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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 01.01.2007, 19:56   #1
Andariell
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 3

Standard Schatten

Ich sehe manchmal ein Licht
ich geh oft durch die Dunkelheit
es versperrt mir sehr oft die Sicht
es schwindet mit der Zeit

Träge fliesen die Gedanken
laufe durch die Schatten meiner Welt
die Sonne ist schon lange gegangen
ich steh unter dem dunklen Himmelszelt

Eingebetten in den Dornen der Angst
versuch ich weiterzugehen
hab mich im Dunklen meiner Gedanken verschanzt
um die Trauer nicht mehr zu Sehen

Ein weiterer Versuch die Schatten zu verdrängen
manchmal kommen sie wieder zurück
sie flüstern leise in dunklen Gängen
wieder ein stück weg vom Glück

Könnt ich doch nur noch Licht sehen
nicht diese dunklen Gedanken
ich würd so gern ein Stück weiter gehen
doch sind sie da wie eiserne Ranken

Ich kann nicht hinaus
und keiner kommt hinein
wie ein von fest umschlossenes Haus
ich sperr mich selber dort hinein

An den Wänden steht etwas geschrieben
ich laufe durch alle Zimmer
ich bin nur etwas zu lang geblieben
es wurde immer schlimmer

Ich kann nicht mehr hinaus
Dunkle Gedanken halten mich gefangen
ich finde einfach nicht mehr raus
die Hoffnung ist längst gegangen

An den Wänden hör ich Stimmen
manchmal kann ichs verstehen
konnte ein Stück vom Licht gewinnen
aber ich konnte einfach nicht gehen

Halte weiter an meinen Gedanken fest
Entsetzen breitet sich aus
es ist wie ein nie endender Test
ich will hier endlich hinaus

Doch ich hab mich längst verirrt
die Fenster sind verschwunden
meine Gedanken sind verwirrt
an die Dunkelheit gebunden

Ich gleite langsam zu Boden
was bringt es wenn ich weglauf
die Schlüsse längst gezogen
gebe ich endlich auf

Gleite hinüber in die Schattenwelt
Kälte umschließt mein Herz
nichts was mich noch hält
ich spüre nicht mal mehr Schmerz
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Alt 01.01.2007, 21:22   #2
Exocet
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 1

Grüß Dich Andariell,

Lasse es mich so sagen: Es ist ein Anfang. Man erkennt, Du weißt grob wie ein Gedicht (nach klassischer Vorstellung) auszusehen hat: Regelmäßige Strophik, durchgehend das gleiche Reimschema, all das kann man in Deinem Gedicht erkennen.

Was noch nicht stimmt, sind die Metrik und damit einhergehend der Lesefluss. Aber das sind Dinge, die man lernen kann und erst später wichtig werden. Wesentlich gravierender ist der (fehlende) Inhalt in Deinem Stück: Du reihst hier einen ganzen Haufen althergebrachter Metaphern aneinander, anstatt wirklich auf das Gefühlsleben des lyr. Ichs einzugehen. "Dornen der Angst" und dergleichen sind schon gute Bilder, aber sie sind nichts wert, wenn um sie herum nur leeres Gerede steht. Welche Trauer verspürt das lyr. Ich? Woher rührt diese Trauer? Was genau sind die Ängste, die Träume, die Hoffnungen? Auf solche Punkte müsstest Du näher eingehen, damit man als Leser das Ganze auch nachfühlen kann. So wie es jetzt ist, liest man kurz drüber und hört nach der fünfte Strophe auf, weil es einfach öde ist in dieser Form. (Ich habe es natürlich ganz gelesen, weil ich es eben kommentieren wollte).

Sprachlich ist das Gedicht in Ordnung, von ein paar Rechtschreibfehlern abgesehen, die man vermeiden sollte, wenn man ein eigenes Werk zur Bewertung einstellt. Was fehlt ist wie gesagt der Inhalt. Beschreibe, was das lyr. Ich tatsächlich erlebt, anstatt nur sprachliche Bilder anneinanderzuriehen. Streiche Überflüssiges weg, ein Gedicht zu dieser Thematik braucht keine fünfzehn Strophen.


Grüße
Simon
Exocet ist offline   Mit Zitat antworten
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