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Alt 22.12.2016, 04:23   #1
männlich Heinz
 
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Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
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Standard 29. Kapitel Urlaub in Jena

Du sonst so geliebtes Himmelslicht, du glutroter Ball am kühlenden Morgen, gewaltiger, goldener Adler am Tage und selbst am Abend hellglühendes, alles erwärmendes Gestirn,
wie sehr verfluchte ich die blendenden Lanzen, das grelle Gefunkel, Helios und Eos gleich mit, als ich mühsam die Augen öffnete und das Schlachtfeld der Nacht beäugte! Auf dem Tische liegend, die Blöße des völlig zerrütteten Leibes spärlich mit seidenen Fetzen bedeckt, suchte ich tastend nach Halt, kam mühsam auf die Füße und wäre gleich lang hingeschlagen, hätte Elischa mich nicht vor dem blamablen Sturz auf die Fliesen der Terrasse gerettet. „Du Armer“, klang sanft an mein Ohr, „wer hat dir das angetan?“ - „Du spottest und ich sehe kein Fünkchen Mitleid in deinen Augen - apage satanas!“ - „Aber nur, wenn du mit kommst.“ Wir verstanden uns prächtig, nahmen uns in die Arme und beschlossen, die Gartendusche als ein erquickendes Erlebnis zu halten. Wir standen in inniger Umarmung unter dem Brausekopf, drehten den Wasserhahn auf - und kein Tropfen netzte unsere Haut. „Ach, ich seh schon, der Schlauch hat einen Knick, warte, gleich gehts los.“ Elischa lief die paar Schritte, ein Handgriff und das Wasser hatte freie Bahn, stürzte wie ein freigelassenes arktisches Raubtier auf mich und nur durch einen Sprung zur Seite rettete mich vor einem frühzeitigen, nassen Tod. „Komm, stell dich nicht so mädchenhaft an!“ Das „mädchenhaft“ verstand ich als Anspielung auf mein jämmerlich geschrumpftes Teil, dass mich sonst als Angehörigen des männlichen Geschlechts ausweist. Es war weg und Elischa, die aus dem Lachen gar nicht mehr heraus kam, meinte sagen zu müssen:
„Noch so eine Dusche und du kannst als Schönheitskönigin den nächsten Wettbewerb gewinnen.“ Sie zerrte mich gewaltsam unter den eiskalten Katarakt, seifte sich und mich ein und langsam gewöhnte ich mich an die prickelnden Strahlen, die, das gebe ich zu, alle Lebensgeister weckten. „Wo sind unsere beiden Amazonen?“ - „Brötchen holen.“ Wieso waren diese Biester schon alle wach? „Komm ins Häuschen, du hast Zeit, dich zu rasieren und dir was ordentliches anzuziehen.“ - „Gehen wir zu einer Matinee, oder wollen wir frühstücken?“ - „Ursel war vorhin hier...“ - „Jetzt sag ja nicht, sie hat das Tohuwabohu hier gesehen?“ - „Nee, sie hat nur von unten gerufen, dass sie nachher mit Gerhard zum Frühstücken kommt.“ Wir nutzten die Zeit, die Spuren der vergangenen Nacht zu beseitigen, Jaqueline kam mit Diana und den Brötchen und - alle drei machten dem Morgen, der Sonne und den zwitschernden Vögeln Konkurrenz, nur ich schien um Jahre gealtert, hörte tröstende Worte: „Das wird schon noch - die ersten Falten sind schon fast nicht mehr zu sehen.“ Mit vereinten Kräften schafften wir es wirklich, Terrasse und Tisch, Wohn- und Schlafzimmer zu säubern - alles glänzte, zarte Blütendüfte aus der Spraydose vertrieben verdächtige Gerüche - wir waren empfangsbereit.
Ursel und Gerhard kamen den Gartenweg hoch gekraxelt, die Begrüßung war herzlich und:
„Na, ihr Hübschen, was habt ihr denn so getrieben?“ - „Oooch, wir haben uns gestern ein
Früchtecocktail gemacht, gegessen, getrunken, Musik gehört und waren ziemlich früh erschossen und sind in unsere Bettchen gehüpft - wir müssen doch heute fit sein, wenn die ganze bucklige Verwandtschaft hier anrückt.“ Das kam so überzeugend von Elischa, beinahe hätte ich es selbst geglaubt. „Ja, deswegen sind wir ja hier. Kommen werden...“, und Ursel ratterte die Gästeliste herunter. „Wir haben in der Einladung geschrieben, dass jede und jeder irgendetwas zur Fete beitragen muss - habt ihr euch schon was überlegt?“ Hatten wir nicht, versicherten aber, dass wir selbstverständlich etwas vorbereitet hatten, aber vorher nichts verraten wollten. „Muss ich noch Getränke besorgen?“ - „Nee, Gerhard, brauchste nicht, wir haben vorgesorgt.“ - „Ich bring auf jeden Fall ein paar Salate mit, Gerhard hat Rostbrätchen gekriegt - deine Zollstöcke haben Wunder getan.“ (Die Zollstöcke hatte ich mitgebracht, weil es in ganz Jena und Umgebung seit langer Zeit keine gab und deshalb zu „Goldstaub“ befördert wurden. „Wir machen nochmal einen Früchte-Traum, gestern der war so lecker...“ (mir stockte der Atem, mein Herz machte Bocksprünge - die drei kleinen Hexen wollten doch wohl nicht - nein, wollten sie nicht) „der war so lecker, den müsst ihr unbedingt probieren.“, vollendete Jaqueline den Satz. „Guck mal, was ich organisiert habe!“ Gerhard, die Brust stolzgeschwellt, zeigte mir seine Beute: Lampions und Girlanden, mit denen die Terrasse geschmückt werden sollten und bei Dunkelheit ein warmes Licht versprachen. „Wann kommt die Bande?“ - „Auf der Einladung steht siebzehn Uhr, paar werden bestimmt schon früher eintrudeln.“ Zeit genug, alles herzurichten, nur unser Beitrag zur Fete war mir noch ein Rätsel. „Wir hauen jetzt nochmal für zwei Stunden ab, Harald und Ilona müssen noch abgeholt werden und Ursel macht die Salate zuhause fertig.“ Tschüss - und weg waren sie. „Was, meine Holden, haben wir denn vorbereitet?“ -
„Jaqueline und ich haben eine Überraschung...“, dass ich nicht fragte, was das für eine Überraschung sei, beweist meine Lernfähigkeit. Überraschungen ließen die beiden Grazien sich sowieso nicht aus der Nase leiern. „Und du, Mama, du könntest mit deiner Gitarre was zum Besten geben.“ - „Die habe ich aber nicht bei mir.“ Wieso schauten sie mich so an? Seh ich aus wie eine Gitarre? „Hast du nicht immer so einen Spruch drauf, von wegen
‚Unmögliches wird sofort erledigt, nur Wunder dauern etwas länger‘?“ Was blieb mir zu tun? Rein ins Auto, raus zu den Ringwiesen, Hoffnung im Herzen, Brigitte möge neben dem Klavier auch eine Gitarre besitzen. Eine halbe Stunde später - Brigitte hatte eine Gitarre, eine Konzertgitarre, wie sie stolz das Instrument nannte. Der Troubleshooter kam mit Gitarre im Gartenhaus an und badete in Komplimenten. „Was spielst du denn heute
Schönes?“ - Ich hatte doch zu wenig gelernt, war aber nicht sonderlich überrascht, als die Antwort „Überraschung“ lautete. „Und du, was machst du?“ - „Ich imitiere Klaus Kinski und Lutz Görner.“ - „Was sind das denn für Vögel?“ - „Der eine ist Schauspieler, der andere Rezitator.“ - „Und?“ Jetzt hatte ich sie! Mit ihren eigenen Waffen wollte ich sie schlagen und gab das berühmte Wort von mir: „Überraschung!“ - „Na prima, dann haben wir ja alle was, los, ran ans Obst und die Girlanden!“ - „Ich geh mit den beiden rüber in Dianas Hütte, wir müssen noch ein bisschen üben. Trau dich ja nicht, übern Zaun zu klettern!“ Ich fühlte mich ertappt, denn genau das hatte ich vor, um zu erfahren, mit welchen Überraschungen sie aufzuwarten gedachten. Bis zum Eintreffen der Gäste waren es noch gut drei Stunden. Zwei davon nutzte ich für einen Schönheitsschlaf im Schatten des Walnussbaumes, murmelte bis zum Einschlafen die Kinski- und Görnervorlagen und dann fielen mir die Augen zu.
„Hoch das Bein, die Tanten kommen!“, wurde ich unsanft geweckt, hatte gerade noch Zeit, mir ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen und schon kamen nicht nur die Tanten, sondern auch die Onkel, Cousins und Cousinen, Nichten und Neffen, das erste Bierchen wurde getrunken, der Holzkohlenrost angefeuert, Neuigkeiten erzählt, Mitbringsel ausgepackt. Die Mitbringsel lassen ja immer einen Rückschluss auf die Wertschätzung des Schenkenden zu, die er dem Empfänger entgegenbringt. Eine antiquarische Schillerausgabe, noch zu Lebzeiten des Dichters gedruckt, Wilhelm Tell, ein prächtiger Adler aus einer Thüringer Porzellanmanufaktur, eine Holzscheibe aus einem Stempel eines bergwerks (Stempel sind die „Pfosten“, die mit einer „Kappe“, dem waagrechten Bauteil eines „Türstocks“, dem Ausbau einer „Strecke“ - Stollen - dienen), eine Druse, inwendig bestückt mit „Goethiten“ - winzige Kristalle, die nach ihrem Entdecker, also dem Geheimrat und Dichter, benannt sind, - ich war überwältigt!
Den Adler stellte ich mitten auf den Tisch, bedankte mich noch einmal und nahm ihn zum Anlass für meine erste Görner-Imitation, stellte mich mit adlermäßig ausgestreckten Armen in Positur, ließ an der richtigen Stelle des Gedichts einen Arm fallen und legte los:

Adler und Taube

Ein Adlersjüngling hob die Flügel
Nach Raub aus;
Ihn traf des Jägers Pfeil und schnitt
Der rechten Schwinge Spannkraft ab.
Er stürzt' hinab in einen Myrtenhain,
Fraß seinen Schmerz drei Tage lang,
Und zuckt' an Qual
Drei lange, lange Nächte lang;
Zuletzt heilt' ihn
Allgegenwärtger Balsam
Allheilender Natur.
Er schleicht aus dem Gebüsch hervor
Und reckt die Flügel – ach!
Die Schwingkraft weggeschnitten –
Hebt sich mühsam kaum
Vom Boden weg
Unwürdgem Raubbedürfnis nach,
Und ruht tieftrauernd
Auf dem niedern Fels am Bach;
Er blickt zur Eich hinauf,
Hinauf zum Himmel,
Und eine Träne füllt sein hohes Aug.
Da kommt mutwillig durch die Myrtenäste
Dahergerauscht ein Taubenpaar,
Läßt sich herab und wandelt nickend
Über goldnen Sand am Bach,
Und ruckt einander an;
Ihr rötlich Auge buhlt umher,
Erblickt den Innigtrauernden.
Der Tauber schwingt neugiergesellig sich
Zum nahen Busch und blickt
Mit Selbstgefälligkeit ihn freundlich an.
Du trauerst, liebelt er;
Sei guten Muts, Freund!
Hast du zur ruhigen Glückseligkeit
Nicht alles hier?
Kannst du dich nicht des goldnen Zweiges freun,
Der vor des Tages Glut dich schützt?
Kannst du der Abendsonne Schein
Auf weichem Moos am Bache nicht
Die Brust entgegenheben?
Du wandelst durch der Blumen frischen Tau,
Pflückst aus dem Überfluß
Des Waldgebüsches dir
Gelegne Speise, letzest
Den leichten Durst am Silberquell –
O Freund, das wahre Glück
Ist die Genügsamkeit,
Und die Genügsamkeit
Hat überall genug.
O Weise! sprach der Adler, und tief ernst
Versinkt er tiefer in sich selbst,
O Weisheit! Du redst wie eine Taube!

Das Schweigen meiner Zuhörer und Zuhörerinnen - o Gott, keine Hand regte sich zum Beifall - lag es an meiner Rezitation, war das Gedicht zu wenig bekannt? Elischa stand auf,
kam zu mir, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und küsste mich und dann kam er, der ersehnte Beifall - ja, eitel sind wir wohl alle ein bisschen.
Nach mir kam Gerhard mit Ursel dran und die beiden sangen im Duett das Rennsteiglied, bei dem Refrain „diesen Weg auf den Höhen sind wir oft gegangen“ stimmten alle ein und die beiden mussten noch das Lied von der Schlacht bei „Jene und bei Auerstädt“ zum Besten geben. „Das Büfett ist eröffnet - hoffentlich habt ihr alle einen anständigen Hunger mitgebracht!“, Jaqueline stnd hinter dem Rost, gab die Rostbrätel auf die Teller, häufte geschmorte Zwiebelringe drauf, Gerhard stach ein kleines Fässchen Bier an, Elischa schleppte die Riesenschüssel mit dem Obst-Traum raus, Ursels Salate wurden bewundert,
Stimmengewirr, sich gegenseitig überbietende Trinksprüche, eine Runde Akhtamar (ein armenischer Cognac, der 10 Jahre in kaukasischer Eiche gereift ist) - die Stimmung konnte nicht prächtiger sein!
Der Obst-Traum wurde mehrere Male hoch gelobt und öfter wurde gesagt: „Mensch, ihr im Westen seid ganz schön zu beneiden - wir sind froh, wenn wir zu Weihnachten mal ne Apfelsine kriegen oder mal zwei Bananen.“
„Hallo, alle mal die Klappe halten! Brigitte ist dran.“ Brigitte verfügte über eine angenehme Altstimme, Töchterchen Karin machte die Ansagerin: „Mama singt jetzt für euch das
‚Heideröslein‘ und danach ‚Kein Feuer, keine Kohle‘ und wird von Eva auf der Gitarre begleitet, bitte Ruhe auf den billigen Plätzen!“ Es wurde ruhig, nur die Vögel in den Bäumen hielten sich nicht an die Order, dann sang Brigitte mit ihrem warmen Alt die beiden Lieder. Riesenapplaus und die Bemerkung von mir: „Woher kennst du meine Lieblingslieder?“
Elischa: „Jetzt sitz ich schon mal hier, dann kommt jetzt mein Gitarrensolo!“ Die ersten perlenden Töne - und jetzt war es an mir, verstohlen ein Tränchen weg zu wischen - und ich erkannte die einschmeichelnde Melodie der „Erinnerungen an die Alhambra“, meisterhaft gespielt und: „Zugabe, Zugabe!“, klangs im Chor. „Augenblick, Karin ist noch nicht ganz fertig.“ Womit sollte die Kleine „fertig“ sein? Das Rätsel war bald gelöst - Karin, zarte 14 Jahre alt, kam als Spanierin in einem Flamenco-Kostüm aus der „Kulisse“, dem Wohnzimmer des Gartenhauses, in dem sie sich umgezogen hatte, Brigitte spielte die Malagueña und Karin legte einen Flamenco hin, der mich vom Hocker riss! Statt „Prost“ hieß es fortan „Salute“, nur die Bemerkung Gerhards: „Ach, da möchte ich so gern mal
hin!“, erinnerte uns für einen Moment an das Eingesperrtsein in der „deutschen demokratischen DDR“, wie sie spöttisch bezeichnet wurde.
Mir fiel auf, dass Jaqueline und Diana überhaupt nicht mehr zu sehen noch zu hören waren.
„Hast du ne Ahnung, wo die beiden hin sind?“ - „Mach dir mal keinen Kopp, die sind gleich wieder hier.“, war die erschöpfende Auskunft Elischas. „Kannst du mal die Platte auflegen?“ Ich schaute auf das Label - da stand drauf, dass es sich um Musik aus der Oper
„Lakmé“ handelte. „Damen und Herren, bitte Silentium, es erklingt Musik und Diana und Jaqueline werden dazu singen.“ Als erwartungsvolle Stille eingetreten war, ließ ich den Tonarm sinken und aus den Lautsprechern kam Musik und aus dem Nachbargarten zwei Elfen Hand in Hand in langen, ärmellosen Kleidern und setzten an der richtigen Stelle mit dem Flower-Duett aus der Oper Lakmé ein, Jaqueline mit glasklarem Sopran, Diana als Mezzo - es war himmlisch, romantisch, es war einfach wunderbar! Bitte, liebe Leser und liebe Leserinnen, es gibt eine schöne Aufnahme mit Anna Netrebko und Elina Garanca auf Youtube, hört sie euch an, auch wenn ihr keine Opernfans seid. Dämmrig war es geworden, die Lampions waren angezündet und zum Ende des Duetts gingen die beiden Arm in Arm davon und alle waren gerührt. Dass Jaqueline später noch in russischer Sprache „Kalinka“ und Diana mit unglaublicher Kraft in der Stimme „Granada“ gesungen haben, Brigitte sich nicht nehmen ließ - ich wunderte mich über gar nichts mehr - die Spiegelarie aus Hoffmanns Erzählungen, eigentlich für Bassbariton vorgesehen, zum Besten gab und ich mit meiner zweiten Imitation, diesmal Kinski mit dem Villon-Gedicht vom Erdbeermund, großen Applaus einsammelten, drei Gartennachbarn, die als Zaungäste lauschten, herüber gebeten wurden und sich die ersten Gäste erst gegen Mitternacht verabschiedeten, macht dieses Gartenfest sicher nicht nur für mich unvergesslich.

Der Erdbeermund

Du... du... ich bin so wild nach deinem Erdbeermund,
ich schrie mir schon die Lungen wund
nach deinem weißen Leib, du Weib.
Im Klee, da hat der Mai ein Bett gemacht,
da blüht ein süßer Zeitvertreib
mit deinem Leib die lange Nacht.
Da will ich sein im tiefen Tal.
Dein Nachtgebet und auch dein Sterngemahl.

Im tiefen Erdbeertal, im schwarzen Haar,
da schlief ich manchen Sommer lang
bei dir und schlief doch nie zuviel.
Komm... komm... komm her... ich weiß ein schönes Spiel
im dunklen Tal, im Muschelgrund...
Ah... ah... ah du... ah du... du ach,
ich bin so wild nach deinem Erdbeermund!
Ah... ah... ah... ah... ah... ah... aah...

Die graue Welt macht keine Freude mehr,
ich gab den schönsten Sommer her,
und dir hat's auch kein Glück gebracht;
nicht wahr, hast nur den roten Mund noch aufgespart,
für mich, für mich, für mich, so tief im Haar verwahrt...
Ich such ihn schon die lange Nacht
im Wintertal, im Aschengrund...
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund.

Im Wintertal, im schwarzen Erdbeerkraut,
da hat der Schnee ein Nest gebaut
und fragt nicht, wo die Liebe sei.
Ich habe doch das rote Tier so tief
erfahren, als ich bei dir schlief.
Ach, oh wär nur der Winter erst vorbei
und wieder grün der Wiesengrund!
Oh du... du oh... du,
ich bin so wild nach deinem Erdbeermund! Oh ...
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund.

François Villon, (1431 - 1465 zum Tod durch den Strang verurteilt), eigentlich François de Montcorbier oder des Loges, französischer Magister und Dichter
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