Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 27.01.2021, 15:21   #1
männlich Alfred
 
Dabei seit: 11/2020
Beiträge: 17


Standard Verprügelt in der Schule

Ich hatte einen Haarschnitt nötig und für die Hälfte meiner Mitschüler galt dasselbe. Ich wusste natürlich nicht, dass ich scheußlich aussah. Tatsächlich noch schlimmer als alle anderen. Mädchen hatten kein Interesse an mir. Wirklich, null Komma. Auch das wusste ich auch noch nicht.

So stand ich also vor meiner Klasse. Die letzte Stunde war krass. Da musste ich an der Tafel rechnen, und es war ganz komisch- ich rechnete irgendwas. Ich ließ mir sogar Zeit. Dann setze ich mich wieder auf meinen Platz. Stille unter den Mitschülern. Dann sah ich wie krumm und schief ich geschrieben hatte. Der Lehrer sagte nichts. Er nahm einfach den nächsten dran. Meine Hände waren voller Kreide und aus dem Fenster konnte ich den Hausmeister beobachten. Er kehrte den Müll. Sehr erschrocken war ich, als er aus einem Trinkpäckchen, das auf dem Boden lag trank. Ich fühlte mich wie alleine auf einer Waldwiese in einer mondlosen Nacht. Surreal, so als wäre die Sache vor wenigen Minuten nicht wirklich passiert.

Jetzt aber war ich glücklich, so ganz alleine im Flur und draußen das Treiben der Großenpause. Ich lief eine Treppe halb runter, dann wieder hoch und machte Geräusche wie ein Frosch. Ich dachte an meine Klassenkameradinnen und wie es wäre mit ihnen zusammen zu sein. Ich schaute auf meine Uhr, es war kurz vor zwölf. Dann plötzlich öffnete sich eine Klassenzimmertür. Sie schlug richtig heftig auf. Durch ein Fenster sah ich eine fette Taube vor Schrecken wegfliegen. Der Hausmeister kam mit seinem Sohn heraus. Der Sohn sehr klein, rote Haare und mit einer grauenhaften Akne, trug einen Baseballschläger in der Hand. Er klopfte den Schläger auf den Flurboden. Immer und immer wieder. Die Garderobenständer an der Wand wackelten. Der Wicht kam gerannt und verpasste mir einen Schlag auf den Arm und auf den Oberschenkel. Ich versuchte instinktiv meinen Kopf zu schützen. Aber der Irre schlug immer wieder auf mich ein. Sein Vater, rief lass gut sein, der hat seine Lektion gelernt. Aber er schlug immer weiter. Die ersten Schläge taten höllisch weh, dann wurde es besser. Ich robbte mit letzter Kraft zur Notausgangstür. Einen winzigen Spalt war die Tür offen und ich war draußen. Diesen Bereich der Schule kannte ich nicht. Ich lief zwei Schritte und fiel vor Schmerzen um, raffte mich auf und fiel wieder um. Meine rechte Körperhälfte, tat sehr weh und etwas Blut schmeckte ich.

Winzige Fliegen flogen vor meinem Mund. Ich pustete sie weg. Ich sah den Kadaver einer Katze und durchquerte ein kleines Waldstück. Dann stand ich mitten auf einer Hauptstraße. Die Autos hupten. Verzweifelt versuchte ich mich zu orientieren. Dann fehlten mir wieder einige Momente. Zwei Polizisten standen über mir. Der eine spielte mit Handschelle. Na, wenn haben wir denn da, sagte einer. Nichts als Unsinn im Kopf…
Sie stellten die Handschellen extrem fest ein. Es schnitt mir fürchterlich ins Fleisch. Die Bullen richteten mich auf. Ich fühlte mich mit den Handschellen irgendwie wie Jesus. Genauer, so als hätte ich irgendeine Sünde und vielleicht die Sünden von allen Schülern auf mich genommen. Der Polizeiwagen fuhr langsam an meiner Schule vorbei. Ich blickte durch die Scheiben und eine Gruppe von Mädchen zeigte mit ihren Fingern auf mich. Sie lachten. Ich rutschte auf den kalten und schwarzen Sitzen des Autos herum. Ich fragte die Polizei, ob sie einen Krankenwagen rufen könnten. Sie reagierten nicht auf mich. Sie stellten sogar das Radio lauter. Mir kam es vor, dass wir an jeder Ampel ewig warten mussten. Die Leute auf den Straßen kamen mir glücklich vor. Und die Polizisten schallten sogar die Sirenen an. Angekommen in der Polizeistation steckten sie mich in eine Zelle. In der Zelle waren ältere Männer. Es stank nach Pisse und Scheiße. Ich suchte mir einen freien Platz. Ein Typ bot mit Drogen an. Ich lehnte ab. Da schwor ich diesem kleinen Schläger tiefe Rache.
FT][/LEFT]
Alfred ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Verprügelt in der Schule



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Schule Schmuddelkind Sprüche und Kurzgedanken 0 17.10.2018 20:37
Schule Versard Sprüche und Kurzgedanken 2 03.03.2015 20:45
Schule Sonja Gefühlte Momente und Emotionen 8 03.09.2009 19:42
Schule Michael_Bender Sprüche und Kurzgedanken 0 09.10.2007 21:17
Die Schule Herr Mangelinge Geschichten, Märchen und Legenden 1 06.03.2007 17:50


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.