Die Lesung I

[Ex-Ralfchen]

Die Lesung I

Wir eilen in den Hof-Eins, wo die Lesungen stattfinden. Hans fällt seine Text-Mappe zu Boden und er sammelt die Seiten unbeholfen zusammen. Ich zerre ihn danach am Arm in den Hof. Am Rednerpult steht Professor Arthritis Klaatu. Er hatte im vorigen Jahr den Alex-Wedding-Preis gewonnen. Wedding erinnert mich an die drei Heiraten von Hans. Wir schleichen geduckt zu unseren Stühlen in der ersten Reihe. Klaatu blickt vorwurfsvoll.

***

Der Applaus war überwältigend.

„Hans du kommst dran!“

Er hängt mit starren Augen im Stuhl.

„Mann was ist?“

„Scheiß - Zuckerkoma.“

„Waaas?“

„Die dritte Frau heute war so süß!“

[klaatu]

Was bin ich sehend!?!

Ich kann mich an nichts erinnern...

[Ex-Ralfchen]

Zitat von klaatu

Was bin ich sehend!?!

Ich kann mich an nichts erinnern...

hm...na ja hättest du auch schon den Georg-Büchner-Preis bekommen, hättest du wahrscheinlich einen Kübel Wasser auf uns geschüttet, oder schütten lassen von einem aquarischen Assistenten

[klaatu]

Wer interessiert sich schon noch für Buchpreise (den Alex-Wedding-Preis gibt es bereits seit über zehn Jahren nicht mehr, hat mir Onkel Wiki grade verraten)? Jeder zweite Tweet auf Twitter hat mehr Leser als die Bücher der Preisträger... Wahrscheinlich haben sogar wir auf Poetry mehr Leser

[Ex-Ralfchen]

Zitat von klaatu

den Alex-Wedding-Preis gibt es bereits seit über zehn Jahren nicht mehr, hat mir Onkel Wiki grade verraten. Jeder zweite Tweet auf Twitter hat mehr Leser als die Bücher der Preisträger... Wahrscheinlich haben sogar wir auf Poetry mehr Leser

Das stimmt er wurde aber für meinen Protagonisten hinter dem Rednerpult als Sonderpreis vergeben.

Mit den Leserzahlen könntest du nicht unrecht haben ich sehe das am Forum meines geliebten Freundes Karlheinz Loerner, da haben manche Beiträge Mehr als 1000 Klicks ob das leser sind kann ich nicht beurteilen. Und in einem kleinen österreichischen LiteraturForum mit ganzen 700 Mitgliedern (Poetry hat 8000) haben manche Gedichte 7-800 +oft über 1000 Leser - meine ebenso wie auch die Texte anderer.

Ich glaube Ilka kennt sich da besser aus

[Ilka-Maria]

Wieviele registrierte Mitglieder ein Forum hat, besagt nichts. Es komt auf den harten Kern an sowie auf die paar neuen User, die eine Weile aktiv sind. Viele melden sich an, ohne jemals einen Beitrag zu leisten. Nicht selten ist der Grund, dass sie sich aus einer Laune heraus angemeldet haben, das aber schon bald vergessen.

Sehr viele Klicks kommen durch Bots zustande. Ich hatte schon zweimal die Phase erlebt, dass Poetry von diesen Bots regelrecht geflutet wurde. Das sind Programme, die im Sekundentakt die Beiträge im Forum abgrasen, wohl in der Hoffnung, Daten zu finden, die sie zu Werbezwecken verwerten können. Ich kann euch versichern: Diese Dinger lesen nicht eine Zeile euer Beiträge.

Auf den Punkt gebracht: Kommentare registrierter User, die am aktiven Geschehen in Poetry ein ernsthaftes Interesse haben, sind der einzige Indikator für den Erfolg eurer Texte. Alles andere könnt ihr vergessen.

[Ex-Ralfchen]

Zitat von Ilka-Maria

Auf den Punkt gebracht: Kommentare registrierter User, die am aktiven Geschehen in Poetry ein ernsthaftes Interesse haben, sind der einzige Indikator für den Erfolg eurer Texte. Alles andere könnt ihr vergessen.

Alles klar danke

[Ex-Ralfchen]

Zitat von klaatu

Wer interessiert sich schon noch für Buchpreise (den Alex-Wedding-Preis gibt es bereits seit über zehn Jahren nicht mehr, hat mir Onkel Wiki grade verraten)

Stimmt er wurde zuletzt im Jahr 2008 vergeben. D.h. aber – wie ich glaube – nicht dass ich den Preis nicht mehr gibt. das würde mich nämlich interessieren.

[Ex-Ralfchen]

Jeder zweite Tweet auf Twitter hat mehr Leser als die Bücher der Preisträger...

Das ist fantastisch, frage mich wo denn die Zukunft der Literatur ist?

[Ilka-Maria]

Aha, Ralfchen wieder in Pushing-Laune ... Da mache ich doch prompt mit. Auch, wenn es völlig überflüssig ist und keinen Molch interessiert.

[Ex-Ralfchen]

Zitat von Ilka-Maria

Auch, wenn es völlig überflüssig ist und keinen Molch interessiert.

Ein relativ interessanter Vergleich der wahrscheinlich auf einige oder eine Mehrheit der Mitglieder in Literaturforen zutrifft

Das Wort Molch geht auf das althochdeutsche mol, mol(l)o zurück, was ursprünglich schlechte dichter im Allgemeinen bezeichnete.

Heute werden nur solche, die in ihrem Lebensraum Literaturforen über einen geringfügigen Denkprozess verfügen, als Molche bezeichnet. Andere mit eher exponierter Lebensweise werden dagegen oft Schreiber genannt. Manche Arten mit Schreiber im Namen können allerdings den Sinnloseuren systematisch näher stehen als den flachen text-molchen. viele Molche verbringen einen Wesentlichen Teil des Jahres in lit-foren; ihre Denkorgane sind in dieser Zeit nicht mehr seitlich abgeflacht, sondern auf wenige Kubikmillimeter reduziert.

[Ilka-Maria]

Zitat von Ralfchen

Ein relativ interessanter Vergleich der wahrscheinlich auf einige oder eine Mehrheit der Mitglieder in Literaturforen zutrifft.

Mit dir geht mal wieder die Phantasie durch. Molche gehören zur Familie der Lurche, sind also Amphibien. Die interessieren sich nicht für Literatur, schon gar nicht für Lyrik, und für das dichtende Völkchen in Poetry auch nicht.

[Ex-Ralfchen]

Zitat von Ilka-Maria

Mit dir geht mal wieder die Phantasie durch. Molche gehören zur Familie der Lurche, sind also Amphibien.

aha aba ich denke dass manche Klassifikationen von Menschen sehr gut in den Bereich der Lurche, Olme und blinden Molen passen

[Ilka-Maria]

Wenn du die armen Tiere unbedingt beleidigen willst ...

Wenigstens bedarf es für derartige Gedankengänge keiner intellektuellen Grundlage, da bist du auf einer ganz sicheren Seite.

[Ex-Ralfchen]

hhhhhhhhhhhhhhhh...ich liebe deine coole Ironie Ilka. Und natürlich hast du recht ich liege genau richtig mit intellektuell anspruchslosen Dingen… Wie humanimale vergleiche es eben sind