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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen.

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Alt 02.12.2010, 16:22   #1
männlich Mittelpunkt
 
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Standard Eifersüchtiger Gott

hi Freunde,

Was meint ihr über diese Stelle in der Bibel?:


Zitat:
2. Mose 34, 14 (Schlachter 2000):
Denn du sollst keinen anderen Gott anbeten. Denn der Herr, dessen Name »Der Eifersüchtige« [b] ist, ist ein eifersüchtiger Gott.
Zitat:
2. Mose 20, 5 (Schlachter 2000):
Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen,
Aber wie folgt steht in der Bibel, dass Eifersucht, Wut und Zorn eine Sünde ist:

Zitat:
Galater 5, 19-21 (Schlachter 2000):
Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit; Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen; Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, daß die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden.
Was meint ihr dazu?
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Alt 02.12.2010, 17:13   #2
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Die Bibel hat der Mensch geschrieben.

Dass Gott menschliche Eigenschaften gegeben werden, liegt in der menschlichen Natur.

Es kann also eigentlich keinen eifersüchtigen Gott geben, weil Eifersucht eine menschliche Eigenschaft ist.

Aber wie gesagt: Die Bibel hat der Mensch geschrieben.
FeelLetter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 17:21   #3
männlich Mittelpunkt
 
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Hey Feelletter,

keine Ahnung wie du das meinst.

Zitat:
Es kann also eigentlich keinen eifersüchtigen Gott geben, weil Eifersucht eine menschliche Eigenschaft ist
schon, also ich möchte nur objektiv und mehr auf wissenschaftlicher Ebene darüber reden.

Rein nach der Bibel ist Gott eifersüchtig und wird sogar als »Der Eifersüchtige« Gott bezeichnet.

Das hat mich eben etwas irritiert.

Grüsse
Mittelpunkt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 17:35   #4
weiblich FeelLetter
 
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Okay, ich verstehe, was du meinst.

Ist es nicht so, dass es zwei oder sogar mehr Arten (?) von Eifersucht gibt? Diese negative, an die man bei den Bibelstellen wohl als erstes denkt und eine auch positiv zu verstehende? Hat nicht Gott mit dem Volk einen Bund geschlossen, wie eine Ehe? Ist also Eifersucht nicht auch etwas positives in der Ehe? Ein Sich-Bemühen und "Eifern"?

Irgendwo hab ich auch gelesen, "Eifersucht" sei eine Falschübersetzung. Das hebräische Wort meine also einen "eifernden Gott", keinen eifersüchtigen.

Aber - ich kann kein hebräisch. Und ich hab mich noch nicht mit jedem Wort der Bibel beschäftigt.

Andere wissen auf der wissenschaftlichen Basis darüber bestimmt mehr.
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Alt 02.12.2010, 17:54   #5
männlich Mittelpunkt
 
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Hey FeelLetter,

Ja, das habe ich auch schon gelesen. Das es zwei Arten von Eifersucht geben soll, aber ich kann mir nur eine Vorstellen: Obs jetzt negativ oder positiv ist liegt im Auge des Ausführenden. IN einer Beziehung z.B. versteht der Eifersüchtige warum er so handelt, aber der Partner versteht das handeln eher Negativ, oder?

Verstehst du was ich meine: Ich definiere Eifersucht nur auf diese Art und verbinde sie auf die Aktive und Passive Tätigkeit der Ausführung.

Wie würdest du die positive Eifersucht definieren?


LG
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Alt 02.12.2010, 18:12   #6
weiblich Ilka-Maria
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Lieber Mittelpunkt,

bei den zitierten Passagen handelt es sich um den mosaischen Gott des Alten Testaments, also um die jüdische Sichtweise über das Wesen Gottes. Der mosaische Gott kann bekanntlich recht unangenehm werden, wenn der Mensch ihm nicht gehorcht. Dann wird er fürchterlich und zornig. Er übt Vergeltung, teilt Strafen aus oder betreibt sogar regelrecht Genozid. Ob man damals mit "Eifersucht" das gemeint hat, was wir heute darunter verstehen, oder ob das Wort auf eine eigenwilligen Übersetzung zurückzuführen ist, wird wohl niemand genau wissen. Jedenfalls beruht dieses Gottesbild auf dem Nichtwissen der Menschen in einer Zeit, die der Aufklärung und den Wissenschaften noch sehr fern war.

Auch im Mittelalter und beim Übergang in die Neuzeit war das Bild des strafenden Gottes trotz der christlichen Lehre noch fest im Menschen verankert. Feuersbrünste, die ganze Städte in Schutt und Asche legten, jahrelange Ernteausfälle als Folge der kleinen Eiszeit und die damit verbundenen Hungersnöte, Ausbruch der Pest usw., das alles konnte man sich nicht erklären und sah darin eine Vergeltung Gottes (wenn man es nicht der Hexerei zuschreiben konnte).

Über die Jahrhunderte hinweg hat sich das Gottesbild gewandelt, zunächst zum verstehenden und gütigen Gott und schließlich, durch Jesus, zum verzeihenden Gott. Nach der Aufklärung und den Erkenntnissen der modernen Wissenschaften hat der heutige Mensch somit große Probleme, den patriarchalischen Gott des Judentums zu verstehen, geschweige denn die Eigenschaften, die man ihm zugeschrieben hat.

LG
Ilka-M.
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Alt 02.12.2010, 18:14   #7
weiblich marlenja
 
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Zitat:
Zitat von Mittelpunkt Beitrag anzeigen
Wie würdest du die positive Eifersucht definieren?

Ein mit ganzem Herzen und voller Hingabe eifern um den Geliebten.
Das Band der Ehe das Treue beinhaltet zu erhalten indem der
Nebenbuhler der diese Zweisamkeit, dieses ein Fleisch geworden sein,
zu zerstören versucht - sein Ziel nicht erreicht. So ist es in einer Ehe.
Und die Ehe ist ein Bild - ein Beispiel für die Gemeinschaft zwischen
Gott und Seinen Menschenkindern die Er liebt und die Ihn lieben.
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Alt 02.12.2010, 18:35   #8
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Hi alle zusammen,

Zitat:
Ein mit ganzem Herzen und voller Hingabe eifern um den Geliebten.
Das Band der Ehe das Treue beinhaltet zu erhalten indem der
Nebenbuhler der diese Zweisamkeit, dieses ein Fleisch geworden sein,
zu zerstören versucht - sein Ziel nicht erreicht. So ist es in einer Ehe.
Und die Ehe ist ein Bild - ein Beispiel für die Gemeinschaft zwischen
Gott und Seinen Menschenkindern die Er liebt und die Ihn lieben.
und warum liebt er uns? Warum kann der Nebenbuhler/erin nicht mehr Liebe empfinden als der Ehegatte/Gattin. Warum hinterfragt du nicht diese Lehren?

Dir Marlenja empfehle ich mal genau darüber nach zu denken, warum alles so ist, wie es scheint. Ilka hat ein etwas sehr gutes geschrieben, da möchte ich näher eingehen:

Zitat:
Auch im Mittelalter und beim Übergang in die Neuzeit war das Bild des strafenden Gottes trotz der christlichen Lehre noch fest im Menschen verankert. Feuersbrünste, die ganze Städte in Schutt und Asche legten, jahrelange Ernteausfälle als Folge der kleinen Eiszeit und die damit verbundenen Hungersnöte, Ausbruch der Pest usw., das alles konnte man sich nicht erklären und sah darin eine Vergeltung Gottes (wenn man es nicht der Hexerei zuschreiben konnte).
Wie entstand das Christentum? Und wann, was noch wichtiger ist, nämlich als das Römische Reich zusammenbrach und so viele Menschen ohne Religion in einem Vakuum gerieten.
Dabei entstand die Bibel, welche erst mit den Jahren in seiner heutigen Formulierung so steht. Über die Jahre mussten die Mönche die alten Rituale (Mythologischen) beibehalten, weil die Menschen sonst nichts mit der Religion anfangen konnten. Die Helden Sagen, wie David und Goliath etc. Noch wichtiger! Und das sagte bereits Ilka, den Charakter Gottes: nämlich den zornigen und wütenden Gott, der ganze Ernten zerstört oder die Pest gebracht hat. Vergessen wir nicht den Exorzismus. Wenn wir jetzt in der Antike rum graben, entstehen viele Parallelen.Erst in der Aufklärung modellierten sich die Wahrnehmung des "Lieben Gottes".


@Ilka Bist du sicher? Soweit ich weiss steht das auch in der christlichen Bibel.
"mosaische Gott" Hashem, glaube ich, erinnert mich stark an antike Götter. Aber soweit ich weiss waren Sie die einzigen monotheistische Religion, oder?

Zitat:
bei den zitierten Passagen handelt es sich um den mosaischen Gott des Alten Testaments, also um die jüdische Sichtweise über das Wesen Gottes. Der mosaische Gott kann bekanntlich recht unangenehm werden, wenn der Mensch ihm nicht gehorcht. Dann wird er fürchterlich und zornig. Er übt Vergeltung, teilt Strafen aus oder betreibt sogar regelrecht Genozid. Ob man damals mit "Eifersucht" das gemeint hat, was wir heute darunter verstehen, oder ob das Wort auf eine eigenwilligen Übersetzung zurückzuführen ist, wird wohl niemand genau wissen. Jedenfalls beruht dieses Gottesbild auf dem Nichtwissen der Menschen in einer Zeit, die der Aufklärung und den Wissenschaften noch sehr fern war.

mfg
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Alt 02.12.2010, 18:47   #9
weiblich Ilka-Maria
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Das Wort "mosaisch" geht auf Moses zurück, der mosaische Gott ist somit nichts anderes, als der Gott des Mose und damit des Alten Testaments.

Ja, es war damals die einzige monotheistische Religion - aber es gab schon vorher bei den Ägyptern den monotheismus des Echnaton, wenn auch nur für eine kurze Zeit.

Im übrigen bin ich mir nicht sicher, ob der Begriff "eifersüchtig" nicht mehrere Bedeutungen haben kann.

Gruß
Ilka-M.
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Alt 02.12.2010, 18:48   #10
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Zitat:
Zitat von Mittelpunkt Beitrag anzeigen
und warum liebt er uns? Warum kann der Nebenbuhler/erin nicht mehr Liebe empfinden als der Ehegatte/Gattin.
Weil Er die Liebe Ist liebt Er.

Es ist keine Liebe in eine Ehe einzudringen. In der Ehe
versprechen sich Mann und Frau in guten wie in schlechten
Tagen zueinander zu stehen. Man gab sich vor Zeugen
willentlich dies Versprechen. Diese Einheit schenkt geborgenheit.
Ein zu Hause - ein Stück Himmel.

Gott weiss das wir Menschen bei niemand anderem als bei Ihm
Frieden, Freude und Glück finden und darum wacht Er mit eifer
das Seine Kinder in Seiner Liebe bleiben.
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Alt 02.12.2010, 18:55   #11
männlich Mittelpunkt
 
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Zitat:
Gott weiss
eine schreckliche Formulierung!

Woher weiß du was Gott weiß? !!
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Alt 02.12.2010, 18:58   #12
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Es ist keine Liebe in eine Ehe einzudringen. In der Ehe
versprechen sich Mann und Frau in guten wie in schlechten
Tagen zueinander zu stehen. Man gab sich vor Zeugen
willentlich dies Versprechen.
Jetzt mach mal halblang, Marlenja! Das ist kein Versprechen, sondern ein rituelles Vorsprechen des Pfarrers, das von Brautleuten mit einem schlichten "Ja" bestätigt wird. Er befiehlt auch gar nicht, etwas zu versprechen, sondern er fragt: "Willst du ..." Und in diesem Augenblick ist es ja wohl der Wunsch der Brautleute, für immer zusammenzubleiben und sich treu zu sein. Das ist der im Augenblick sehnlichste Wunsch, aber wer kann schon in die Zukunft sehen? Welche Wünsche mögen dann wohl wichtiger werden?

Außerdem hat diese in der Kirche abgegebene Bestätigung des Wollens keinen Einfluß auf die weltlichen Gesetze, die ganz anders ausgelegt sind.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 19:07   #13
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Zitat:
Zitat von Mittelpunkt Beitrag anzeigen
Woher weiß du was Gott weiß? !!
..euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet..
Mat. 6,8

Siehst Du die Onlinebibel besitzt ein Doppels.
Meine Tastatur nicht.
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Alt 02.12.2010, 19:10   #14
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Marlenja.. DIE EHE wurde nicht vom CHRISTENTUM erfunden. Dieses Ritual gibt es fast überall auf der Welt! Und schon seit geraumer Zeit.
LG
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Alt 02.12.2010, 19:57   #15
männlich Katerchen
 
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Zitat:
Zitat von Mittelpunkt Beitrag anzeigen
Marlenja.. DIE EHE wurde nicht vom CHRISTENTUM erfunden. Dieses Ritual gibt es fast überall auf der Welt! Und schon seit geraumer Zeit.
LG
Was ist so unvostellbar daran, daß Gott uns in seiner Weisheit
nicht selbst mit der Fähigkeit ihn zu lieben ausgestattet haben könnte?
Ebenso wäre doch auch denkbar, daß er uns die Fähigkeit gegeben hat,
mit dem Werkzeug der Vernunft uns über unsere animalischen
Triebe zu erheben und uns für etwas entscheiden was wir Ehe nennen.
Katerchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 20:19   #16
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Leider habe ich die Stelle mit den Trieben editiert.. nun denn.. inwiefern denkst du nicht, dass die Ehe womöglich doch nur ein animalischer Trieb ist? Wie es auch eine Hirnregion für die Religion gibt.. sieh dir die Schwäne an.. Ok haben keinen Wisch, aber sie weilen zusammen. Vielleicht ist Ehe ja ein weiteres Rudiment tierischer Ursprünge des Menschen.


Außerdem ist dein Zitat in keinster Weise kongruent mit meinigen Aussprüchen und driftet immer weiter vom eigentlichen Thema ab : Eifersüchtiger Gott ab.
Mittelpunkt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 20:29   #17
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Zitat:
Zitat von Mittelpunkt Beitrag anzeigen
Marlenja.. DIE EHE wurde nicht vom CHRISTENTUM erfunden.
Ja - sie wurde vom Schöpfer Selbst ins Leben gerufen.
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Alt 02.12.2010, 20:35   #18
Thing
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Da hat der Schöpfer aber lange gewartet.
Als legalisierte Verbindung mit Rechten und Pflichten ist das Dingens noch nicht soooo alt.
Und was ist mit Vielweiberei-Verbindungen?
Oder mit d e n Ehen, bei der der Mann nur dreimal sagen muß "Ich verstoße Dich" und schwupps! ist er geschieden? Das ist ja doch auch gottgewollt.

Und ausgerechnet Gott, Jesus und der heilige Geist führten keine Ehe!

Oh, ich vergaß:

Der "eifersüchtige " Gott.
Wer den Urtext nicht kennt (z.B. ich), kann nicht beurteilen, wievielen Wandlungen die heilige Schrift durch immer wieder Kopieren, Kopieren, Übersetzen, Kopieren von Hand (vor Gutenberg) unterworfen wurde.
Da würde ich nicht ein Wort auf die Goldwaage legen.
Auf der andern Seite kann er damals schon so gewirkt haben:
Alleinbesitzanspruch! Niemanden lieben und verehren und anbeten außer ihn.

Da stelle ich mich auf den Standpunkt von Ilka-Maria.
Das Gottbild hat sich seit dem alttestamentarischen Wüterich zum gnädigeren Aufpasser (etwa seit der Bergpredigt) gewandelt.
Auch haben später Aufklärung und Wissenschaft das Ihre dazu beigetragen und das ist nicht der geringste Anteil!


Thing
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Alt 02.12.2010, 20:41   #19
weiblich Ilka-Maria
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Vorneweg noch schnell eingefügt: Dies hier hat sich mit dem Beitrag von Thing überschnitten - ich brauchte länger.
Ich korrigiere nochmal: ...mit dem ergänzten Beitrag von Thing überschnitten.


Ich meine zu erkennen, daß Marlenjas Gott nicht derjenige der Bibel sein kann. Denn in den Zeiten des Alten Testaments (und darauf bezieht sich Mittelpunkt ja), gab es die Vielweiberei und die Möglichkeit, Ehefrauen zu verstoßen oder unter einem Vorwand töten zu lassen. Das hatte nichts mit Ehe, Liebe und Treue zu tun. Außerdem wurde in den "alten" Zeiten nicht aus Liebe geheiratet, sondern um Stand, Ansehen und Einfluß zu erhalten, wenn nicht gar zu mehren. Das gab den Familien Stärke und sicherte ihren Dynastien das Überleben, selbst wenn das eine oder andere Mitglied über die Klinge springen mußte. Man heiratete - schlicht gesagt - aus Vernunft und Berechnung. Liebe brachte auf lange Sicht die wenigsten Vorteile. Wenn sie da war und auch blieb, dann war das Glück.

Aber zurück zur "Eifersucht".

In meinem ca. 1.600 Seiten umfassenden etymologischen Wörterbuch finden sich dazu folgende Einträge, die vielleicht der Diskussion einen Schub geben:

Die Herleitung aus dem Mittelhochdeutschen ist schwierig, könnte aber mit "eibar" oder "eivar" zusammenhängen, was "scharf, bitter, widerwärtig, heftig" bedeutet. Das deckt sich mit dem, wie Luther das Wort "Eifersucht" verwendete (und er war es, der ihm Eingang in seine Bibelübersetzung verschaffte): "die aus Sorge und liebevolle Anteilnahme erwachsende zornige Erregung" (Vorsicht mit dem Wort "liebevoll", darunter könnte Luther etwas anderes gemeint haben als wir heute, nämlich nicht "liebend", sondern "der Liebe voll" - Anmerkung von mir).

Das heißt im Klartext, daß der eifersüchtige Gott ein zorniger Gott ist.

Im 18. Jahrhundert hat sich lt. meinem etym. Wörterbuch der Begriff "Eifersucht" dahingehend gewandelt, wie wir ihn heute verstehen (Angst vor Zurücksetzung, vor allem in der Liebe).

Fazit: Mein Verdacht hat sich bestätigt.

LG
Ilka-M.
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Alt 02.12.2010, 20:43   #20
Thing
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Halli Hallo, Ilka-Maria -

während ich meinen Nachtrag schrieb, wurde Dein Kommentar eingestellt.
Nicht, daß Du meinst, ich wollte Dich kopieren.
Es zeigt mir aber, daß wir ziemlich ähnliche Ansichten haben.

Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 20:45   #21
männlich Katerchen
 
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Zitat:
Zitat von Mittelpunkt Beitrag anzeigen
Leider habe ich die Stelle mit den Trieben editiert.. nun denn.. inwiefern denkst du nicht, dass die Ehe womöglich doch nur ein animalischer Trieb ist? Wie es auch eine Hirnregion für die Religion gibt.. sieh dir die Schwäne an.. Ok haben keinen Wisch, aber sie weilen zusammen. Vielleicht ist Ehe ja ein weiteres Rudiment tierischer Ursprünge des Menschen...
Auch wenn (manche) Schwäne Ringe tragen und zugleich monogam leben,
so sollte man doch die Ehe ansich nicht nur auf diese Dinge reduzieren.
Ich denke, dass uns die Vernunft gegeben wurde um feine aber relevante
Differenzierungen und Entscheidungen zu treffen.
Wir entscheiden uns also für ein moralisches Leben oder dagegen.
Daher: Wir entscheiden uns für die Ehe oder dagegen.

Zitat:
Zitat von Mittelpunkt Beitrag anzeigen
Außerdem ist dein Zitat in keinster Weise kongruent mit meinigen Aussprüchen und driftet immer weiter vom eigentlichen Thema ab : Eifersüchtiger Gott ab.
Querdenken ist im kreativen Findungsprozess und in der Kommunikation
eine gute Möglichkeit sich verschiedenen Problemen oder besser Aufgaben
verschieden zu nähern, denn oftmals findet man gerade dort Antworten,
wo man sie selten vermutet hätte.
Katerchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 20:45   #22
weiblich Ilka-Maria
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Hier überschlagen sich im Augenblick die Stellungnahmen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 20:47   #23
Thing
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Ja!
Tatsächlich.
Was haben eifersüchtiger Gott, Ehe und Moral miteinander gemeinsam?
Frage des Tages.

(Nur die Ehe soll eine moralische Verbindung sein? Ich kenne aber etliche Beispiele von Unmoral in der Ehe!)
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 20:51   #24
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Tja, Thing, weshalb sollte es in der kleinen Einheit "Ehe" anders zugehen als in einer Gruppe, einer Firma, einer Gemeinde, einem förderalen Staat oder in einem Bundesstaat? Es geht überall um die Durchsetzung der eigenen Interessen und um den Erhalt des eigenen Wohls. Da wird Moral oft schnell vergessen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 20:55   #25
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Nur die Ehe soll eine moralische Verbindung sein? Ich kenne aber etliche Beispiele von Unmoral in der Ehe!
In der Tat, Thing. Der Himmel kann manchmal auch die Hölle sein.

Wir (Menschen) entscheiden. Ebenso, wie wir für uns (und leider zu oft auch
für andere) entscheiden, ob Gott ein Rachegott ist oder ein gütiger Gott,
ob es überhaupt Gott in unserem Leben gibt, ob unsere Ehe moralisch
sein soll oder nicht... oder ob wir an GZSZ als unseren Lebenssinn glauben.
Katerchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 21:10   #26
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editxD Antwort siehe unten
Mittelpunkt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 21:12   #27
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Okay, die Moral umfasst nicht nur das Verhalten in der Ehe, und Moral hat sowieso für jeden einzelnen Menschen eine andere Substanz: Für manche ist sie starr, für andere wiederum hat sie eine gewisse Elastizität (mit Betonung auf "gewisse", auch da gibt es nämlich Grenzen).

Ich käme aber gerne wieder zurück auf Mittelpunkts Anliegen. Ihm geht es doch um diesen Widerspruch, daß Gott sich selbst als "eifersüchtig" bezeichnet, und zwar in einer drohenden Weise, andererseits aber den Menschen diese Haltung nicht zubilligt, sondern zur Sünde deklariert.

Nun habe ich ja anhand der Etymolgie herausgefunden, daß "eifersüchtig" hier mit "zornig" gleichzusetzen ist. Und somit ist Mittelpunkts Frage beantwortbar:

Es besteht hier kein Widerspruch. Gott hat das Recht, zornig gegenüber seiner Schöpfung = Mensch zu sein; umgekehrt hat der Mensch kein Recht, gegenüber Gott = seinem Schöpfer zornig zu sein. Der Mensch darf nicht gegen Gott "eifern" ("zürnen"), denn ohne Gott gäbe es den Menschen nicht.

Gott hat die Rangordnung festgelegt und den Menschen die Grenzen aufgezeigt. Und das ist alles.

Mittelpunkt, beantwortet dies Deine Frage?
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 21:14   #28
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Also ok das muss ich kurz verdauen.. da sind so viele Posts auf einmal gekommen.. aber ich denke.. es wurde beantwortet Danke !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Zitat:
Es besteht hier kein Widerspruch. Gott hat das Recht, zornig gegenüber seiner Schöpfung = Mensch zu sein; umgekehrt hat der Mensch kein Recht, gegenüber Gott = seinem Schöpfer zornig zu sein. Der Mensch darf nicht gegen Gott "eifern" ("zürnen"), denn ohne Gott gäbe es den Menschen nicht.
Du hast recht. Ich denke nur, dass Gott, wenn er so wütend und zornig erscheint, welches ja sein wahres Bild ist, mich stark an die Mythologie erinnert! Ich denke nur, dass die Religionen von heute alle starke Einflüsse von der Antike haben. Wir haben einfach einen anderen Ersatz gefunden, der aber mit der Moderne immer weiter abblättert.

Religion ist eine Füllmenge in unserem Leben. Was wird der nächste Ersatz sein? Vielleicht die technische Welt und all ihre Nachteile und Vorteile?

Aber sowas lässt sich sicher nicht so leicht beantworten
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Alt 02.12.2010, 21:22   #29
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Zitat:
Wie entstand das Christentum? Und wann, was noch wichtiger ist, nämlich als das Römische Reich zusammenbrach und so viele Menschen ohne Religion in einem Vakuum gerieten.
Ilka damit meine ich die Religionslosigkeit nach des Zusammenbruch dem römischen Reich.
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Alt 02.12.2010, 21:25   #30
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Vielleicht noch folgender Gedanke:

Wäre Gott nicht eifersüchtig und hätte keinerlei Emotionen?
Hätte er dann einen konkreten Willen?
Wie könnte man dann Menschen bewegen nach dem Willen
Gottes zu handeln, wenn er keinen besäse?
Katerchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 21:31   #31
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katerchen,

Gott und sein Paradies ist vollkommen! Warum wohl sind Adam und Eva aus diesem geworfen wurden? Wegen einem menschlichen Vergehen: ok nicht völlerei.. ehmm sie wollten den Apfel essen, welches von Gott verboten wurde. Tut mir leid! Das ist falsch was du behauptest! Sonst hätte Gott eine andere Entscheidung getroffen.

LG
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Alt 02.12.2010, 21:31   #32
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Zitat:
Wie könnte man dann Menschen bewegen nach dem Willen
Gottes zu handeln, wenn er keinen besäse?
Das ist eine Frage, für die man Dich peinlich befragt, gefoltert, gerädert, ausgeweidet - zwischendurch immer wieder gehängt -, schließlich zerhackt und enthauptet hätte. Na ja, und dazwischen noch ein bißchen was anderes.

Ich hingegen könnte dich für diese Frage küssen und dir den Himmel auf Erden schenken.

Mal sehen, ob sich jemand traut, sie zu beantworten.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2010, 21:33   #33
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Ich teile deine Ansicht Katerchen. Ich sehe das genau so wie du, aber wie bereits gesagt! Nach der Bibel, stimmt das nicht, denke ich.
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