Aufkleber.

[Kurt]

Jüngst gewann eine Apfelsorte meine Aufmerksamkeit in meinem am meisten frequentierten Supermarkt.
Sie trug einen lieblichen attraktiven Namen, war vom Aussehen überaus ansehnlich und an einer nicht übersehbaren Stelle in den weitläufigen Räumen der Lokalität plaziert.
Den Wermutstropfen, den Preis, ignorierend, griff ich einfach mal, obwohl nicht allzusehr beherzt, zu, in der Hoffnung, zuhause ein außergewöhnliches kulinarisches Apfelerlebnis zu genießen.
Jeder der Äpfel hatte, ansonsten für mich ungewohnt, einen ovalen Aufkleber mit dem schon bekannten Phantasienamen aus dem Supermarkt. Der Aufkleber war in (fast) allen Fällen am "Äquator" des Apfels plaziert.
In der meiner Meinung nach richtigen Annahme, dass der Aufkleber nicht zum Verzehr bestimmt und somit zu entfernen sei, entfernte ich denselben zuhause mittels Daumennagel und anschließend noch zuzätzlich unter Zuhilfenahme des Zeigefingers von der farbenprächtigen Frucht. Ich schloss also eine Wirkung des Auklebers auf den Apfel, wie man sie von manchen medizinischen Pflastern kennt, aus.
Die erhoffte, jedoch sehr zu wünschen übrig lassende "Kulinarik" versetzte mich dann allerdings in eine Art schwere Enttäuschung oder Frustration und in die Erkenntnis, dass ein Apfelaufkleber, mag er noch so schön designt sein, keineswegs ein Qualitätsgarant ist.
Seither favorisiere ich, nach wie vor, den zweimal wöchentlich stattfindenden Wochenmarkt in der nahegelegenen Stadt, in dem man aufkleberlose und auch wirklich schmeckende Äpfel erstehen kann.