Letzter Tanz bei Poetry.de

Ilka-Maria · 05.11.2010, 08:23

Das Blattwerk ist nun abgelegt,
und was davon nicht fortgefegt,
damit treibt ohne Sinn und Ziel
der Wind sein übermütig Spiel.

Er bläst ins Laub mit voller Kaft,
das federleicht, da ohne Saft,
wild wirbelnd über Wege tanzt,
als ging es gegen Sterbensangst.

Und doch, jetzt ist es an der Zeit,
der Winter steht alsbald bereit,
dann legt der Wind sich auch zur Ruh,
und Schnee deckt Land und Wege zu.

5. November 2010
by Ilka-Maria

Thing · 05.11.2010, 11:43

Halli Hallo, Ilka-Maria -

muß leider für Stunden aus dem Haus.
Vorerst:

Ein Morgengenuß!

Thing

Perry · 06.11.2010, 16:42

ich habe es vor Kurzem mal wieder selbst gesehen, wie kleine Wirbelwinde die Blätter kreisen und sogar steigen und wieder fallen ließen. Ein wunderbares Schauspiel, das zeigt wie nah sich doch Spiel/Tanz und Tod sind.
Konstruktiv könntest du vielleicht an der Zeile mit der "Sterbensangst" noch etwas arbeiten, weil der Tanz im Angesicht des Todes im venezianischen Sinn zwar gut passt, der Reim aber nicht optimal ist.
LG
Perry

Ilka-Maria · 06.11.2010, 16:54

Danke Euch beiden.

Perry, da stimme ich völlig mit Dir überein, was den Reim angeht; mir ist aber leider nichts besseres eingefallen. Vielleicht wird's noch.

LG
Ilka-M.

Lux · 09.11.2010, 15:24

Hallo Ilka-Maria,

du hast die Stimmung toll eingefangen!
Zwar bin ich auch zunächst an dem Wort "Sterbensangst" hängen geblieben, aber nach mehrmaligen Lesen finde ich, es passt.

LG
Lux

Ilka-Maria · 09.11.2010, 15:32

Auch Euch beiden danke.

Ja, Lux, vom Bild her mag es stimmen, aber ganz glücklich bin ich mit dem Wort trotzdem nicht.

Liebe Grüße
Ilka-M.

Lux · 09.11.2010, 15:43

Vorschlag:

Er bläst ins Laub mit voller Kaft,
das federleicht, da ohne Saft,
den letzten wilden Tanz vollbringt,
bis dass der Tod es niederingt.

oder:

im letzen Tanz noch aufbegehrt
und Farbenpracht im Tod beschert

Ach, ich finde, deins klingt besser ;-)

LG
Lux

Ilka-Maria · 09.11.2010, 15:50

Das Dilemma ist, daß ein treffendes Substantiv immer stärker ist als jede Umschreibung. Und "Sterbensangst" ist hatl ein sehr dramatisches Wort. Trotzdem Danke für Deine Mühe, ich werde die Ergebnisse im Auge behalten, man weiß ja nie, wie man sie noch brauchen kann.

Lux · 09.11.2010, 16:01

Wäre denn dann "Todesangst" so falsch?
Na ja, die Ansgt vor dem Tod ist ja was anderes als die Angst vor dem Sterben. Finde ich zumindest.

05.11.2010, 08:23	#1
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.114 Meine Gedichte Meine Favoriten	Letzter Tanz Das Blattwerk ist nun abgelegt, und was davon nicht fortgefegt, damit treibt ohne Sinn und Ziel der Wind sein übermütig Spiel. Er bläst ins Laub mit voller Kaft, das federleicht, da ohne Saft, wild wirbelnd über Wege tanzt, als ging es gegen Sterbensangst. Und doch, jetzt ist es an der Zeit, der Winter steht alsbald bereit, dann legt der Wind sich auch zur Ruh, und Schnee deckt Land und Wege zu. 5. November 2010 by Ilka-Maria

06.11.2010, 16:42	#3
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	Hallo Ilka Maria, ich habe es vor Kurzem mal wieder selbst gesehen, wie kleine Wirbelwinde die Blätter kreisen und sogar steigen und wieder fallen ließen. Ein wunderbares Schauspiel, das zeigt wie nah sich doch Spiel/Tanz und Tod sind. Konstruktiv könntest du vielleicht an der Zeile mit der "Sterbensangst" noch etwas arbeiten, weil der Tanz im Angesicht des Todes im venezianischen Sinn zwar gut passt, der Reim aber nicht optimal ist. LG Perry

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05.11.2010, 11:43	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halli Hallo, Ilka-Maria - muß leider für Stunden aus dem Haus. Vorerst: Ein Morgengenuß! Thing

06.11.2010, 16:54	#4
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.114 Meine Gedichte Meine Favoriten	Danke Euch beiden. Perry, da stimme ich völlig mit Dir überein, was den Reim angeht; mir ist aber leider nichts besseres eingefallen. Vielleicht wird's noch. LG Ilka-M.

09.11.2010, 15:24	#5
Lux Dabei seit: 03/2010 Alter: 38 Beiträge: 839 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Ilka-Maria, du hast die Stimmung toll eingefangen! Zwar bin ich auch zunächst an dem Wort "Sterbensangst" hängen geblieben, aber nach mehrmaligen Lesen finde ich, es passt. LG Lux

09.11.2010, 15:32	#6
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.114 Meine Gedichte Meine Favoriten	Auch Euch beiden danke. Ja, Lux, vom Bild her mag es stimmen, aber ganz glücklich bin ich mit dem Wort trotzdem nicht. Liebe Grüße Ilka-M.

09.11.2010, 15:43	#7
Lux Dabei seit: 03/2010 Alter: 38 Beiträge: 839 Meine Gedichte Meine Favoriten	Vorschlag: Er bläst ins Laub mit voller Kaft, das federleicht, da ohne Saft, den letzten wilden Tanz vollbringt, bis dass der Tod es niederingt. oder: im letzen Tanz noch aufbegehrt und Farbenpracht im Tod beschert Ach, ich finde, deins klingt besser ;-) LG Lux

09.11.2010, 15:50	#8
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.114 Meine Gedichte Meine Favoriten	Das Dilemma ist, daß ein treffendes Substantiv immer stärker ist als jede Umschreibung. Und "Sterbensangst" ist hatl ein sehr dramatisches Wort. Trotzdem Danke für Deine Mühe, ich werde die Ergebnisse im Auge behalten, man weiß ja nie, wie man sie noch brauchen kann.

09.11.2010, 16:01	#9
Lux Dabei seit: 03/2010 Alter: 38 Beiträge: 839 Meine Gedichte Meine Favoriten	Wäre denn dann "Todesangst" so falsch? Na ja, die Ansgt vor dem Tod ist ja was anderes als die Angst vor dem Sterben. Finde ich zumindest.