Sprache immer sehr gefällt.
Danke für den Tipp mit dem "wenngleich"! Je öfter ich es mir damit durchlese, desto besser find ich es meiner Version gegenüber

LG

[muse]

Bei diesen Zeilen möchte man abschalten, zur Ruhe kommen und meditieren.
Omige Stimmung!

Gruß von Mus.

[Thing]

Hallo, Tiger -

das ist lieb-romantisch wie eine Zeichnung von Ludwig Richter.
Ja, dort möchte auch ich nur zu gerne rasten; verlockend wie beim Wirte wundermild!


Träumerischen Gruß
von
Thing

[Laie]

Hallo miteinander,
es freut mich, dass ihr so in diese Stimmung eintauchen könnt. Mehr kann man sich wohl als Dichter nicht erhoffen

LG