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Alt 18.04.2016, 18:43   #1
männlich opi50
 
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Standard Bargeldabschaffung

Es ist zwar nicht das höchste Gut,
doch gibt es uns gewissen Mut.
Geld kann zwar niemals Alles sein,
es beruhigt uns aber ungemein.

Das Bargeld ist auch nur Papier,
doch etwas Freiheit gibt es dir.
Jetzt will man es erst reduzieren,
um es dann ganz zu eliminieren.

Mehr Sicherheit und auch Hygiene,
dazu noch wen'ger kriminelle Gene.
So soll es ohne Bargeld werden,
das bess're Leben hier auf Erden.

Ob dies' verlockende Versprechen
wohl wirklich jemad interessiert?
Wären die Panama Verbrechen*
denn ohne Bargeld nicht passiert?

“Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.”, Benjamin Franklin, 1705-1790

*Anmerkung: In Deutschland beläuft sich laut Statistik der finanzielle Schaden bei Bargelddelikten wie Diebstahl, Raub, etc. jährlich auf etwa 5 bis 7 Millionen Euro, bei Missbrauch von Kredit-, Ec-Karten, etc. sind es ca. 50 Millionen, durch Steuerhinterziehung sind es jährlich zwischen "80 und 100 Milliarden" Euro.
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Alt 18.04.2016, 19:05   #2
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von opi50 Beitrag anzeigen
In Deutschland beläuft sich laut Statistik der finanzielle Schaden bei Bargelddelikten wie ..., durch Steuerhinterziehung sind es jährlich zwischen "80 und 100 Milliarden" Euro.
Abgesehen vom Aufgreifen des Themas "Abschaffung des Bargelds", das ich wichtig finde, weil es mit unserer Freiheit (Franklin zu recht zitiert!) zu tun hat, möchte ich zu der Steuerhinterziehung etwas ergänzen.

Der Schaden ist natürlich immens. Leider wird aber nicht gegengerechnet, welche Summen der Fiskus spart, weil viele Leute ihre Steuererklärung nicht machen oder sie falsch bzw. ungenügend ausfüllen. Was alles abgesetzt werden kann, ist vielen Steuerzahlern gar nicht bewusst. Ich habe in jahrelanger Wiederholungsarbeit und mit Hilfe des "Konz" gelernt, was alles geht und was nicht geht, und ich bekomme immer Geld vom Finanzamt zurück.

Vor vielen Jahren habe ich einmal einer Freundin (Ausländerin) die Steuererklärung gemacht, weil sie sich damit überfordert fühlte und gar nicht wusste, was sie alles an absetzbaren Lasten vorzuweisen hatte (sie hat trotz geringen Einkommens zwei Söhne unterstützt). Jahrelang hat sie Geld an das Finanzamt verschenkt. Als ich die Steuererklärung machte, bekam sie 2.000 DM zurück.

So, und nun überlege mal, wie viele Ausländer, junge Menschen, Alleinstehende usw., die mit solchen Dingen überfordert sind, vom Finanzamt nie etwas zurückverlangen, weil sie einfach keine Steuererklärung abgeben [können]. Woher weiß denn ein Otto XY, dass er jede Lohnarbeit beim Finanzamt absetzen kann, also Handwerkerrechnungen braucht, in denen Material und Lohn getrennt angegeben sind? Das nur mal als Beispiel.

Noch nie habe ich eine Wahrscheinlichkeitsrechnung gesehen, die mir die Summe nennt, die das Finanzamt aufgrund von Unwissen oder Bequemlichkeit der Steuerzahler eingespart hat.
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Alt 18.04.2016, 19:47   #3
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Noch nie habe ich eine Wahrscheinlichkeitsrechnung gesehen, die mir die Summe nennt, die das Finanzamt aufgrund von Unwissen oder Bequemlichkeit der Steuerzahler eingespart hat.
Ein ganz ausgezeichneter Aspekt, Ilka. Besten Dank für diese Ergänzung. Das sollte man unbedingt berücksichtigen und vor allem publik machen.
Fraglich ist allerdings, wer das machen könnte. Der Staat wird ganz sicher nicht offenlegen wollen, wie viel Geld ihm jährlich "geschenkt" wird.
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Alt 18.04.2016, 20:02   #4
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Zitat:
Zitat von opi50 Beitrag anzeigen
Fraglich ist allerdings, wer das machen könnte. Der Staat wird ganz sicher nicht offenlegen wollen, wie viel Geld ihm jährlich "geschenkt" wird.
Es gibt den Bund der Steuerzahler. Seine Vertreter sind aber dermaßen damit beschäftigt, den Fokus auf Steuergeldermißbrauch zu legen, gegen den sie gar nichts machen können (auch ein Privatmensch weiß nicht immer, ob sich seine Ausgaben lohnen), dass sie den Teufel tun werden, auch noch die Steuerzahler zu maßregeln. Die Presse tut eigentlich schon recht viel, den Umgang mit der Steuererklärung transparent zu machen. Allerdings ist das leicht gesagt angesichts der Tatsache, dass selbst gelernte Steuerberater ihren Schaff haben, durch unser Steuerdickicht durchzublicken.
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Alt 18.04.2016, 20:48   #5
Thing
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Ich bring das Thema auf m e i n e n Nenner:
Bargeldabschaffung = Entmündigung
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Alt 18.04.2016, 22:42   #6
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Es gibt den Bund der Steuerzahler. Seine Vertreter sind aber dermaßen damit beschäftigt, den Fokus auf Steuergeldermißbrauch zu legen, gegen den sie gar nichts machen können (auch ein Privatmensch weiß nicht immer, ob sich seine Ausgaben lohnen), dass sie den Teufel tun werden, auch noch die Steuerzahler zu maßregeln. Die Presse tut eigentlich schon recht viel, den Umgang mit der Steuererklärung transparent zu machen. Allerdings ist das leicht gesagt angesichts der Tatsache, dass selbst gelernte Steuerberater ihren Schaff haben, durch unser Steuerdickicht durchzublicken.
Wenn man nur mal bedenkt, dass vielleicht 10 Millionen Menschen je 1.000 Euro im Jahr an den Staat verschenken reden wir von 10 Milliarden. Da kommt man schon ins Grübeln.

Ich möchte aber kurz nochmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen. Ganz zufällig bin ich über diesen Arttikel hier zu Bargeld - "Höchstbeträgen" in Europa gestossen. (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1075841.html)
Desweiteren ist die Abschaffung des 500 Euro Scheins auf EU Ebene offensichtliche schon beschlossene Sache. Auch in den Medien hört man immer öfter Aussagen wie "Es ist nicht die Frage ob man in Deutschland das Bargeld abschafft, sondern wann?" (z.B. Plusminus, ARD, 19.8.15). Es geht langsam, aber stetig voran. Zeit wachzuwerden, sollte man meinen!
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Alt 18.04.2016, 22:44   #7
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Ich bring das Thema auf m e i n e n Nenner:
Bargeldabschaffung = Entmündigung
"Das ist exakt auch meine Meinung!"
Nur wenn sich niemend wehrt, wird es einfach passieren.
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Alt 18.04.2016, 22:52   #8
Thing
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Zitat:
Zitat von opi50 Beitrag anzeigen
"Das ist exakt auch meine Meinung!"
Nur wenn sich niemend wehrt, wird es einfach passieren.
Eigentlich bin ich wehrhaft.
Aber hier: wie und wo?


Gibt es bereits Petitionen? Aufrufe?
Ich bin sofort dabei, wenn mir sowas vor die Augen oder in die Ohren kommt.
Hin und wieder wünsche ich mir ein Plebiszit in Form einer Volksabstimmung,
obwohl das auch an der Borniertheit des Plebs (Volkes) scheitern kann.
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Alt 18.04.2016, 22:56   #9
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Eigentlich bin ich wehrhaft.
Aber hier: wie und wo?
Ich kenne derzeit leider nur diese Initiative: http://stop-bargeldverbot.de/

Zunächst auf jeden Fall erstmal "Petition unterschreiben" (Mitzeichnen)
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Alt 18.04.2016, 23:08   #10
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Hin und wieder wünsche ich mir ein Plebiszit in Form einer Volksabstimmung,
obwohl das auch an der Borniertheit des Plebs (Volkes) scheitern kann.
Man könnte es auch "Chronische, konsumgesteuerte Ignoranz" nennen.
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Alt 18.04.2016, 23:11   #11
Thing
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Zitat:
Zitat von opi50 Beitrag anzeigen
Ich kenne derzeit leider nur diese Initiative: http://stop-bargeldverbot.de/

Zunächst auf jeden Fall erstmal "Petition unterschreiben" (Mitzeichnen)




Melde ghorsamscht:
Erledigt.
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Alt 18.04.2016, 23:12   #12
Thing
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Zitat:
Zitat von opi50 Beitrag anzeigen
Man könnte es auch "Chronische, konsumgesteuerte Ignoranz" nennen.

Ich muß Dir leider beipflichten.
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Alt 18.04.2016, 23:16   #13
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
[/B]
Melde ghorsamscht:
Erledigt.
Ich denke, nur so könnte es gelingen und hoffe, dass sich noch mehr Initiativen bilden. Das Thema darf man nicht aus den Augen verlieren.
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Alt 18.04.2016, 23:57   #14
Thing
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Ich werde via E-Mail auf dem jeweils aktuellen Stand gehalten.
Vielleicht tun sich ja noch andre Wege auf.
Wünschenswert ist das auf jeden Fall.
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Alt 19.04.2016, 01:02   #15
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Ich werde via E-Mail auf dem jeweils aktuellen Stand gehalten.
Vielleicht tun sich ja noch andre Wege auf.
Wünschenswert ist das auf jeden Fall.
Dito. Die Seite 'stop-brgeldverbot.de' schickt ebenfalls automatisch Newsletter und aktuelle Infos.

Da ich in z.Zt. in Amerika lebe, bin ich noch etwas sensibilisierter. In den USA geht´s offensichtlich bald dem $100 Dollar Schein an den Kragen (ca. 90 Euro) und in Mexiko ist man bereits dabei, den $1.000 Peso Schein aus dem Verkehr zu ziehen (ca. 50 Euro).

Hierzu noch ein Link (Englisch), der auch die "Bargeldliebe" Deutschlands und Österreichs erwähnt.
"Why $ 100 bills and 500 € notes may soon be killed off" (time.com/money)
http://time.com/money/4226174/kill-1...uro-phase-out/
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Alt 19.04.2016, 07:59   #16
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Mal eine schlichte Frage: Wenn es kein Bargeld mehr gibt, bekommen dann Kinder und Jugendliche, die noch kein Bankkonto eröffnen dürfen, kein Taschengeld mehr? Oder werden wir dann wieder Zigaretten als Währung einsetzen?
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2016, 09:51   #17
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Mal eine schlichte Frage: Wenn es kein Bargeld mehr gibt, bekommen dann Kinder und Jugendliche, die noch kein Bankkonto eröffnen dürfen, kein Taschengeld mehr? Oder werden wir dann wieder Zigaretten als Währung einsetzen?
Das geht ganz einfach, wie derzeit in Schweden getestet wird. Jeder, selbst Obdachlose, bekommen ein elektronisches Konto, das mit ihrer persönlichen ID (Sozailversicherungsnummer) verknüpft ist. Jegliches Geld läuf dann über dieses Konto. Man zahlt noch per Karte, im Internet, oder direkt überall per Handy oder Smartphone App. Aber die neue Technik wartet schon. In Schweden haben wohl auch schon einige junge Leute den RFID Chip in der Hand. Es gibt auch immer mehr "Chipping Partys", wo man sich kostenlos einen Chip implantieren lassen kann.

Das ABBA Museum spielt wohl in Schweden auch eine nicht unwichtige Rolle bei diesem Projekt. Angeblich will Schweden das erste, völlig bargeldlose Land werden.

Zahlungen von Smartphone zu Smartphone sind auch kein Problem (App ist wohl gratis) und erstmal gibt ja immer noch Bank-Karten. Alles wie Taschengeld, Nachhilfe, Babysitter, Zeitung, Trinkgeld, etc. läuft nur noch elektronisch.

Einige Menschen scheinen sich aber auch in Schweden noch zu wehren. In Österreich soll es derzeit heftige Diskussionen geben, da dort das Projekt ELGA (Elektronische Gesungheits-Akte) eingefuhrt wurde, dass ebenfalls die Implantierung eines Chips vorsieht.

PS: Werbevideo ZDF: https://www.youtube.com/watch?v=qgMkW-8FybU
KIKA Video zum RFID Chip: https://www.youtube.com/watch?v=RY_9Ig4-oOg
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Alt 19.04.2016, 10:14   #18
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Über diese Chips habe ich vor einigen Wochen einen langen Beitrag im Radio gehört. Eine Mitarbeiterin des Hessischen Rundfunks hat sich solch ein Ding einpflanzen lassen und über ihre Erfahrungen damit berichtet. Den Reaktionen der Moderatoren und der Anrufer beim Sender konnte man entnehmen, dass sie bei aller Experimentierfreude der Dame einem solchen "Knopf im Pfötchen" ablehnend gegenüberstehen.

Ich selbst sähe das auch erst einmal als ein Brandzeichen an.

Aber nochmal zurück zum Thema "Kinder und Jugendliche": Alles gut und schön mit der Einrichtung von Konten für den bargeldlosen Verkehr. Wie soll aber die Ausgabenkontrolle funktionieren? Das klappt ja schon jetzt mit den Handys nicht, wie ich im Bekanntenkreis mitbekommen habe. Da flattern den Eltern trotz wiederholter Ermahnung übertrieben hohe Rechnungen ins Haus. Die Kontrolle über Geld und Ausgaben muss von Heranwachsenden bekanntlich erlernt werden. Wenn das Bargeld ausgegeben ist, ist es eben weg und vorerst Schluss mit lustig. Wie sollen im bargeldlosen Verkehr die Grenzen gesetzt werden? Und wer haftet bei Missbrauch? Natürlich kann man Obergrenzen bzw. Sperren festlegen, aber wird die Manipulation solcher Geldwege nicht eher erleichtert als erschwert? Die Jugend von heute besteht zu großen Teilen aus regelrechten Computerfreaks und Hackern.
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Alt 19.04.2016, 10:22   #19
Thing
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Lacht mich nicht aus - ich dachte zuerst an Straßenmusikanten und Bettler.
Soll ich denen eine Einzugsermächtigung über ein paar Euro zu Füßen legen?
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Alt 19.04.2016, 10:42   #20
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Lacht ich nicht aus - ich dachte zuerst an Straßenmusikanten und Bettler.
Soll ich denen eine Einzugsermächtigung über ein paar Euro zu Füßen legen?
Nee, aber Du kannst Dollarnoten einkaufen und sie ihnen in den Hut werfen.
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Alt 19.04.2016, 10:44   #21
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Soweit kommts noch!
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Alt 19.04.2016, 10:48   #22
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Soweit kommts noch!
Die nehmen bestimmt auch eine Flasche Bier oder eine Schachtel Zigaretten.

Aber Spaß beiseite: Die Presse warnt schon seit Wochen in vielen Kommentaren vor der Entmündigung des Bürgers, wenn sich die Bargeldlosigkeit durchsetzen sollte. Ich meine, dass wir schon genügend gegängelt werden. So langsam ist die Grenze erreicht.
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Alt 19.04.2016, 10:58   #23
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Über diese Chips habe ich vor einigen Wochen einen langen Beitrag im Radio gehört. Eine Mitarbeiterin des Hessischen Rundfunks hat sich solch ein Ding einpflanzen lassen und über ihre Erfahrungen damit berichtet. Den Reaktionen der Moderatoren und der Anrufer beim Sender konnte man entnehmen, dass sie bei aller Experimentierfreude der Dame einem solchen "Knopf im Pfötchen" ablehnend gegenüberstehen.

Ich selbst sähe das auch erst einmal als ein Brandzeichen an.

Aber nochmal zurück zum Thema "Kinder und Jugendliche": Alles gut und schön mit der Einrichtung von Konten für den bargeldlosen Verkehr. Wie soll aber die Ausgabenkontrolle funktionieren? Das klappt ja schon jetzt mit den Handys nicht, wie ich im Bekanntenkreis mitbekommen habe. Da flattern den Eltern trotz wiederholter Ermahnung übertrieben hohe Rechnungen ins Haus. Die Kontrolle über Geld und Ausgaben muss von Heranwachsenden bekanntlich erlernt werden. Wenn das Bargeld ausgegeben ist, ist es eben weg und vorerst Schluss mit lustig. Wie sollen im bargeldlosen Verkehr die Grenzen gesetzt werden? Und wer haftet bei Missbrauch? Natürlich kann man Obergrenzen bzw. Sperren festlegen, aber wird die Manipulation solcher Geldwege nicht eher erleichtert als erschwert? Die Jugend von heute besteht zu großen Teilen aus regelrechten Computerfreaks und Hackern.
Soweit ich das verstehe, sind das reine "Debit", also Guthaben-Konten. Ähnlich wie eine "Prepaid"-Kreditkarte. Nur mit dem Unterschied, dass jetzt an die persöniche Sozialversicherungsnummer gekoppelt ist.

Die Chips, die in den Personalausweisen und Reisepässen sind, konnte/kann man angeblich mit einer Mikrowelle zerstören, wenn man nicht auf Schritt und Tritt scannbar sein will (sofern man das Dokument mit sich rumträgt).

Das deutsche Fraunhofer-Institut ist offensichtlich eines der führenden Technologiezentren, die sich mit RFID Chip Optimierung beschäftigen. Angeblich sollen die neuen Chips unzerstörbar sein. Wie es mit der "Hackbarkeit" aussieht, weiss ich derzeit allerdings auch nicht.

Der Chip scheint aber auch erst die Stufe 2 zu sein. Erst soll das Bargeld weg, damit der Bedarf oder das Verlangen nach dem Chip von alleine weiter wächst.

Ein weiterer Grund sich, solange es geht, noch gegen die Bargeldabschaffung zu wehren.
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Alt 19.04.2016, 11:02   #24
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Nee, aber Du kannst Dollarnoten einkaufen und sie ihnen in den Hut werfen.
Keine Sorge, Ilka. Der Dollar ist eher weg, als der Euro. Die US-Bürger sind bereits aufgefordert, sich bis Ende 2017 chippen zu lassen.
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Alt 19.04.2016, 11:04   #25
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Macht nix, ich habe noch ein Bündel davon hier liegen. Tauschbar wird das Bargeld ja wohl eine Weile bleiben müssen.

Außerdem ist es eine Aufforderung, kein Gesetz - oder was haben die vor?
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Alt 19.04.2016, 11:07   #26
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Die nehmen bestimmt auch eine Flasche Bier oder eine Schachtel Zigaretten.

Aber Spaß beiseite: Die Presse warnt schon seit Wochen in vielen Kommentaren vor der Entmündigung des Bürgers, wenn sich die Bargeldlosigkeit durchsetzen sollte. Ich meine, dass wir schon genügend gegängelt werden. So langsam ist die Grenze erreicht.
Genau das mit den Grenzen ist in diesem Projekt das Problem. Das Bargeld wir nicht von einem auf den andern Tag abgeschafft. Münzen und 5 Euro Scheine wird es vielleicht auch in 10 Jahren noch geben. Deshalb, erst gar nicht damit anfangen, auch nicht mit dem 500er.
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Alt 19.04.2016, 11:09   #27
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Macht nix, ich habe noch ein Bündel davon hier liegen. Tauschbar wird das Bargeld ja wohl eine Weile bleiben müssen.

Außerdem ist es eine Aufforderung, kein Gesetz - oder was haben die vor?
Ich hatte "US-Bürger" geschrieben. In Deutschland gibt es, soweit ich weiss, keine derartige Aufforderung.
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Alt 19.04.2016, 13:36   #28
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Zitat:
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Ich hatte "US-Bürger" geschrieben. In Deutschland gibt es, soweit ich weiss, keine derartige Aufforderung.
Das habe ich verstanden, und ich hatte auch die USA gemeint .
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Alt 19.04.2016, 19:34   #29
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Außerdem ist es eine Aufforderung, kein Gesetz - oder was haben die vor?
Was genau passieren wird, kann im Moment wohl kaum jemand sagen. Es ist aber ein sehr ernst zu nehmendes Thema, das sich offensichtlich über einen recht langen Zeitraum erstreckt. Gewiss ist, dass es letztendlich um immer mehr Kontrolle des einzelnen Menschen geht, die drei wesentliche Bausteine enthält.

Den uneingeschränkten Zugriff auf
1.- jeglichen Geldtransfer (Bargeldabschaffung, elektronische Zahlungssysteme)
2.- die gesamte, persönliche Kommunikation (Telefonate, sms, soziale Netzwerke, etc.)
3.- rund um die Uhr Erfassung des Aufenthaltsortes (über Kameras, Smartphone, Ausweis, Pass oder implantierten RFID-Chip)

Dies alles unter dem Deckmantel "Mehr Sicherheit" und "Schutz gegen den Terror". An und in all diesen Bereichen wird seit dem 11. September 2001 kontinuierlich gearbeitet und rumoptimiert, daher erscheinen auch ständig "neue" Hiobsbotschaften.

Zusätzlich zum eingangs genannten Zitat von Benjamin Franklin möchte ich an dieser Stelle noch das Zitat von Burkhard Hirsch erwähnen:

"Ein Staat in dem alle verdächtig sind, ist selbst verdächtig."

Ältere Nutzer dieses Forums kennen vielleicht noch die Volksweisheit:

"Wer hinter jeder Ecke jemanden vermutet, hat bestimmt selbst schon mal dort gestanden."

Andere interessante Links zu diesem Thema:
- das EU Forschungsprojekt INDECT (Intelligent information system supporting observation, searching and detection for security of citizens in urban environment) https://de.wikipedia.org/wiki/INDECT
- Big Brother Awards (Negativpreis für die Weitergabe von persönliche Daten an Dritte) https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Brother_Awards

PS: Da der grösste Teil der Bevölkerung entweder gar nichts von diesen Vorgängen mitbekommt oder sich aus reiner Bequemlichkeit nicht dafür interssiert, bin ich auf den Begriff der "Chronischen, konsumgesteuerten Ignoranz" gekommen, die dem Prozess sehr zuträglich ist. Sie ist eines der gefährlichsten Nebenprodukte belangloser "Rund-um-die-Uhr-Beschäftigung", z.B. durch "kurzweilige Videospiele", "Instant Messagng" und "Soziale Netzwerke".

Geändert von opi50 (19.04.2016 um 22:26 Uhr)
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Alt 19.04.2016, 19:53   #30
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Das habe ich verstanden, und ich hatte auch die USA gemeint .
Sorry, Ilka. Dann hab´ ich mich wohl "verlesen".
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Alt 20.04.2016, 01:43   #31
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Zitat:
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Den uneingeschränkten Zugriff auf
1.- jeglichen Geldtransfer (Bargeldabschaffung, elektronische Zahlungssysteme)
2.- die gesamte, persönliche Kommunikation (Telefonate, sms, soziale Netzwerke, etc.)
3.- rund um die Uhr Erfassung des Aufenthaltsortes (über Kameras, Smartphone, Ausweis, Pass oder implantierten RFID-Chip)
Dann kommen wir tatsächlich bei George Orwell an?

Big Brother is watching you?

Ich mag nicht glauben, dass es dagegen keine Auflehnung gibt. Sind wir im Zeitalter der Individualisierung angekommen, um - nachdem wir uns vom Kollektiv verabschiedet haben - auch das Individuum abzuschaffen? Oder abschaffen zu lassen? Führt der Weg, den wir zur Emanzipation zurückgelegt haben, zurück in die Wurstschüssel? DAS KANN DOCH NICHT WAHR SEIN!

Wir werden immer trainierter, immer intelligenter, immer versierter im Umgang mit modernener Technik, und trotzdem - oder gerade deswegen - immer dümmer? Wir werden zu hirnlastigen Marionetten, die mit der Masse Hirn nichts anfangen können? Ist das die Zukunft?

Mein Trost ist mein Alter. Wenn es so kommen sollte, werde ich es nicht mehr erleben.
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Alt 20.04.2016, 02:35   #32
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Wir werden immer trainierter, immer intelligenter, immer versierter im Umgang mit modernener Technik, und trotzdem - oder gerade deswegen - immer dümmer? Wir werden zu hirnlastigen Marionetten, die mit der Masse Hirn nichts anfangen können? Ist das die Zukunft?
Genau das hoffe ich nicht. Vielleicht bin ich ein Träumer, aber es darf nicht wahr sein, dass sich die Menschheit "wie vom Technologiewahn hypnotisiert" in den Orwellschen Staat führen lässt.
"Wehren wir uns solange es geht gegen die Bargeldabschaffung!" Ohne Bargeld wird man regelrech gezwungen sein, auf ein elektronisches Zahlungsmedium umzusteigen und es permanent mit sich rumzuschleppen. Ob das ein Handy, Smartphone, eine Karte oder ein Chip ist, spielt dabei keine Rolle. Jeder Zahlungsvorgang wird dann einen digitalen Fingerabdruck im "System" hinterlassen, mit Datum, Uhrzeit und den persönlichen Daten des Senders und Empfängers.
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Alt 20.04.2016, 19:11   #33
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Und gerade das ist die Entmündigung in Reinform.

Wenn es so wäre mit den Chips (nur ein brutales Beispiel):

Vatter hat mal wieder seine Stihl angeworfen, um im Garten "aufzuräumen".
Nun trifft aber nicht den doofen Ast in der Gabelung sondern sein Hangelenk samt Implantat das ist zerstoben.

Ins Krankenhaus kanner nicht - es gibt keine "Gesundheitskärtchen" mehr.
Privat auch nicht - der Bankautomat rückt nichts raus.
Auch seine verdatterte Frau kann ihn egal wohin nicht transportieren: das Auto ist abgeschlossen.

Um nur drei "private" Pünktchen zu nennen.

À propos bargeldlos:
Haben die "Liebesdienerinnen" dann eine Art Lesegerät?
Das gibt ne Überraschung, wenn die Abbuchung auf dem Auszug erscheint!
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Lesezeichen für Bargeldabschaffung




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