Sinn und Mensch

[thojest]

Sinn und Mensch

Viel der Menschheit sich eins fragt,
Woran sie nur zu oft verzagt,
Was der Sinn des Lebens ist,
Wie er sichtbar; durch welche List?

Reisend zieht er selbst durch Not,
Denn gilt’s zu suchen diese Truh’,
Gut versteckt mit dem Kleinod,
Dem Sinn nur findbar durch die Ruh’.

Alle diese Truh’ dann finden.
Ein Manchem, der sie öffnen kann,
Jedes Lebens Glück entrann,
Den Ander‘n Glückes Geister binden.

Denn die Truh’ sie hält in Sicht,
Ein Diamant im gleißend’ Licht.
Lichtes Ruhm betört den Thor,
Ein Weiser rückt zum Schatze vor.

Er schaut in des Sinnes Siegel,
Sieht sich blickend in den Spiegel.

[Glasauge Bill]

Hallo thojest!

Hiermit heiße ich dich ersteinmal im Forum willkommen !
Nun so gleich zu deinem Werk:
Du behandelst die Thematik : Der Sinn des Lebens. Das finde ich gut, denn darüber denkt wohl jeder in seinem Leben mindestens einmal nach. Dies wird sowohl in der Überschrift, als auch im ersten Teil deines Gedichtes deutlich.

Was der Sinn des Lebens ist,

Dann beschreibst du Möglichkeiten, den Sinn des Lebens zu finden. Dabei verwendest du metaphorisch eine Schatzkitze, was passend ist, ich muss dabei an den heiligen Gral denken.

Gut versteckt mit dem Kleinod,
Dem Sinn nur findbar durch die Ruh’.

Der Sinn des Lebens liegt also im Schönen und im Ruhigen. Gute Idee, besser finde ich, dass du ein schon fast totes, aber wunderschönes Wort der deutschen Sprache zum Leben erweckst - Kleinod.

Folgend beschreibst du dann, dass nicht jeder, der denn Sinn des Lebens gefunden hat, damit umgehen kann. Das "Licht" betört den Thor. Nur die Weisen dringen zum Kern des Sinnes durch.

Mit den letzten beiden Versen gibst du dann in Rätselform die Antwort

Er schaut in des Sinnes Siegel,
Sieht sich blickend in den Spiegel.

Ich deute so, das der Sinn des Lebens das Leben selbst ist.
Aber diese Deutung deprimiert mich ein wenig, da sie mir schon bekannt ist :/. Also nichts neues an dieser Stelle.

Trotzdem gefällt mir dein Werk vom Inhalt her schon. Auch die Länge ist okay, doch die Umsetzung entspricht nicht meinem Geschmack.
Die Zeilen sind zu sehr geschüttelt, um den Reim zu halten. Dabei stören die vielen Verkürzungen. Schon der erste Vers ist ein Prima Beispiel dafür:

Viel der Menschheit sich eins fragt,

Was sich so viel wie : Ein Großteil der Menschheit fragt sich - heißen soll. Die Art wie du es schreibst verwirrt jedoch stark.
Diese Verdrehung und Kürzung findet man in fast jeder Zeile. Das kann dein Stil sein, wenn dem so ist, bleib dabei, wenn es ungewollt ist, dann lass es!
Zusätzlich stört mich die Änderung des Reimschemas. Das macht das Lesen nochmals schwieriger.
Es ist auch immer schön, bei einem Versmaß zu bleiben. Du könntest also zusätzlich bei deinem nächsten Gedicht versuchen, ein Metrum einzuhalten. Das mach es schöner beim Lesen.

Also, überarbeite es doch noch einmal! Such treffendere Worte, behalt aber die bisherigen Bilder (Schatztruhe, Licht+Diamant) bei. Das Gedicht wirkt schöner, wenn die Sätze nicht des Reimes wegen verdreht sind. Dann wird aus deiner Aneinanderreihung von Zeilen eine Einheit, die durchaus Potential hat.
Ich lese gerne Verbesserungen und besenfe diese

[thojest]

guten morgen glasauge bill,
ich bin dir für die würdigung meines gedichtes in form deiner antwort sehr dankbar... da ich ein anfänger bin, nehme ich mir deine worte gerne zu herzen und werde an einer verbesserung arbeiten...
apropos mein anderes gedicht "frucht und baum" sollte dir dann doch viel besser gefallen, wenn du gerne einheitliches metrum und gleiche reime magst.

wie gesagt ein großes dankeschön für die arbeit die du dir beim bewerten gemacht hast

weitere kommentare, verbesserungen etc. sind natürlich stets erwünscht...