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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 26.01.2021, 20:09   #1
männlich Epilog
 
Dabei seit: 10/2019
Ort: in den Wolken
Alter: 56
Beiträge: 515

Standard bergsommer

bergsommer

(passt ja in die jahreszeit )

dies satte grün scheint mich zum bad zu laden
und will ein farbenfeuerwerk entfachen
doch achte stets auf die verborgnen fladen
sie wollen flugs dein glück vollkommen machen

wars dieser duft, der mich nach vielen jahren
bewog, mit dem bewährten weg zu brechen
um auf der fernen berge pfad zu fahren
und mit den stimmen ihrer spreu zu sprechen

und nach dem unsichtbaren band zu greifen
um vor dem abgrund wie in großen schlaufen
verwachsene wälder weglos zu durchstreifen
und sich dabei die zehn blutig zu laufen

im dämmerschein lässt ferner klang von glocken
den widerhall sanftschwerer träume sprießen
doch sich mein herz zu neuen zielen locken
und selbst am himmel milch auf straßen fließen

spät abends werden aus den sternen schnuppen
die spiegelung des lichts zur seelensage
als wenn sich faltern gleich töne entpuppen
zum tanz jahrlang vergessener kindertage
Epilog ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2021, 23:53   #2
weiblich Mohrel
 
Benutzerbild von Mohrel
 
Dabei seit: 11/2018
Beiträge: 670

Standard Zauberhaft!

Lieber EPI,

wie schön dieses Gedicht ist! 😊

Allein diese Zeile
Zitat:
und sich dabei die zehn blutig zu laufen
wirkt irgendwie - unrund.

"und sich dabei die Zehen blutig laufen"
vielleicht?
Mohrel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2021, 01:37   #3
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

Meint EPI nicht die zehn Zehen?
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2021, 08:41   #4
weiblich Mohrel
 
Benutzerbild von Mohrel
 
Dabei seit: 11/2018
Beiträge: 670

Standard Servus Ralfchen

Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
Meint EPI nicht die zehn Zehen?
Bestimmt! 😁

Wenn ich die Zehn anders betone, dann stimmt's auch wieder 😉

Liebe Grüße
Mohrel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2021, 21:04   #5
männlich Epilog
 
Dabei seit: 10/2019
Ort: in den Wolken
Alter: 56
Beiträge: 515

Standard Liebe Freunde

ihr habt´s schon richtig assoziiert, es geht um die Zehen, Zeh`n, Zehn, meinetwegen auch zehn Zehen. Da hier aus höchst berufenem Munde (Ilka, Walther, Heinz) schon mehrfach propagiert wurde, doch Apostrophe/Auslassungszeichen vollkommen wegzulassen, habe ich es gemacht - und schon gips Mist-Verständnisse

Wenn Ihr euch wundert, warum in diesem humorvoll-melancholischen Poem etwas so Krasses auftauchen muss, kann ich nur sagen: Naja, weil es der Wahrheit entspricht. Als ich im August 1.500 Meter von der Jenner-Bergstation zum Königssee abgestiegen bin, gingen nachher wenn nicht zehn, dann doch vier Zehennägel flöten. Als ich jetzt mal wieder den mehr als zarten Nagelnachwuchs begutachtete, sah ich mich zu dem Gedicht veranlasst ...

Zitat:
Zitat von Mohrel Beitrag anzeigen

Allein diese Zeile

wirkt irgendwie - unrund.
Meine Liebe, sicher hast Du recht, das Metrum wirkt hier sehr gestaucht. Ich hab`s hier wie auch in der vorletzten Zeile durch eine moderate Inversion behoben, deshalb anbei nochmals das Ganze mit kleinen Änderungen fett markiert (irgendwo in Strophe 2 oder 3 fehlte auch ein Fragezeichen - ich neige wohl dazu, nicht nur die Apostrophe wegzulassen ...

bergsommer

dies satte grün scheint mich zum bad zu laden
und will ein farbenfeuerwerk entfachen
doch achte stets auf die verborgnen fladen
sie wollen flugs dein glück vollkommen machen

wars dieser duft, der mich nach vielen jahren
bewog, mit dem bewährten weg zu brechen
um auf der fernen berge pfad zu fahren
und mit den stimmen ihrer spreu zu sprechen

und nach dem unsichtbaren band zu greifen
um vor dem abgrund wie in großen schlaufen
verwachsene wälder weglos zu durchstreifen
und blutig sich dabei die zeh`n zu laufen?

im dämmerschein lässt ferner klang von glocken
den widerhall sanftschwerer träume sprießen
doch sich mein herz zu neuen zielen locken
und selbst am himmel milch auf straßen fließen

spät abends werden aus den sternen schnuppen
die spiegelung des lichts zur seelensage
als wenn sich töne faltern gleich entpuppen
zum tanz jahrlang vergessener kindertage

Liebe Grüße

EPI
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