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Alt 09.02.2021, 16:22   #1
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Standard Alles ist zu viel

Der Wecker klingelt. Aufwachen. Bitte nicht. Noch nicht. Augen auf, Körper hinterher geschleppt. Auf dem Bettrand. Der Körper, die Augen. Der Blick aus dem Fenster. Es ist sauber und gibt den Blick in den Nachbargarten frei, derselbe wie gestern. Wie auch der Tag davor, und auch der Tag davor. Die Wohnung ist so ordentlich wie mein Körper. Alles wie immer. Sie schließt die Augen erneut.
Piep! Piep! Der Wecker. Er reißt sie aus ihren Gedanken. Noch ein Blick aus dem Fenster. Sie setzt sich an den Tisch und frühstückt. Zwischendurch fallen ihre Augen zu. Wieder auf. Es fällt ihr schwer. Sie greift nach ihrem Handy.
„15 neue Nachrichten“
Zu viele um sie zu lesen. Das Handy landet wieder in ihrer Hosentasche. Lautlos kaut sie auf dem Müsli herum. Ein Biss nach dem anderen. Monoton wie ein Bagger, der eine Grube mit Beton auffüllt. Ein Löffel … zwei Löffel … drei Löffel. Sie holt erneut ihr Handy aus der Tasche heraus. Ihre Finger gleiten wie in Zeitlupe über das viel zu helle Display. Sie beginnt die erste Nachricht zu lesen. Ihre Gedanken schweifen ständig ab. Sie kann sich nicht konzentrieren. Ein weiterer Löffel Müsli die nächste Nachricht. Weggetippt. Egal, wird nicht wichtig sein. Dann ein Blick auf die Uhr.
Erschrocken reißt sie die noch immer müden Augen auf.. So spät schon? Sie muss doch beeilen. Schnell steht sie auf und sucht die Klamotten von gestern zusammen. Die Bluse kann sie nicht finden. Wo ist sie bloß? Ein weiterer Blick auf die Uhr. Sie sucht noch schneller. Die Bluse bleibt unauffindbar. Wieder auf die Uhr geguckt. Mist! Die Bahn fährt in fünf Minuten. Das schafft sie nicht mehr. Sie greift nach ihrem Autoschlüssel und muss an den Stau denken, in den die Autofahrer morgens geraten. Sie würde ohnehin zu spät kommen. Vom Chef gäbe es dann wieder eine Standpauke. Egal. Sie knallt die Schlüssel auf den Tisch und zieht das Handy aus der Tasche. Schnell eine Entschuldigung wegen Krankheit getippt und abgeschickt. War es höflich genug? Egal. Alles egal. Sie will zurück ins Bett. In diesem Moment klingelt das Telefon. Wer ist das? Soll sie rangehen? Nein! Sie ist krank, da kann sie auch nicht telefonieren. Aber was, wenn es die Mutter ist, die … nein, auch die muss warten. Sie ist krank. Und wenn es der Chef ist? Nein, er hat eine Entschuldigung bekommen. Damit soll er zufrieden sein. Das Telefon verstummt. Na bitte, so wichtig wird es nicht sein. Der Anrufer wird sich nochmal melden, wenn es wichtig ist. Ein letzter Blick auf die Uhr. Sie gähnt, dann muss sie grinsen und geht ins Schlafzimmer zurück. Da klingelt das Telefon ein zweites Mal.
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