Schneemann

[moon]

Rußverfärbte Schädeldecken
Wörterbrei aus Morgenröte
Sinne in die Hose stecken
Klagelied durch Quergeflöte

Abgesondert, aufgerieben
scheinbar niemand auf dem Posten
Gedanken nur noch frei zu sieben
von Stimulanzien, die kosten

[IsabelG]

Hi moon,

ich weiss nicht aber der Titel...ein Schneemann ist das Beschriebene in deinem Gedicht sicherlich nicht, für mich sogar genau das gegenteil. Vielleicht auch eher eine Metapher für das Gefühl der Einsamkeit und der Endlichkeit? Zumindest komme ich auf diesen Gedanken doch ebenso könnte es auch einfach nur einen absoluten Kontrast darstellen wollen.

Die erste Strophe hat mich erstmal mitgerissen, die Bilder wirken auf mich sehr klar und nüchtern. Die zweite hat mich dann abgebremst und etwas tiefer blicken lassen, es hat mir gefallen

Ich weiss zwar nicht ob ich das Wort "stimulanzien" dort so passend finde da es wieder so ein Schubser in die erste Strophe ist aber da ich kein besseres Wort hätte sollte ich daran noch überlegen bevor ich hier kritisiere

Alles in allem habe ich es gerne gelesen, vielleicht könntest du jedoch mal den Titel erklären da ich dort nicht so ganz hinterkomme.

Viele Grüße,
Isa

don`t forget the triangle, shining, it`s watching and always there

[moon]

Hi Isa,

ich weiß, der Titel ist verwirrend

Es geht hier auch nicht um einen gebauten Schneemann, sondern um den Kreislauf der Drogensucht. Der Schneemann bildlich als innere Sehnsucht, eingefrorene Sinne, vereiste Gefühle. Bei Entzug beginnt er langsam zu schmilzen und verlangt Nachschub. Hatte das Bild von einer eingefrorenen Realität im Kopf.

Du hast recht, die erste Strophe ist eher nüchtern. Ausgenüchterter Körper und Geist. Doch eben mit einem ordentlichen Schädel. In der zweiten geht es dann um den Rückfall. Freut mich, dass du durch die "Stimulanzien" wieder in die erste Strophe zurückgefallen bist Dann hat es seinen Sinn erfüllt.

Danke für deine Worte, liebe Isa!

moon