Immer im Kreis...

[miau]

Mein Blick dich heimlich streift,
ein süßes Wort dann reift,
von meinen Lippen springt
und in dein Ohr eindringt,
entzückt dein Lächeln winkt,
in meine Augen sinkt
und dort mein Ich aufspürt,
mit deinem Geist berührt,

mein Blick dich heimlich streift,
...

[Pit Bull]

Liebe miau,

an anderer Stelle las ich, daß du dir eine Art Tutor resp. Ratgeber wünschst, da dachte ich, vielleicht kann ich dir behilflich sein.

Die Schreib-Idee zu deinem Text finde ich wirklich hübsch, dennoch hakt es für mich an der Umsetzung.

Ich hätte zunächst grundsätzlich einen anderen Titel gewählt und das Gedicht „geschlossen“, d.h. ihm einen gezielt sinnvollen Abschluss-Vers gegeben.

An vielen Stellen benutzt du noch Füllsel bzw. Hilfswörter, die den Lesegenuss hemmen.
Aber kein Meister ist je vom Himmel gefallen.

Hier meine Gedanken dazu, wobei ich einige Textteile von dir mit übernommen habe:

Wenn Blicke heimlich streifen
und süße Worte reifen,
von meinen Lippen springen,
in deine Ohren dringen,
entzückt dein Lächeln winkt,
in meine Augen sinkt
und dort mein Ich aufspürt,
dann hast du mich verführt.

Betrachte meine Schreibe als Denkanstoß und schau dir an, was ich am Text verändert habe (der Teufel sitzt im Detail).

VG Pitti

[C.Alvarez]

Zitat von Pit Bull

an anderer Stelle las ich, daß du dir eine Art Tutor resp. Ratgeber wünschst, da dachte ich, vielleicht kann ich dir behilflich sein.

Pit Bull als Tutor, selten so gelacht...

Liebe miau,
lasse dir den wunderschönen Stil deines Textes nicht und von niemandem verwässern. Auf keinen Fall mit einer "wenn dies dann das" Albernheit. Es würde das verfälschen was du sagst.
Mir gefällt der unkonventionelle Stil deines Textes.

Corazon

[Heinz]

Liebe miau,
aus Deinem Gedicht sprichst Du und das gefällt mir. Ich gebe Corazon nie Recht, aber hier spricht sie ein großes Wort gelassen aus. Deine "Liebeserklärung" wirkt auf mich wie der leichte Silberblick meiner Suleika und die parallel gerichteten Pupillen würden mich mehr verwirren als der Blick - dem echten Blick - aus ihren Originalaugen. Gewiss, an allen Gedichten lässt sich manchmal was "verbessern", aber nur mit feinsten Instrumenten und nie mit der Rauhbank.
Liebe Grüße,
Heinz

[Ex-Ralfchen]

miau ist voll lieb...nur da sind mir zuviele blicke. ich komm mir vor wie beim augenarzt oder fielmann...aber natürlich muss der alte prothesenträger seine lobereien dazu gebn. ich weiß nicht was du dir erhoffst du alte figur? na ja dass dich eine der lieben damen hier in der pflegestation ein paar runden mit dem rolli schiebt? ich komm auch. aber nur wenn das heim an einer steilküste in irland steht. dann mach ich mit dir den geilsten ausflug...du alte schleimbüchse...

[talking head]

nix da,
auf die grüne insel geht's für th und miau!

rollirennen um die schönste pflegerin mit ralfchen und heinz bis ihr singt vom "worst day since yesterday"

immer gerne
in hilden oder herne;

während für th und miau nach rauschenden kayleedancing mit dem schloßherrn und allerlei losem adelsgesindel aus den summenden blättern der alten bäume von bantry house "drunken lullabies" herab schweben.

da liegt ein schnurren
im gedicht, kein knurren,
murren auch kein gurren.
nichts zum zurren
an Gestalt und Gehalt,
ist von miau halt.

Ab mit uns auf die insel,
da hilft kein gewinsel
von ralfchen und heinz,
mainz bleibt mainz.

[Thing]

nach den Vorherigen wage ich es schier nicht, Pit Bull zuzustimmen.
Dein Gedicht beginnt mit einer Inversion, die sich lediglich mit sobald, wenn oder dann, wenn umgehen läßt.
Die reine Form wäre:
Heimlich streift mich Dein Blick - Dein Blick streift mich heimlich
aber Du wolltest den Reim auf streift bilden.

Ich lasse ungern hier die dichterische Freiheit gelten, aber es ist DEIN Gedicht.

Freundlichen Gruß
von
Thing

[miau]

Liebe Thing, lieber Pit Bull,

als allererstes möchte ich euch danke sagen für eure konstruktive Kritik. Nur so kann ein "Werk" reifen und mit ihm der Schreiber oder die Schreiberin.
Doch ich gestehe, dass ich nicht verstehe aus welchen Gründen ihr einen Änderungsbedarf seht. Was ist an diesen spartanischen Zeilen so "unlyrisch" bzw. unpassend? Ich möchte es in der Tat verstehen, dann kann ich beurteilen, ob ich noch einmal eine Überarbeitung versuche.

Meine Zeilen beschreiben den fast archaischen und sicher auch einfachsten Vorgang, (daher die spartanische Beschreibung) des sich Verliebens und Entdeckens zweier Personen.
Dieser Vorgang wird so beschrieben als liefe er gerade jetzt ab. Und obwohl er von den Beteiligten als einzigartig und individuell empfunden wird, so ist er doch zugleich einer , den die Natur in uns alle hineingepflanzt hat und der deshalb auch fast automatisch abläuft. "Mein Blick dich heimlich streift,".... dem einen Tun folgt fast zwangsläufig das nächste, weil der Angeschaute so
ist wie er ist "ein süßes Wort dann reift, von meinen Lippen springt" Der Aktion folgt die Reaktion "Entzückt dein Lächeln winkt.... mit deinem Geist berührt".
Die Folge daraus ist wiederum reflexartig: Mein Blick streift dich wieder heimlich, denn durch deine "Berührung"bin ich so entzückt, dass ich wieder meinen Blick auf dich richte...etc.

Herzlich miau

Liebe Corazon, lieber Heinz, Ralfchen und Talking head,
ich danke euch auch für eure Auseinandersetzung mit meinen gereimten Zeilen. Ich schrieb sie in Erinnerung an einen Mann, der früh verstarb und mit dem ich dieses uralte, in uns einprogrammierte "Spiel" des sich Annäherns/ sich Verliebens gleich zweimal spielte: Das erste Mal mit 14 Jahren und das zweite Mal als wir beide 18 waren.

Einen lieben Gruß von miau