Leidverliebt

[Kama Tanha]

Hängst Tränen heut zum Trocknen raus
an eine Trauerleine.
Weinst halbe Vase Rosenstrauß,
der Rest verdünnt den Weine.

Weil du so sehr an Trauer hängst,
so willst du Tag und Nacht,
dass du sie stets vorm Fallen fängst,
bevor der Trost erwacht.

Als du sie schließlich trocken wähnst
und wieder sammeln willst,
scherbt Rosenstrauß an dem du lehnst
ans Glas, mit dem du stillst.

Die Tränen sind nun aufgelöst,
was dich zutiefst erschreckt,
stolz hättest du dich heut entblößt
mit ihnen nur bedeckt.

[Ex-Poesieger]

Diese neue Kunst sich selbst so zu widersprechen, dass es scheint wie logisch, ist auch hier sehr stimmig demonstriert worden. Fässt man ein Wort zu hart an zerbricht es nämlich gleich.

MFG

[Kama Tanha]

Ja, es gibt halt nicht nur schwarz und weiß sondern manchmal auch beides, sogar gleichzeitig und alles dazwischen.

[shoshin]

Erinnert mich an ein Lied, von Annett Louisan "Die Lösung":

Ich hab da so'n Problem,
das kümmert mich extrem,
es ziert mich wie ein Tier,
das ich spazieren führ

Sehr interessante Formulierungen, wobei ich bei ein paar Stellen allerdings nicht sicher bin, was das bedeuten soll: S1Z3?, S3Z3+4?

Gefällt mir!
Lieben Gruß
shoshin

[Ex-Dabschi]

Dein Gedicht gefällt mir ausgesprochen gut, liebe Kama Tanha.

Deine Metaphern finde ich großartig.

Liebe Grüße
Dabschi

[Jeronimo]

Mir gefallen auch die Metaphern sehr, gleich die erste Zeile ist wunderschön.
Und ein wunderbarer Titel!

Jeronimo