Der Träumer
Ich bin selbst noch nicht ganz zufrieden damit, aber ich bin auch kein großer Kurzgeschichtenschreiber. Ich mag das Format einfach.
Er stand abseits. Nicht, weil er nicht dazu gehörte, oder dazugehören wollte, sondern vielmehr, weil er zuviel mit sich selbst beschäftigt war um Gesellschaft zu vermissen. Er war nicht besser als sonst jemand und erlebte das Leben wie jeder andere, aber er stellte sich immer den Optimalfall vor, manchmal tat er es so intensiv, dass die Trennlinie zwischen Realität und Wunschdenken verschwamm und ihn in seiner Welt leben ließ, die kein anderer und am wenigsten er selbst verstehen konnte. Er stand neben sich und ihm passierte ein Fehltritt nach dem nächsten doch er war hilflos. Er war wie gelähmt. Er konnte nicht aus seinem Traum, der nun ein Alptraum war heraus. Zwischen hohen Anforderungen und vermeintlichem Scheitern gefangen, konnte er nicht richtig antworten, nicht richtig handeln, wiederholte sich und war unsicher.
Sein Charakter verschwand und wurde durch das Angepasste Verhalten abgelöst. Nichts sagen wenn einem nichts einfällt, krankhaft überlegen was man tun kann. Und wieder, in der Traumwelt, stellt er sich den Optimalfall vor. Plötzlich reißt ihn eine Bemerkung aus dem Traum und alle Tatsachen strömen auf ihn ein. Er ist hilflos und ist ihnen komplett erlegen. Gebrochen sitzt er herum ohne Zeitsinn, ohne wichtigen Gedanken. Er plant. Er scheitert.
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