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Alt 31.12.2016, 03:18   #1
männlich Heinz
 
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Standard Intermezzo (Kapitel 1)

Intermezzo
zwischen dem 1. Teil „Urlaub in Jena“ und dem 2. Teil „Liebesgrüße...“


„Kommst du noch mit? Wir gehen noch ein Bier trinken.“, die Frage kommt von Astrid. der Teilnehmerin eines Kurses an der VHS und wie hätte ich da widerstehen können? Nach neun Jahren in einem typischen Männerberuf, Bergmann im Steinkohlenbergbau, und anschließend zehneinhalb als Soldat in einer Zeit, als es noch keine weiblichen Soldaten gab, bin ich in eine fast unbekannte Welt eingetaucht, vorerst in einen Abendkurs, in dem Frauen die Mehrheit hatten. Ziel der Veranstaltung war, die Hochschulzugangsberechtigung zu erlangen, die es Nicht-Abiturienten ermöglichte, ein Lehramtsstudium zu absolvieren. Das hört sich sehr hölzern an, also mochmal: Ca. 20 Leute, davon 15 Frauen bereiteten sich auf die „Son-derprüfung zur Erlangung...(siehe oben) vor, genannt wurde das „Begabtensonderprüfung“ - ich war also „begabt“. In den Fächern Deutsch, Geschichte und Geografie wurde verschütt gegangenes Wissen aufgefrischt, bisher nicht Gelerntes vermittelt - wir wurden auf diese
„Sonderprüfung“, abzulegen vor Hochschuldozenten, vorbereitet. Mercedes, eine Pharma-zeutische Assistentin, die sich zu Höherem berufen fühlte und ich waren die Kurs-Ältesten, die Jüngeren suchten unsere Nähe, damit wir mit ihnen außerhalb des Kurses heraus zu finden versuchten, welche Literaturformen es gibt, wodurch sich die Kriege im Mittelalter von den „modernen“ Kriegen unterschieden und wann sich aus der einheitlichen Landmasse die Kontinente bildeten. Die geplanten Studienfächer waren recht unterschiedlich: Astrid, diese Sternengleiche und bei entsprechendem Konsum alkoholhaltiger Getränke beste Amateurinterpretin der Arie der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte, erzkatholisch und fromm, plante neben Deutsch in die Geheimnisse der Theologie einzutauchen, Barbara - bei ihr galt „Nomen est omen“ - war mit mir auf derselben Welle: Deutsch und Sozialwissenschaften, Mercedes, diese elegante, kluge Frau, die äußerlich der Frau Walter Scheels, also Mildred Scheel zum Verwechseln ähnlich sah, fühlte sich zu Deutsch und Englisch hingezogen; zu Sabine, despektierlich gesagt: Ein Vollweib, fühlte ich mich hingezogen, hatte Deutsch und Sport auf ihrer Agenda. Drei seien noch genannt: Die Frau mit den ausdrucksvollen, wundervollen braunen Augen - Ilse. Sie tendierte zu Englisch und - mehr weiß ich nicht mehr; die letzte dieses Zirkels, der sich wohl gesucht und gefunden hatte: Astrid, die Zweite - unser verrücktes Huhn, die leider die Aufnahmeprüfung nicht bestanden hat, uns aber in Treue verbunden blieb.
Und allen war gemeinsam, dass wir unsere beruflichen Erfahrungen hatten, dass uns von den anderen Studierenden ein paar Jährchen trennten, unsere „Stundenpläne“ wesentlich voller waren und die Meinung vertraten, dass Studieren schön und gut ist, aber auch Spaß machen muss. Mein unschätzbarer Vorteil war: Vater Staat war für insgesamt viereinhalb Jahre verpflichtet, mir einen Großteil meines Gehalts weiter zu zahlen, mir standen einige tausen Mark für die Anschaffung von Lernmitteln zur Verfügung und ich war für die letzten anderthalb Jahre meiner zwölfjährigen Dienstzeit vom militärischen Dienst frei gestellt.
Ab dem Wintersemester 75 hing ich also an den Brüsten der Alma Mater, hatte sehr schnell meine bevorzugten Professoren/Professorinnen, zwei davon wurden von allen Kommilitonen und Kommilitoninnen immer mit ihrem Titel (Frau Professor Zellentin - Politologin, sehr klug, äußerst belesen und - sie hatte herrliche, strahlend blaue Augen, und Herr Professor Rölleke -Altphilologe, allwissend, wie mir schien und heute noch scheint, rothaarig, humorvoll und, wie es sich für einen Germanisten gehört, wohnhaft in einer Goethestraße), die Mehrzahl mit ihrem Namen, eine Minderheit mit dem Vornamen angeredet.
Nach dem ersten Semester war der Neubau der „Bergischen Universität“ in Wuppertal-Elberfeld so weit gediehen, dass die auf mehrere Einrichtungen verteilten Fachbereiche in die neue Uni umziehen konnten. Nach zwei Semestern „Anlauf“ fand man sich zurecht, kannte den kürzesten Weg zur Cafeteria und die günstigsten Parkmöglichkeiten.
Im Herbst 1976 fand in der Kölner Sporthalle eine weithin beachtete Veranstaltung statt, die zwar nichts mit unserem Studium zu tun hatte, aber in der Mensa zu hitzigen Diskussionen führte. Wolf Biermann war aufgetreten und umgehend hatte die DDR-Führung dem aufmüp-figen Liedersänger die Rückkehr in die DDR verweigert. Alle, auch die marxistischen An-hänger des Kommunismus, äußerlich oft an dem roten Sowjetstern an der Brust oder an der Baskenmütze erkennbar, waren sich einig: Das ist eine gewaltige Sauerei. Dieser Meinung waren sie einen Tag lang. Am nächsten Tag - kaum war die „UZ“, ich nenne diese Zeitung
(„Unsere Zeit“) mal das Presseorgan der DKP, erschienen, vertraten die „Kritiker“ des SED-Beschlusses, Wolf Biermann auszubürgern, genau die gegenteilige Meinung - ein Trauerspiel
und ein Beispiel dafür, wie fremdgesteuert die gläubigen Mao- und Marxisten agierten.

Wir, der Zirkel mit den Hauptakteuren Mercedes, Ilse, Astrid, Sabine, Barbara, Sigrid, Hildegard und ich (man bemerke: alles Frauen außer mir), machten „unser Ding“. Die meisten von uns waren bald zu studentischen Hilfskräften avanciert, sammelten unsere erfor-derlichen „Scheine“ und wollten unser Studium in möglichst kurzer Zeit, so etwa nach sieben, höchstens acht Semestern beenden. Der Zirkel erweiterte sich, unter anderem durch Monika. Sie war eine Freundin Sigrids und man kann sich kaum gegensätzlichere Studentinnen vorstellen: Sigrid - Chefsekretärin in einer Düsseldorfer Firma, klug, selbstbewusst, modisch gekleidet, perfektes Make-up, Cabrioletfahrerin, eine blonde Schön-heit. Monika - Designerin, gewitzt, große Klappe, kölsches Mädel, rabenschwarze Haare. Als Solitäre jede für sich ein Schmuckstück, im Duett ein Blickfang! Wie kam Monika, die sich immer sehr reserviert verhielt zu unserer „Truppe“?
Wir besuchten zusammen ein Seminar bei der Politikwissenschaftlerin Gerda Zellentin - der Professorin mit den strahlend blauen Augen, Thema: Interpretation politischer Karikaturen.
Eines der Referate, die den Erwerb eines „Scheines“ ermöglichte, hatte ich zu halten. Die Karikatur war: Drei Kanzlerkandidaten der CDU (Kohl, Carstens und Stoltenberg) standen, als Göttinen (Aphrodite, Hera und Athene) in griechische Gewänder gehüllt im Hintergrund, im Vordergrund Franz-Joseph Strauss mit einem Bärenfell bekleidet unter einer Eiche, kräftig in einen Apfel beißend, beschattet von einer Eiche. Unterschrift der Karikatur: „Das Urteil des Paris“. In meiner „bedenklich feuillotonistischen Art“, wie sich die Professorin ausdrückte, gab von mir, was der Hintergrund dieser Karikatur war: Die Göttin Eris (zuständig für Streit) hatte einen Apfel in die Versammlung der Götter und Göttinnen des Olymps geworfen und auf dem Apfel war vermerkt „der Schönsten“. Die drei genannten Göttinnen konnten sich nicht einigen, wem der Apfel und damit die Auszeichnung, sie sei die Schönste, zustehe. Sie einigten sich darauf, den Apfel dem Paris (Sohn des trojanischen Königspaares) zu geben - möge er ihn der Schönsten überreichen. Weshalb war Paris = FJ Strauß in ein Bärenfell gesteckt? Dem Königspaar war per Orakel verraten worden, dass der Knabe, wenn er erst einmal erwachsen ist, für den Untergang Trojas verantwortlich ist. Was tun? Ab mit ihm - aussetzen im Gebirge und die wilden Tiere würden für eine nachhaltige Problembeseitung sorgen. Haben sie gedacht. Und was machen die Bären (daran hat bei der bayrischen Jagd auf den Problembär keiner gedacht) - die Bärenmama schnappt sich das Baby, spendet ihre individuelle Bärenmarke und zieht den Prinzen groß.
Nun steht er da, Appel in der Hand und im Ohr die Versprechungen der Göttinnen. Von Macht war die Rede bei Hera, von Weisheit bei Athene und von der Liebesgöttin die Belohnung mit der schönsten Frau des Altertums: Helena, der Gattin des Königs von Sparta - Königs Agamemnon. Trotz der erheblichen Versprechungen war Paris kurz entschlossen und reichte Aphrodite den Apfel. Was dabei heraus gekommen ist, beschreibt Homer viel besser als ich es könnte: Paris klaut dem Agamemnon die Frau, entführt sie per Schiff nach Troja, es folgt der Trojanische Krieg, Mord und Totschlag, später noch Muttermord und was das Herz so begehrt. Was macht FJS, der als Paris verkleidete Besitzer des Apfels? Er kann sich für keine der „Göttinnen“ entscheiden und frisst den Appel lieber selbst. Etwa in diesem Stil lief mein Referat, unterstützt von einem Overheadprojektor: Einmal ein Gemälde mit dem Titel
„Die Wahl des Paris“, einmal die darauf fußende Karikatur. Ich bekam eine - bei Gerda Zellentin begehrte und selten vergebene Zwei, weil ich mich mit Eris, der Göttin der Zwie-tracht geirrt hätte. Die Zwei, das war mir schon eine Streicheleinheit, der angebliche Irrtum nagte an meiner zarten Seele und so ähnlich habe ich es der Blauaugenstrahleprofessorin auch gesagt. Vorläufiges Ende der kleinen Story: Beim nächsten Seminartermin bat sie mich nach vorn zu kommen, gab bekannt, dass sie sich geirrt habe und strich die Zwei - ich bekam eine Eins und anerkennendes Beifallklopfen meiner Kommiliton/innen.
Drei Wochen später: Gerda Zellentin, der Dekan des Fachbereichs Sozialwissenschaften und „mein“ Professor Dienel hatten fast am gleichen Tag Geburtstag, brachten zweimal 60 und die Jüngste - Gerda Z. - 50 Jahre, in summa 170 Jahre auf die Waage. Grund genug, in Absprache mit ihnen eine 170-Jahr-Feier im Bergischen Zimmer der Uni zu organisieren. Es wurde eine rauschende Ballnacht und die einzige Dame des Professorengestirns war bei zirka 200 Gästen natürlich mit Blumen überhäuft worden. „Was mache ich denn jetzt mit all den Blumen?“ - „Die stellen wir in Eimer und die in den Kühlraum - morgen bringe ich sie zu Ihnen, Sie zeigen mir, wo Ihr Auto steht und damit wäre dieses Problem gelöst.“
Mit vier Eimern - Gott sei Dank, die Uni hatte überall Aufzüge - voller Blumen hatte ich die Tür, hinter der das Büro des gestrigen Geburtstagskindes war, erreicht und - Monika kam des Weges. „Moni, bitte klopf mal an und lass mich zur Gerda rein“ - so wurde sie aber nur heim-lich genannt. Monika tat, worum ich sie gebeten hatte, sprach aber seit diesem Tag kein Wort mehr mit mir.
Sigrid, ihrer Freundin, hatte sie gesagt, was ihre Abscheu verursacht hatte: „Bleib mir bloß mit diesem Typen vom Hals - ich weiß jetzt, wie der an seine Eins gekommen ist.“ Sigrid, meine heimliche Liebe, konnte die schwarzgemähnte Schönheit aufklären und seitdem gehörte sie zu unserem informellen Kreis.
Die meiste Zeit meines Studiums widmete ich mit Begeisterung meiner Tätigkeit als studenti-sche Hilfskraft beim Leiter der Forschungsstelle „Bürgerbeteiligung & Politikberatung“, Prof. Dienel. Wie kam es dazu? Auf der Suche nach Beratung in Sachen Studium der Sozialwis-senschaften landete ich im Vorzimmer des genannten Professors. Inga hieß die Sekretärin, einer der Dozenten Bernd. Bernd, seines Zeichens Privatdozent und mit einem Doktortitel gesegnet, von allen StudentInnen aber nur Bernd genannt, stürmt ins Vorzimmer, knutscht die Sekretärin - die vom Alter her locker seine Mutter hätte sein können und ich dachte: Hier bist du richtig! Ich hatte die letzten zwanzig Jahre nur in Männerberufen (Bergmann und Soldat) verbracht, war seit einigen Monaten von hunderttausend, mindestens, Frauen umzingelt, fand die Wiese neben der Cafeteria der Uni entzückend, weil sich bei warmen Wetter die Kommi-litoninnen oben ohne sonnten, studierte fröhlich und sorgenfrei drauflos und wurde eines Tages von Inga, der genannten Sekretärin, angesprochen: „Hör mal, die Frau vom Chef braucht zuhause ein bisschen Hilfe, du hast doch mal gearbeitet, kannst du da nicht mal hin und gucken, wo sie Probleme hat?“ Das Haus, dass sich die Familie gekauft hatte, lag auf halber Strecke zwischen Uni und meiner Wohnung - kein Problem, guck ich eben mal.
Das „Problem“ war eine Wand rechts der nach oben führenden Treppe, von der die alte Tapete abgelöst und eine neue geklebt werden sollte. Dorle war die Chefin der Familie, Katja die 14jährige Tochter, Ludger und Maximilian die etwas älteren Söhne. „Ich bin die Dorle...“, so begann unsere langjährige Freundschaft und meine kurzzeitige Hilfe. Aus der kurzzeitigen Hilfe wurden zwei Jahre Renovierungsarbeiten. Als mir der Professor sagte, dass er ab sofort Peter heiße, brauchte ich mindestens ein halbes Jahr, um mich an das „Du“ zu gewöhnen. Dorle und Peter sind vor einem Dutzend Jahren gestorben, nach seiner Eremitierung und beide in Berlin, ihrer alten Heimat.
Meine Mitarbeit in der Forschungsstelle hatte unschätzbare Vorteile. Peter schleppte mich zu allen möglichen Veranstaltungen mit, zu Anhörungen im Bundestag, zum Evangelischen Kirchentag 1979 in Nürnberg (nur seine Bemühungen, mich in den Schoß der Kirche zu holen, blieben erfolgslos), er schickte mich, wenn er terminlich verhindert war, als „Dozen-ten“ in Sachen Bürgerbeteiligung zur Friedrich-Ebert-Stiftung (die mich aus Versehen in ihrer Veröffentlichung zum Doktor machten), zu Veranstaltungen der Volkshochschulen und - das war die Krönung - nahm mich als Co-Referenten an die Evangelische Akademie nach Hofgeismar mit.
Natürlich hat man als Student eine Menge Lesestoff zu bewältigen. Den großen Vorteil, den ich genoss, war: Ich lernte viele der Verfasser wissenschaftlicher, literarischer oder politischer Bücher persönlich kennen. Willy Brandt, Helmut Schmidt, Johano Strasser, Ralf Giordano, von Weizsäcker, Mommsen, den Lyriker Peter Huchel, die Verfasserin des Buches „Allahs Sonne über dem Abendland“, Sigrid Hunke, Herbert Wehner, Johannes Rau (mit dem Peter eng befreundet war), Robert Jungk, Rudi Dutschke und andere und - den Studienleiter der Evangelischen Akademie und späteren Leiter und noch späteren Oberlandeskirchenrat Klaus Röhring und seine Familie - alles Persönlichkeiten, die alle einen großen Eindruck bei mir hinterlassen haben.
Klaus Röhring - ein wunderbarer Mensch: Von Hause aus Pfarrer, aber sehr früh in die Stellung eines Studienleiters „befördert“, hoch gebildet, ein Fotograf, Zeichner, Maler und Mitübersetzer der Bibel ins ein modernes Deutsch, kurz: Ein Multitalent - lud mich und meine „Bande“, wie er die mindestens drei Frauen und mich nannte und die sehr häufig in Hofgeismar Wochenend-Seminare zu allen möglichen Themen besuchten und regelmäßig seine Privaträume in der Akademie als Unterkunft belegten, zu einem Erntedankfest ein.
„Und du Heide (das war ich) kommst morgen früh zum Gottesdienst!“ Widerspruch war zwecklos und bei einigen Flaschen „Kirschgarten“ (so hieß der Wein) presste er mir das Ver-sprechen ab, dass ich kommen werde.
Der Gottesdienst fand in einem abgedunkelten Gewölbekeller statt. Es hätte nicht viel gefehlt und ich wäre Mitglied der Evangelischen Kirche geworden: Klaus R. hatte einen Musiker der besonderen Art eingeladen. Auf länglichen Steinen, die am oberen Ende kleine Löcher hatten und mit Fäden an der Decke hingen, machte dieser Mensch seltsam klingende Töne. Eine Freundin, Sängerin, und Klaus (mit pastoral geschulter Stimme) trugen zu Chagall-Bildern, die an die weiße Wand projiziert wurden, das Hohe Lied Salomos vor. „Ich küsse dich mit dem Kusse meines Mundes...“ - das gefiel mir und dieses multimediale Ereignis hat sich ganz tief in mein kleines goldenes Herz eingebrannt.
Hinterher - großer Empfang, Wein gab es und Brot, Früchte und - Tanzmusik.
Meine Augen hatten sie entdeckt: Schneewittchen - mit Haaren so schwarz wie Ebenholz, mit einer Haut wie Alabaster, mit Lippen so rot wie ihr bodenlanges Kleid! Ich muss geguckt haben wie die Schlange Kaa nach Genuss diverser Pilze und - wollte gerade aufstehen, um dieses schnucklige Wesen zum Tanz zu bitten, da stürzt sich dieser Pfarrer, dieser elende Klaus auf sie und legt einen Tanz aufs Parkett, der einen Turniertänzer alle Ehre gemacht hätte. Er, dieser Glückliche, bringt die Dame zu ihrem Platz zurück, sitzt neben mir und ich farge ihn: „Mensch, Klaus, mit der Frau musst Du mich bekannt machen, das ist ja die Granate!“ - „Mach ich, komm mit.“ Ein Schluck Wein zur Stärkung aller seelischen Kräfte - sie war wirklich eine Erscheinung wie aus einem Märchenbuch - und rüber an den Tisch, an dem Schneewittchen saß. „Jutta - das ist Heinz, der will dich unbedingt kennen lernen - was er sonst noch gerne möchte, erzählt er dir am besten selbst. Heinz - das ist Jutta.“
Ich mach es kurz: Jutta und Klaus sind durch den heiligen Bund der Ehe verbunden, haben zwei prächtige Söhne und aus meinen unmoralischen Vorhaben ist eine herzliche Freundschaft geworden.
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