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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 23.07.2015, 12:18   #1
männlich Eternity
 
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Alter: 25
Beiträge: 57

Standard Freidenker

Für einen Freidenker wie mich
gibt es in der Gesellschaft keinen Platz.
Es zerfrisst mich, geht mir gegen den Strich
doch fliege unbekümmert wie ein Spatz.

Wir leben in einer Repression:
Approximieren oder du wirst verstoßen.
Regeln und Normen, bleibt mir verstohlen,
ich lebe meine Rebellion!

Wie oft kamt ihr schon angekrochen,
wie oft eingeschleimt?
Andersdenkende zu unterjochen,
schneidet ihr euch ins eigne Fleisch.

Das unbeschwerte Leben ist's
wonach wir uns doch alle sehnen,
weshalb dann verstellen angesichts
alle wollen sich nur anlehnen,
sorgenlos und frei, wie wir zwei.
Fessellos, emanzipiert
Gesellschaft du seist reformiert,
Knechtschaft du seist dejustiert.
Jeder Mensch frei, unfixiert,
Anarchie du bist so raffiniert.

-Eternity-

Geändert von Eternity (23.07.2015 um 13:36 Uhr)
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Alt 24.07.2015, 20:18   #2
männlich Jeronimo
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Dabei seit: 10/2011
Alter: 70
Beiträge: 4.237

Hallo Eternity,

für einen 16jährigen erstaunlich sprachgewandt und wohltuend abseits der üblichen Romantik-Themen und Tagebucheinträge.
Es ist schön, dass du ein Freidenker bist und dich artikulieren kannst, sodass man dich ernst nehmen kann.
Mir hat dein Text sehr gut gefallen und der verbale Rebell darin.

Jeronimo
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Alt 24.07.2015, 21:40   #3
männlich Ex-Ralfchen
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Beiträge: 17.302

Zitat:
Für einen Freidenker wie mich
gibt es in der Gesellschaft keinen Platz.
Es zerfrisst mich, geht mir gegen den Strich
doch fliege ich unbekümmert wie ein Spatz.
erstaunlich gut. aber wie wir alle hier wissen zeigt sich literarisches Talent schon in jungen Jahren...allerdings habe ich seine Korrekturen zu einem Text von einer jungen Userin nicht unbedingt optimal gefunden. Aber natürlich hat er seine eigenen Gedanken injiziert und das geht nicht immer so wie wir wollen. allerdings würden seine Worte nur in eine Zeit der Unterdrückung passen, also etwa jene von der französischen Revolution. Die jungen neuen deutschen Leben in einem Paradies ein freier ritt für alle: Hartz IV fünf sechs und sieben. Also was soll das.??? Aus diesem Blickwinkel heraus ist der Text war gut aber er passt nicht in unsere Zeit. Ich für meine Person war bereits ein Freigeist in den sechziger Jahren und hatte mich von allen abgewandt. Als Künstler konnte ich mir das leisten. Und heute kann sich das jeder soziale Leistungsempfänger ebenfalls
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2015, 10:22   #4
männlich Eternity
 
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Ort: Niedersachsen
Alter: 25
Beiträge: 57

Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
erstaunlich gut. aber wie wir alle hier wissen zeigt sich literarisches Talent schon in jungen Jahren...allerdings habe ich seine Korrekturen zu einem Text von einer jungen Userin nicht unbedingt optimal gefunden. Aber natürlich hat er seine eigenen Gedanken injiziert und das geht nicht immer so wie wir wollen. allerdings würden seine Worte nur in eine Zeit der Unterdrückung passen, also etwa jene von der französischen Revolution. Die jungen neuen deutschen Leben in einem Paradies ein freier ritt für alle: Hartz IV fünf sechs und sieben. Also was soll das.??? Aus diesem Blickwinkel heraus ist der Text war gut aber er passt nicht in unsere Zeit. Ich für meine Person war bereits ein Freigeist in den sechziger Jahren und hatte mich von allen abgewandt. Als Künstler konnte ich mir das leisten. Und heute kann sich das jeder soziale Leistungsempfänger ebenfalls

Vielen Dank für die lieben Worte. Selbstverständlich kann man heute nicht von einer direkten Unterdrückung sprechen, wie es z.B in der NS-Zeit der Fall war. Jedoch ist man heute, meines Erachtens nach, unter stätigen Druck in der Gesellschaft. Sobald man sich in einer Gruppe als Andersdenkender erweist, wird man verurteilt, bzw. verstoßen. Ob man sich also anpasst oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Die Frage ist nur ob man mit den Konsequenzen leben kann


Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
allerdings habe ich seine Korrekturen zu einem Text von einer jungen Userin nicht unbedingt optimal gefunden. Aber natürlich hat er seine eigenen Gedanken injiziert und das geht nicht immer so wie wir wollen.
Ich habe ihren Text keines Wegs verbessert geschweige denn korrigiert. Ich habe lediglich meine eigene Version zur Anregung gegeben, da mir der Text so schon gut gefallen hat. Sonst hätte ich mir ja auch nicht die Mühe gemacht, mich mit ihm auseinanderzusetzen
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Alt 16.08.2015, 14:21   #5
weiblich Isabel Seifried
 
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Beiträge: 616

Sehr mitreissend!
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Alt 16.08.2015, 18:35   #6
Richard L.
 
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Beiträge: 1.592

Zitat:
Zitat von Eternity Beitrag anzeigen
Für einen Freidenker wie mich
gibt es in der Gesellschaft keinen Platz.

Das ist schon mal einer der ersten Denkfehler, den ein sogenannter Freidenker sich denken kann, da ihm in den meisten Fällen die Gesellschaft herzlich egal ist. Er befindet sich zwar in einer, steht aber sozusagen über ihr, zumindest meint er das. Nun steht er da, wähnt sich in seinem Konstrukt der besseren Denke, dieser eingebildeten, also nur im Geiste vorhandenen Anarchie. Diese Anarchie ist gefährlich, hätte ich meine damals weiter ausgelebt, wäre ich vermutlich schon längst tot, oder im Knast. Du schreibst in Deinem Text etwas über Deine sog. Rebellion. Was verstehst Du darunter, wie sieht Deine Rebellion aus? Ich persönlich war in sehr jungen Jahren Punker, später linksradikaler Autonomer, im Volksmund auch Chaot genannt. Der Herr Dr. >Piieep< hätte seine wahre Freude mit mir gehabt, das kann ich Dir sagen! Wer weiß, vielleicht habe ich damals auch auf seinen Benz >Piieep<, soetwas kam öfter vor, man war ja viel unterwegs. Ach ja, der Text. Nuja, ich kann Dich ja verstehen, ehrlich. Aber später schreibst Du in einem Kommentar: „Jedoch ist man heute, meines Erachtens nach, unter stätigen Druck in der Gesellschaft.“ Nein, das ist Unsinn. Denn, diesen Druck gab es schon immer, und er wurde in der Vergangenheit noch viel massiver ausgeübt, frag mal Deine Großeltern, aus wievielen Richtungen da der Druck kam.
MfG
Richard L. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.08.2015, 21:07   #7
männlich Eternity
 
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Beiträge: 57

Zitat:
Zitat von Farrell Beitrag anzeigen
Das ist schon mal einer der ersten Denkfehler, den ein sogenannter Freidenker sich denken kann, da ihm in den meisten Fällen die Gesellschaft herzlich egal ist.
So ist es. Das es in der Gesellschaft für mich keinen Platz gibt, heißt nicht zwangsläufig dass ich mich absolut abgrenze. Es ist quasi Zwang sich in iergendeiner Form der Gesellschaft zu beugen, jedoch geht dies bei mir mit einem tiefen Unwohlsein einher.


Zitat:
Zitat von Farrell Beitrag anzeigen
Nun steht er da, wähnt sich in seinem Konstrukt der besseren Denke, dieser eingebildeten, also nur im Geiste vorhandenen Anarchie. Diese Anarchie ist gefährlich, hätte ich meine damals weiter ausgelebt, wäre ich vermutlich schon längst tot, oder im Knast.
Diese in meinem Gedicht erwähnte "Anarchie" lebe ich keineswegs aufs volle Blut aus. Sie ist ein Teil von mir, du weisst ja, die Gedanken sind....

Zitat:
Zitat von Farrell Beitrag anzeigen
Der Herr Dr. >Piieep< hätte seine wahre Freude mit mir gehabt, das kann ich Dir sagen! Wer weiß, vielleicht habe ich damals auch auf seinen Benz >Piieep<,
Tja, das hätte wohl jeder getan bei unserem lieben Dr.

Zitat:
Zitat von Farrell Beitrag anzeigen
Aber später schreibst Du in einem Kommentar: „Jedoch ist man heute, meines Erachtens nach, unter stätigen Druck in der Gesellschaft.“ Nein, das ist Unsinn. Denn, diesen Druck gab es schon immer, und er wurde in der Vergangenheit noch viel massiver ausgeübt
Ich habe niemals behauptet, gesellschaftlicher Druck ist eine Erscheinung der Neuzeit. Mir ist vollkommen bewusst dass es ihn schon immer gab, in größerem Ausmaß. Deshalb befasst sich mein Gedicht auch mit den Gedanken, eines Tages ohne diesen Druck leben zu können.


LG Eternity
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