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Alt 20.01.2012, 21:25   #1
männlich Der Undertaker
 
Dabei seit: 01/2012
Ort: Bremen
Alter: 73
Beiträge: 13


Standard Meines Brudes Hüter

Die Sinfonien seines Waldes holten Sigmund aus seiner Nachtruhe. Zärtlich wie eine Mutter ihr Kind. Nächtliche Träume umnebelten seinen Geist. Ein Alp hatte ihn gepeinigt. Es gab keine Bilder in seinem Kopf. Einzig ein Frösteln, vermischt mit trübem Unverständnis erinnerten ihn daran. Benommen rieb er den Schlaf aus seinen Augen, blieb aber noch einige Minuten auf seinem Strohbett liegen. Nachdenklich wanderte sein Blick aus dem schmalen Fenster seiner Holzhütte. Ein Stern nach dem anderen erlosch. Über dem Wald legte der junge Tag zartes, hellblaues Band. Nach mehrmaligen Versuchen sprang er von seinem Nachtlager, griff nach dem Holzkreuz, kniete nieder und sprach ein Gebet. Doch die Schatten wollten nicht weichen. „Was wird das für ein Tag? Herr ich versteh es nicht.“ Die nächtlichen Visionen schwangen weiter. Seine Glieder schmerzten. „Es hilft nichts. Meine Bienen warten.“
Die Sonne warf erste Strahlen zwischen den Bäumen hindurch. Sigmund holte mit einem Holzeimer kühles Wasser aus dem Dorfbrunnen. Dabei dankte er seinem Schöpfer, dass sein Vater ihm die Bienenvölker vererbt hatte. Seine Liebe galt der Zeidlerei, dem Dorf, dem Leben. Sie sicherte ihm ein sorgenfreies Dasein.
Dieser Gedanke gemeinsam mit dem Nass gab ihm seine gewohnte Kraft zurück. Und so marschierte er in seine Hütte, legte vier Tonkrügen auf seinen Leiterwagen und eilte dem Heim der alten Kräutermara entgegen.
Das Schilfdach berührte den Schutzzaun des Dorfes. Aus dem Schornstein stieg weißer Rauch in den azurblauen Himmel. Die Kräuterfrau wartete schon vor der Tür. Ihr Rücken gebeugt, auf den Gehstock gestützt erwartete sie auf den Zeidler. „Pünktlich wie jeden Morgen“, lächelte sie. „Sechs Tage die Woche.“
„Grüß dich Mara.“ Sein mächtiger Körper warf einen Schatten über die Frau.
»Ein Kerl wie ein Baum, so fromm wie ein Lamm», ging es ihr bei seinem Anblick durch den Kopf. Voller Liebe schaute sie auf den Mann. Von dem Tag, als seine Mutter starb, trat sie an ihre Stelle. Sie gab ihm die Freude zur Natur. Sie schenkte ihm das Fundament für ein gottgefälliges Dasein.
Als sein Vater unter nie geklärten Umständen ums Leben kam, übernahm sie für seinen Bruder ebenfalls diese Rolle. Ein dunkler Schatten huschte über ihre Lippen. »Konrad du gehst den falschen Weg.«
„Grüß dich Gott Mara.“ Sigmund riss sie aus ihren Gedanken. Aus seinen rehbraunen Augen strahlte Lebensfreude. Er liebte die alte Frau, wie seine Mutter.
„Die Schankwirtschaft ist noch immer geschlossen. Dein Bruder treibt sich wieder Mal in der Welt herum. Dein Vater hat ihm die Krügerei nicht gegeben, dass sie verkommt“, schimpfte sie.
„Ich weiß Mara, ein unsteter Geist. Wir werden ihn nicht ändern.“
„Der Herr würde es vollbringen“, erwiderte sie. „Wenn Konrad nur wollte.“ Für eine Sekunde hingen beide ihren Gedanken nach.
„Ich muss los.“
„Verzeih.“ Mara reichte ihm einen Lederbeutel. „Es ist alles drin. Fleisch, Brot, Met.“
„Dein Honig ist aufgebraucht.“ Sigmund zeigte auf den Krug vor Maras Hütte, nahm ihn und verstaute ihn vorsichtig auf seinen Wagen. Das silberne Kreuz glänzte an seiner Brust. „Heut Abend bring ich ihn dir zurück; bis zum Rand mit feinstem Waldhonig.“ Es machte ihn glücklich, wenn er der Kräuterfrau helfen konnte.“ Du nimmst schon deine Karre mit?“, fragte sie verwundert.
„Ja! Dieses Jahr gibt’s eine besondere Qualität. Ich kann früher ernten, als geplant.“ Ein letzter Gruß. Sigmund ging zum Tor, legte den Riegel beiseite, schaute noch ein Mal zurück, hob zum Abschied die Hand und schlüpfte anschließend hinaus.
„Der Herr hat dich mit Güte gesegnet.“ Mara blickte ihm hinterher. In diesem Augenblick flog eine Wolke vor die Sonne. Einer Peitsche ähnlich. Es schien, als wollte sie dem Gestirn ihr das Leben rauben. Zwei Atemzüge später war der Spuk vorbei.
„Gib Acht auf dich, Sigmund. Es droht Unheil.“ Angst schnürte ihr die Kehle. So schnell es ihre gebrechlichen Beine es zuließen, humpelte Mara zum Tor. Doch der Wald hatte den Zeidler verschluckt. Ihre Hände griffen zum Kreuz an ihrer Brust. „Herrgott beschützte ihn.“ Tränen liefen ihr die Wangen herunter. „Bitte nicht ihn auch noch.“
*
Der Nachmittag endete, wie der Morgen begann; mild und warm. Über dem Firmament wanderten Schäfchenwolken. Durch die Wipfel des Waldes strich sanft der Spätsommerwind.
Sigmund verspeiste gebratenes Fleisch mit dem Brot. Anschließend spülte er das Essen mit einem Schluck Met hinunter. „Konrad deine Braukunst ist meisterlich; du machst einen vorzüglichen Met.“ Der Zeidler betrachtete den Krug. „Doch den Besten braut noch immer die alte Kräutermara.“
Er steckte das Gefäß in den Proviantbeutel. Zufrieden schaute über die Bäume. Mit Mühe und Sorgfalt hatte er Aushöhlungen am oberen Ende der Stämme gebohrt. Kein Jahr verging, in dem dies Höhlen unbewohnt bliebe. Eine Bienenkönigin nach der anderen errichtete darin neue Königreiche.
Glücklich und zufrieden ruhte er von der Arbeit auf dem Wipfel des größten Baumes. Ein herzlicher Dank für diese Wohltaten, stieg aus seinem Herzen in den Himmel. Die Bedrohungen der vergangenen Nacht verschwanden aus seinen Gedanken.
Sein Blick wanderte auf dem Feldweg, der von Süden in den Wald führte, eine Lichtung überquerte, deren Mitte ein Weiher ausfüllte. Das Wasser lief ihm im Munde zusammen, wenn er an die herrlichen Karpfen und Barsche dachte. Geradewegs verschwand der Pfad zwischen den Bäumen, trat am Waldrand ins Tageslicht um seinen Weg bis zum Tor fortzusetzen. Hinter dem kreisförmig angelegten Dorf schlossen Felder auf. Eingerahmt von Flechtwerkzäunen. Der Roggen stand bis zur Hüfte. Der Wind strich sanft über die blaugrünen Ähren. Der Gerste war abgeerntet. Das erste Heu eingebracht. Auf dem Brachfeld breitete der Spätsommer ein Tuch aus Blumenwiesen aus. Mit jedem Tag füllten die Bauern ihre Scheunen. Auf der Dorftenne lagerte in groben Handsäcken Hafer für die Pferde. „Der Winter kann kommen“, murmelte Sigmund.
Kling, klang ... sang jungfräuliches Eisen unter dem Hammer des Schmiedes.
„Der Weber wird mit seinen Tücher bald fertig sein“, sprach er mit den Bienen, die friedlich um ihn herumschwirrten. „Seine Frau fertigt Kleider für den Herbstmarkt in Stendal.“ Für die Bewohner des Dorfes war dieses jährliche Ereignis eines der Höhepunkte in ihrem Dasein. „Ich bleib lieber hier oben. Konrad besorgt die Geschäfte für mich.“ Er wusste den Verkauf des Honigs in guten Händen.
Hinter seinem Haus reiften Zuckerrüben „Für euch. Damit ihr nicht verhungert.“ Den süßen Saft presste er eigenhändig für seine Lieblinge aus diesen Wurzeln.
Der milde Abendwind trug den Duft frischgebackenen Brotes mit dem gebratenen Fleisch herauf. Das Dorf, seine Bewohner und der Wald mit seiner Zeidlerei waren für Sigmund mehr als ein Geschenk Gottes; es blieb ein Stück seiner selbst. Während er so da saß, eines mit der Natur, dankte er demütig, dass ihn der Herr so reich beschenkte hatte.
Der Zeidler schaute zum letzten Mal über die Mark. Vom
Süden zogen dunklen Wolken herauf. Er packte die Reste in den Proviantbeutel und kletterte den Stamm hinunter. Das Spiel des Windes mit den Blättern, gemeinsam mit der Abendsonne zauberte ein silbern glitzerndes Muster in den Wald.
Die Tonkrügen standen bis zum Rand gefüllt auf dem Wagen. Sigmund schaute zum Weiher. Über dem Wasser tanzten unzählige Mückenschwärme. „Es wird heute noch regnen.“ Er schnappte die Karren mit der Ernte. Auf dem Feldweg angekommen beschleunigte er seine Schritte.
Vom Süden rollte Donnergrollen heran. Eine schwarzblaue Wolkenwand schob eine undurchdringliche Barriere vor das himmelsblau. Zielstrebig griff sie die zur Abendsonne. Sie schien den Wettlauf aufzugeben; ihre Strahlen verloren an Kraft. Ihre wohltuende Wärme verschwand schlagartig. Sie machte einer drückenden, stehenden Hitze Platz. Die Natur hielt den Atem an.
*
Vom Horizont tobte eine Staubwolke heran. Peitschenknall zerschlug die Stille. Ein Pferdegespann raste auf dem Wald entgegen. Der Kutscher stand auf dem Bock, als könnte er damit seine Pferde zur Eile antreiben. Seine Augen schauten gehetzt nach vorn. Von seiner Stirn troff Schweiß. „Wir werden reich sein; Bruder.“ Speichel klebte an seinen Mundwinkeln. Die Peitsche knallte auf die Rücken der beiden Gäule. Kaum hingen die Lederriemen in der Luft, schlug er mit den Zügeln auf sie ein. Ein nicht enden wollender Kreislauf der Schmerzen trieb die Tiere weiter. „Du musst Sigmund“, schrie der Kutscher. Seine Nase erinnerte an den Schnabel eines Geiers. In seinen Augen tobte Wut. Erbarmungslos scheuchte er sein Gespann vorwärts. Der Wagen sprang über Steine und Grasnarben. Seine schlaksige Gestalt drohte jeden Moment herabzufallen. Den Himmel überdeckte jetzt eine drohende Wolkenwand. In der Luft knisterte es.
Am Waldrand ließ Konrad die Zügel schleifen, denn seine Pferde kannten den Weg. Erschöpft schritten die Gäule zum Weiher, ihre Flanken zitterten. Nach Wasser lechzend, tauchten sie ihre Mäuler in den Teich.
In diesem Augenblick sah er seinen Bruder im Wald verschwinden. „Komm zurück. Ich nehm dich mit ins Dorf.“ Ein leises Echo wehte durch die Lichtung. Donnergrollen begleitete es. Erdrückende Hitze trieb den Männern den Schweiß aus den Poren. Das Atmen schmerzte.
„Hab dich erst morgen erwartet.“ Sygmund war an den Wagen getreten. Ein flüchtiger Handschlag, ein kurzes Kopfnicken, mehr Gemeinsames gab es für die Brüder nicht. „Was gibt‘s Neues am Hof? Wie waren deine Geschäfte?“
Erste Blitze zuckten über die Mark. Donner grollte in Salven.
„Der alte Markgraf war begeistert. Schau in meinen Wagen, alles verkauft. Ist das Beweis genug!“ Konrad zeigte nach hinten. „Dein Honig natürlich auch. Alles weg.“ Er strahlte, als hätte sein Bruder von ihm das Recht des Erstgeborenen geschenkt bekommen. „Das ist der beste Met der gesamten Mark, hat Albrecht der Bär gesagt.
„Stimmt“, erwiderte Sygmund. „Dein Met ist der
Unübertrefflichste - den man kaufen kann.“
Es schmeckte dem Markgrafen besser als das Bier der Mönche“, erzählte Konrad nicht ohne eine Portion Eitelkeit. „Er möchte das Doppelte bei der nächsten Lieferung. Wir werden Reich sein! Bruder. Ich der Krüger eines kleinen Dorfes. Hoflieferant! Das Schankrecht für Stendal gibt‘s dazu.“
„Das freut mich für dich.“ Sygmund streichelte die Pferde.
„Meine Braukunst, dein Honig. Zusammen wären wir unschlagbar.“
Der Zeidler schaute über den Weiher. Kein Vogel zwitscherte. Keine Bienen summten. Nicht der kleinste Windhauch brachte Erfrischung. Nur das Schnauben der der Schimmel drang an sein Ohr.
„Konrad der Krüger sprach der Markgraf. Das zweite Jahrtausend wird jetzt einhundertsiebzig Jahre alt. Der Kaiser möchte nach Osten den Barbaren dort den Glauben bringen. Der günstigste Weg geht durch die Mark.“
„Wozu?“
“Die Mönche, die Ritter mit ihrem Gefolge; alle müssen hier durch. Außerdem, in Brandenburg sitzt das Domkapitel.“
„Gratuliere! Nur - was hat das mit mir zu tun. Du bekommst die Hälfte meiner Ernte für einen guten Preis. Der Zehnte geht an das Dorf und den Rest des Honigs verkaufst du.“
„Das reicht nicht.“ Konrad drängte. „Du musst deinen Bestand an Bienenvölkern ausbauen.“
„Das gibt der Wald nicht her. Das weißt du!“
„Wir bauen uns eine Klotzbeute. Es ist eine Hütte ohne Wände. Darauf ein Schilfdach. Darunter ist genügend Platz für acht Baumstümpfe, für deine Bienen. Das macht bei zehn dieser Bauten ...“
„Ich sagte dir doch ...“
„Hab‘s in Stendal gesehen, ist die neueste Erfindung.“
„Nein! Vater hat mir die Zeidlerei vererbt und dir die Krügerei. Mir genügt die Bienenwirtschaft.“
Konrad gab nicht auf. „Hab Felder gekauft. Sie liegen unweit deines Besitzes.“
„Das ist nicht dasselbe. Der einzigartige Geschmack kommt von meinem Wald.“
„Das Geld für die Klotzbeuten bekommst du von mir.“ Es reicht für mindesten dreißig dieser Holzbauten.“
„Albrecht der Bär hat den Flamen Asyl gewährt. Wir können sie als billige Arbeitskräfte anheuern. Zudem sind die Fremdländer trinkfest. Du müsstest nicht mehr selbst arbeiten.“
„Nein Bruder.“ Sygmund schaute zum ersten Mal auf. „Die Bienen brauchen Liebe. Die Völker müssen gepflegt werden. Das überlasse ich gewiss nicht irgendwelchen Trunkenbolden.“
„Mein Gott, rauf auf die Bäume runter von den Bäumen; die reinste Knochenarbeit.“
„Mir gefällt‘s. Außerdem weißt du genau, dass dieser Met nicht dieselbe Qualität bekommt.“
„Das stimmt Bruderherz.“
Der zuckte zusammen. Konrad benannte ihn nur mit diesem
Wort, wenn er etwas unbedingt wollte.“
„Das Problem lässt sich lösen.“
„Und ...“ Beinahe wäre Sygmund die Frage aus dem Mund gerutscht.“
„Ganz einfach! Wir brauchen das Wissen der alten Kräuterhexe.“
„Versündige dich nicht, Mara ist keine Hexe.“
„Das Rezept!“ Konrad krampfte seine Hände um die Peitsche. Aus seinen Augen sprühte Wut.
„Sie wird niemals die Rezeptur geben.“
„Aber dir!“
»Eine rastlose Seele«, dachte Sygmund. Laut jedoch sagte er: „Meine Berufung gehört der Zeidlerei. Ein Rat Bruder, bleib Krüger in unserm Dorf. Der Herr gab uns dies, um den Dorfbewohnern von der Arbeit anzubieten. Es kann nicht Gottes Wille sein, dass wir mehr besitzen als nötig.“
Trockene Blitze sprangen herab. Über dem Wald brodelte es. Giftige Schwaden schienen aus dem Hexenkessel der Natur herauszuströmen.
„Verdammt Sygmund, ich brauch den Honig.“ Seine Zähne mahlten. „Ich muss das Rezept haben“, presste er die Worte heraus. „Unbedingt.“
„Find dich mit ab“, mir genügt es. Es bleibt auch so viel übrig, den Armen etwas abgeben kann.“
„Dieses Pack stromert doch nur durch unsre Mark und raubt unsern Besitz.“ Konrad hob drohend die Peitsche.
„Versündige dich nicht. Sie können nichts für ihr Los“
„Soll dein Gott dieses Gesindel versorgen.“
Sygmund schwieg. In seinem Herzen aber sprach er ein Gebet für seinen Bruder.“
„Hab den Vertrag schon unterschrieben„
In diesem Augenblick durchbrach ein Donnerschlag die Stille. Der Himmel öffnete all seine Schleusen. Der Regen verwandelte den Feldweg innerhalb weniger Sekunden in ein schlammiges Rinnsal.
„Nein, Mara wird dir niemals das Rezept geben. Dem Markgrafen wird genügen, was du ihm verkaufst.“ Konrads Worte schienen im Donner untergegangen zu sein.
Ein nicht enden wollender Blitz schlug in einen Baum. Funkenregen sprühte in alle Richtungen. Flammen sprangen aus dem Holz
„Ich brauch dieses gottverfluchte ...“ Der Rest ging im Donnergetöse unter. Blitz auf Blitz zuckte über den Himmel. Konrad hob die Peitsche. „Du musst!“ In seinen Augen blitzte Wahnsinn. Doch statt auf seinen Bruder landete das Leder auf dem Rücken der Tiere. In ihrem Wiehern schwangen Schmerzensrufe, vermischt mit Panik. Ihre Vorderbeine strampelten in der Luft. Das Firmament lag im gleißenden Licht. Ein Donnerschlag überholte den Anderen.
Ihre Hufe trafen Sygmund. Ein letztes Mal krachte es über dem Wald. Die Pferde flohen davon. Konrad flog vom Bock. Der morastige Boden fing ihn auf. Sofort sprang er auf. Sein Bruder lag regungslos im Schlamm. Nur der Wagen des Zeidlers stand unbeschädigt am anderen Ende der Lichtung.
Unwillkürlich ging er einen Schritt zurück. Der leblose Körper hätte ihm beinahe das Gleichgewicht gekostet. „Lebst du noch?“ Mit dem Fuß trat er den Bewusstlosen in die Seite. „Steh auf, ich will mit dir Reden.“
Allmählich kam Leben in den verschmutzten Leib.
Konrad stocherte mit der Peitsche im Matsch. „Die Alte muss das Rezept rausrücken.“
Sygmund stütze sich auf die Ellenbogen, wartete eine Weile, stemmte die Hände in den Morast winkelte die Knie zum Aufstehen, fiel jedoch zurück in den Schlamm.
„Nein! Bruder.“
Die Flammen, die der Blitz entzündet hatte, fielen dem Regen zum Opfer. Rauchschwaden zogen über die Lichtung. Das Gewitter zog ab. Die Abendsonne berührte den Horizont. Gelbrote Farben grüßten zum Abschied.
„Ich befehle es!“
„Nein. Es zerstört den Frieden unseres Dorfes. So ein Leben gehört nicht hierher.“ Sygmunds Atem ging stoßweise. Benommen wischte er den Schlamm aus seinem Gesicht.
„Du verdammter Dickkopf.“ Konrad schlug auf seinen Bruder ein. „Ich will den Honig; ich will das Rezept; ich kriege es.“ Jedes Wort begleitete ein Peitschenhieb. Blinde Wut übernahm die Herrschaft über den Zeidler. „Ich hab den Vertrag unterschrieben, du zerstörst mir das nicht.“
Sygmund leistete keinen Widerstand. Die Schläge der Hufe trübten sein Bewusstsein.“
Der Krüger raste. Hass drückte ihn auf die Knie. Rasend vor Wut schlang er die Lederpeitsche um den Hals seines Bruders. Speichel troff aus seinen Mundwinkeln. „Du kommst mir nicht mehr in die Quere.“ Seine gesamte Energie stürzte aus seinen Händen in das Leder. „Du nicht!“ Es knackte. Sygmund würgte beinahe seine Zunge aus dem Mund. Verzweifelt strampelte er mir den Füßen. Anfangs rasant, panisch, sowie die Zuckungen abflauten, floss sein Leben aus seinem Körper. Sein Kopf lag zurückgelehnt auf Konrads Armen. Gebrochenen Augen seines Bruders schauten verständnislos empor.
„Du hast es nicht anders gewollt!“ Er ließ den toten Zeidler fallen. „Dein Pech.“
Es vergingen einige Minuten, bis sein Verstand dieses Verbrechen als seins erkannte. Erbarmungslos betrachtete er auf den Leblosen. Nicht ein winziges Gefühl des Bedauerns belebte sein Gesicht.
Dass die Lederriemen sich in den Hals des Toten eingefressen hatten, störte ihn ebenso wenig wie der eingebrannte Schmerz in dessen Miene. Es entging ihm, dass seine Peitsche auf de Leiche lag. Wie ein Schlegel auf dem Eisen einer Totenglocke. Einzig der Gedanke, dass ihn jemand beobachtete, machte ihm Sorgen.
Wie ein wildes Tier auf der Flucht schaute er umher. Spähte in den Wald; auf dem Feldweg entlang; lauschte. Doch es schien niemand in seiner Nähe.
„Gott sei Dank! Allein.“ Ein hysterisches Lachen sprang aus seiner Kehle. Eiskalt und überheblich grenzten diese Töne an Wahnsinn. „Warum konntet der Kerl nicht auf mich hören?“ Sein rechter Zeigefinger stieß auf Sygmunds Brust. „Selbst Schuld.“
Die Nacht war hereingebrochen. Stimmen aus dem Wald schienen ihn anzuklagen. Der Mörder hörte es nicht, konnte es nicht aufnehmen. Es beherrschte ihn der Gedanke »Wohin mit der Leiche!« „Weg mit ihm. Für alle Zeiten.“ Die Worte ähnelten eher dem zischen einer Schlange.
„Dein Lieblingsweiher“, krächzte er, gefolgt von diesem grausamen Lachen. Einem Wahnsinnigen gleich zog Konrad seinen Bruder ins Wasser. Ein letzter Stoß. Der Leichnam trieb vom Ufer. Jedoch blieb der Tote an dem Baum hängen, den ein Blitz gefällt hatte.
„Geh endlich unter.“ Den Arm ausgestreckt, die Fäuste geballt, keifte er. Hob Steine auf, warf sie nach der Leiche, rannte um den Teich und schrie zum wiederholten Mal „Verschwinde!“
Ewigkeiten schienen vergangen, als seine gefühllose Vernunft die Oberhand gewann. „Gott verflucht, Konrad. Das darf nie wieder passieren. Du musst dich zusammenreißen.“ Sein Blick blieb am Baum haften. „Das dürfte gehen. Sygmund hat doch immer ...“ Er schnippte mit den Fingern „Eine Axt in seinem Karren.“ An dem Handwagen fand er seine Vermutung bestätigt. „An die Arbeit!“ Seine Augen glänzten.
Zufrieden betrachtete Konrad sein Werk. Den Stamm endgültig zu fällen, ihm entlangzuklettern, einen Stein dem Toten als Ballast anzuhängen, galt für ihn als geniale Idee. Wie in Zeitlupe versank der Baum samt seiner Last im brackigen Wasser.
Die Oberfläche des Weihers lag geruhsam vor ihm, als wäre nichts geschehen.
„Schlaf in Frieden Bruderherz. Deinen Wagen nehm ich mit, könnte einer auf dumme Gedanken kommen.“ Er stieg auf den Bock gab den Pferden die Zügel und fuhr davon.
***
„Guten Abend Konrad, wir haben dich schon gestern erwartet.“ Die alte Kräuterfrau stand vor ihrer Hütte. „so spät kamst du noch nie zurück.
„Geschäfte.“ Der Krüger sprang vom Wagen und gab einem herbeieilenden Knecht das Gespann.“ Spann ab, reib die Pferde trocken, vergiss das Futter nicht. Morgen Mittag Versammlung in meiner Krügerei. Hab euch Wichtiges zu berichten. Ich geh schlafen.“
„Mara humpelte in ihre Hütte. „Sygmund, ich mache mir Sorgen um dich. Wo bist du?“ Nachdenklich saß sie am Fenster. „Da stimmt etwas nicht“, murmelte sie. Sonst findet dieser Kerl kein Ende mit seiner Prahlerei. Und warum fragte er nicht nach seinem Bruder. Das machte doch immer.“ Sie seufzte. Konrad du grober Mensch. Dein ganzes Leben lang“ Sie stand auf ging ins Bett. Der Morgen graute, als sie in einen unruhigen Schlaf fiel.
Mara schreckte auf. Sonnenstrahlen drangen durchs Fenster. Sie liebkosten ihre Wangen. Wie betäubt saß sie auf dem Nachtlager. „Herr“, betete sie. „Lass es nicht geschehen sein.“ An ihrem Herzen bohrte die Gewissheit, dass dies nur den Anfang des Unheils markierte.
Die Nachricht des Krügers trieb die Bewohner schon beim Sonnenaufgang aus ihren Häusern. Ein Gerücht jagte das andere. Vom Tod Sygmunds bis zu seinem weggehen nach Stendal.
Der Dorfälteste trat aus seiner Hütte. Mit einer kurzen Handbewegung forderte er die Dörfler zum Schweigen. „In der Krügerei gibt’s nicht für alle Platz. Die Versammlung findet auf dem um den Brunnen statt. Wenn die Sonne im Zenit steht. Geht erstmal an euere Arbeit.
„Was ist mit unserem Zeidler? Markus“, rief es aus der Menge. „Er kam gestern Abend nicht nach Hause.“ Stimmengewirr brandete auf. „Ja wir wollen wissen was ...“ Der Rest ging im aufbrausenden Trubel unter.
„Vielleicht weiß Konrad mehr“, übertönte der Dorfälteste die Gemeinschaft. „Geduld, liebe Freunde.“
Die Bewohner standen um den Brunnen. Wildeste Gerüchte machten weiter die Runde. Jeder sprach, gestikulierte, keiner hörte, was der Andere zu wissen glaubte.
Mara kniete vor ihrer Hütte. Ihre Augen flehend in den Himmel gerichtet, das Kreuz zwischen den Händen, betete sie.
Konrad trat aus seiner Krügerei. Schlaftrunken zum Dorfplatz. Doch als sah, dass das gesamte Dorf versammelt war, eilte er ins Haus holte eine Tasche und ging damit in die Mitte des Ortes.
„Erzähl uns Krüger“, bettelte in die Menge. „Was ist mit deinem Bruder.“ Ohne Befehl bildete sie ein Spalier.
Hoch erhobenen Hauptes schritt der Angesprochene durch die Gasse. Mit einer Handbewegung forderte er von Markus dessen Platz. Genüsslich atmete er die anrollende Macht ein; warte zwei Atemzüge, um anschließend mit genau einstudierten Gesten der Menge seine Bereitschaft anzuzeigen. Jetzt, in der nächsten Sekunde bekommt ihr die Information, nach der ihr dringend verlangt.
In Sekundenbruchteilen herrschte Schweigen. Hochspannung lag in der Luft.
Konrad griff in die Tasche. Ein hochnäsiger Blick in die Runde, dazu genau abgestimmte Gesten erzeugte gierige Erwartung. Eine Schriftrolle lag plötzlich in seiner Hand. „Schaut euch das an. Das markgräfliche Siegel.
Der Dorfälteste trat näher. Ehrfürchtig bestaunte er die Urkunde.
„Von Albrecht dem Bär persönlich, lieber Markus.“ Ich! - Konrad der Krüger. - Der einzige Hoflieferant für Met. „Der beste Met für unseren Herrscher.“ Seine Stimme hallte über die Dorfgemeinschaft. Beide Arme ragten empor. „Wir werden im Überfluss schwelgen.“ Die Meute grölte. Hochrufe erschallten. Die Dorfbewohner überfiel ein Rausch, sie nicht kannten, der ihnen jedoch jeden klaren Gedanken raubte. Nur der Dorfälteste und die Kräuterfrau vor ihrer Hütte konnten der Versuchung widerstehen. Der Entsetzte stand in ihren Gesichtern. Markus trat einen Schritt zurück. Mara erhob sich. „Du wirst reich sein, sonst niemand“, murmelte sie. Das Gehen fiel ihr schwer. Jahre der Entbehrung, ein aufopferndes Dasein, dazu die harten Winter der Mark blieben nicht ohne Wirkung. Ihre Kraft erlosch zusehends. Von einem gesunden, jugendlichen Körper war nur ein Wrack geblieben. Einzig ihr Glaube an Gott, gemeinsam mit der Überzeugung, dass noch eine Aufgabe auf sie wartete, hielt sie am Leben.
Endlich erreichte sie den Brunnen. Mit ihrem Gehstock tippte Sie an Konrads Rücken. „Woher willst du so eine Menge Honig hernehmen?“
„Wir werden die Zeidlerei meines Bruders aufweiten.“
Der Krüger befand es nicht für notwendig, sich umzudrehen.
„Wo ist Sygmund denn?“
„Keine Ahnung. Stimmt jetzt wo du es sagt’s.“ Seine Körperhaltung blieb unverändert. „Hab ihn nicht gesehen. Und seinen Wagen auch nicht. Offenbar schläft er mit seinen Bienen.“ Es ein kurzes trockenes Lachen drang quälend aus seiner Kehle.
Einige der Bewohner lachten mit.
„Sygmund ist erwachsen; außerdem bin ich nicht meines Bruders Hüter.“
„Versündige dich nicht, Konrad.“ Mara war unbemerkt um ihn herumgegangen. Sie schaute empor. Obwohl der Krüger auf einem Podest stand, kam er sich plötzlich winzig vor. Nur die kalten Augen verloren nichts von ihrer Macht.
Die Kräuterfrau trat dich an ihn heran. „Du weißt, wo dein Bruder ist“, flüsterte sie.
Konrad zuckte kurz mit den Mundwinkeln. „Suchen wir ihn“, lenkte er vom Geschehen ab. „Ein Jahr Met auf meine Kosten, für den der ihn findet.“
„Zu spät“, seufzte sie. Auf ihren Schultern schien die Last des gesamten Dorfes liegen. Mit letzter Kraft torkelte sie in ihre Hütte.
In den nächsten Tagen dachte kaum einer daran, seiner täglichen Arbeit nachzugehen. Anfangs verlief die Suche mit Eifer und der Hoffnung, dass der Vermisste von selbst auftauchte. Doch jeden Tag schrumpfte die Zahl der Suchenden. Nach zwei Wochen blieben diejenigen übrig deren Anliegen eher dem Met, als dem Zeidler galt. Als der Winter seine Herrschaft übernahm, gab auch der Letzte auf. Einzig die Frage nach der verschollenen Handkarre überlebte.
***
Das Leben im Dorf erwachte aus dem Winterschlaf. Der Schmied erneuerte die Pflüge der Bauern. Der Zimmermann brachte Schäden an den Hütten in Ordnung.
„Der vergangene Winter war außergewöhnlich hart.“ Der Dorfälteste stand am Brunnen. Er zog den Pelzmantel enger um seinen Körper.
„Steht dir gut.“ Konrad trat hinzu. „So etwas gibt’s hier nicht. Der Kürschner in Stendal ist ein Künstler.“
„Ein Prachtstück“, erwiderte Markus. „Dank dir noch mal dafür.“
„Was willst du mit der Zeidlerei anfangen?“, fuhr er fort, als er für das Dankeschön keine Antwort bekam.
„Es bleibt alles beim Alten.“ Es fiel ihm schwer. Noch getraute er sich nicht Sygmunds Werk seinen Absichten zu opfern.
„Hinter seinem Wald lass ich Klotzbeuten bauen. Die Wiesen dort hab ich letzten Herbst gekauft.“
„Das ehrt dich. Krüger!“ Markus klopfte ihm auf die Schulter. „Doch wird Albrecht zufrieden sein. Dieser Honig ist einmalig. Dein Bruder brauchte Jahre dafür.“ Er zeigte zum Forst.
„Das lass meine Sorge sein!“ Sein Blick fiel unwillkürlich auf Maras Hütte. Insgeheim rechnete er, dass die Zeit bis zur nächsten Ernte den Unterschied der Güte ausglich.
„Du willst fort?“, fragte Markus erstaunt. „Um diese Jahreszeit. Der verkrustete Schnee wird deine Reise behindern.“
„Unwichtig“, knurrte Konrad, sprang auf den Wagen und fuhr davon.
***
„Zwei erfolgreiche Jahre liegen hinter uns.“ Der Krüger saß an seinem Tisch. „Unser Markgraf ist zufrieden.“ Seine Schenke war bis auf den letzten Platz besetzt. Er hatte die Dorfbewohner für diesen Abend eingeladen.
„Deine Truhe quillt über“, warf Markus dazwischen. „Nur unser Dorf ist dasselbe geblieben. Frag doch Albrecht nach einem Stadtrecht für uns.“
„Dann könntest du Steuern von mir verlangen“, grinste Konrad.
„Der Zehnte macht dich nicht ärmer, alter Geizkragen.“
„Werd seh‘n, was ich tun kann.“ Der Krüger trank einen Schluck Met. „Allerdings!“ Er stellte den Becher auf den Tisch und winke seine Magd herbei. Mit einer Geste befahl er ihr, nachzufüllen. „Du könntest mich auch etwas tun.“
„Gerne.“
„Sygmund ist nicht wieder aufgetaucht.“
„Verstehe nicht?“
„Du müsstest ihn für tot erklären.“
„Deinen Bruder!“ Markus schluckte. „Das kann ...“
„Du wärst dann nachweisbar Bürgermeister“, fiel Konrad ihm ins Wort.
„Morgen Abend bei mir. Sygmund wird von mir offiziell für tot erklärt. Ich wünsch dir eine gesegnete Nachtruhe.“
Der Dorfälteste hatte die Krügerei kaum verlassen, da ging die Tür auf und Mara stand unter der Tür. Zornesfalten sprangen über ihre Stirn.
„Mist.“ Ein Hauch Angst knabberte an seinem Herz. „Diese verdammte Hexe hat noch gefehlt.“ Sie war die Letzte, der er begegnen wollte, bevor diese Sache mit Sygmund geregelt werden konnte. „Ich verschwinde nach oben.“
Niemand hätte ihr die Geschwindigkeit zugetraut, mit der sie durch die Zeidlerei humpelte. „Bleib sitzen“, forderte sie ihn auf. Sie klopfte mit ihrem Gehstock sanft auf den Tisch. „Dein Bruder schickt dir eine Nachricht.“
„Der ist ...“
„Tot“, vollendete sie den Satz. Gedämpft, dass nur er es hören konnte. „Das macht jetzt keinen Unterschied mehr.“ Ihre Augen schauten betrübt. »Warum bist den falschen Weg gegangen?“ Gedanken, die sie in Verzweiflung stürzte. Dahinter lauerte ein lebenslanges Schuldbewusstsein.
„Wenn der schwarze Reiter auftaucht komme ich noch ein Mal ins Dorf“, erzählte sie ihren Traum. Jedoch nur zum Teil. Die Peitsche um seinen Hals erwähnte sie nicht. Ebenso wenig die Handkarre, die scheinbar hinter ihm stand. „Das wird dein Ende sein.“
„Humbug“, knurrte Konrad. „Deine Phantastereien ziehen bei mir nicht.“ Er wollte aufstehen, Mara drückte ihn mit ihrem Stock auf den Stuhl zurück. „Selten erlebe ich Träume, doch wenn, sind sie Vorboten drohenden Unheils. Denk an deinen Vater oder deine Mutter. Ihren Tod. Aber ihr habt meine Warnung in den Wind geschlagen.“
„Mein Vater hätte dich aus dem Dorf jagen sollen“, fauchte Konrad. „Gottverdammte alte Vettel.“ Wütend klopfte er auf den Tisch. „Bring Met.“ Dieser Schrei nach seiner Magd scheuchte die Betrunkenen auf. Einer nach dem Anderen verließ die Schenke. Sie wussten, was dieser Wutausbruch bedeutet.
„Dein Vater war ein gottesfürchtiger Mann“, lächelte Mara sanft zurück. „Mein Leben verdanke ich ihm. - Sonst gäbe es Sygmund nicht.“
„Was soll das heißen?“ Wut brodelte in ihm. Ein kaum zu zähmender Hass flackerte erneut auf. Doch an Mut ihr gegenüber mangelte es. Er musste diese Frau erdulden, auch wenn es ihm nicht behagte. „Nicht mehr lange, du alte Vettel.“ Über seine Stirn zogen Zornesfalten.
„Dein Bruder war mein Sohn und der deines Vaters.“ Mit dieser Aussage ließ sie den Krüger allein.
Jeder Schritt bereitete unerträgliche Qualen. Die Last ihres Lebens erdrückte sie. »Herr, mach ein Ende«, betete sie stumm. Ihr Überdruss am Dasein besaß zu viel Macht. Es fehlte die Kraft, um ihre Verzweiflung hinauszuschreien.
*
„Dank dir - Bürgermeister.“ Konrad nahm das Schriftstück. Ein Grinsen huschte über seine Mundwinkel. Kalt! Zu flüchtig um es wahrzunehmen. Sein Bruder war tot - endgültig. Nach einem Jahr. „Ich werd mich beim Markgrafen für dich einsetzten. - Mein Ehrenwort.“
„Da ist noch was.“ Der Krüger schaute auf. „Wie war das mit meinen Eltern? Die alte Hexe behauptet, Sygmund wäre ihr Sohn.“
„Stimmt“, seufzte Markus.
„Ich will es wissen! Alles.“ Konrad packte ihn am Kragen.
„Wie du willst.“ Zwei Mal setzte er zum Sprechen an. „Deine Mutter, also sie hatte eine schwere Geburt. Danach war sie - sie konnte nicht mehr arbeiten. Ihr Geist -“ Er schluckte. „Sie war vom Bösen besessen - Sie wollte dich umbringen. Mara hat sie gepflegt. Sie kam um diese Zeit ins Dorf. Niemand wusste vorher. Blauschwarze Haare. Eine Schönheit. Ihr Wissen der Kräuterheilkunde war enorm. Dein Vater hat sie aufgenommen. Später dann kam Sygmund zur Welt. Alle dachten - nur ich erfuhr die Wahrheit. Deine ... lebte noch vier Jahre. Sie brachte sich um. Dein Bruder war gerade mal acht Monate. Damals.“ Auf seiner Stirn stand kalter Schweiß. Er zitterte am ganzen Körper.
„Weshalb habt ihr diese Hexe nicht aus dem Dorf gejagt?“, fragte Konrad. Seine Stimme klang monoton, als wäre sie eingefroren. Das hätte alles vereinfacht.“ Plötzlich grinste er. „Das spielt jetzt auch keine Rolle mehr.“ Er ließ den Verdutzten stehen. An der Tür hielt er noch ein Mal inne, drehte sich aber nicht um. „Warum habt ihr das verschwiegen, Vater und du.“
In der Hütte herrschte eisiges Schweigen.
„Warum?“, wiederholte er.
„Er gab mir Geld. Und überließ mir das Amt des Dorfältesten.“
„Deine Untertanen wissen nichts?“ Die Worte wählte er vorsätzlich. Dabei trieb auf seinem Gesicht ein hässliches Grinsen sein Unwesen.
„Nein.“
„So wird es bleiben! Markus!“
„Ja.“
„Ich verlass mich auf dich.“
„Das kannst du. Ich schwöre bei Gott ...“
„Brauchst du nicht.“ Es sollte versöhnlich klingen. Doch der Krüger troff vor Häme. „Bürgermeister.“
„Danke.“
„Wir werden reich sein, wir werden Macht haben. „Ich werde ...“
„Willst du etwa mein Amt ...“
„Nein, dafür fehlt mir die Zeit. Du wirst ein ausgezeichneter Bürgermeister werden. Davon bin ich überzeugt. Meine Pläne sind anderer Art. Allerdings.“ Er hielt einen Moment den Atem an, genoss seine Macht, ja badete förmlich in ihr. „Wenn du einen Rat brauchst, ich hab immer ein Ohr für dich.“ Er atmete aus. „Merk dir das“, öffnete die Tür und trat hinaus.
„Versteh nicht?“, stotterte Markus.
„Ich sagte, du wirst öfter meinen Rat in Anspruch nehmen.“ Die Tür fiel ins Schloss. Ein grausames, an Wahnsinn grenzendes Lachen erscholl.
****
„Dein Wald ist gerodet, die Wiesen stehen voller Klotzbeuten.“ Jahn stand vor Konrad. Sein Vorarbeiter war, der einzige dem er noch halbwegs traute.
„Wie viele?“ Dem Krüger schien Reden ein Gräuel. Von dem Tag, an dem ihm beinahe die Wahrheit über seinen Bruder von den Lippen sprang, vermied er Antworten, die länger als drei Worte betrugen.
„Einundzwanzig! Mehr geht beim besten Willen nicht.“
„Die angrenzenden Wiesen?“
„Nichts zu machen. Die Bauern vom Nachbardorf wollen nicht verkaufen.“
„Vor euerem Dorf, wir könnten den Wald roden.“
„Nein!“ Seine Stimme kippte für den Bruchteil einer Sekunde ins Hysterische. „Der gehört meinem Bruder.“ Sine abweisende Kälte gewann die Oberhand, die ihn vor unliebsamen Fragen schütze.
„Krüger, ich arbeite jetzt fünf Jahre für euch. Jedes Mal wenn ...“
„Halt dein gottverfluchtes Maul“, tobte Konrad. Das Gesicht lief blutrot an, seine Knöchel schienen einer schneebedeckten Gebirges gleich. Die Hände zitterten. „Lass die Finger davon. Sonst prügle ich dich eigenhändig aus dem Dorf. Geh an deine Arbeit.“ Er machte auf dem Absatz kehrt und eilte in seine Krügerei.
„Jahn!“, rief es vom Tor. Konrads neuer Zeidler rannte heran. „Kommst du, ich muss dir etwas zeigen.“
„Was ist denn so wichtig?“
„Ich hab eine Leiche gefunden.“ Sein Atem ging stoßweise, in seiner Stimme lag Angst. „Du glaubst es nicht sie sieht aus als lebte sie noch, von oben.“
„Wo?“ Jahns Ärger verflog.
„Im - Wald.“
„Verdammt! Der Krüger hat es doch verboten. Du bist dir bewusst, dass ich das melden muss.“
„Dort gibt es den besten Honig. Ich konnte nicht widersteh'n. Bin heimlich auf die Bäume geklettert. Also ich sage dir, der tote Zeidler war ein Meister“, rechtfertige er sein Vergehen.“ Er atmete tief ein. „Was meinst du, weshalb der Honig noch diese Güte besitzt. Hab ihn mit dem von den Wiesen gemischt.“ Ein schelmisches Grinsen flog über seine Lippen.
„All die Jahre?“
„Ja!
„Das kostet dich deine Arbeit. Der Krüger jagt jeden aus dem Dorf, der seine Anordnungen nicht befolgt. Besonders was diesen Wald angeht.“
„Das glaub ich nicht grinste der Mann. „Ich saß auf einem Baum. Der Weiher ist dieses Jahr fast trocken. Keine Wunder bei der Hitze. Dann sah ich dies. „Schau.“
„Zwei Tagelöhner trugen ein Bündel herein. Vor dem Brunnen ließen sie die Last fallen.
In diesem Augenblick stürmte ein Reiter durch das Tor. An seiner Lanze wehte ein Trauerflor. Sein Oberkörper war mit schwarzem Tuch verhüllt. Er sprengte an Maras Hütte vorbei und brachte sein Pferd vor dem Gasthaus zum Stehen. „Wo ist der Krüger? Ich muss ihn sprechen.“ Sein Ton klang herrisch, beinahe verachtend. Sein Reittier triefte vor Schweiß; Schaum lag auf dem Maul
„Was willst du?“ Jahn spürte einen Kloß im Hals.
„Eine Nachricht vom Markgrafen an den Hoflieferanten“, grinste der Bote. Dabei holte er eine Schriftrolle hervor. „Siehst du sein Siegel!“
„Was gibt es?“ Der Konrad stand vor dem Reiter. Im allgemeinen Trubel war er unbemerkt herangetreten. „Weshalb diese Eile?“
„Eine Botschaft für dich!“
„Was will Albrecht von mir?“ Der Krüger starrte auf das fürstliche Siegel.
„Lies selber.“ Nur die Ehrfurcht vor dem amtlichen Pergament verhinderte, dass der Bote es Konrad vor die Füße warf. „Ich glaub nicht, dass dich das freuen wird. Außerdem, der neue Markgraf heißt jetzt Otto.“ Triumphierend schaute er in die Runde. „Albrecht der Bär ist vor zehn Tagen verstorben.“
„Sein Sohn führte schon länger die Regierungsgeschäfte“, wunderte sich Konrad. „Was also soll das?“
„Stimmt rief der Reiter so laut, dass es das ganze Dorf vernehmen konnte. „Doch nun muss er nicht mehr seinen Vater fragen. Deine Zeit als Hoflieferant ist abgelaufen.“ Der Bote zog die Zügel an. Ein kurzer Druck in die Flanken war der Befehl an das Tier, davonzutraben.
„Dein Bruder ist angekommen.“ Mara stand vor dem Krüger. „Und er hat dir etwas mitgebracht. Deine Peitsche.“ kein Körnchen der Genugtuung oder Häme lag in ihren Augen. Traurigkeit verbunden mit Hoffen, dass es dem guten Ende zuging. „Gottes Gerechtigkeit hat gesiegt.“
„Woher willst du wissen, dass ich ihn umbrachte“, brüllte Konrad sie an. „Ich hab den Wald stehen lassen. Sygmund hätte ihn so vorgefunden, wie er ihn verlassen hatte.“
„Aus Angst. Die Leiche im Weiher hat dich daran gehindert. Dann wäre dein Verbrechen ans Tageslicht gekommen.
„Du spinnst, alte Hexe.“ Sein Mund war trocken. Schweiß stand auf seiner Stirn. „Außerdem, wo ist sein Wagen geblieben?“
„Woher weißt du, dass er an diesem Tag seine Handkarre mithatte?“
„Das macht er doch immer!“
„Nur wenn's Zeit zum Ernten ist“, erwiderte Mara. „Oder im Frühjahr. In diesem Jahr konnte Sygmund früher seinen Honig einbringen. Zwei Wochen vor der Zeit, lieber Konrad. Und das wusste nur ich.“
„Das stimmt.“ Der Bürgermeister trat näher. „Du hast den Wagen deines Bruders erwähnt, obwohl dich niemand danach fragte.“
„Beweise es.“ Der Krüger ging einen Schritt auf ihn zu. „Ich mach dich fertig. Denk an unsere Abmachung“, zischte er.
„Bringen wir ihn an den Hof“, riefen einige Bewohner. „Der Markgraf soll ihn richten.“
„An den Hof mit ihm“, schrie die aufgebrachte Menge.
„Haltet ein.“ Mara stand vor dem Toten. „Niemand wird Konrad ein Leid antun. „Ich hab damals nicht alles erzählt. Sygmund befahl mir, dass über seinem Bruder kein Urteil gesprochen werden kann.“
„Mein ist die Rache“, sprach Markus. Er war nur noch ein Häufchen Elend. „Ich hab mir das Amt des Bürgermeisters erkauft.“
Auf dem Dorfplatz blieb es still.
Konrad lachte lauthals. „Ihr habt keinen Richter mehr.“
„Wie wahr gesprochen.“
„Was wollt ihr gegen mich unternehmen?“ Seine Stimme troff vor Wut, Häme und Verzweiflung.
„Nichts.“
Inzwischen hatten die Bewohner des Dorfes eine Gasse gebildet. Keiner sprach ein Wort.
Mara trat zur Seite. Mit dem Stock zeigte durch das Spalier sie zum Tor. „Dein Weg.“
Ein markerschütternder Schrei drang aus dem Haus des Bürgermeisters. Seine Magd stürmte heraus. „Er hat sich umgebracht schluchzte sie. „Mit einem Strick. In der Küche.“
Mara schaute zu Konrad, sagte jedoch kein Wort. In ihren Blick lag kein Vorwurf. »Warum«, schienen sie ihn zu fragen. Dahinter drängte etwas hervor, das er nicht ertragen konnte. Es fraß an seiner Seele. Ein nicht enden wollender Schmerz floss durch seinen Glieder. Es blieb ihm für ewig verschlossen, wie ein Mensch dies denken vermochte; ebenso würde es ihm den Rest seines Lebens unerklärlich bleiben, weshalb er wusste, was Maras Augen ihm sagten. »Ich vergebe dir«
Zögernd tat er einen Schritt vor; einen Zweiten. Es war, wie eine Kugel die allmählich den Abhang hinunter glitt, auf dem Weg hinab immer schneller rollte, um am Ende zerborsten am Fuß des Hanges zum Erliegen kam. Die menschliche Gasse schien die Geschwindigkeit noch zu erhöhen.
Wie ein gehetztes Tier rannte er aus dem Dorf. Ein letztes Mal blieb er stehen. Zur Faust geballte Hände schossen in den Himmel. Unbeeindruckt legte die Abendsonne, rotgoldenen Schimmer über die Mark. Sekunden später warf die hereinbrechende Nacht einen dunklen Vorhang darüber. Ehe sie vollends ihre Herrschaft übernehmen konnte, hatte Sygmunds Wald seinen Bruder verschluckt.
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Alt 20.01.2012, 22:29   #2
weiblich kati79
 
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Hallo Undertaker,

obwohl ich mit mittelalterlichen Geschichten nicht wirklich viel anfangen kann, finde ich deine sehr gelungen.
Erinnert mich sachte an die "Nebel von Avalon".

LG Kati
kati79 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2012, 14:21   #3
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Die Sinfonien seines Waldes holten Sigmund aus seiner Nachtruhe. Zärtlich wie eine Mutter ihr Kind. Nächtliche Träume umnebelten seinen Geist. Ein Alp hatte ihn gepeinigt. Es gab keine Bilder in seinem Kopf. Einzig ein Frösteln, vermischt mit trübem Unverständnis erinnerten ihn daran. Benommen rieb er den Schlaf aus seinen Augen, blieb aber noch einige Minuten auf seinem Strohbett liegen. Nachdenklich wanderte sein Blick aus dem schmalen Fenster seiner Holzhütte. Ein Stern nach dem anderen erlosch. Über dem Wald legte der junge Tag zartes, hellblaues Band. Nach mehrmaligen Versuchen sprang er von seinem Nachtlager, griff nach dem Holzkreuz, kniete nieder und sprach ein Gebet. Doch die Schatten wollten nicht weichen. „Was wird das für ein Tag? Herr ich versteh es nicht.“ Die nächtlichen Visionen schwangen weiter. Seine Glieder schmerzten. „Es hilft nichts. Meine Bienen warten.“
ich lese bei derart langen texten nur den ersten absatz, daher:

zu viel gedoppelt empfinde ich die dunstende geistlosigkeit des prot. gehört der wald ihm? wie sieht man im wald die erlöschenden sterne? vor allem aus dem schmalen fenster der keusche siehst du nix ausser einem gewusel von baumstämmen oder nadelnden ästen. die gedankendialoge sind aussagelos.

der text ist zu langatmig es fehlt ihm an originalität, spannung und dichte. ich denke - ohne weiterzulesen, dass die hälfte des erzähl-umfanges genügen würde.


ein fader absatz, der mir jegliche lust aufs weiterlesen nimmt. sry.
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Alt 21.01.2012, 15:08   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Die Sinfonien seines Waldes holten Sigmund aus seiner Nachtruhe. Zärtlich wie eine Mutter ihr Kind. Nächtliche Träume umnebelten seinen Geist. Ein Alp hatte ihn gepeinigt. Es gab keine Bilder in seinem Kopf. Einzig ein Frösteln, vermischt mit trübem Unverständnis erinnerten ihn daran. Benommen rieb er den Schlaf aus seinen Augen, blieb aber noch einige Minuten auf seinem Strohbett liegen. Nachdenklich wanderte sein Blick aus dem schmalen Fenster seiner Holzhütte. Ein Stern nach dem anderen erlosch.
Ralfchens Kritik ist berechtigt. Schon der Einstieg in die Geschichte löst nur eine Reaktion aus: Ab in die Ecke damit!

Der erste Absatz muß den Leser ködern. Ich hätte ihn ungefähr so geschrieben:
Sigmund schlug die Augen auf. Was hatte ihn so früh aus dem Schlaf gerissen? Waren es die Geräusche des nahen Waldes? War es der Alp, der ihn im Traum heimsuchte? Benommen rieb er sich den Schlaf aus den Augen. Weshalb waren die Bilder, die ihm gerade noch im Kopf schwirrten, plötzlich nicht mehr erinnerbar? Sein Blick wanderte zum Fenster, und mit Todesschrecken sah er, wie ein Stern nach dem anderen erlosch - bei klarem Himmel in noch tiefdunkler Nacht ...
Die Umgebung und Lebensqualität kann woanders untergebracht werden. Es ist für den Anfang nicht wichtig, daß Sigmund in einer Holzhütte auf einem Strohlager schläft. So etwas könnte man in einem Absatz schildern, in dem der Protagonist aufsteht und sich sein Frühstück zubereitet.

Es ist viel spannender, das Szenario Stück für Stück zu entwickeln und Aha-Erlebnisse im Leser zu erzeugen, als alle Informationen schon am Anfang in den ersten Absatz oder auf die erste Seite zu pressen.

Schau einfach nochmal über Deinen Text und markiere die Stellen, die Deiner Meinung nach Handlung und Spannung erzeugen. Nutze sie als "Cliffhanger", um den Leser bei der Stange zu halten. Und vor allem: Streiche überflüssige Wörter!
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2012, 15:32   #5
männlich Ex-Ralfchen
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so wie ILKA es hier schrieb, sollte ein erster absatz in eine geschichte führen.
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