gedankenfabrik bei Poetry.de

dead_poet · 05.03.2007, 15:37

wir sitzen in reihen
und reihen & setzen uns selbst
auf das fließband wir setzen
uns klon in die köpfe

wir setzen in reihen
und reihen in sätzen
uns fremde gedanken
brich ab

deine hände
lass gehen ins feld
denn dort wachsen
dir beine

jule · 05.03.2007, 21:19

Hey toter pöt,

das Gedicht erinnert mich an einen Film. Ich komme nur gerade nicht auf den Namen. Dort waren die perfekten Menschen die Einzigen, die auch angenommen wurden, jedoch versuchte ein "Nicht-Perfekter" ebenfalls dazu zu gehören.

Ok, aber das hatte glaube ich etwas mit Genveränderung zu tun, bin mir nicht mehr sicher. Haben den Film in Religion auch nur halb gesehen.

Jetzt mal zu deinem Gedicht:
Keine schönen Gedanken, die du hier aufzeigst. Hoffentlich wird es nie zu soetwas kommen. Blöderweise wollen manche das ja so sehr-.-

Schön wäre es, wenn es in Strophe zwei zu einem Protest kommen könnte, aber es hat keinen Sinn, sie werden nicht in Frieden gelassen...

Ernste Thematik, die du hier ansprichst. Leider finde ich die Umsetzung nicht durch und durch gelungen. "kranke schicken wir raus" klingt mir zu umgangssprachlich.
Das "/" in Strophe zwei würde ich weglassen, denn so wird der Leser eher eingeschränkt.
Des Weiteren ist vielleicht die erste Zeile der zweiten Strophe etwas lang geraten, was ich allerdings nicht als zuu schlimm erachte, mehr stört mich da wohl noch das wiederholte "wir".

Das kannst du besser! Denn das Thema ist auf keinen Fall schlecht

Liebe Grüße
Jule

Werther · 05.03.2007, 22:52

Hallo,

kurz @ jule: Ich glaube, du meinst Gattaca mit Ethan Hawk, Uma Thurman und Jude Law (sowie verständlicherweise einigen anderen). Einer meiner Lieblingsfilme

Nun zum Gedicht: ich mag's nicht. Die Thematik ist sicherlich brisant und auch allzeit aktuell. Zumal es auch verallgemeinerbar ist. "Bin ich wertlos, nur weil jemand körperlich oder geistig besser ist als ich?" Sowas kann Minderwertigkeitskomplexe auslösen, beispielsweise, wenn man schon ewig arbeitslos ist. "Werde ich nicht mehr gebraucht?"
Die Thematik also ansprechend, die Umsetzung weniger.
Mir ist aufgefallen, dass du (zumindest in letzter Zeit immer häufiger) versuchst, alles in möglichst knappen Worten auszudrücken. Warum? Sind Bilder nicht wichtiger? Sicherlich muss die Form mit dem Inhalt zusammenspielen, aber dennoch: ein wenig mehr Ausführlichkeit hätte hier nichts kaputt gemacht.

Gruß, Werther

post scriptum: Dein Avatar ist in die Ecke gerutscht!? O.o

dead_poet · 09.03.2007, 00:08

ihr hattet völlig Recht: das war Mist. daher jetzt nochmal neu + ausführlicher.

danke & liebe Grüße
dead

ps: jap, der Avatar fühlt sich da wohler.

norbert · 09.03.2007, 19:47

hallo d.p.,
das gefällt mir! ich verstehe es und finde die thematik absolut zeitgemäß/-notwendig! endlich geht mal einer von "den jungen" auf die themen ein, die aktuell in verhängnisvoller art unsere zwischenmenschliche kultur zu zersetzen drohen (anstatt immer nur verklausulierte botschaften aus der gegend um den eigenen bauchnabel zu featurn).
etwas verständnisschwierigkeiten habe ich mit der letzten strophe.
liebe grüße
norbert

dead_poet · 09.03.2007, 22:23

hey Norbert!

tut mir leid, wenn ich die Version, die dir zu gefallen geschienen hat, schon wieder verworfen habe, aber (nach Joanas Kritik - danke an der Stelle übrigens mal.) habe ich eingesehen, dass sie (zumindest klanglich) doch etwas bescheiden war/ist.
daher ein erneuter Versuch. hier aber nochmal die (neuere) alte:

in gedankenfabriken
nur klon
nur klonkopfplagiate
zum ändern bereit

die maschinen kassieren
den lohn
den lohnarbeitslosen
die selbstständigkeit

der sponsor spart
sich tochter & sohn
dafür lebt er
für arbeit auf zeit

doch politiker beißen
den mohn
den mohnhäuptern
schuldlatschen breit

zur letzten Strophe schreib ich dir ne PN. danke für deinen Kommentar.

liebe Grüße
dead

Ex-KediosRache · 09.03.2007, 22:24

Während ich schrieb, hast du den Text geändert, grr.
das is phies. Echt PHIES.
hier ein update:

die „maschinen“ gefallen mir gar nicht.
die gedankenfabriken sind auseinandergefallen, gefällt mir nicht.
und dieses „arbeit statt kinder“ sieht mir sehr – gegenwartsthematisch aus.

ist vielleicht unter historischen gesichtspunkten interessant.
arbeiterlyrik. naja. wirkt bisschen angegraut, so rein thematisch.
siebziger jahre science fiction. hm.

ich wäre immer noch für den ausbau von strophe eins der zweiten (?) version

----------------------------------------------

und hier zu vorherigen, obenstehenden version:

Hallo, also die erste Strophe geht ja noch. aber dann...

Zitat:

die maschinen kassieren
den lohn
arbeitslosen
die selbstständigkeit

Das ist extremst platte Fortschrittskritik.
Jammer, die Arbeitsplätze gehen ins Ausland.
Böse Maschinen. böse.
Papa jetzt zu hause sitzt. Mama in der küche schwitzt.
böse roboter verjagen arbeit. Tiefes Unbehagen.

Zitat:

der sponsor spart
sich tochter & sohn
dafür lebt er
für arbeit auf zeit

Arbeit statt Leben, Profit statt Kinder

Zitat:

doch politiker beißen
den mohn
häuptern
schuldlatschen breit

und die Politik macht nichts.

Das ist alles mögliche, nur nicht gut geschrieben.

und dennoch, da ist strophe eins.

Zitat:

in gedankenfabriken
nur klon
nur klonkopfplagiate
zum ändern bereit

Geklonte Menschen sind kein Gentech-Problem, sondern ein Problem mangelnder Persönlichkeitsbildung. Kopfplagiate, ja genau. Menschen, die sich programmieren lassen. Menschen, die anderswo denken lassen.

Warum machst du nicht mehr daraus, als so einen im Großen und Ganzen platten Text?

Grüße, T.

norbert · 10.03.2007, 11:37

...sorry, erkenne erst jetzt die analogie zu brigitte mohnhaupt in der ursprungsversion.
na ja, kann einem altersdementen hirn schonmal passieren.
liebe grüße
norbert

Ex Darkskin · 10.03.2007, 11:52

Zitat:

Original von dead_poet
in gedanken fabriken nur klon köpfe falten zu kippen den lohn in maschinen aus fingern der frau ohne sohn mono ton folgen leer

Lieber Poet,

manchmal hat man Probleme, ganze Sätze zu schreiben. Dann versucht man es so. Das Ergebnis ist dann aber, na ja, sehr bescheiden.
Nicht nur nicht lesbar, auch nicht gerade erwachsen oder gar reif.
Ehrlich gesagt, es ist nicht schwer ganze Sätze zu schreiben. Überlege dir einfach, welches Substantiv du mit welchem Verb kombinieren möchtest, füge noch ein Adjektiv dazu, und du hast einen klaren, verständlichen Satz.
Ich würde dir empfehlen, es mal intensiv zu versuchen.

Darkskin
GGirl

dead_poet · 11.03.2007, 21:38

so, das unreife, phiese Kind hat sich jetzt nochmal hingesetzt + nochmal neu geschrieben, das Gedicht.
danke fürs Kommentieren - dürft gerne damit weitermachen.

liebe Grüße, dead.

jule · 13.03.2007, 00:45

manman, die wievielte Version ist das? Die Vierte?

Muss allerdings sagen, dass sie mir persönlich gefällt.
Das Wortspiel jeweils am Strophenanfang ist glücklich gewählt, ich störe mich nichtmal an dem "&".

Doch, ich muss sagen, ich kann hier nichts großartig aussetzen.
Die Form ist vielleicht ab und an auf den ersten Blick etwas komisch, aber nach mehrfachem Lesen stört sie keineswegs.

Bin gespannt, ob es bei dieser Version bleibt

Liebe Grüße
Jule

dead_poet · 13.03.2007, 20:00

weiß nicht, aber zweistellig mit Sicherheit schon. deswegen hab ichs gleich wieder geändert. danke nochmal. auch an Joana - wer sie ärgern will, darf das Gedicht gerne weiter kritisieren

lg, dead.

05.03.2007, 15:37	#1
dead_poet Dabei seit: 03/2006 Beiträge: 624 Meine Gedichte	gedankenfabrik wir sitzen in reihen und reihen & setzen uns selbst auf das fließband wir setzen uns klon in die köpfe wir setzen in reihen und reihen in sätzen uns fremde gedanken brich ab deine hände lass gehen ins feld denn dort wachsen dir beine

05.03.2007, 21:19	#2
jule Dabei seit: 07/2006 Beiträge: 378 Meine Gedichte	Hey toter pöt, das Gedicht erinnert mich an einen Film. Ich komme nur gerade nicht auf den Namen. Dort waren die perfekten Menschen die Einzigen, die auch angenommen wurden, jedoch versuchte ein "Nicht-Perfekter" ebenfalls dazu zu gehören. Ok, aber das hatte glaube ich etwas mit Genveränderung zu tun, bin mir nicht mehr sicher. Haben den Film in Religion auch nur halb gesehen. Jetzt mal zu deinem Gedicht: Keine schönen Gedanken, die du hier aufzeigst. Hoffentlich wird es nie zu soetwas kommen. Blöderweise wollen manche das ja so sehr-.- Schön wäre es, wenn es in Strophe zwei zu einem Protest kommen könnte, aber es hat keinen Sinn, sie werden nicht in Frieden gelassen... Ernste Thematik, die du hier ansprichst. Leider finde ich die Umsetzung nicht durch und durch gelungen. "kranke schicken wir raus" klingt mir zu umgangssprachlich. Das "/" in Strophe zwei würde ich weglassen, denn so wird der Leser eher eingeschränkt. Des Weiteren ist vielleicht die erste Zeile der zweiten Strophe etwas lang geraten, was ich allerdings nicht als zuu schlimm erachte, mehr stört mich da wohl noch das wiederholte "wir". Das kannst du besser! Denn das Thema ist auf keinen Fall schlecht Liebe Grüße Jule

05.03.2007, 22:52	#3
Werther Dabei seit: 01/2007 Beiträge: 404 Meine Gedichte	Hallo, kurz @ jule: Ich glaube, du meinst Gattaca mit Ethan Hawk, Uma Thurman und Jude Law (sowie verständlicherweise einigen anderen). Einer meiner Lieblingsfilme Nun zum Gedicht: ich mag's nicht. Die Thematik ist sicherlich brisant und auch allzeit aktuell. Zumal es auch verallgemeinerbar ist. "Bin ich wertlos, nur weil jemand körperlich oder geistig besser ist als ich?" Sowas kann Minderwertigkeitskomplexe auslösen, beispielsweise, wenn man schon ewig arbeitslos ist. "Werde ich nicht mehr gebraucht?" Die Thematik also ansprechend, die Umsetzung weniger. Mir ist aufgefallen, dass du (zumindest in letzter Zeit immer häufiger) versuchst, alles in möglichst knappen Worten auszudrücken. Warum? Sind Bilder nicht wichtiger? Sicherlich muss die Form mit dem Inhalt zusammenspielen, aber dennoch: ein wenig mehr Ausführlichkeit hätte hier nichts kaputt gemacht. Gruß, Werther post scriptum: Dein Avatar ist in die Ecke gerutscht!? O.o

09.03.2007, 00:08	#4
dead_poet Dabei seit: 03/2006 Beiträge: 624 Meine Gedichte	ihr hattet völlig Recht: das war Mist. daher jetzt nochmal neu + ausführlicher. danke & liebe Grüße dead ps: jap, der Avatar fühlt sich da wohler.

09.03.2007, 19:47	#5
norbert gesperrt Dabei seit: 02/2006 Beiträge: 276 Meine Gedichte	hallo d.p., das gefällt mir! ich verstehe es und finde die thematik absolut zeitgemäß/-notwendig! endlich geht mal einer von "den jungen" auf die themen ein, die aktuell in verhängnisvoller art unsere zwischenmenschliche kultur zu zersetzen drohen (anstatt immer nur verklausulierte botschaften aus der gegend um den eigenen bauchnabel zu featurn). etwas verständnisschwierigkeiten habe ich mit der letzten strophe. liebe grüße norbert

09.03.2007, 22:23	#6
dead_poet Dabei seit: 03/2006 Beiträge: 624 Meine Gedichte	hey Norbert! tut mir leid, wenn ich die Version, die dir zu gefallen geschienen hat, schon wieder verworfen habe, aber (nach Joanas Kritik - danke an der Stelle übrigens mal.) habe ich eingesehen, dass sie (zumindest klanglich) doch etwas bescheiden war/ist. daher ein erneuter Versuch. hier aber nochmal die (neuere) alte: in gedankenfabriken nur klon nur klonkopfplagiate zum ändern bereit die maschinen kassieren den lohn den lohnarbeitslosen die selbstständigkeit der sponsor spart sich tochter & sohn dafür lebt er für arbeit auf zeit doch politiker beißen den mohn den mohnhäuptern schuldlatschen breit zur letzten Strophe schreib ich dir ne PN. danke für deinen Kommentar. liebe Grüße dead

10.03.2007, 11:37	#8
norbert gesperrt Dabei seit: 02/2006 Beiträge: 276 Meine Gedichte	...sorry, erkenne erst jetzt die analogie zu brigitte mohnhaupt in der ursprungsversion. na ja, kann einem altersdementen hirn schonmal passieren. liebe grüße norbert

11.03.2007, 21:38	#10
dead_poet Dabei seit: 03/2006 Beiträge: 624 Meine Gedichte	so, das unreife, phiese Kind hat sich jetzt nochmal hingesetzt + nochmal neu geschrieben, das Gedicht. danke fürs Kommentieren - dürft gerne damit weitermachen. liebe Grüße, dead.

13.03.2007, 00:45	#11
jule Dabei seit: 07/2006 Beiträge: 378 Meine Gedichte	manman, die wievielte Version ist das? Die Vierte? Muss allerdings sagen, dass sie mir persönlich gefällt. Das Wortspiel jeweils am Strophenanfang ist glücklich gewählt, ich störe mich nichtmal an dem "&". Doch, ich muss sagen, ich kann hier nichts großartig aussetzen. Die Form ist vielleicht ab und an auf den ersten Blick etwas komisch, aber nach mehrfachem Lesen stört sie keineswegs. Bin gespannt, ob es bei dieser Version bleibt Liebe Grüße Jule

13.03.2007, 20:00	#12
dead_poet Dabei seit: 03/2006 Beiträge: 624 Meine Gedichte	weiß nicht, aber zweistellig mit Sicherheit schon. deswegen hab ichs gleich wieder geändert. danke nochmal. auch an Joana - wer sie ärgern will, darf das Gedicht gerne weiter kritisieren lg, dead.