Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Düstere Welten und Abgründiges

Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 24.11.2009, 02:24   #1
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard Hünengräber

Nebelschwaden ziehen
Weihrauchfahnen gleich
über die Felder. An Rainen
aufgeschüttete Früchte.
Eine tiefe Sonne wirft
ihr Licht über leere Flächen,
liebkost trauernd
die mahnenden Hügel,
während die Zeit zu neuen
Schlachtfeldern aufbricht.
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2009, 07:52   #2
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.159

Lieber Perry,

das Gesamtbild gefällt mir, und Du verstehst es, Stimmung hineinzubringen. Aber ein bißchen habe ich trotzdem zu meckern:

Zitat:
Nebelschwaden ziehen
Weih/rauch/fahnen gleich
über die Felder.
Das ist mir zuviel des Guten. Schwaden ziehen - okay, aber dieser Begriff ist abgenutzt. Rauch zieht auch und steigt dabei. Aber Fahnen? Sie flattern oder wehen und passen hier nicht hin. Es ginge einfacher und prägnanter:"Nebel zieht wie Weihrauch über die Felder ...". Das war mein erster Eindruck, so daß ich erst gar nicht weiterlesen wollte. Wäre schade gewesen, denn die anderen Verse finde ich gut.

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2009, 15:08   #3
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard Hallo Ilka-Maria,

danke für deinen kritischen Blick.
Mir ging es vor allem und das Mystische in diesem Bild.
Deshalb habe ich die Nebelschwaden und die Rübenhügel im Licht der tiefstehenden Sonne in die Zeit der Hünengräber versetzt und ein wenig beweihräuchert. Denn auch wenn der Herbst wieder dem Frühling weicht, die Schlachtfelder des Menschen bleiben uns wohl noch lange Zeit erhalten.
LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2009, 18:36   #4
männlich Katerchen
 
Benutzerbild von Katerchen
 
Dabei seit: 07/2009
Alter: 46
Beiträge: 575

Ich finde dan Anfang auch ein wenig überladen.

Und sind es nicht eigentlich die Menschen die zu neuen
Schlachtfeldern aufbrechen? So klingt es für mich zu sehr
nach [unveränderlichem] Schicksal.
Katerchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2009, 19:53   #5
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard Hallo Katerchen,

ich habe den Anfang in einer neueren Version etwas entschlackt. Die Zeit steht hier für die "Menschenzeit", die vorübergehend die Erde prägt.
Danke für deinen Eindruck und LG
Perry

Neue Version:

Hünengräber


Wie Weihrauch
zieht Nebel
über die Felder.
An den Rainen
gelagerte Früchte.

Eine tiefe Sonne
wirft ihr Licht
über leere Flächen,
liebkost trauernd
mahnende Hügel.

Die Zeit
hält kurz inne,
bevor sie zu neuen
Schlachtfeldern
aufbricht.
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2009, 20:17   #6
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.159

Perry, Du hast noch ein bißchen gefeilt, und das Ergebnis finde ich schön. Der Text liest sich jetzt flüssig, und vor allem die Gliederung in drei Strophen halte ich für eine gute Idee. So werden die drei "Hauptakteure" in Deiner Landschaft deutlicher herausgestellt: der Nebel, die Sonne, die Zeit.

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2009, 20:58   #7
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard Hallo Ilka-Maria,

danke fürs Feedback.
LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Hünengräber




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.