Der letzte Aufstieg bei Poetry.de

Fridolin · 04.07.2011, 09:57

Bergauf, bergab, nicht selten schwer geplagt,
so haben meine Füße mich getragen
und selbst auf hohen Gipfeln nicht geklagt.
Drum wollte ich den letzten Aufstieg wagen.

Auf hohem Grat schmolz längst der letzte Schnee.
Schickt so der Himmel mir ein klares Zeichen?
Den Berg steig hoch, sonst bleibt in dir ein Weh.
Jetzt gilt‘s, den letzten Gipfel zu erreichen!

So stieg ich auf und stürmte hoch die Wand,
als gäbe mir ein guter Geist die Sporen.
Doch plötzlich griff der Teufel meine Hand
und lachte lauthals über mich, den Toren.

Stieß mich hinab, jedoch es fing, o Wunder,
mich zärtlich auf ein knorriger Holunder.

gummibaum · 04.07.2011, 15:31

Lieber Fridolin,

ich freue mich zur Zeit über jedes neue Gedicht von dir. Dieses hier löst wieder viel aus. Danke.

LG gummibaum

Thing · 04.07.2011, 17:10

Halli Hallo, Fridolin -

ich kann nur sagen:
Prächtig!

Thing

Fridolin · 04.07.2011, 17:23

Eigentlich wollte ich mal ein ganz ernstes, dramatisches Gedicht schreiben, bei dem das lyrische Ich aus eigener Schuld ein schlimmes Schicksal erleidet. Der Humorist in mir hat das aber nicht zugelassen.

Ich freue mich, dass mein Werk gefällt.

Liebe Grüße
Fridolin

Ex-Odiumediae · 04.07.2011, 21:34

Ein sehr schönes Gedicht, fast ein Sonett (nach meiner strengen Definition) und der Inhalt mutet mir interessant, da sehr ungewöhnlich an. Gefällt mir!

Fridolin · 05.07.2011, 06:31

Guten Morgen, lieber Odiumediae, ich weiß nicht, ob man das Gedicht als Sonett betrachten kann, ich habe es nicht mit dieser Absicht geschrieben. Allenfalls ähnlich Shakespeares Sonetten.

Vielen Dank dir auch für den Hinweis.

Liebe Grüße
Fridolin

04.07.2011, 09:57	#1
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Der letzte Aufstieg Bergauf, bergab, nicht selten schwer geplagt, so haben meine Füße mich getragen und selbst auf hohen Gipfeln nicht geklagt. Drum wollte ich den letzten Aufstieg wagen. Auf hohem Grat schmolz längst der letzte Schnee. Schickt so der Himmel mir ein klares Zeichen? Den Berg steig hoch, sonst bleibt in dir ein Weh. Jetzt gilt‘s, den letzten Gipfel zu erreichen! So stieg ich auf und stürmte hoch die Wand, als gäbe mir ein guter Geist die Sporen. Doch plötzlich griff der Teufel meine Hand und lachte lauthals über mich, den Toren. Stieß mich hinab, jedoch es fing, o Wunder, mich zärtlich auf ein knorriger Holunder.

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04.07.2011, 15:31	#2
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Lieber Fridolin, ich freue mich zur Zeit über jedes neue Gedicht von dir. Dieses hier löst wieder viel aus. Danke. LG gummibaum

04.07.2011, 17:10	#3
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halli Hallo, Fridolin - ich kann nur sagen: Prächtig! Thing

04.07.2011, 17:23	#4
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Eigentlich wollte ich mal ein ganz ernstes, dramatisches Gedicht schreiben, bei dem das lyrische Ich aus eigener Schuld ein schlimmes Schicksal erleidet. Der Humorist in mir hat das aber nicht zugelassen. Ich freue mich, dass mein Werk gefällt. Liebe Grüße Fridolin

04.07.2011, 21:34	#5
Ex-Odiumediae abgemeldet Dabei seit: 07/2010 Beiträge: 1.151 Meine Gedichte	Ein sehr schönes Gedicht, fast ein Sonett (nach meiner strengen Definition) und der Inhalt mutet mir interessant, da sehr ungewöhnlich an. Gefällt mir!

05.07.2011, 06:31	#6
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Guten Morgen, lieber Odiumediae, ich weiß nicht, ob man das Gedicht als Sonett betrachten kann, ich habe es nicht mit dieser Absicht geschrieben. Allenfalls ähnlich Shakespeares Sonetten. Vielen Dank dir auch für den Hinweis. Liebe Grüße Fridolin