Für M.

[Isabel Seifried]

Heute bei der Trauermette,
stand der Nachbar und die nette
Frau von deinem Metzger an.
Alle schüttelten die Köpfe,
rätselten nur, Mann o Mann.

Welch ein Mensch bist du gewesen,
welcher Typ warst du als Mann?
Und der Pfarrer hat gelesen,
doch ich fresse einen Besen,
wenn dich der beschreiben kann!

Ich hab dich als Mensch gekannt,
doch wir waren nicht verwandt
und den Abgrund deiner Seele
und wie tief die Schmerzen waren,
die dich schon seit vielen Jahren
quälten, hab ich nicht erkannt.

Denn wir waren nur Bekannte,
die sich gern die Zeit vertrieben,
die sich ab und an mal trafen.

Doch du bist nicht hier geblieben,
gabst dir noch einmal die Kante,
bist fürimmer fort getrieben,

bist fürimmer eingeschlafen...