Wärmere Zeit bei Poetry.de

gummibaum · 10.03.2012, 20:34

Komm und berühr die starren Mauern!
Dann atmet wieder jeder Stein.
Es hebt sich aus dem ernsten Dauern
ein Wesen ab. Dringt in mich ein.

Ihr Mauern seid auch Wechselwarme.
Fehlt es an Wärme, bleibt nur Tod.
Unsichtbar aber schenkt sie Arme
und Hände euch voll frischem Brot.

Das gebt mir, bitte! Ich will speisen
von ihm. Denn deutet sich von fern
der Frühling nicht schon an, will reisen
in Land zu uns? Es wächst mein Kern.

Thing · 10.03.2012, 22:27

Halli Hallo, Gummibaum!

Wieso sehe ich das jetzt erst? Ich Tagblinder!?

D a s ist hohe Dichtkunst.
Was sonst könnte ich schreiben?
Dein Text ist ebenso tief wie stark,
ebenso still wie endgültig.

LG
Thing

gummibaum · 10.03.2012, 23:17

hab mal wieder ein s vergessen: ins Land...

Thing, vielen Dank. Heute erreichte die Temperatur hier 10°C und ab dieser Gradzahl stehe ich mit den Dingen in regerem Austausch.

LG gummibaum

Perry · 11.03.2012, 16:49

mit Reimen die Frühlingswärme zu beschwören hat eine gute Tradition.
Mit dem "eindringenden Wesen" in der ersten Strophe gehe ich gerne mit, aber bei dem Brot schenkenden "sie" (Wärme) fehlt mir doch ein halbes Jahr bis aus dem keimenden Korn Brot wird. Das scheint eine Metapher mit Langzeitwirkung zu sein.

Sprachlich halte ich den Ausdruck

" ... Ich will speisen
von ihm."

in Bezug zum Brot nicht besonders gelungen.

Vielleicht kannst du was damit anfangen.
LG
Perry

gummibaum · 11.03.2012, 19:23

Hallo, Perry,

danke für deinen Kommentar. Das mit dem Brot ist anders gemeint. Die Mauern reichen es mir jetzt, wo sie Wärme tanken. Es ist ihre Austrahlung.

LG gummibaum

10.03.2012, 20:34	#1
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Wärmere Zeit Komm und berühr die starren Mauern! Dann atmet wieder jeder Stein. Es hebt sich aus dem ernsten Dauern ein Wesen ab. Dringt in mich ein. Ihr Mauern seid auch Wechselwarme. Fehlt es an Wärme, bleibt nur Tod. Unsichtbar aber schenkt sie Arme und Hände euch voll frischem Brot. Das gebt mir, bitte! Ich will speisen von ihm. Denn deutet sich von fern der Frühling nicht schon an, will reisen in Land zu uns? Es wächst mein Kern.

11.03.2012, 16:49	#4
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	Hallo gummibaum, mit Reimen die Frühlingswärme zu beschwören hat eine gute Tradition. Mit dem "eindringenden Wesen" in der ersten Strophe gehe ich gerne mit, aber bei dem Brot schenkenden "sie" (Wärme) fehlt mir doch ein halbes Jahr bis aus dem keimenden Korn Brot wird. Das scheint eine Metapher mit Langzeitwirkung zu sein. Sprachlich halte ich den Ausdruck " ... Ich will speisen von ihm." in Bezug zum Brot nicht besonders gelungen. Vielleicht kannst du was damit anfangen. LG Perry

Ähnliche Themen
Thema	Autor	Forum	Antworten	Letzter Beitrag
Ich brauche es, von Zeit zu Zeit	Ex-Erman	Liebe, Romantik und Leidenschaft	0	16.01.2012 14:00
Zeit	Azzy The Original	Lebensalltag, Natur und Universum	3	01.12.2010 13:23
Der Zug der Zeit	Fridolin	Humorvolles und Verborgenes	3	15.09.2010 14:42
Die Zeit	Nastel	Sonstiges Gedichte und Experimentelles	1	19.06.2009 22:11
Zeit	Ex-ehrlicherFinder	Sprüche und Kurzgedanken	5	22.11.2006 21:30

10.03.2012, 22:27	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halli Hallo, Gummibaum! Wieso sehe ich das jetzt erst? Ich Tagblinder!? D a s ist hohe Dichtkunst. Was sonst könnte ich schreiben? Dein Text ist ebenso tief wie stark, ebenso still wie endgültig. LG Thing

10.03.2012, 23:17	#3
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	hab mal wieder ein s vergessen: ins Land... Thing, vielen Dank. Heute erreichte die Temperatur hier 10°C und ab dieser Gradzahl stehe ich mit den Dingen in regerem Austausch. LG gummibaum

11.03.2012, 19:23	#5
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Hallo, Perry, danke für deinen Kommentar. Das mit dem Brot ist anders gemeint. Die Mauern reichen es mir jetzt, wo sie Wärme tanken. Es ist ihre Austrahlung. LG gummibaum