Hasischnuckimaus bei Poetry.de

püppi25 · 06.06.2013, 18:15

Das ewige Auf und Ab,
ich bin es leid,
ich hab es satt.

Gestern erliegst du tausend Toden,
heute kriechst du fast in meine Hosen.
Morgen sagst du, es war alles nicht so gemeint.
Die Woche darauf ist nichts mehr wie es scheint.

Dann fragst du, was du nicht wissen willst.
Nur um zu wissen, dass ich immer noch will.

Immer ist sie zum Sprung bereit.
Es freut dich denn du weißt,
für dich hätte ich immer Zeit.

Der Herr kann rufen und kann pfeifen.
Die Dame springt, sie kann nicht entweichen.
Doch dieses Haus baust du nicht auf Ewigkeit.
Morsche Balken haben schon manches Dach entzweit.

Entscheide du dich,
aber tu`es bald.
Die süße Hasischnuckimaus
bricht mit dir
und es ist aus.

Ilka-Maria · 06.06.2013, 20:16

Au weia, da kriselt es!

Aber: Der Zorn mag nicht zu überzeugen, eher spüre ich zwischen den Zeilen ein Zögern, das in der letzten Strophe von dem "bald" bestätigt wird ... und erst recht davon, dass nicht das lyrische Ich mit dem Aus droht, sondern dass es das lyrische Du dazu auffordert ("... aber tu es bald"). Das ist halbherzig und vom lyrischen Du leicht durchschaubar: Die letzten beiden Verse verkümmern zu einer leeren Drohung.

Statt dieser Generalabrechnung hätte eine ernstzunehmende Konsequenz dem Text gut gestanden. Der Titel hätte dann als sarkastische Note gelten können.

Unterschiedliche Verslängen bzw. Rhythmen sind bei einer atemlosen Strafpredigt akzeptabel. Aber mit den Reimen gehst Du recht sorglos um, entweder sind sie unrein oder gar nicht vorhanden. Unreine Reime sind kein Tabu, sollten aber nur dann Anwendung finden, wenn es nicht anders geht oder ihr Klang so stark ähnelt, dass es dem Leser nicht auffällt. In dieser Fülle wie bei Deinem Text sind sie nicht mehr akzeptabel. Da wäre zu überlegen, ob freie Verse nicht von vornherein besser gewesen wären.

Die Grundidee gefällt mir, ich mag so etwas wesentlich lieber als romantische Liebesgedichte. Vielleicht hast Du ja Lust, den Text zu überarbeiten.

Beste Grüße
Ilka

püppi25 · 07.06.2013, 18:43

Hallo Ilka-Maria,

ich danke dir für dein Kommentar.
Du hast recht, der Zorn und die Entschlossenheit wichen wohl den zweifeln und zögern in meinem Text. Warum wohl? Ich denke wenn es so einfach wäre und die Entschlossenheit siegen würde, wäre so ein Text nicht von Nöten. Aber ich bemühe mich die nötige Konsequenz.
Bezüglich der Reime und Verslängen bin ich bei dir. Eine Überarbeitung wäre sinnvoll.

Es freut mich, dass die Grundidee dir trotzdem gefallen hat.

Beste Grüße
püppi

06.06.2013, 18:15	#1
püppi25 Dabei seit: 10/2011 Ort: Erfurt Alter: 37 Beiträge: 124 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hasischnuckimaus Das ewige Auf und Ab, ich bin es leid, ich hab es satt. Gestern erliegst du tausend Toden, heute kriechst du fast in meine Hosen. Morgen sagst du, es war alles nicht so gemeint. Die Woche darauf ist nichts mehr wie es scheint. Dann fragst du, was du nicht wissen willst. Nur um zu wissen, dass ich immer noch will. Immer ist sie zum Sprung bereit. Es freut dich denn du weißt, für dich hätte ich immer Zeit. Der Herr kann rufen und kann pfeifen. Die Dame springt, sie kann nicht entweichen. Doch dieses Haus baust du nicht auf Ewigkeit. Morsche Balken haben schon manches Dach entzweit. Entscheide du dich, aber tu`es bald. Die süße Hasischnuckimaus bricht mit dir und es ist aus.

06.06.2013, 20:16	#2
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.111 Meine Gedichte Meine Favoriten	Au weia, da kriselt es! Aber: Der Zorn mag nicht zu überzeugen, eher spüre ich zwischen den Zeilen ein Zögern, das in der letzten Strophe von dem "bald" bestätigt wird ... und erst recht davon, dass nicht das lyrische Ich mit dem Aus droht, sondern dass es das lyrische Du dazu auffordert ("... aber tu es bald"). Das ist halbherzig und vom lyrischen Du leicht durchschaubar: Die letzten beiden Verse verkümmern zu einer leeren Drohung. Statt dieser Generalabrechnung hätte eine ernstzunehmende Konsequenz dem Text gut gestanden. Der Titel hätte dann als sarkastische Note gelten können. Unterschiedliche Verslängen bzw. Rhythmen sind bei einer atemlosen Strafpredigt akzeptabel. Aber mit den Reimen gehst Du recht sorglos um, entweder sind sie unrein oder gar nicht vorhanden. Unreine Reime sind kein Tabu, sollten aber nur dann Anwendung finden, wenn es nicht anders geht oder ihr Klang so stark ähnelt, dass es dem Leser nicht auffällt. In dieser Fülle wie bei Deinem Text sind sie nicht mehr akzeptabel. Da wäre zu überlegen, ob freie Verse nicht von vornherein besser gewesen wären. Die Grundidee gefällt mir, ich mag so etwas wesentlich lieber als romantische Liebesgedichte. Vielleicht hast Du ja Lust, den Text zu überarbeiten. Beste Grüße Ilka

07.06.2013, 18:43	#3
püppi25 Dabei seit: 10/2011 Ort: Erfurt Alter: 37 Beiträge: 124 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Ilka-Maria, ich danke dir für dein Kommentar. Du hast recht, der Zorn und die Entschlossenheit wichen wohl den zweifeln und zögern in meinem Text. Warum wohl? Ich denke wenn es so einfach wäre und die Entschlossenheit siegen würde, wäre so ein Text nicht von Nöten. Aber ich bemühe mich die nötige Konsequenz. Bezüglich der Reime und Verslängen bin ich bei dir. Eine Überarbeitung wäre sinnvoll. Es freut mich, dass die Grundidee dir trotzdem gefallen hat. Beste Grüße püppi