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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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22.02.2016, 23:41 | #1 |
Forumsleitung
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Der Zeuge
Ein Herz, zwei Namen eingeritzt,
betropft von zähem Harz, ein Zeugnis, lustvoll ausgeschwitzt, die wunden Letter schwarz. Die Rinde wächst, mit ihr das Herz, die Liebe, sie lebt fort in ihrem Streben, himmelwärts, zu einem fernen Ort. 22.02.2016 |
23.02.2016, 01:06 | #2 |
Knapp und schön in Worte gefasst, das überdauernde und sich vergrößernde Zeugnis einer Liebe. (Lettern).
Danke, Ilka. LG gummibaum |
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23.02.2016, 01:40 | #3 |
R.I.P.
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Eine Hommage an die immer währende Liebe, eine wunderbare bildhafte Darstellung, liebe Ilka
Gruß Merith |
23.02.2016, 02:32 | #4 |
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583
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Im vorletzten Sommer habe ich einen Baum entdeckt, an dessen Rinde ein gutes Stück über meiner Körpergröße, ein Herz geschnitzt war. Die üblichen Initialen waren zu sehen und ich fragte mich, wie lange die schon darein geschnitzt waren, ob die "Liebenden" sich noch überhaupt noch kannten. Ich versuchte zu schätzen, wie lange der Baum wachsen musste, um einen guten halben Meter über meine gemütliche "Schnitzarmlänge" zu gelangen. Es handelt sich um eine dicke, z.T. stark verwucherte Buche. Ich schätzte so 15-20 Jahre muss sie wohl gewachsen sein, um das Herz so mit nach oben zu nehmen. Der Gedanke hat mich beeindruckt.
So mag es wohl sein, das der Augenblick des Hineinschnitzens der Liebe eine kleine Ewigkeit verleiht. Sehr schöne Gedanken und wunderbar umgesetzt. Liebe Grüße Zaubersee |
23.02.2016, 06:39 | #5 |
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Danke Euch allen. Offenbar ist aber das, was ich ausdrücken wollte, nicht völlig rübergekommen, nämlich die Aussage der letzten beiden Verse.
Lieben Gruß Ilka |
23.02.2016, 15:46 | #6 | ||
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583
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Liebe Ilka-Maria,
ich hab es noch einmal gelesen, auch die Ansätze der beiden Vorkommentatoren, die ja ein wenig anders sind, als meine Idee dazu. Also einmal die fortdauernde, Zitat:
von Gummibaum verstand ich auch die Zitat:
Ich meinte, den Augenblick der gerade bestehenden Liebe durch das Einritzen festgehalten. Und jetzt komme ich tatsächlich nicht drauf, wie es noch sein könnte. Okay, jetzt hab ich noch eine Idee: Gemeinsam mit dem Baum wächst die Liebe, Mensch und Baum wachsend, himmelwärts, miteinander durch dieses Zeichen verbunden, so? Liebe Grüße Mara |
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23.02.2016, 17:02 | #7 |
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Liebe Mara,
es haut nicht ganz hin, also habe ich wohl doch das Ziel verfehlt. Die "wunden Lettern" (= eingeritzten Namen) sollen auf eine unglückliche Liebe hinweisen: Dieses Paar durfte sich nicht lieben. Deshalb gab es nur einen einzigen, sozusagen den letzten Ausweg für die Liebe, um sie nicht zerstören, sondern fortdauern zu lassen: Die Flucht an einen "fernen Ort", "himmelwärts". Der Baum war (und ist noch) Zeuge des Geschehens. Kurz gesagt: Es sollte ein Geschichte im Sinne von Romeo und Julia sein. Danke für die Auseinandersetzung mit meinem Gedicht. Lieben Gruß Ilka |
23.02.2016, 17:26 | #8 |
Nicht nur handwerklich sauber - auch ein schönes Bild!
Gruß, A.D. |
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23.02.2016, 17:43 | #9 |
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Danke, AnDi.
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23.02.2016, 18:04 | #10 |
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583
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... da hab ich meinen Focus tatsächlich nicht drauf gerichtet;
Du hattest vor, den Leser klar dorthin zu lenken. Bei Andere Dimension ist es geglückt. Ich hatte in dem Augenblick scheinbar andere Ideen zu einer unglücklichen Liebe, und war deshalb abgelenkt, deshalb konnte ich das so nicht erkennen. Das hat mit mir als Leserin zu tun. Jetzt, aufgelöst, erschließt es sich mir. Anregend genug ist Dein Gedicht so oder so: es hat zumindest meine Phantasie genügend beflügelt, wenn auch in eine etwas andere Richtung. Liebe Grüße Mara |
23.02.2016, 19:12 | #11 |
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23.02.2016, 20:00 | #12 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Dass einige Metaphern in dem Gedicht versteckt sind, war klar, aber ich habe sie nicht richtig deuten können. Normal gesehen ging es für mich auch um die Zeichen der Liebe, die die Zeit überdauern. Jetzt, da die Auflösung da ist, hat sich der Knoten gelöst und ich staune. Prima Gedicht.
Liebe Grüße Nöck |
23.02.2016, 20:04 | #13 |
Forumsleitung
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Schön, dass es Dir gefällt, Nöck. Vielen Dank.
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