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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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07.02.2024, 23:24 | #1 |
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Unvorbereitet nackt
Verschwitzt hast du in meinem Bett gelegen,
Und neben dir lag eine Eintrittskarte, Ich sah dich links den dicken Zeh bewegen, Worauf der alte Fensterladen knarrte, Sich langsam öffnete und offen blieb, Dein Schatten huschte wehend aus dem Fenster Und rief zurück: «Huhu, ich hab dich lieb!» «Ich liebe, wenn es sein muss, auch Gespenster», Gab ich dir zu verstehen, «aber ja, Vor allem die, wie du, mit Eintrittskarte!» Da war das Ding besprochen und geschah. (Wobei der alte Fensterladen knarrte.) |
08.02.2024, 10:52 | #2 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.648
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Hallo lyrikPower
... oh ja, hier müssen die Synapsen feuern, dein Werk wird kaum in alle Vorstellungswelten passen, läuft für mich in Richtung steampunk, lässt viel offen, zuviel meine ich.
wünsche schöne Träume dT |
08.02.2024, 11:49 | #3 | |
Zitat:
von mir ein großes Kompliment, das ist für mich eine tolle Mischung aus Mystik, Traum, Liebe, Schauder, Trauer und Heiterkeit. Gerade die Andeutungen machen für mich die Sache spannend. Einzig der Ausspruch mit dem "Huhu" ist mir für ein Geistwesen etwas zu persönlich geraten. Vielleicht könnte man es auch als - kaum wahrnehmbares - Flüstern formulieren? Etwas so: Zurück blieb kaum ein Lufthauch: „..hab dich lieb!“ Dann wäre eine weitere Andeutung im Raum: Alles nur eine Ahnung? Ein Traum? Mitte des 19. Jahrhundert breitete sich bei uns der Okkultismus aus. Nach den Wirren der französischen Revolution bleiben die Menschen in der Biedermeierzeit brav zu Hause (es herrschte das strenge "Metternich"- Regime) und lasen Bücher über Geister und Parapsychologie. Für mich sind Deine Zeilen ein zartes Aufleben dieser Epoche in der Begrifflichkeit des 21. Jahrhunderts. Rostige Gespenstergrüße (rassel, klepper, stöhn), Ritter Georg |
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08.02.2024, 16:38 | #4 |
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Ulk – sonst nichts
Hallo dT, hallo GCP,
von Gruselpunk ist in meinem Text nicht die Spur, er ist auch nicht als epigonales Echo an ein vergangenes Jahrhundert gedacht: Das Gedicht ist nichts weiter als ein Witz. Den ich in der Abteilung "Humorvolles" nicht abgelegt habe, weil, so meine Erfahrung, der Text in dieser Abteilung womöglich auf Ewig unbeachtet herumgelegen hätte. Danke für eure Kommentare. Gruß lp |
08.02.2024, 16:59 | #5 | |
Zitat:
jetzt, wo Du sagst, dass es ironisch gemeint ist, verstehe ich einigermaßen, was Du damit meinst. Da aber sowohl „Dunkler Traum“ als auch mir dieser heitere Aspekt nicht aufgefallen ist, solltest Du vielleicht in Deinen Versen stärker darauf aufmerksam machen. Beispielsweise könnte der Protagonist ein Schild vor seinem Fenster angebracht haben (mit irgendeiner Lebensweisheit o.ä.), welches der Geist falsch interpretiert und daraufhin versehentlich eine Eintrittskarte mitbringt. Es ist natürlich Deine Entscheidung. Vielleicht möchtest Du auch gar nicht verstanden werden? Gruß GP Geändert von Georg C. Peter (08.02.2024 um 19:12 Uhr) |
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08.02.2024, 17:08 | #6 |
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Treffer!
Hi GP,
mit deiner Schlussfrage hast du mich entlarvt: «… vielleicht möchtest du auch gar nicht verstanden werden?» Gruß lP |
08.02.2024, 17:19 | #7 | ||
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Zitat:
Zitat:
LG Nöck |
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08.02.2024, 18:27 | #8 |
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Urteile du!
Hi Nöck,
ich weiß nicht recht, ob ich mein Gedicht verstanden habe. Entscheide du! Ich schicke dir einen Link zu einer Sprach-Datei – du hörst mich mit einer Interpretation des Textes: lhttps://literatur-bonbons.blogspot.com/search/label/Gespenster Gruß lP |
09.02.2024, 09:06 | #9 |
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Ich interpretiere das so, dass jemand gestorben ist und noch schwitzend im Bett liegt. Die Eintrittskarte ist für das Totenreich, was sonst? Man kann der toten Geliebten ja nachfolgen, aus dem Fenster vielleicht, ins Reich der geliebten Gespenster.
Vielleicht ist es aber auch nur Dada. Ich hab's gerne gelesen. LG |
10.02.2024, 17:36 | #10 |
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Dada
Hi Kofski,
mit Dada liegst du goldrichtig. Danke für deinen Kommentar. Gruß lP |
10.02.2024, 17:46 | #11 |
Ich weiß nicht, ob es so ratsam ist, sich selbst dem Dadaismus zuzuschreiben...
Für mein Verständnis ist dieser als eine Beleidigung gegenüber der schaffenden Kunst zu verstehen, weil er gegen alles ist was diese ausmacht. Er ist eine Parodie auf die Kunst und eher im abstrakt angesiedelt. Nach dem Motto, die Kunst ist tot, es lebe die Kunst. Ein Widerspruch in sich? Oder gut verkryptet... Lg Mono |
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10.02.2024, 18:07 | #12 | |
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Zitat:
Man darf nicht vergessen, dass der Dadaismus das ready-made hervorbrachte und somit die berühmtesten Schriftsteller und Künstler unserer Zeit geprägt hat. |
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10.02.2024, 18:48 | #13 |
Ich verstehe das Gedicht auch mehr als eine Tradition des Bayrischen, ich glaube es wird "Fensterln" genannt. Der eingeladene hat sogar noch den Ja/Nein (Bitte Ankreuzen) Zettel mit als Einladung.
Wenn der Geliebte bei der Geliebten nachts einsteigt. In dem Bezug ist es auch gar nicht so kryptisch? Danke für die Aufklärung Eisenvorhang, ich glaube meine Schublade wurde gerade umsortiert. Ich ging bisher immer davon aus, dass der Dadaismus negativ konnotiert war. Das habe ich woanders so aufgeschnappt in Diskussionen und es hat sich fälschlich festgesetzt. Lg Mono |
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10.02.2024, 19:00 | #14 | |
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Zitat:
Ich lese das Gedicht ähnlich wie du: Jemand wacht auf und verschwindet nach der ersten Regung durch das Fenster. Dass das lyrische Du verschwitzt im Bett lag, deutet ja eine horizontale Bespaßungsaktivität an. Der sich bewegende Zeh und das Knarren sind ja Regungen und eine Regung bedingt eine gewisse Wachheit. Also man regt sich/erwacht und verschwindet durch das Fenster. Goodbye, bRo! Die Eintrittskarte lese ich wörtlich. Es könnte sich um einen ONS handeln. Das "ich hab dich lieb!" allerdings entschärft meine Vermutung. Fenster/Gespenster ist reimgeschuldet und verschiebt, meine ich, ungewollt den Inhalt in eine Richtung, die der Autor eventuell nicht vorhergesehen hat. Oder aber es deutet mit "Gespenster" die Flüchtigkeit eines ONS an. |
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