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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 25.10.2017, 22:34   #1
männlich Heinz
 
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Standard Credo oder eben nicht

Ich glaubte an Gott, den allmächtigen Vater und Schöpfer,
weil niemand und niemals uns unwissenden Kinderlein sagte,
dass Mütter der Ursprung, die Quelle des irdischen Lebens
und nährend, beschützend die wirklichen Göttinnen sind,
die alles auf Erden mit Liebe gestaltet uns haben.

Ich hörte die Lügen vom einzig geborenen Sohne,
weil alle die Brüder und Schwestern verschwiegen; Maria -
sie wird uns als Jungfrau gepriesen, als wärs eine Schande,
ein weibliches Wesen und fruchtbare Mutter zu sein,
die Kinder mit Josef gezeugt und geboren zu haben.

Ich zweifle gewiss nicht an Folter und Tod an dem Kreuze,
doch wenn mir die Pfaffen erzählen, dass Jesus wie Ịschtar
hinab in die Hölle gestiegen und eben wie jene
nach wenigen Tagen dem Reiche des Todes entstieg,
dann lob ich den Märchenerzähler und flechte ihm Kränze.

Geändert von Heinz (25.10.2017 um 23:40 Uhr)
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Alt 25.10.2017, 23:03   #2
männlich Sonnenwind
 
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Zitat:

"Die weibliche Seite Gottes

Wiederentdeckt

Wir sind es gewöhnt, wenn wir beten, Gott als unseren Vater anzusprechen, so wie es Jesus seine Jünger gelehrt hat. "Da sagte er zu ihnen: ,Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme...'" (Lk 11,2

Papst Johannes Paul I. formulierte bei der Angelus-Ansprache am 10. September 1978 den Satz "Gott ist Vater und Mutter". Daraus entstand ein Kanon mit dem Text "Gott ist Vater und mehr, mehr viel mehr. Er ist auch Mutter und mehr, mehr viel mehr.

Nach vielen Jahrhunderten wurde die weibliche Seite Gottes wiederentdeckt. Sie war in Vergessenheit geraten. Die längste Zeit der Kirchengeschichte betrieben fast nur Männer Theologie. Die Vorherrschaft des Mannes, wie sie sie selbst lebten, übertrugen sie auch auf Gott. Der Freiburger Theologe Gisbert Greshake unterstützt den Satz von Katharina Halkes in seinem neuen Buch "Der dreieine Gott": "Die Männer haben Gott mit allen Attributen versehen, die sie selbst als die höchsten betrachtet haben... Sie haben sich von Gott ihre Männlichkeit und die Mann-Frau-Beziehung, wie diese war, bestätigen, normieren, legitimieren und sakrieren lassen.

Seitdem in den letzten 30 Jahren auch Frauen sich mit Theologie befassen, stießen sie erneut auf die weibliche Dimension in Gott. Die Männer können sich nun dieser Wiederentdeckung nicht mehr entziehen. Die Theologinnen haben die weibliche Seite in Gott nicht etwa erfunden. Sie untersuchten mit anerkannten wissenschaftlichen Methoden neu die Schriften des Alten und Neuen Testamentes

Im Schöpfungsbericht des Alten Testamentes beschließt Gott den Menschen als sein Abbild zu schaffen. Und er schuf sie als Mann und als Frau. Wenn also Mann und Frau Abbild Gottes sind, muß es auch in Gott eine männliche und eine weibliche Dimension geben.

Wie soll man sich das vorstellen? Das Herzstück des christlichen Glaubens ist das Bekenntnis zum dreieinen Gott. Jedes Gebet sprechen wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Auf den ersten Blick und rein sprachlich scheinen dies drei männliche Personen zu sein, die in Gott eins sind. Schon die Kirchenväter aber, die ersten christlichen Theologen bis zum vierten Jahrhundert, hatten auch eine weibliche Vorstellung vom Heiligen Geist. Sie bezeichneten den Heiligen Geist zum Beispiel als "Trösterin" und "Mutter".

Die ältesten Teile des Alten Testaments sind in hebräischer Sprache geschrieben. Das Wort für Geist heißt dort "Ruach". Gleichbedeutende Übersetzungen dafür sind: Lebensatem, Lebenskraft, Geistkraft und Energie. Das grammatische Geschlecht von "Ruach" ist weiblich und kommt fast 400 Mal im Alten Testament vor..."

Zitat aus einer Katholischen Wochenzeitschrift.

Eigentlich wollte ich verlinken, ist mir nicht gelungen. Ich bin kein Katholik! Aber in diesem Zusammenhang doch ganz interessant.

Natürlich ist Gott eine Frau, was denkst du denn, Heinz. Er hat aber auch eine väterliche Seite. Warum durfte Joseph nicht der Vater von Jesus sein? Natürlich weil er ein Mann war.
Sonnenwind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2017, 23:32   #3
männlich Heinz
 
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Lieber Sonnenwid,
ein weites Feld!
Ein paar meiner Gedanken habe ich in Gedichtform aufgeschrieben - bin aber selbst ein ungläubiger Heide.
Meiner Meinung nach dürfte es nicht heißen: "Gott schuf die Menschen nach seinem Bilde - und er schuf sie als Mann und Frau" (was ja schon beinahe lästerlich klingt, aber so in der Bibel steht), sondern: "Die Menschen erfanden Gott nach ihrem Bilde."
So erklären sich auch die vielen Religionen.
Liebe Grüße und - merci, dass Du bei mir reingeschaut hast. Vielleicht schaust Du auch mal bei "Die große Muttergöttin" rein.
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2017, 23:42   #4
männlich Sonnenwind
 
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Ja, ich weiß, Du arme, verlorene Seele.

Aber Feuerbach etc. hab ich auch gelesen. Kenn ich also schon...



LG
Sonnenwind
Sonnenwind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2017, 23:46   #5
männlich Heinz
 
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Was? Hat der Feuerbach etwa meinen Gedichtetitel geklaut? Meine Bitte war, Dir meine Muttergöttin anzusehen. Mit Feurbach verbindet mich nur, dass ich mal in einer Feuerbachstraße gewohnt habe.
Gruß,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2017, 23:48   #6
männlich Sonnenwind
 
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Aber ich hab mir Deine Muttergöttin doch angeschaut.
Sie hat so wunderschöne Brüste... Die Sterne sind ihr Schmuck...

...und sie ist nicht so streng wir ihr werter Gatte!



Denk ich mir jedenfalls...

Dein Gedicht hat mich inspiriert...
Sonnenwind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.10.2017, 02:23   #7
männlich Heinz
 
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Lieber Sonnenwind,
ich habe eine Muttergöttin mit schönen Brüsten? - ??? -
Dunkel ist für mich Deiner Rede Sinn.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.10.2017, 08:51   #8
männlich Sonnenwind
 
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Niemand sagt nur, was er sagt.

Es gibt Implikationen, die sind unausweichlich.
Andere sind es (wider Erwarten) nicht.

Vielleicht gehört Deine Muttergöttin zu den seltenen Ausnahmen ohne Brüste,
ich weiß es nicht. Oder Muttergöttinnen haben, aller menschlichen Phantasie zum Trotz, in Wahrheit generell keine Brüste.

Ich jedenfalls kann mir eine Mutter ohne Brüste nur schwer vorstellen und wäre ohne schon sehr enttäuscht.

Natürlich sind es himmlische Brüste, keine irdisch-fleischlichen!

Aber du wirst ja wohl nun nicht so tun wollen,

Zitat:
als wärs eine Schande,
ein weibliches Wesen und fruchtbare Mutter zu sein
Das gilt für mich auch für eine Muttergöttin
in ihrer vollen Manifestation.

LG
Sonnenwind



P.S. "Credo" also, könnte man sagen, "aber oben ohne - nicht?"

Geändert von Sonnenwind (28.10.2017 um 12:28 Uhr) Grund: P.S.
Sonnenwind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.10.2017, 12:53   #9
männlich Ex-Poesieger
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Ja Fragen über Fragen. Aber so lange du dich darin noch wohl fühlst, war es wenigstens nicht ganz so unnütz wie dein Etwas da oben.
Ex-Poesieger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.10.2017, 20:07   #10
männlich Heinz
 
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Poesieger,
dunkel ist - wie oft - Deiner Rede Sinn.
Heinz
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