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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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17.06.2009, 10:11 | #1 |
Städtesommer
Es scheuern sich Existenzen
am schwitzenden Teer der Straßen die Füße wund, bluten Schwarze Pfade, im Sonnendunst der Autoluft, nur der Morgenstern erblickt das noch gähnende Sommergesicht, doch glaubt es jeden Tag aufs neue kaum, denn der Himmel ist selbst dann nicht Blau. |
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18.06.2009, 10:08 | #2 |
Erste Strophe - super.
Hi,
wie schön, ein Stadtgedicht. Die erste Strophe gefällt mir ausnehmend(!) gut, die zweite scheint mir etwas verworren. Ich mag etwas langsam sein, aber auch nach 3 Minuten Gegrübel erschließt sich mir der Inhalt nicht eindeutig (auf was bezieht sich das "es"?). Hat es einen Grund, dass Farbadjektive (Schwarz, Blau) groß geschrieben werden? Cheers, MovFaltin |
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18.06.2009, 10:48 | #3 |
Hallo Isabel,
dein "Sommer in der Stadt" scheint eher negativ geprägt zu sein (Existenzen scheuern sich die Füße wund und der Morgenstern wartet vergeblich auf das Blau des Himmels). Die verwendeten Bilder sind ungewöhnlich und lassen damit auf eine eher resignierende Seelenhaltung des hinter den Zeilen stehenden LI schließen.
Formal finde ich den Text gut aufgebaut vom äußerlichen Bild in der ersten Strophe (Tristess) den Blick geführt auf das innere Befinden (Hoffnungslosigkeit) in der zweiten. Formal würde ich Bilder wie "Teer der Straßen (Teer)" oder "Sonnendunst der Autoabluft (Abgasdunst)" noch mehr komprimieren. LG Perry |
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18.06.2009, 13:22 | #4 |
Hallo movfaltin, hallo Perry,
nun, ich danke euch für das Lesen und kommentieren. @movfaltin, dir fällt die zweite Strophe auf und ich bin froh dass du sie ansprichst weil ich bis jetzt noch nicht zufrieden mit ihr bin. Das "es" bezieht sich auf den Morgenstern, er glaubt es jeden Tag aufs neue nicht dass es Sommer ist und der Himmel blau sein könnte. Vielleicht sollte ich noch ein "er" einfügen, doch ich weiss nicht, das hört sich so falsch an oder was sagst du dazu? Ich mag die zweite Strophe aber dennoch nicht wirklich und habe mir gestern schon bevor ich es hier für alle zum Lesen veröffentlichte sehr lange daran gesessen, nun mit der Hoffnung veröffentlicht dass jemand vielleicht auffällt warum sie mir nicht gefällt. Komische idee, ich weiss, jedoch ist mir keine bessere Lösung eingefallen. Warum ich die Wörter schwarz und blau grossschreibe, das ist in der Tat eine gute Frage. Da ich zweisprachig aufgewachsen bin und die Grundschule nur bis zu der 3. Klasse hier in Deutschland besucht und ab der 4. Klasse in den U.S.A ware happert es sehr oft in der Rechtschreibung, vor allem die Gross und Kleinschreibung will mir nicht so recht gelingen. Bin deshalb auch froh wenn ich korrigiert werde. Danke! @Perry Nun es ist negativ geprägt, will damit aber nicht unbedingt sagen dass ich in einer grossstadt wohne, doch meine erinnerung hat mich zu diesem Werk verleitet. Es freut mich sehr dass es dir gefällt bis auf ein paar Kleinigkeiten, da ich deine Meinung sehr schätze. Nun ist dir sicherlich aufgefallen dass ich wieder sehr viele beschreibungen in diesen einen Text gepackt habe, obwohl ich mir diesmal deinen Ratschlag zu Herzen genommen habe. Ich denke du hast auch recht wenn du von komprimieren der beiden Zeilen sprichst, vielleicht hätte es auch einen noch besseren Effekt beim Lesen, mal sehen, ich arbeite noch immer an diesem Werk vielleicht wird ja noch ein zweiter Text daraus. Auch dir danke ich für die Kritik. Viele Grüsse, Isabel Städtesommer Es scheuern sich Existenzen am schwitzenden Teer der Straßen die Füße wund, bluten schwarze Pfade, im Sonnendunst der Autoluft, nur der Morgenstern erblickt das noch gähnende Sommergesicht, doch glaubt er es jeden Tag aufs neue kaum, denn der Himmel ist selbst dann nicht blau. |
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18.06.2009, 14:23 | #5 |
Hallo Isabel,
da mir dein Bild gefällt, habe ich es mal mit meinen Augen betrachtet: Existenzen scheuern sich am schwitzenden Teer die Füße wund, blutende Pfade im Dunst der Autoabgase. Nur der Morgenstern blickt ins gähnende Sommergesicht, glaubt nicht, dass der Himmel am Tag wirklich blau ist. Vielleicht ist ja eine Anregung für dich dabei. LG Perry |
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18.06.2009, 14:38 | #6 | ||
Hallo Perry,
ein erneutes Danke für die Ideenlieferung mir gefällt die abänderung von dir bis auf ein paar Kleinigkeiten die ich so nie geschrieben hätte. Zitat:
und in der zweiten Strophe: Zitat:
Wenn ich nun etwas neues daraus Bastel dann würde sich für mich dies ergeben : Existenzen scheuern sich am schwitzenden Teer die Füße wund, blutende Pfade im Dunst der Autoluft. Nur der Morgenstern blickt ins gähnende Sommergesicht, doch glaubt nicht, an das Himmelblau des Tages. Danke für die Anregungen! Viele Grüsse, Isabel |
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18.06.2009, 16:00 | #7 |
Hallo Isabel,
natürlich sollst du deine Sprache beibehalten.
Die neue Fassung gefällt mir auch besser. Probleme habe ich nur noch mit der "Autoluft." Ich weiß nicht, ob man die Autoabgase so nennen kann. Im zweiten Vers ist noch eine kleine grammatikalische Stolperstelle: "doch er glaubt nicht, an das (Himmel)Blau des Tages. LG Perry |
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18.06.2009, 18:44 | #8 |
Hallo nochmal Perry,
also wie ganz oben schon erwähnt ich war sehr unzufrieden mit der 2. Strophe. So wie oben geschrieben gefällt sie mir sehr gut. Ich werde hier mal eine vorläufig zweite Version des Textes posten. Wie du vielleicht sehen wirst musste ich "Sonnendunst" beibehalten. Ich mag es einfach zu sehr doch die 2. Strophe ist jene welche am meisten veränderung mit sich gebracht hat. Noch einmal Danke. Viele Grüsse, Isabel Städtesommer Existenzen scheuern sich am schwitzenden Teer die Füße wund, blutende Pfade im Sonnendunst der Autoluft. Nur der Morgenstern blickt ins gähnende Sommergesicht, doch er glaubt nicht, an das blau des Tages. |
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18.06.2009, 23:26 | #9 |
Hi,
hier kommt wieder der Pedant... Mein Vorschlag beinhaltete minimale Änderungen im zweiten Teil: Nur der Morgenstern blickt ins gähnende Sommergesicht und glaubt doch nicht an das Blau des Tages Tricky, aber hier ist "das Blau" kein Adjektiv mehr, sondern substantiviert. Habe versucht, möglichst viel beizubehalten und gleichzeitig diese sperrige "doch er glaubt nicht"-Phrase zu eliminieren (und das Subjekt nicht zweimal bringen zu müssen). Eventuell - rein subjektiv - würde ich den Morgenstern gleich in den sperrangelweit gähnenden Mund (Schlund?) des Sommergesichts schauen lassen. Wie das aber genau gehen kann - frag mich besser nicht. Behufs eines Kommentars zur ersten Strophe fehlt mir deren Kritisierbarkeit; allenfalls kann ich noch Perry beipflichten: Die "Autoluft" hört sich imho etwas unbeholfen oder zumindest unlyrisch an. Wie wäre es, mit "Diesel", "Ruß", "Luft" oder etwa "Flimmern" (oder anderen Wörtern, je nach Gusto) irgendwas zusammenzubauen? Cheers, MovFaltin |
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19.06.2009, 13:38 | #10 |
Hi movfaltin,
nun dein Vorschlag in Bezug auf das sperrige "doch er glaubt nicht," halte ich für umsetzbar, es hört sich viel flüssiger an mit "und glaubt doch nicht" zumal mir die zweite Strophe immernoch nicht ganz so zusagt wie sie sollte. Was dein Vorschlag in bezug auf das "Sommergesicht" angeht könnte ich mir durchaus vorstellen es in "Sommerschlund" oder vielleicht noch etwas innovativeres umzugestalten. Ich werde mir Gedanken machen, da ich mit diesem Werk noch nicht abgeschlossen habe, zumindest nicht mit der 2. Strophe. Mal sehen was sich die nächsten Tage in der Richtung noch tut. Und nun noch zu dem "unlyrischen" Wort "Autoluft", ich finde es nicht so unlyrisch zumindest lyrischer als "Dieselluft" jedoch finde ich "flimmern" ausgezeichnet! Überlege auch schon in wie fern ich das umändern könnte. Eine Idee hatte ich bereits. Existenzen scheuern sich am schwitzenden Teer die Füße wund, blutende Pfade im Sonnendunst des Dieselflimmerns. allerdings passt es mir vom aussehen her so ganz und gar nicht, da jetzt die letzte Zeile für meinen Geschmack zu lang ist, ausserdem hört es sich nicht wie aus einem Guss an. Da fände ich "Autoflimmern" noch besser. Doch ich probiere noch ein wenig aus und werde es hier dann nochmals präsentieren. Danke für die mühe! Viele Grüsse, Isabel (zwei versionen) Städtesommer Existenzen scheuern sich am schwitzenden Teer die Füße wund, blutende Pfade im Sonnendunst der Autoluft. Nur der Morgenstern blickt in den grossen Sommerschlund und glaubt doch nicht, an das Blau des Tages. ----------------------------------------------------------------------------- Städtesommer Existenzen scheuern sich am schwitzenden Teer die Füße wund, blutende Pfade im Sonnendunst der Autoluft. Nur der Morgenstern blickt ins gähnende Sommergesicht und glaubt doch nicht an das Blau des Tages |
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06.07.2009, 16:40 | #11 |
Ich bin der Meinung, dass du das Gedicht so lassen solltest, bis auf das Schwarz, das sollte dann wohl klein geschrieben werden.
Die anderen Fassungen gefallen mir nicht, zu gradlinieg und zu viel weggeschnippelt. |
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