Keine Tränen auf dem Mond

[Kirschenblut]

Die Zeit, sie ist ins Land gegangen.
So oft den Krater ich gegrüßt,
und in jenen Vollmondnächten,
seh ich etwas, was du nicht siehst.

Jede Gestalt nur wild umrissen.
Das süße Licht so zäh wie Teer.
Ich schaue hoch und ruf zur Scheibe:
"Gib mein Seelenwasser wieder her!"

Ein Groll fährt durch die helle Nacht,
während ich noch ganz verloren:
"Die Zeit heilt alle Wunden.
Doch dein Fleisch, es ist vergoren."

So nehm ichs hin und weine nicht.
Steh immer noch im Vollmondlicht.
Aber wo kommen die Tränen her,
wenn nicht aus des Mondes Meer?

[DieSilbermöwe]

Ein schönes Gedicht mit originellen Einfällen. Gefällt mir.