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Kolumnen, Briefe und Tageseinträge Eure Essays und Glossen, Briefe, Tagebücher und Reiseberichte.

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Alt 17.12.2011, 15:19   #1
männlich Jeronimo
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Standard Jeromes Laberecke

Jeronimos Laberecke

Na ja, labern wollte ich eigentlich nicht, sondern nur gelegentlich spöttisch über das Zeitgeschehen und sonstige Dinge herziehen, so wie es mir grad hoch kommt.
Wer das in einem Gedicht-Forum für unpassend hält, den bitte ich das einfach zu ignorieren oder mich zu beschimpfen, wenn es ihm gut tut. Ich helfe ja, wo ich kann.
Andererseits bin ich Experte für Fettnäpfchen und dadurch hervorragend geeignet, um Diskussionen und öffentliche Verbrennungen auszulösen, diene also dem Allgemeinwohl.
Außerdem kann es nicht schaden, wenn man einen Zufluchtsort hat, an dem es nicht so bierernst zu geht, und die Gefahr, gesperrt zu werden, gering ist, wenn man hier leger und locker antwortet, falls die Poliere hier gnädig ihren Segen geben, die vorweg wohlwollend oder ablehnend den Daumen heben oder senken als Zeichen für ihre Gefolgschaft. Doch, das ist so.
Was genau ich mit dem einleitenden Geschwurbel meine, zeigt ein Beispiel:

*

Nachdem Autofahren nun den Begüterten vorbehalten bleibt, möchte auch die Deutsche Bahn ihre Kundschaft etwas elitärer gestalten und hat traditionell die Preise erhöht. Geblieben ist der schikanöse Service mit den lustigen Fahrkartenautomaten, für jeden Waggon einen anderen. Nun hat man aber auch festgestellt, dass in den Abteilen Bakterien Orgien feiern, obwohl dort nur gefressen, gesoffen und randaliert wird. Natürlich hat die Bahn ein Gutachten vorrätig, dass dem nicht so ist, nur die Viren und Bakterien wissen nichts davon. Abhilfe würde da eine Gesundheitsschleuse schaffen, durch die jeder Passagier muss, damit er seine Viren und sein Kleingeld abgeben kann. Danach pfercht man ihn in seinen Sitz, und während man ihm sein Gepäck klaut, kann er aus dem Fenster sehend, den dusseligen Autofahrern vor den Bahnschranken den Stinkefinger zeigen. So macht Bahn fahren Spaß und ist hygienisch.

*

In meinem Arbeitszimmer habe ich hingegen das Hygieneproblem bereits gelöst. PC, Bildschirm, Tastatur, Decken und Wände habe ich mit einer dicken Nikotinschicht desinfiziert und alle Bakterien ausgeräuchert. Und viele bekennende Passivraucher suchen bei mir Unterschlupf.

*

Jeder Schlaganfall hat seine Ursachen. Und wenn es jemanden interessiert, wie ich an meinen komme, hier die Warnzeichen: Wenn ich im Vierfingersystem diesen Text schreibe, den Kaffee genieße und die Gardinen anwenderfreundlich umfärbe mit meinen Kippen, dauert es höchstens zwanzig Sekunden, bis jemand ruft: „Essen ist fertig!“, „Telefon!“ oder „Es läutet an der Tür. Gehst du mal?“ Aber selbst, wenn diese Schikanen mal einen Moment unterbleiben, zeigt Microsoft World seine ganze Kunst, wie man die Suizid-Rate erhöht. Du kommst nur aus Versehen gegen eine Taste, schon gehen lustige Fenster auf, der Text ist weg oder irgendwas ist automatisiert wie die Großschreibung am Anfang jeder Zeile, die Auflistung, die du nicht willst, Aufzählungen und was weiß ich noch. Du schreibst nur „Die“ und schon steht im Text Dienstag. Schreibst du blind, findest du deinen Text mitten in einem Satz zehn Zeilen höher mit einem grinsenden Cursor. Manchmal ist die Menüleiste minimiert, World möchte eine Grafik einfügen oder besteht darauf, dass ich in Fettschrift weiter schreibe. World ist blöde wie eine Scheibe Mischbrot, kreidet mir „Stinkefinger“ oder „Geschwurbel“ an, weiß aber nicht, was daran falsch ist, vermutlich ist es nicht deutsch genug. Das muss ich mir just von einem Ami sagen lassen.
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Alt 17.12.2011, 16:07   #2
Thing
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Das mit dem Rauchen hat mir besonders gut gefallen!
Hahahaha -
ich rauche mit!

Übrigens:
Seltsames Phänomen -
Staubt man 3 Jahre lang nicht ab, bleibt die Staubdicke unverändert.
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Alt 18.12.2011, 19:03   #3
männlich Martho
 
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Mein Kommputer kann mir meinen Text sogar vorlesen - wenn ich will.
Ich will aber nicht. Er macht das mit einer durchaus sympathischen weiblichen Stimme und mit osteuropäischem Akzent. Sie spricht aber leider jedes Wort wie ein englisches Wort aus. Dadurch wird mir mein eigenes Geschreibsel unverständlich. "Teuer" - "Tjuir" oder so ähnlich. Nee, muß nicht sein. Aber wenn mir mal wieder nach weiblicher Gesellschaft ist, tippe ich ein paar nette Zeilen und lasse sie mir vorlesen: "Martho, du bist der einzige Mann in meinem Unleben. Wir zwei Beide sind untrennerlich miteinander verbunden, auch ohne USB-Käbelchen und ohne Blauzahn. Wir bleiben zusammen, bis daß mein Absturz uns scheidet."
Na, das höre ich doch gern!
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Alt 22.12.2011, 19:59   #4
männlich Jeronimo
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Hallo, Ihr beiden!

Danke für Eure Kommentare! Geht bald weiter hier.

Jeronimo
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Alt 23.12.2011, 17:09   #5
männlich Jeronimo
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Kann mir mal eine Frau erklären, warum die Frauen unentwegt an ihren Jacken, Blusen und Shirts zupfen, um sie über dem Po lang zu ziehen? Ist das ein neues Fruchtbarkeitsritual oder ein zeitgemäßer Einkaufszonen-Terrorismus, damit man beim Anblick des Büffelhinterns erblindet? Ich bitte dezent um Aufklärung.

*

Was waren das doch noch für kulinarische Zeiten, als es noch gekochtes Huhn in Dosen gab, mit einer wunderbaren Brühe, die man sich unterwegs am Baggersee einverleibte. Und es gab Brot aus richtig handgekneteten Teig, für den ein Bäcker noch morgens um zwei Uhr aufstand. Und 125g Kaffeebohnen wurden noch liebevoll in einer handbetriebenen Kaffeemühle gemahlen und dann durch einen Porzellanfilter aufgegossen, und man trank den Kaffee nicht nur, man roch ihn vorher.
Beim Krämer gab es zwei Sorten Heringsfilet in Dosen: in Öl und in Tomaten. Versuche heute mal eine Dose Heringsfilet in Öl zu bekommen, das ist unmöglich! Dill, Paprika, Senf, Gemüse, Pilze, Sahne und was weiß der Kuckuck noch, aber kein Öl! In jedes Stückchen Kuchen schmiert man heute Joghurt oder Nutella, vermutlich weil es billiger ist als Sahne, und nur Fossilien wünschen einen Butterkuchen ohne Einlage, nur mit Guss oder Zucker. Berliner nur mit Marmelade gefüllt? Prolet! Was ist bloß aus unserer Esskultur geworden! Wenn wir schon alle verfetten, dann aber doch angeblich gesund. Gibt es noch ein Kochrezept ohne Creme Fraiche? Früher kam der Schinken vom Schwein, der Käse war ein Molkereiprodukt, und heute kann man ihn mit seinen Pillen bei BASF bestellen. Marmelade mit richtigen echten Erdbeeren? Frag mal Firma Schwartau…
Ich erinnere mich noch an den frischen, fruchtigen Tomatengeschmack meiner Kindheit. Dafür hielten sie nicht lange. Und heute? Sie schmecken nach nichts und halten länger als mein Laptop.
Ich möchte mal wieder schlemmen ohne Beipackzettel, ohne Medikamente danach, gesund, natürlich und trotzdem fettig, ohne gleich einen Cholesterinschock zu erliegen. Mit den Zutaten meiner Oma, anstatt jenen aus dem Labor, mit ungespritztem Fleisch und Gemüse ohne Pestizide und Brot aus dem Ofen. Seufz!

*

Als ich Kind war, gab es zwei Programme: das Erste und das Zweite. Schwarzweiß natürlich. Mit Fußball, Durbridge, Kuli, Frankenfeld, Millowitsch und Chris Howland. Keiner hat den Suppenstar gesucht, niemand eine Frau für Bauer Harms, und seine Kinder hat man noch selbst erzogen, und nicht eine Nanny. Da wurde ein Raumschiff noch mit einem Bügeleisen geflogen, eine nackte Brust wurde vom Papst persönlich verbannt, und den Mörder im Krimi musste man noch tagelang ermitteln. Keine Zeitlupen, keine Werbung und Hitchcock kam nach dem Wort zum Sonntag. Da gab es tolle Ton- und Bildstörungen, ein Sendeschluss und diese schönen Testbilder, die ich immer gesammelt habe. Um 20 Uhr 15 hat sich eine Frau hübsch gemacht und mir mit erotischer Stimme mein Abendprogramm geschildert. Und eine andere Frau hat mir im TV eine gute Nacht gewünscht, wenn auch mit einem Hauch Mitleid. Und welche Serie man auch geschaut hat, am Ende haben alle wie irre gelacht, selbst Lassie und Flipper und der dicke Hoss. Sprecher mussten eine Sprachausbildung haben und durften sich nicht an die Eier fassen, Schauspieler haben Gesang, Tanz und Schauspielkunst an Theatern gelernt und kamen nicht von der Besetzungscouch, und eine Katzenberger hätte man zwangseingewiesen. Man hat sich vor Edgar Wallace gegruselt und nicht vor Bohlen und Pocher. Man schmiss sich die Torten ins Gesicht und das Publikum tobte bei Buster Keaton und Dick und Doof, heute grölt man, wenn jemand f…… sagt.
Und war das so schlimm ohne Sex am Nachmittag, ohne Zalando, ohne Verona Poth und die anderen Klappspaten und ohne dauernd was zu suchen?
Mir hat es jedenfalls nicht geschadet und meine Macken hätte ich auch so bekommen.

Jeronimo
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Alt 29.12.2011, 17:46   #6
männlich Jeronimo
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Standard Ein guter Rutsch...

Neujahr ist ein prima Anlass, um schlechte Angewohnheiten abzulegen.
Zum Beispiel die, Neujahrsgrüße an den Vermieter oder den Steuerberater zu versenden, die man lieber auf eine Mine treten lassen möchte.
Andererseits ist mir ein scheinheiliger schriftlicher „Guter Rutsch“ an die Schwiegermutter lieber, als mit dem Ärgernis persönlich konfrontiert zu werden.
Wer einmal diese Fressorgie mit Lebkuchen, Berliner, Kartoffelsalat und Würstchen, Salzstangen usw. mitgemacht hat, mit Bleigießen als Höhepunkt, während der Mutantenstadl läuft, erbittet von der Evolution eine Entscheidung: Entweder Schwiegermütter oder Schwiegersöhne. Für beide ist kein Platz am Silvester. Da hilft nur ein Machtwort und schon ist die Welt spätestens ab Februar wieder in Ordnung…
In diesem Sinne wünsche ich allen Usern einen frohen und beschwingten Jahresübergang!

Jeronimo
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Alt 29.12.2011, 17:53   #7
Thing
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Hahaha!


Du schreibst mir aus dem Herzen!
I c h weiß, warum meine Mutter (als junge Frau) immer sagte:
"Ich heirate nur einen Mann, der keine Mutter mehr hat!".

Dir, lieber Jeronimo, wünsche ich in die funkenlose Ferne

einen guten Rutsch!

Das mit den guten Vorsätzen hab ich mir abgewöhnt.
Die kommen, übers Jahr verteilt, von Fall zu Fall.

Thing
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Alt 31.12.2011, 19:04   #8
männlich Jeronimo
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Hallo Thing,

bevor ich es vergesse: Auch Dir einen geruhsamen Rutsch ins neue Jahr!

Jeronimo
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Alt 31.12.2011, 19:14   #9
männlich Ex-Jack
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Hallo Jeronimo,

Deine posts sind göttlich...
Ich wollte Dich übrigens nochmal nach der Internetadresse Deiner Schwiegermutter fragen, ich würde ihr da gerne einen link schicken...
Hihihi...
Mit bedauernden Grüßen an den von der Verwandtschaftsblase gequälten Jeronimo:

Jack
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Alt 31.12.2011, 19:18   #10
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Hallo Jack,

schick ihn mir, schick ihn mir!
Und hast Du vielleicht eine Skizze von verschwiegenen Hafenbecken?

Liebe Grüße und kommgut an im neuen Jahr!

Jeronimo
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Alt 31.12.2011, 19:25   #11
männlich Ex-Jack
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Jeronimo, ich wollte IHR DEINEN link schicken zu dem Beitrag...

Aber wenn ich nachher draußen bin, seh ich mich schon mal nach einem feuchten Plätzchen um...
Das Problem hier ist nur: Das Wasser ist hier vollkommen ausser Kontrolle und hat ein Eigenleben entwickelt: Es verschwindet manchmal einfach und dass könnte dann zu einem unerwünschten Wiedersehen führen...
Unzuverlässige Gegend hier...

Alles Gute für Dich und Deine Lieben,

Jack
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Alt 31.12.2011, 19:35   #12
männlich Lucifer
 
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Bin grad noch über Jeronimo gestolpert.

Der sollte ein Buch schreiben. Ich würd´s lesen.

Unkompliziert. Gedanklich gut nachvollziehbar.


Gruß Lucifer
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Alt 01.01.2012, 17:23   #13
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Hallo Lucifer,

vielen Dank für die Blumen. Ich hab tatsächlich schon ein Buch geschrieben, haben aber nur 400 Leute gekauft. War ein Liebesroman. Mit Satire gehts mir besser, aber ich mache hier keine Reklame.
Jedenfalls Danke für die Ermunterung.

Hallo Jack,

die Probleme mit Ebbe und Flut kennen wir hier auch. Ich wohne wie Du auch in einer Hafenstadt. Und hier ist man total untolerant, wenn man im ohnehin schon schmutzigem Wasser seinen Unrat entsorgt. Aber ich habe ein paar Tipps von einer Zementfabrik bekommen...

Und ehe ich es vergesse: Ein frohes neues Jahr!
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Alt 01.01.2012, 17:42   #14
männlich Ex-Jack
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Frohes neues Jahr, Jeronimo...

Wenn Du Deinen Plänen nachkommst, pass BITTE! BITTE! auf Dich auf, ja...

http://youtu.be/CJ9QRqz2gRo





Liebe Grüße,
Jack
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Alt 06.01.2012, 17:23   #15
männlich Jeronimo
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Standard Wie gehts?

Wie geht’s?

Na, lieber Leser, wie geht es dir?
Nicht, dass mich das interessiert, ob du dich gerade von einem Herzinfarkt erholst, oder deine Frau deine Pornosammlung entdeckt hat, das ist mir piepegal.
Es ist nur eine Floskel, die angeblich Höflichkeit und Respekt ausdrücken soll, also sieh es gefälligst auch so.
Wir Menschen lieben diese Floskeln, so oberflächlich, verlogen und bedeutungslos sie auch sind. Warum sagen wir „Wie geht’s?“, wenn es uns doch einen Dreck interessiert, und wir meistens die Antwort nicht mal abwarten.

„Hallo Klaus, lange nicht gesehen. „Wie geht’s?“
„Beschissen. Meine Hämorrhoiden sind groß wie Taubeneier.“
„Das freut mich. Du, ich muss weiter. Grüsse deine Frau.“
„Wir sind geschieden.“
„Du hast ein Glück. Tschüß dann.“

Müssen diese Worthülsen sein? Ist das Höflich und respektvoll? Nein, wir wollen nur einem Gespräch entgehen, dem anderen zeigen, wie unwichtig er für uns ist, er soll es aber nicht merken. Können wir nicht sagen:

„Hallo Klaus. Schön, dich mal wieder zu sehen. Hast du ein wenig Zeit zu plaudern?“
„Eigentlich gerne, du Pavianarsch, aber ich habe dich schon früher nicht gemocht.“

Natürlich ist das nicht respektvoll, aber zumindest ehrlich. Und diese unangenehmen Wie- geht’s- Situationen würden sich mit der Zeit rapide minimieren.
Gewissen Zwangsbegegnungen lassen sich ohnehin nicht vermeiden. Wenn ich zum Beispiel in jeder Hand einen gelben Sack trage, um mein Lotterleben von gestern im Container zu entsorgen, dann öffnet sich die Fahrstuhltür und vor mir steht mein Chef, der zu seiner Tussie im dritten Stock will.
Wäre ich ehrlich, würde ich fragen:

„Hallo Chef. Wie viel frisst eigentlich ihr neuer Porsche? Und die dusselige Blonde mit den großen Ohren und Nippel wie Treckerventile, die Sie jetzt flachlegen wollen, wie ist die eigentlich so im Bett?“

Aber stattdessen grinse ich nur blöd, und das halbe Hähnchen sagt seinerseits:
„Hallo Jeronimo. Wie geht’s?“
Und ich lüge: „Danke gut.“
Dann nickt er großzügig, drückt auf die zwei und geht dann noch einen Stock zu Fuß und glaubt, ich sei zu blöde, ein Loch in den Schnee zu pinkeln.

Aber das mache ich nicht mehr mit. Ich sage nie wieder „Wie geht’s?“, wenn es mich nicht interessiert. Ebenso wenig Floskeln wie „Alles klar?“ oder „Scheiß Wetter heute, was?“, weil mein Gegenüber vermutlich schon alleine heraus gefunden hat, wie das Wetter ist.
Ich will nicht mehr oberflächlich sein und Interesse heucheln, wo keines ist.
Das habe ich mir zumindest für das neue Jahr vorgenommen.

Also lieber Leser, vergiss das schleimige „Wie geht’s?“, denn ich kenne dich nicht. Aber es freut mich, und ich bin dankbar, dass du diese Zeilen liest.
Und das meine ich ausnahmsweise mal ehrlich.

Jeronimo
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Alt 06.01.2012, 17:35   #16
männlich Ex-Jack
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Jeronimo, was soll ich Dir noch sagen!

Ganz toll! Mehr davon!
Ich finde es wunderbar und Deine Stimme und Dein Tonfall sind klar herauszuhören, es ist eine Freude Dir zu folgen!

Lesegenussgrüße von

Jack
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Alt 07.01.2012, 18:10   #17
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Hallo Jack,

Du schreibst immer so begeistert, das beschämt mich "alten" Schreiberling. Dabei ist meine Sprache nicht jedermanns Sache und ein Großteil des Tages bringe ich damit zu, mich zu entschuldigen.
Da freut es mich doch, wenn mich mal einer versteht!

Jeronimo
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Alt 07.01.2012, 18:18   #18
weiblich marlenja
 
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Das war heute Mittag unser Thema.

Wie es Dir geht, das frag ich nicht.
Der Text ist , das sag ich Dir.
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Alt 07.01.2012, 18:27   #19
männlich Jeronimo
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Liebste marlenja,

ja, was verschlägt Dich denn hier her??
Und welches Thema gabs zum Mittagessen?
Hoffentlich nicht so schwer (Entschuldigungen oder sprachlicher Umgangston oder der rauhe Charme von Jeronimo?
Und danke für Deinen milden Kommentar.

Jeronimo
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Alt 07.01.2012, 18:38   #20
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Warum nennst Du mich Liebste?

Ich bin ganz freiwillig in Deinen Thread gekommen. Niemand hat mich
dazu getrieben oder darein geschlagen. Das Thema war die Frage,
wie geht es Dir. Das frage ich fast nie, weil ich selber erfühlen möchte
wie es einem Menschen geht. Und wenn doch, dann frage ich, weil ich
den Eindruck habe, der Mensch hätte ein Bedürfnis etwas zu erzählen
und warte quasi auf eine Aufforderung. Ist es noch immer mild genug?
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Alt 07.01.2012, 18:49   #21
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Hallo marlenja,

ich denke, Du bist ein lieber Mensch, also dachte ich, artikuliere das mal, auch wenn Du immer so christlich angehaucht und streng bist.
Das thematisierte "Wie gehts" von mir war das so oft dahin gesagte, während Du Dir offensichtlich Zeit nimmst und tatsächlich hören willst, wie es jemanden geht. Das ist vielleicht bei guten Bekannten und Freunden so, im Allgemeinen aber ist es nur eine Floskel.
Und genau sa war der Anlass für meinen Text.
Und ja, Du warst doch recht mild. Außerdem habe ich doch ein heidnisches dickes Fell.

Jeronimo
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Alt 07.01.2012, 19:04   #22
Thing
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Halli Hallo, Jeronimo -


das stimmt so nicht, zumundest nicht pauschel.
Wenn ich jemanden frage "Und wie geht's Dir?", dann interessiert mich das wirklich, das will ich dann wissen.
Andernfalls belasse ich es bei einem freundlich-unverbindlichen Tagesgruß.


Und wie geht es D i r heute???


LG
Thing
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Alt 07.01.2012, 19:14   #23
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Hallo Thing,

folgende Situation: "Man" trifft einen Arbeitskollegen von früher beim Einkaufen, einen ehemaligen Nachbar oder sonstwen, während man zeitlich angespannt sind.
Die übliche Begrüßung ist doch: Hallo Schorsch, wie gehts?
Und das ist doch bloß eine Floskel, meinst Du nicht?
D U magst damit vorsichtig umgehen, weil Du Lebenserfahrung hast und nicht gedankenlos bist, aber die meisten tun das nicht.

Und mir geht es so lala: da ist zunächst die dämliche Internetverbindung, die manchmal abbricht, der noch nicht operierte Meniskus am linken Knie, der fußballlose Samstag, die aufkommenden Kopfschmerzen und der Grünkohl, von dem mir noch die Kochwurst schwer im Magen liegt, aber sonst geht es mir gut.
Und schön, dass Du mal gefragt hast!

Jeronimo
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Alt 08.01.2012, 12:03   #24
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Zitat:
Zitat von Jeronimo Beitrag anzeigen
.. streng bist.
Das ist hart.
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Alt 08.01.2012, 12:23   #25
Thing
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Meniskus (kenne ich!) und blöde Internetverbindung scheinen mir das Ärgste vom Aufgezählten zu sein.
Internet konnte mich schon zur Weißglut bringen.
Der Meniskus wuchs dank Gel-Einspritzungen ohne OP wieder an.
Ich wünsche Dir in jeder Hinsicht alles Gute!
Halte mich bitte auf dem Laufenden!


LG
Thing
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Alt 08.01.2012, 12:26   #26
Thing
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Curt Goetz hatte das mal köstlich persifliert:

Ein Lehrer trifft seinen Awnalt.
D e r sagt als erstes:
"Danke gut" ohne die Fragefloskel abzuwarten.
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Alt 13.01.2012, 17:19   #27
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Hallo marlenja,

das mit dem "streng" war nicht böse gemeint!

Hallo Thing,

danke für den Tipp mit dem Gel! Mein Chirurg laberte mal wieder nur von OP. Dort nämlich wurde durch Ärztepfusch eben dieser Meniskus verletzt. Habe leider noch andere Leiden (Knochen), so dass ich mit dem Meniskusschaden zunächst leben muss, auch aus Zeitgründen. deshalb bin ich Dir sehr dankbar für den Tipp!

Jeronimo
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Alt 13.01.2012, 17:58   #28
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Zitat:
Zitat von Jeronimo Beitrag anzeigen
das mit dem "streng" war nicht böse gemeint!
Hart empfinde ich nicht, dass Du mir gesagt hast, ich wäre streng.
Hart ist es, weil Du mit Deinen Worten ins Schwarze trafst.
marlenja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.01.2012, 20:09   #29
männlich Jeronimo
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Bei Gina Wild fallen mir die restlichen Fliesen im Bad ein, die ich noch mit Silikon verfugen muss.

*

Als Frauenversteher bin ich ja gescheitert, weil eine gemeinsame Zukunft für mich nur für maximal drei Stunden interessant ist.
Und nun habe ich mich auch noch von Veronika Ferres getrennt, weil der Sex in ihren Filmen opulenter war als im außerehelichen Schlafzimmer.
Dass diese Meldung stimmt, kann man daran sehen, dass sie offiziell weder bestätigt noch dementiert wurde.

*


Updates

Endlich bin ich mal dazu gekommen, das Update auf Windows 95 fertig zu stellen.
Ich hasse Updates. So wie Wörter, die in drei Sätzen dreimal vorkommen.
Aber weil die Welt so abgrundtief schlecht ist und Microsoft und Co. meinen, dass alle Online-Kriminellen auf meinem PC hacken wollen, muss jedes popelige Programm regelmäßig erneuert werden, um das zu installieren, was kein Programmierer vorausahnen konnte.
Nun kann man diese lästige Arbeit, die den PC so erfreut, zu einer bestimmten Zeit verrichten lassen, z.B. nachts um drei, aber mein PC macht dann gar nichts, er schläft, wie ich auch.
Er macht diese Updates auch nicht, wenn ich auf Klo bin, sondern just dann, wenn ich zu Bett will oder nur mal eben meine neuen Mails lesen will.
Es hat schon Tage gegeben, da hatte ich keine Chance meinen Computer selbst zu bedienen, und ich wurde belehrt, dass die Sicherheitsinteressen des PC wichtiger seien, als meine Ambitionen, ins Internet zu kommen, zumal diesem Vorhaben ein JAVA-Update vorausgehen muss.
Inzwischen haben sich Updates selbst in ein Virus verwandelt und haben von meiner Festplatte aus mein Privatleben infiziert.
Der Receiver benötigt ein Update, das Türschloss, das Navigationsgerät und sogar mein Konto soll ich updaten.
Sogar meine Frau spricht unverhohlen von einem Update ihres Ehemannes, um die lästigen Macken zu beseitigen und neue Funktionen sichtbar zu machen.
Also nun ist aber Schulz!
Ich hätte ja auch gerne das neue Windows 98 oder mal lange Hosen, wenigstens für Sonntags, und eine Duschhaube nur für mich alleine. Und auch das Update für den Toaster, den Brötchenaufsatz, wünsche ich mir seit Jahren, aber jammere ich rum und erwähne das irgendwo?

Jeronimo
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Alt 20.01.2012, 17:09   #30
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Was nicht mehr in den Mülleimer passte

Das ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn man verblödet.
Ich schaue fern, und ein Passant sagt an einer Bushaltestelle zu den anderen Passanten: „Gehen Sie bitte weiter, das ist hier Privatgrundstück!“
Sehr witzig, nur mir fällt nichts ein. Beim Schreiben darf man kein TV gucken, man wird sonst plemplem.
Aber auf den Nachrichtensendern ist es noch schlimmer. Kaum schalte ich auf n-tv, schon rattert es: Carglass repariert, Carglass tauscht aus!
Das macht mich wahnsinnig! Und wenn ich den Ton ausmache, schaue ich trotzdem hin. Also auf den Knopf drücken, und der ganze Dreck ist weg!
Jetzt ist alles so still, und das nervt gewaltig! Nee, so geht das nicht. Also die Glotze wieder an.
Ein Trottel auf einem Wochenmarkt fragt an einem Obststand: „Haben Sie auch Birnen?“
„Ja, natürlich, haben wir auch.“
„Dann hätte ich gerne 5 Stück a 40 Watt und 3 a 60.“
Mensch, ihr Idioten, so kann ich nicht kreativ sein.
Ich gehe erstmal aufs Klo, da fällt mir immer etwas ein, aber nach 90 Minuten klopft meine Frau an die Tür: „Was machst du da eigentlich? Andere müssen auch mal!“
Mir fällt heute zum Verrecken nichts ein, verdammte Inzucht!
Außerdem muss immer alles so moralisch einwandfrei sein, nicht diskriminierend, religiös anständig, nicht abfällig, scheißfreundlich, nicht vulgär, nicht unsinnig und bloß kein Aufhänger für eine Debatte!
Also da fällt mir heute gar nichts ein, nur Blödsinn, den ich gleich selbst in den Müll werfe:

Eines möcht´ ich hier verraten,
und das betrifft den Schweinebraten:
Bleiben Sie gesund und fit,
essen Sie die Kalorien nicht mit!

Wenn Wanzen
auf Matratzen tanzen
und diese dann vergilben,
handelt es sich meist um Milben.

Leute, die sich nicht vertragen
und sich in die Zähne schlagen,
möchte ich hier anvertrauen:
Man kann auch mal im Magen hauen!

Folgt nach der Zerkauung
gleich im Darme die Verdauung,
ess´ ich meine Yoghurette
lieber gleich auf der Toilette.

Als ich nach hartem Tagwerk selig schlief,
so ruhig, friedlich und so tief,
erschien ein Engel, und der rief:
Mann, ist das hier ein Mief!

Bitte nicht über die Bohnen grinsen,
denn Turbulenzen,
erzeugt durch Flatulenzen
entstehen auch durch Linsen.

In der Jugend dumm und schön
wagt man nicht voraus zu sehn,
dass die Schönheit man vergeigt,
die Dummheit aber bleibt.

Im Baumhaus sieht man das Baumhaus vom Baum aus.

Jeronimo
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Alt 20.01.2012, 20:00   #31
Thing
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Köstlich!
Besser als ein Nachtessen.

LG
Thing

Geändert von René (21.01.2012 um 23:08 Uhr) Grund: Barbarossa auf Wunsch in Romulus geändert
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Alt 20.01.2012, 23:56   #32
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Hallo Herr Poetry,

vielen Dank für das Verschieben dieser Kolumne!

Hallo Herr Thing,

wieder einmal bedanke ich mich demütig bei Dir.
Du weißt eine leichte Rede zu schätzen. Hab Dank dafür!

Wieso eigentlich Barbarossa?

Jeronimo
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Alt 27.01.2012, 13:26   #33
männlich Jeronimo
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Heute ist Holocaust-Gedenktag.
Wir Menschen müssen viel gedenken, weil wir so wenig denken.


Heute ist auch Welt-Mozart-Tag. Für die Bushido-Generation:
Mozart war ein dt. Komponist, der Musik für richtige Musikinstrumente komponiert hat, die man nicht an die Steckdose anschließen konnte.
Zum Spielen dieser Musik bedurfte es Notenkennisse. Um diese zu erwerben, reichte kein Handy, kein Baseballschläger und keine Spraydose, sondern man musste ein ganz normales Gehirn verwenden.
Im Gegensatz zum Hip-Hop, der mit drei Tönen auskommt, und die, bis zum Eintreffen des Notarztes, stündlich wechseln, verwendete Mozart ganz viele Töne und als Clou gab er ihnen sogar unterschiedliche Tonlängen.
Seine erfolgreichste Single ist „Die kleine Nachtmusik“.


Zapping

Einmal nicht aufgepasst und auf die Vier gedrückt und mitten bei RTL mitten im Dschungel gelandet. Eine Tante mit Hirn- und Busenimplantat trägt einen roten Tampon mit Hosenträger zwischen den Beinen, und Ailton hat gerade den Rekord von Schimanski mit 35-mal „Scheiße“ gebrochen. Dirk Bach, die rollende Leberwurst, hüpft mit einem knallgelben Strampler über eine Hängebrücke. Es gibt keine Peinlichkeit, die man mit Geld nicht bezahlen kann.

Zapp

Auf Vox latscht der vom TV abgesägte Pastor Fliege durchs Bild als Mitleids-Beauftragter und lügt einem Reporter ein Loch in die Taschen, warum er im Internet Creme gegen Krebs verkauft. Das ist fast noch schlimmer als die üblichen Doktorspiele der Pfaffen.

Zapp

Auf n-tv kommt nach zehn Minuten Nachrichten schon die Börse, das Stimmungsbarometer für die sensiblen Deutschen. Nur hingehuscht am unteren Bildrand die Meldung, dass schwere Sonnenstürme drohen. Im Hintergrund singt ein Idiot „Ich bin der Nabel der Welt“. Ich frage mich, ob es irgendwo auf diesem Planeten intelligentes Leben gibt…

Zapp

ARD: Gottschalk lässt ein paar Kalauer fahren, und ich denke mit mal, he, den hast du doch vor 20 Jahren im „Kowalski“ gebracht, was erlaubt die Milchtüte sich?
Und dann überlege ich: Wenn also aus den Tiefen meines Hirns ein formulierter Witz sich aus meinem Maul traut, dann ist er auch schon Allgemeingut? Erzählt sowieso. Und aufgeschrieben? Kann den denn jeder zur Untermalung seiner dämlichen Kochrezepte weiter verwenden? Und was ist mit geistigem Eigentum? Darf ich einen Witz wohlgemerkt aus einem Roman, einer Satire, einem Text einfach so „entleihen“ und schriftlich verwerten, als wäre ich selber drauf gekommen? Und wer bestimmt, was ein Witz ist? Darf ich das selbst? Eine lustige Geschichte für einen Witz halten und meinen Namen darunter setzen, geklaut bei jemand, der jahrelang darüber gebrütet hat, wie ich hier bei diesem:

„War es bei Ihnen Liebe auf dem ersten Blick?“
„Nein, auf dem zweiten. Beim Ersten hatte er noch die Hose an.“

Man wird ja wohl noch fragen dürfen.

Jeronimo
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