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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 26.11.2019, 23:33   #1
anamolie
gesperrt
 
Dabei seit: 11/2019
Ort: Hier
Beiträge: 198

Standard Seemanns Lied



Spaltetest die sanfte See mit deinem Glühen!
In zwei glühnde weiche Wellen auseinander.
Bitte, Seemann, sollst dich in die Tiefen mühen,
Gottgleich, dass die Pferdchen auseinander sprühen.

Tiefer, bitte! Wühl in tiefster Meeresferne
Schätzen nach, verborgnen Muschelhainen.
mmmmuschelhainen, die dann seufzen, weinen.
Drinnen liegen träumend feuchte Sterne.

Tiefer geht nicht! Fluchst du wie ein kurzer Kraken,
Glieder viel, doch nichts, das tiefer steche.
Ach! Es kratzt zu kurz dein Sterne-Staken,
bleibst du, Seemann, letztlich an der Oberfläche.


anamolie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2019, 01:19   #2
männlich Pjotr
 
Benutzerbild von Pjotr
 
Dabei seit: 09/2019
Beiträge: 633

Dieses Meer hat vermutlich 37°C. Ein Kinofilm ohne Altersbeschränkung dank ausgeklügelter Metaphern; gerade kodiert genug für die Kleinen, aber ausreichend dekodierbar für die Lüstlinge unter uns.

Das Lied könnte eine Nixe singen. Frage mich gerade, wie der Seemann geformt sein könnte, und ob er eine Glatze hat, oder ob nur ein Teil eines ganzen Seemanns in diese Szene taucht. Ja, es bleibt der Fantasie überlassen.

Gut gemacht, finde ich.


Ahoy

P.


"Glüh..." wirklich zweimal? Ich weiß, das ist Absicht. Aber warum?
Das doppelte "muschelhainen" hingegen erscheint mir natürlich, weil das zweite mit "mmmmuschelhainen" eine eindeutige verstärkende Funktion darstellt. Dieser dramaturgische Effekt erscheint im "glühnde" nicht; da ist es eher eine Abschwächung?
Pjotr ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2019, 01:27   #3
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

Zitat:
Zitat von Pjotr Beitrag anzeigen
Frage mich gerade, wie der Seemann geformt sein könnte, und ob er eine Glatze hat, oder ob nur ein Teil eines ganzen Seemanns in diese Szene taucht. Ja, es bleibt der Fantasie überlassen.
hhhhhhhhhhhhh...cooler komm...die süsse michaela wird sich freuen. ich finde den text genial wie die meisten ihrer arbeiten. kann es sein, dass sie die AUSERWÄHLTE DER DEUTSCHEN LYRIK ist? zum unterschied des größten vollidioten und todesengels der deutschen sprache, der sich heut wieder schamlos über das feingefühl der leserschaft hinwegsetzte?

vlg
r
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2019, 01:39   #4
anamolie
gesperrt
 
Dabei seit: 11/2019
Ort: Hier
Beiträge: 198

Aber sich schamlos über das sogenannte "Feingefühl" der Leserschaft hinwegzusetzen ist doch die Aufgabe des Dichters???

Wenn ich das nicht mehr machen würde, das wäre ja langweilig!


Ich wollte die beiden Parts durch "Glühen" als männlich und weiblich verbinden, weil die das Beide in der Vereinigung tun. "Glühen" brauche ich hinten als Reim, und mittendrin "glühnde" fand ich schön. Ich dachte kurz darüber nach, aber wie so oft bei mir, nur ca eine Sekunde und verwarf jeglichen weiteren Gedanken darüber.

Ich fand "Spaltetest" als Wort so schön als Auftakt dass ich im Grunde nur deswegen das Gedichtchen schrieb. Allein DAS als Auftakt ist ja schon schön!

Daran ist ja nichts zu dekodieren, das handelt von einem Delphinarium.

Was ginge ist "wirklich weiche Wellen", womöglich wäre vorzuziehen "blühnde weiche Wellen", womöglich würde ich zweiteres verwenden bei Änderung.

Ich bin in einigen Dingen führend, deutsche Lyrik, Romane, Meditation, etcpp. Was ich leider bislang nicht öffentlich umsetzen konnte oder abschliessend erfolgreich, da gewisse Kräfte mir zugeneigt sind in nachteiliger Manier. Wäre schade um all das, aber die Pyramiden sind ja auch nicht mehr ganz.

Welch Klang, niemals erklungen,
im Rauschen gefrässiger Zeit,
wo, im Schatten die Siege errungen,
gestorben, und nimmer geweiht:

Deinen Augen, deinem Herzen,
aller Zeit, und allem Raum verwehrt.
Das Schönste, dieses Todes Schwärzen
nie entrungen, und nie heimgekehrt.
anamolie ist offline   Mit Zitat antworten
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