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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 19.09.2007, 19:28   #1
pusteblume
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 277

Standard überwintern.

glaub den ästen die
griffsicher in
matsch bohren

es lohnt sich
schlechter zeiten
wurzeln zu schlagen

und in vertrauen
später sicheren
fuß zu fassen
pusteblume ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2007, 19:44   #2
Hamilkar Barkas
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 97

"im Vertrauen" und es lohnt sich die Wurzeln schlechter Zeiten zu schlagen? Na ja, man lernt nie aus.
Hamilkar Barkas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2007, 19:45   #3
pusteblume
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 277

mhm. man lernt nie aus.
pusteblume ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2007, 20:31   #4
Christoph
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 124

Mmmh. Der Mensch ist ein lernender, wenn er denn liest.
Liebe Publu!
Einmal über der Erde. Einmal unter der Erde. Wurzeln und Stöcke. Außen und Innen.

Der Aufforderungscharakter in S1 erscheint als spräche sich das Lyrich selbst Mut zu. Der Weg durch unwegsames Gelände, der Matsch und Schlamm des Alltages, die Absurdität unseres täglichen Tuns. Wir waten ja förmlich durch die tägliche Dummheit und Niedertracht, Raffgier und Zerstörungswut des Menschengeschlechtes. Alle Medien trommeln uns dies täglich in die Ohren. Woran halten, was gibt Sinn, wer gibt Halt. Nicht der Übergott-frau-mann-held-usw., nein, der unscheinbare Alltag. Vielleicht ein nettes Wort, ein Lächeln, ein Gedicht...? Das sind die kleinen Stöckchen, die in den Zeiten des Regens, der Aufweichung alles ehemals Festen, Halt geben können, für eine gewisse Zeit. Kleine Stöcke werden zur Krücke, zur Brücke. Und es muß sich nicht um eine Landschaft des Verderbens(Globalisierung, Klimakatastrophe) handeln, es kann auch ein persönliches "haltloses" Tief sein. Gerade wenn vorher der Halt daraus bestand, sich immerfort sicher wähnend an den stärksten Baum, den auserwählten sozusagen, gelehnt zu haben. Und dieser bietet plötzlich keinen Halt mehr.
Und die Stöcke kennen sich aus mit Matsch und dem Hineinbohren. Irgendwie clever die Stöcke...

S2 Versprüht sogar einen Anflug von Optimismus. "Es lohnt sich". Das Lyrich weiß es bereits. Es lohnt sich die Wurzeln zu kappen. Es gibt keinen Halt auf ewig an einem Ort, festgewachsen, zwar sicher aber hilflos, abhängig. Keine Bewegung. In schlechten Zeiten Halt gegeben. Das vergisst man nicht. Doch diese Verwurzelung ist kein Faustpfand für die Zukunft. Bewegung und Veränderung. Weiterentwicklung und Erkenntnis. Erkenntnis, dass nur im Vertrauen Verwurzelung möglich ist. Freimachen vom alten Wurzelwerk, um wieder austreiben zu können, um sich selbst zu trauen. Trau dich.


( Es macht mir Spass an deinen Texten zu sinnieren.) Dichterisch habe ich nichts beizutragen, weil mir dein Text gefällt. Und das ist kein Wordtextbaustein von mir.)

lieben gruß an dich . c.
Christoph ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.09.2007, 15:24   #5
pusteblume
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 277

danke christoph.

es macht spaß dein sinnieren an meinen texten zu lesen.
vielleicht habe ich es ein bisschen anders gemeint, als du es aufgefasst hast, aber schön ist es trotzdem.
dank dir.

lieben gruß
pusteblume ist offline   Mit Zitat antworten
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