Monument Menschlichkeit+Erweiterung bei Poetry.de

Schreibhoernchen · 14.02.2008, 18:22

Was bleibt ist nicht mehr als ein eisiges Schauern
und Atem, der in weißhellen Wolken vorüberzieht,
an diesem Stück Monument stehn wir und betrauern,
wie auf diesem Globus tagtäglich Unheil geschieht.

Wir heißen dies' Mahnmal nun wohl gänzlich verloren,
und mit vollem Namen nennen wir's reine Menschlichkeit.
Wir haben sie längst zum ewigen Mythos auserkoren,
sieh da, wie sie sich mit der Freiheit das Begräbnis teilt.

Hinzu kommt gekrümmt und frierend, den Kopf gebeugt
ein weiterer Erdengast, betiteln wir ihn sogleich als Toleranz,
langsam schleicht er, einst von purer Liebe und Leben gezeugt,
nun verdammt und krank, längst fernab jenem Hoheitsglanz.

Über jenem ausgehobenen Grab, am blauen Himmelsgefilde
sehen wir überwältigt den Regen auf grüngraue Erde stürzen,
Stumm beobachten wir, wie er recht hübsch in diesem Bilde
seinen Reigen schnell tanzt, um uns die Trauer zu verkürzen.

Doch wird nichts passieren, werden wir sie nun begraben.
Die Köpfe werden geschüttelt, die frostigen Tränen fließen.
Bilden klares Nass auf trockne Erde, die wir in Händen tragen.
Ein Hoch auf die fliehenden Kräfte, die uns endgültig verließen.

14.02.2008, 18:22	#1
Schreibhoernchen Dabei seit: 01/2008 Beiträge: 25 Meine Gedichte	Monument Menschlichkeit+Erweiterung Was bleibt ist nicht mehr als ein eisiges Schauern und Atem, der in weißhellen Wolken vorüberzieht, an diesem Stück Monument stehn wir und betrauern, wie auf diesem Globus tagtäglich Unheil geschieht. Wir heißen dies' Mahnmal nun wohl gänzlich verloren, und mit vollem Namen nennen wir's reine Menschlichkeit. Wir haben sie längst zum ewigen Mythos auserkoren, sieh da, wie sie sich mit der Freiheit das Begräbnis teilt. Hinzu kommt gekrümmt und frierend, den Kopf gebeugt ein weiterer Erdengast, betiteln wir ihn sogleich als Toleranz, langsam schleicht er, einst von purer Liebe und Leben gezeugt, nun verdammt und krank, längst fernab jenem Hoheitsglanz. Über jenem ausgehobenen Grab, am blauen Himmelsgefilde sehen wir überwältigt den Regen auf grüngraue Erde stürzen, Stumm beobachten wir, wie er recht hübsch in diesem Bilde seinen Reigen schnell tanzt, um uns die Trauer zu verkürzen. Doch wird nichts passieren, werden wir sie nun begraben. Die Köpfe werden geschüttelt, die frostigen Tränen fließen. Bilden klares Nass auf trockne Erde, die wir in Händen tragen. Ein Hoch auf die fliehenden Kräfte, die uns endgültig verließen.