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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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05.03.2021, 19:28 | #1 |
Dabei seit: 03/2021
Beiträge: 1
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Gedanken aus der Lethargie
Ich möchte gern positiv sein,
unbeschwert und frei, die Zeit genießen und das Leben zelebrieren. Ich möchte die Welt umarmen, lachen und tanzen und mich im Zauber der Gegenwart verlieren. Doch die Wirklichkeit zeigt uns Grenzen auf, hat unseren Planeten in den Winterschlaf verbannt. Seit Monaten verharren wir in Beschränkungen, wir reduzieren unser Sein, sind duldend zu Ratlosigkeit und Stoizismus verdammt. Ich möchte gern hoffnungsvoll sein, der autoritären Maßgeblichkeit glauben und deren Lösungskonzepten vertrauen. Ich möchte sagen: die Zeit heilt alle Wunden und auch jede Pandemie, alle Nebenwirkungen und Schicksale, die wir jetzt noch nicht überschauen. Denn Vieles bleibt unüberschaubar, scharfsinnig vorgetragenes Halbwissen, verpackt in ein Dogma ohne Gewähr. Wir sind zu unerfahren, um mit dieser Situation umzugehen, lernen uns selbst neu kennen und uns zu orientieren – in einem richtungslosen Hin und Her. Ich möchte gern zuversichtlich sein, weit in die Zukunft schauen und dann allen Menschen zurufen – Alles wird gut! Ich möchte mit Freude anstecken und Optimismus infizieren, Lichtblicke entfachen, doch um nicht skeptisch zu sein, fehlt mir der Mut. Ein einziges Thema bestimmt unsere Tage, hat sich wie ein Parasit in unser Glück gefressen und nimmt ganz subtil von uns Besitz. Es hat Macht und verbreitet Ängste, zeigt unsere Verwirrung, Hilflosigkeit und Ohnmacht, nimmt uns die Souveränität, wie eine schlechte Pointe den Witz. Ich möchte gern an die Chance glauben, nach der wir uns mutmaßend sehnen, den Perspektivwechsel auf Routinen und zu selten hinterfragten Glaubenssätzen. Doch je länger die Krise uns lenkt, desto größer wird die Sehnsucht nach Normalität und ganz schnell verfangen wir uns wieder in alten Gewohnheitsnetzen. Von allein werden wir nichts verändern! Wir müssen lernen, uns wahrzunehmen, schmerzhaft selbst zu reflektieren und zu akzeptieren. Nutzen wir jetzt die Zeit, um frei zu denken, Wünsche zu formulieren, Emotionen Raum zu geben und Mut zu potenzieren. Ich möchte gern unverdrossen sein und unvermeidliche Dialoge suchen, Methoden kritisch betrachten und Handlungen unverhüllt hinterfragen. Ich möchte, dass Überzeugungen mich überzeugen, die Emotionalität und der Verstand sich vereinen und dann einen Neubeginn wagen. Wir sollten nicht zulassen, dass Meinungen uns spalten, wir uns von klagenden Freunden und leugnenden Nachbarn distanzieren. Dass die Sorge der Anderen uns unberührt lässt, wir soziale Normen versimpeln und konspirative Theorien im Protest eskalieren. Ich möchte gern bedenkenlos sein, zwanglos frei beseelt meine Existenz spüren und leichtfüßig gegen die Schnelllebigkeit voranschreiten, trotzend jeder populären Option. Ich möchte echte Entschleunigung erfahren, aus eigenen Antrieb heraus. Aus einem erzwungenen Stillstand erblüht, bleibt sie eine wirkungslose Illusion. Ich möchte gern wieder positiv sein, hoffnungsvoll und zuversichtlich, ein unerschütterlicher Optimist voller grenzenloser Euphorie. Dafür lohnt es sich zu kämpfen, Für die Lebendigkeit der Welt, die persönliche Freiheit und all die versteinerten Träume, jenseits unserer Lethargie. |
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