Der Typ mit dem Grieß

[Jean Jacques Schmöller]

Hi, mein Name ist Oscar und ich esse gern Grieß. MIt Kirschen, Himbeeren, Aprikosen oder Äpfeln, doch am Liebsten gekühlten Grieß mit Kirschen. Warum? Grieß schmeckt einfach und schlägt nicht seine Frau, deren schmerzerfüllte Schreibe mich kaum schlafen lassen, wie mein Nachbar. Grieß ist nicht schlecht, nicht in meinem Kühlschrank.
Aber ich schätz mal ich hab auch ein Ding am laufen. Weißt du, wenn ich meinen Lohn bekommen habe, gehe ich als erstes in den kleinen Supermarkt bei mir um die Ecke im Erdgeschoss eines alten Plattenbaus und kaufe Grieß.
Iris, die Frau an der Kasse sieht mich zwar jedes mal komisch an, wenn ich mit meinen sechs Paletten Grieß zu ihr komme, doch ich hoffe sie mag mich. 20 mal Grieß mit Apfel, 20 mal mit Himbeere, 20 mal mit Aprikose und 60 mal mit Kirsche. Das war gestern. Heute scheint was falsch gelaufen zu sein.
Ich sitz auf der Rückbank eines Polizeiwagens mit ziemlichen Kopfschmerzen. Dabei wollte ich doch nur Grieß kaufen und nicht die Katze meines Untermieters wieder in der Toilette einsperren. Ich hab ihm schon oft genug gesagt, dass ich keine Katzen mag und er gefälligst nicht meine Haare aus der Dusche und von meinem Kamm nehmen soll, dass macht mir Angst. Hier ist alles etwas komisch und beängstigend.
Jedenfalls stand der fahrende Polizist heut vor mir an der Kasse bei Iris. Oh wie sie ihn angesehen hat, ich wünschte, sie würde mich einmal so ansehen. Die beiden unterhielten sich kurz und als ich an die Kasse kam, sah der Polizist zu mir. Ich fand es war ein abwertender Blick, so wie Iris, als ich das erste mal bei ihr an der Kasse stand. Beschämt sah ich zu Boden und flüsterte nur vor mich hin.
Er fragte, was ich mich, was ich da grade gesagt hatte. „Nichts Sir“. Die Antwort schien ihm nicht gefallen zu haben, denn er kam ein paar Schritte auf mich zu und fragte noch einmal, danach. Ich konnte riechen, dass er etwas getrunken hatte, aber es war kein Bier. So schaute ich weiterhin zu Boden. Er ließ nicht locker, er machte mir Angst. Meine Hände nässten und mein Herz schlug schnell, schnell und stark.
Ich wollte nicht, dass er mir noch näher kommt. „Bist du bescheuert Junge, ernährst du dich nur von diesem Fraß? Bist du Abschaum?“ Das hatte mich meine Mutter auch oft gefragt, doch sie meinte es nicht so, nein, sie meinte es nicht so. Grad wollte ich einen Schritt zurücktreten da gab er mir eine Ohrfeige. „Ja, Ja Junge du bist Abschaum“ und drehte sich weg.
Was war, wenn meine Mutter es doch so meinte? Ich konnte nicht mehr, wollte nicht mehr. Ich bin nicht mehr der Kleine junge, der vom Lehrer gezwungen wird in Unterhosen in für den Rest der Stunde in der Ecke zu stehen. Nein! Zwei Schritte konnte ich ausholen und schubste dieses kranke Schwein, schön mit dem Kopf gegen die Scheibe durch die man sein Auto sehen konnte. Er ging zu Boden und nahm seine Hände vor sein Gesicht. Armer Gieß, eine Packung nach der anderen verteilte ich in Hieben auf seiner Uniform. „Wer ist jetzt der Abschaum? Ich wüsche den Scheiß jedenfalls nicht auf!“

Hallo ich bin Oscar und in den letzten Jahren gab es viel beängstigendes

[Ex-Ralfchen]

ich mag den text total. vor allem weil der bulle griesgrämig durch die scheibe dröhnte.

[DEAD MAN]

Hallo, ich bin Dead Man, und ich habe eben (D)eine Geschichte von dem Typen mit dem Grieß gelesen.

Der Stil gefiel und gefällt mir ausnahmslos.

Staubige Grüße

Dead Man

[Jean Jacques Schmöller]

DEAD MAN & RALFCHEN

Freut mich sehr, dass euch der Text gefällt
Hoffe, wenn die Zeit wieder da ist, folgen weitere in diesem Stil

Ps: Der Grieß sei mit euch