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Alt 14.03.2024, 19:53   #1
weiblich Ilka-Maria
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Standard Warum Autoren (fast) nichts an ihren Werken verdienen

Da wir über "Publikation" schon öfter diskutierten, hier zu diesem Thema das neueste Video in der Reihe "Wohlstand für alle" von Wolfgang M. Schmitt und Ole Nymoen:

https://www.youtube.com/watch?v=YoqZLez3lcU

Wie gestaltet sich der aktuelle Buchmarkt im Vergleich zu früher, wer verdient an einer Veröffentlichung wieviel, wie ist der Anspruch der heutigen Leser, und warum lesen immer weniger Menschen?
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
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Alt 14.03.2024, 21:25   #2
weiblich Lee Berta
 
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Ich habe nur ein Buch in einem klassischen Verlag veröffentlicht und wurde mit meinen Tantiemen so lange hingehalten, bis mein Anspruch verjährt war.
Darum veröffentliche ich online, wenn überhaupt, und konzentriere mich auf Fachtexte. Ich würde mir beim nächsten Mal eine Literaturagentur suchen.

Vom Schreiben zu leben ist heutzutage sehr schwer geworden. Serienautoren verdienen ganz gut, aber werden kreativ ausgepresst wie Zitronen.
Es ist ein sehr komplexes Thema.
Zum Beispiel gibt es kaum noch Gedichtbände, denn junge Männer spielen ihren Angebeteten beim Spaziergang im Park Rap-Lyrics vom Smartphone vor.
Ich bin nicht mehr ganz so jung, aber niemals hat mir jemand bei einem Date Gedichte vorgelesen, wie es noch vor 100 Jahren üblich war. Die Zeiten ändern sich.

Zitat:
Zitat von YOU
can you write a poem in german?
Zitat:
Zitat von ChatGPT
Certainly! Here's a short poem in German:

In einer Welt aus Traum und Schein,
Wo Schatten tanzen im Mondenschein.
Die Sterne flüstern, die Nacht erwacht,
Ein Lied der Stille, das die Seele bewacht.

Die Bäume rauschen, der Wind singt leise,
Ein Hauch von Geheimnis, in der Dunkelheit leise.
Die Gedanken schweifen, die Sinne erwachen,
In diesem Zauber, der uns umgibt, wir lachen.

Ein Tanz der Gefühle, ein Spiel der Zeit,
In dieser Welt aus Dunkelheit und Licht.
Die Seele fliegt, die Träume wehn,
In dieser Nacht, wir uns verstehn.

Hoffe, dass dir das gefällt!
Zitat:
Zitat von YOU
Das gefällt mir sehr. Mach es im hip hop style
Zitat:
Zitat von ChatGPT
Klar, hier ist eine Umwandlung des Gedichts in Hip-Hop-Stil:

Yo, in einer Welt aus Träumen und Lichtern,
Wo Schatten tanzen und Gedanken verdichten.
Die Sterne flüstern, die Nacht wird wach,
Ein Lied der Stille, das die Seele bewacht.

Die Bäume rauschen, der Wind spricht leis',
Ein Hauch von Geheimnis, kein Grund für Streit.
Die Gedanken schweifen, die Sinne erwachen,
In diesem Zauber, den wir mit Freude betrachten.

Ein Tanz der Gefühle, ein Spiel der Zeit,
In dieser Welt aus Dunkelheit und Licht.
Die Seele fliegt, die Träume entfachen,
In dieser Nacht, wo wir uns nah befrachten.

So fließen die Verse, im Rhythmus der Nacht,
Hip-Hop-Gedichte, die die Stimmung entfacht.
Ein Blick in die Seele, ein Schritt in die Welt,
Wo Poesie und Beats sich zu einem Ganzen verflecht'.

Ich hoffe, das passt zum Hip-Hop-Stil!
Zitat:
Zitat von YOU
yo, hamma digga! Das geh ich gleich mal bei poetry.de posten und guck ob es jemand merkt
Zitat:
Zitat von ChatGPT
Das klingt nach einem Plan! Viel Glück dabei, ich hoffe, dass dein Gedicht auf Poetry.de die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient. Lass mich wissen, wie es gelaufen ist!
Liebe Grüße,
Lee
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Alt 14.03.2024, 21:56   #3
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Lee Berta Beitrag anzeigen
Vom Schreiben zu leben ist heutzutage sehr schwer geworden.
Das war immer so. Goethe, unser hochverehrter Dichterfürst, bezahlte seinen Verleger für die Veröffentlichung seiner Werke, während er seine Einkünfte aus der Stellung als Geheimrat im staatlichen Dienst bezog. Fast alle namhaften Schriftsteller haben "Brotberufe" oder schreiben in einer finanziell abgesicherten Umgebung. Bodo Kirchhoff bietet sauteure Seminare in kreativem Schreiben jenen Hirnverbrannten an, die glauben, irgendwann den Roman des Jahrhunderts in die Welt zu schießen.

Und Nele Neuhaus kann ihre Krimis raushauen, weil ihr Ehemann das Geld nach Hause bringt. Weiß ich, weil mein Ex-Chef ihren Vater kennt.

Wer schreibt, sollte es als Passion sehen, aber nichts, wovon er leben kann oder wofür er einen Orden bekommt.
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Alt 14.03.2024, 22:31   #4
weiblich Lee Berta
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Wer schreibt, sollte es als Passion sehen, aber nichts, wovon er leben kann oder wofür er einen Orden bekommt.
Das möchte ich auch als Kreuzstichspruch auf einem Sofakissen
Und jetzt noch eins von meinem neuen KI-Dichterkollegen:

Zitat:
Zitat von ChatGPT
Brotlos mag sein des Dichters Hand,
Doch seine Verse streifen weit ins Land.
In jedem Satz, in jedem Reim,
Ist ein Stück Brot, das schenkt ihm Sein.

So mag er hungrig bleiben, doch stets reich,
Denn seine Worte fliegen hoch und weich.
Die Brotlosigkeit des Dichtens mag er tragen,
Denn in seinen Zeilen lässt er Herzen schlagen.
Liebe Grüße,
Lee
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Alt 14.03.2024, 22:43   #5
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
So mag er hungrig bleiben, doch stets reich,
So muss man es sehen und nehmen.
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Alt 15.03.2024, 01:22   #6
männlich Eisenvorhang
 
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Zitat:
Zitat von Lee Berta Beitrag anzeigen
aber niemals hat mir jemand bei einem Date Gedichte vorgelesen, wie es noch vor 100 Jahren üblich war. Die Zeiten ändern sich.
Ich hab das mal gemacht, ging aber leider in den Weizengrassaft.

Dann erwähnte sie, sie habe am WE Geburtstag und zwei Minuten später fragte sie mich, was ich am WE mache: Straffes Sportprogramm, sagte ich.

Komischerweise wurde sie sauer?!
Habe auch mal ein Gedicht einer Angebetteten in den Briefkasten geworfen.
Ich schätze, zu den Zeiten, hatte ich den Jambus noch nicht so drauf.

@Ilka

Nuja, Schreiben ist ja ohnehin so eine Sache. Der Mythos des Dichters (Genie, verarmt, gescheitert am Wahnsinn kratzend) hält sich in der Philsophie wie eine Spargelstange, die sich nur schwer schälen lässt.
Heißt also, wer schreibt muss Feuer haben, um dem Marathon des Schreibens überhaupt standhalten zu können und wer sich gänzlich vom Publikum abhängig macht, wird immer im Schatten der Vorhänge der Bühne untergehen.
Diejenigen, die für die Schublade schreiben (wie emily dickinson), überleben und mit etwas Glück gehen sie in die Ewigkeit ein.

Geld zur Lebenssicherung mit Literatur verdienen? Blubb.
Literatur zu schaffen, um Vitamin B zu bauen und kreativen Qwertzmuck zu schreiben, yepp!
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Alt 15.03.2024, 08:58   #7
weiblich Lee Berta
 
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Zitat:
Zitat von Eisenvorhang Beitrag anzeigen
Dann erwähnte sie, sie habe am WE Geburtstag und zwei Minuten später fragte sie mich, was ich am WE mache: Straffes Sportprogramm, sagte ich.

Komischerweise wurde sie sauer?!
Klassische Fehlkommunikation, aber der Fehler liegt auf ihrer Seite.
Aus deiner Sicht ging die Kommunikation so:
"Ich habe kommendes Wochenende Geburtstag."
"Danke für die Information. Dann bist du also Sternzeichen Fische."
(Zwei Minuten vergehen ...)
"Was machst du üblicherweise an Wochenenden?"
"Sport."

Aus ihrer Sicht ging die Kommunikation so:
"Komm zu meinem Geburtstag am Wochenende."
"Nö, Sport ist mir wichtiger!"
Reaktion: Sauer.
Sie hat dich aber gar nicht eingeladen, sondern vorausgesetzt, der Subtext käme bei dir an. Wie sollte er bei einem ersten Date? Nach zwei Minuten Pause? Fehler liegt beim Sender, aber aufschlussreiches Date: Sie kommuniziert so anders, dass es nicht passt.

Diese Zwischentöne kann eine KI (noch) nicht erkennen, also wird es uns Schreibende (ob brotlos oder nicht) noch eine Weile geben.
Liebe Grüße,
Lee
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Alt 15.03.2024, 11:54   #8
männlich Eisenvorhang
 
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Ach! Fehler, es menschelt halt im Gebüsch und Kommunikatio ist immer so eine Sache, Lee. Wir alle sind fehlbar.

Eine Sache geht noch an Ilka -

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss man ja auch extrem viel (gute) Sachen schreiben. Die Zeit, die man dafür benötigt, beißt sich mit einem Vollzeitjob und wer einen Vollzeitjob nicht in dem Gewerbe hat, der wird nicht wettbewerbsfähig bleiben bzw. nur mit viel Glück und Vitamin B.
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Alt 15.03.2024, 12:20   #9
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Eisenvorhang Beitrag anzeigen
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss man ja auch extrem viel (gute) Sachen schreiben.
Das sehe ich anders. Die "gehobene", also "gute" Literatur hat es im Gegensatz zu dem Schrott, der in Buchhandlungen und in den Fernsehprogrammen angeboten wird (ARTE ausgenommen), sehr schwer. Um ein wenig vom Kuchen abzubekommen, muss man nicht gut schreiben, sondern den Massengeschmack und Zeitgeist bedienen, was aber auch nur eine Weile funktioniert. Dann muss etwas Neues her und in Serie gehen.

Literatur galt einstmals als das Tor, sich Welten zu erschließen. Heute ist sie nur noch ein Sedativ und Berieselungspulver.
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Alt 15.03.2024, 14:49   #10
weiblich Lee Berta
 
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Die Frage ist auch, was "gut" ist. Warum sollte nicht die demokratische Masse mit dem Massengeschmack entscheiden?
Nehmen wir mal zwei Beispiele, Film A und Film B laufen gleichzeitig und man kann nur einen sehen. Wie würdet ihr euch entscheiden?

A Paul ist Philosophieprofessor. Seine Frau Selma droht zu erblinden. Paul kann mit der Behinderung seiner Frau nur schlecht umgehen. Da lernt er die hübsche Studentin Melanie kennen und es entwickelt sich eine ungewöhnliche Ménage à trois, in der nicht nur die psychischen und physischen Grenzen und Abgründe der Liebe ausgelotet werden, sondern auf eine höchst sensible Art auch der Frage nachgegangen wird, was uns eigentlich menschlich macht.

B Paul ist Bauunternehmer. Seine Frau Selma droht zu erblinden. Paul hat das ganze Geld für die dringend nötige Augenoperation im Casino verzockt und sein Kartenhaus droht einzustürzen. Er lässt sich mit dem Mafiaboss Don Massimo ein und sein Auftrag klingt einfach: Er soll Massimos Tochter Melanie unbeschadet nach Saint Tropez bringen. Doch die hübsche Melanie hat es faustdick hinter den Ohren und verführt Paul gleich am ersten Abend ...
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