Mutterliebe

[Ex-Dabschi]

Mutterliebe

Sie sitzt am Grab bei ihrem Sohn,
wo Tochter Fläschchen trinkt.
Sagt: "Schau mal Baby, sieh‘ doch mal,
dein Bruderherzchen winkt“.

Die späte Sommersonne
malt Spuren der Idylle.
Sie lächelt zwischen Blättern
ein Schattenbild der Stille.

Vereint mit ihren Kindern
an diesem stillen Ort
weilt ihre Mutterliebe
für alle Zeiten fort.

[gummibaum]

Hallo Dabschi,

Das Gedicht ist sehr schön, aber ein Gedanke beschäftigt mich:

Diese Mutter macht ("für alle Zeiten") keinen Unterschied zwischen dem toten und dem lebenden Kind. Sie versucht, dem lebenden das tote Geschwister in einer Weise nahezubringen, als wäre es nicht gestorben. Es gibt aber doch einen wesentlichen Unterschied, den anzuerkennen mir wichtig erscheint. Sonst verliert man sich in einer geisterhaften Sphäre. Auch das lebende Kind wird verunsichert.

LG gummibaum

[Ex-Dabschi]

Hallo Gummibaum,

Diese Mutter macht ("für alle Zeiten") keinen Unterschied zwischen dem toten und dem lebenden Kind.

Es geht einzig und allein um die Mutterliebe in meinem Gedicht. Und diese Mutterliebe macht keine Unterschiede zwischen ihrem lebenden und ihrem gestorbenen Kind. Sie ist für alle Zeiten gegenwärtig.

Sie versucht, dem lebenden das tote Geschwister in einer Weise nahezubringen, als wäre es nicht gestorben.

So sollte es natürlich nicht rüberkommen, im Gegenteil.

Die Mutter hält es für richtig, dass ihre Tochter mit dem Wissen aufwächst, dass sie einen Bruder hatte, der zwar gestorben ist, aber nicht „totgeschwiegen“ wird und er an diesem stillen Ort ruht.

Danke für Deine Gedanken zu meinem Gedicht.

Liebe Grüße und einen schönen Tag
Dabschi

[gummibaum]

Hallo Dabschi,

danke für die klärenden Worte. Nun bin ich beruhigt.

LG gummibaum