|
|
Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
10.08.2014, 13:53 | #1 |
Wenn der Krieg kommt
Wenn der Krieg kommt
Jede Rakete, die im Gazastreifen einschlägt, kann ein Vorbote für Europa sein. Der Krieg dort sieht doppelt so schlimm aus, weil wir ihn mit dem Gedanken sehen, dass genau dasselbe vor unserer Haustür, in der Ukraine, passiert. Wollen wir, dass es soweit kommt? Wenn man der Presse glaubt, unbedingt: Stoppt Putin! titelt der Spiegel. Jeden Tag erscheint ein grässlicheres Bild von Putin bei diversen Internetnachrichtenportalen und mit jedem Tag brennt sich das Abbild des bösen, dämonischen, russischen Präsidenten in den Kopf des Durchschnittbürgers ein. Es ist alles Geschäft, der Krieg an vorderster Front. Jede Rakete, die gebaut und gekauft wird, will irgendwo einschlagen und Leben nehmen. Jede Drohne, die ferngesteuert ihr Geschäft verrichtet, entmenschlicht den Tod, lässt ihn einfacher wirken, wie ein Spiel. Aber nur für den am Steuerknüppel. Der Getroffene stirbt nicht minder qualvoll. Und jetzt überlegt euch, auf welcher Seite wir stehen werden, wenn der Krieg kommt. |
|
10.08.2014, 14:46 | #2 |
Forumsleitung
|
Die Frage, wo wir im Falle eines Krieges stünden, stellt sich gar nicht, denn die Antwort liegt klar auf der Hand: Wir sind Teil des Westbündnisses.
Aber weshalb sollte Deutschland, einer der stärksten Handelspartner, Sozialhilfegeber und Waffenlieferanten auf der Welt, angegriffen werden? Wer bringt denn die Kuh um, die reichlich und zuverlässig Milch gibt? Eher ist es so, dass Putin den Blick vom Westen abwendet und uns den nackten Hintern zeigt. Er bandelt mit China und anderen asiatischen Staaten an, um zu demonstrieren, dass er den Westen nicht braucht. Er will Russland wieder zu einer konkurrenzfähigen Weltmacht aufbauen, die den U.S.A. etwas entgegenzusetzen hat. Seine Interessen gelten also den Staaten der ehemaligen UdSSU. Und er strebt eine neue Bündnispolitik mit den Staaten des Fernen Ostens an. Russland rückt den U.S.A. am Pazifischen Ozan immer näher, der Weg durch Europa und über den Atlantik ist für Putin völlig uninteressant. Da wir unsere Kernkraftwerke abbauen und Putin am Gashahn sitzt, hat er uns sowieso in der Hand. |
10.08.2014, 15:05 | #3 |
Danke für deinen Kommentar.
Das ist sicherlich eine optimistischere Sichtweise. Aber du lässt die USA gänzlich aus dem Spiel. Putin kann sich ja dem Osten zuwenden und dort seine Geschäfte machen, aber die wichtigere Frage ist, wie die USA weiter agiert. Wie man sieht, nickt Deutschland alles, was über den großen Teich kommt, ab, selbst wenn es Dinge wie die NSA-Affäre sind. Was passiert dann, wenn russische Truppen z.B. wieder in die Ukraine einmarschieren? Wird Deutschland wieder nicken, wenn Obama zum Krieg ruft? Ich hoffe sehr, dass das alles nur Theorie bleibt und sich die Lage nicht weiter zuspitzt. |
|
10.08.2014, 15:25 | #4 |
Forumsleitung
|
Das stimmt doch gar nicht. Die U.S.A. habe ich erwähnt, denn sie sind Putins größtes Problem. Seit es den Eisernen Vorhang und den Kalten Krieg nicht mehr gibt, ist Russland an Bedeutung deutlich abgefallen. Es gibt nur noch eine Weltmacht, nämlich die U.S.A. Und das will Putin ändern. Er hat die Waage auf den Tisch zurückgestellt und versucht jetzt, Gewichte zu sammeln, die er zu Russlands Vorteil drauflegen kann.
Es ist doch vielmehr so, dass die U.S.A. sich möglichst unsichtbar machen wollen, damit sie nicht ständig als Feuerwehr auf den Plan gerufen werden. Aber gerade weil sie die Weltmacht Nummer eins sind, werden sie dauernd aufgerufen, "sich zu kümmern". Sie werden moralisch in die Pflicht genommen, aber wenn sie dem Folge leisten, bespuckt und als Kriegstreiber diffamiert. Da wird geheult und gejammert um ein palästinensisches Kind, das nicht zuletzt wegen der hohen Bevölkerungsdichte im Gaza-Streifen einem Raketenangriff zum Opfer fiel. Aber hat schon mal jemand den Kummer einer amerikanischen Mutter um ihren jungen Sohn mitgetragen, der aus einem ungewollten, aber bündnisbedingten Krieg nicht mehr heimkehrte? Da stimmt ganz einfach die Verhältnismäßigkeit nicht. |
10.08.2014, 16:53 | #5 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
|
Zitat:
da gibt es doch nichts zu überlegen. Deutschland wird auf der Seite der Verlierer stehen. Wie immer. Da mag man noch so viel über die Weltpolitik referieren, daran wird sich nie etwas ändern. Corazon |
|
10.08.2014, 16:55 | #6 |
Liebe Corazon,
im Krieg gibt es fast nur Verlierer außer die Waffenlobby, die gewinnt immer |
|
10.08.2014, 17:55 | #7 | |
Zitat:
@carazon: Überleg mal, ob meine Schlussfrage nicht auch eine andere Bedeutung als West-Ost haben könnte. @Billy: Dass es im Krieg nur Verlierer gibt, außer die Waffenlobby, ist leider wahr. |
||
10.08.2014, 20:43 | #8 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
|
|
15.08.2014, 20:03 | #9 |
Was meinst du mit Kardinalpunkten?
|
|
15.08.2014, 20:29 | #10 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
|
Die Haupthimmelsrichtungen:
Hab dir das mal kopiert (wikipedia): Die Himmelsrichtung beschreibt die Richtung von einem Bezugspunkt (z.*B. Standort) zu einem anderen Punkt auf der Erdoberfläche. Die vier Haupthimmelsrichtungen (auch Kardinalpunkte) sind die Grundrichtungen Norden, Osten, Süden, Westen. Gruss Corazon |
Lesezeichen für Wenn der Krieg kommt |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Wenn der Sommer kommt | Ex Chip | Tanka-, Haiku- & Senryu-Gedichte | 4 | 24.05.2013 12:55 |
Kommt Zeit, kommt Rat | AndereDimension | Humorvolles und Verborgenes | 5 | 21.02.2012 20:35 |
Wenn der Frühling zu spät kommt | jankin | Liebe, Romantik und Leidenschaft | 0 | 27.04.2009 08:32 |
Wenn der Ritter kommt... | Kamil | Zeitgeschehen und Gesellschaft | 0 | 24.02.2008 16:29 |