Hoffnung bei Poetry.de

Fridolin · 22.10.2011, 08:32

Ohne Hoffnung wär das Leben schwer nur zu ertragen,
da fühlte ich mich so, als wär mein Akku ständig leer.
Und selbst an hellen Tagen würde ich mich zweifelnd fragen:
Wo nehm ich bloß die Kraft, die Energie zum Leben her?

Doch Hoffnung ist, wie Philosophen sie beschreiben,
in jedem Menschen wesenhaft schon grundgelegt.
Ich kann auch gar nicht ohne Hoffnung bleiben,
weil mich die Hoffnung selbst in Krisenzeiten trägt.

So hoffe ich. Worauf? Global gesehn, auf Frieden,
doch ganz banal am Wochenend auf Sonnenschein,
dass mir Gesundheit, Glück, Erfolg beschieden,
ein langes Leben, aber ohne alt zu sein.

Es gibt ja auch noch die bekannten Sprüche:
Die Hoffnung, lautet einer, stirbt zuletzt.
Ein andrer aus der Aphorismenküche
behauptet, dass der Glaube Berge gar versetzt.

Der Glaube sieht die Himmelstüren offen,
da grünt verwegen mancher Hoffnungskeim.
So will ich denn auf bessre Zeiten hoffen…
Mir schrumpft die Welt zurzeit zum Hoffenheim.

Rebird · 22.10.2011, 08:55

Good morning Fridolin

Ich finde Dein Gedicht zauberhaft, so wie Hoffnung in voller Bandbreite würd ich es heißen...
Voll schön! Und es ließt sich so zart wie Butter und geht runter wie Öl

Hoffnung ist wirklich etwas Wunderbares.
Kann man Hoffnung eigentlich auch finden oder suchen?
Frag ich mich grade...

Vielleicht hat man sie auch schon mal gefunden?! Schwer zu sagen

LG

Fridolin · 22.10.2011, 11:49

Hallo Rebird,

Du fragst, ob man die Hoffnung suchen und finden kann. Nun, man kann sie sicher verlieren; ich war, als ich nach einem Hörsturz vor 23 Jahren rechts taub war und einen Tinnitus hatte, sehr verzweifelt. Leider konnten mir die Ärzte keine Hoffnung machen, dass ich je wieder normal hören würde. Auch links war die Hörfähiglkeit eingeschränkt. Die Hoffnung auf Besserung hatte ich verloren, nicht aber die Hoffnung, trotzdem einigermaßen mit diesen Einschränkungen leben zu lernen. Dabei hilft mir der Umstand, dass ich aus einem Nachbarort von Hoffenheim stamme, so gehe ich eben von Zeit zu Zeit gedanklich dorthin.

Ich danke für die lobende Bewertung.

22.10.2011, 08:32	#1
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Hoffnung Ohne Hoffnung wär das Leben schwer nur zu ertragen, da fühlte ich mich so, als wär mein Akku ständig leer. Und selbst an hellen Tagen würde ich mich zweifelnd fragen: Wo nehm ich bloß die Kraft, die Energie zum Leben her? Doch Hoffnung ist, wie Philosophen sie beschreiben, in jedem Menschen wesenhaft schon grundgelegt. Ich kann auch gar nicht ohne Hoffnung bleiben, weil mich die Hoffnung selbst in Krisenzeiten trägt. So hoffe ich. Worauf? Global gesehn, auf Frieden, doch ganz banal am Wochenend auf Sonnenschein, dass mir Gesundheit, Glück, Erfolg beschieden, ein langes Leben, aber ohne alt zu sein. Es gibt ja auch noch die bekannten Sprüche: Die Hoffnung, lautet einer, stirbt zuletzt. Ein andrer aus der Aphorismenküche behauptet, dass der Glaube Berge gar versetzt. Der Glaube sieht die Himmelstüren offen, da grünt verwegen mancher Hoffnungskeim. So will ich denn auf bessre Zeiten hoffen… Mir schrumpft die Welt zurzeit zum Hoffenheim.

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22.10.2011, 08:55	#2
Rebird Dabei seit: 05/2011 Ort: wonderland Alter: 41 Beiträge: 1.462 Meine Gedichte Meine Favoriten	Good morning Fridolin Ich finde Dein Gedicht zauberhaft, so wie Hoffnung in voller Bandbreite würd ich es heißen... Voll schön! Und es ließt sich so zart wie Butter und geht runter wie Öl Hoffnung ist wirklich etwas Wunderbares. Kann man Hoffnung eigentlich auch finden oder suchen? Frag ich mich grade... Vielleicht hat man sie auch schon mal gefunden?! Schwer zu sagen LG

22.10.2011, 11:49	#3
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Hallo Rebird, Du fragst, ob man die Hoffnung suchen und finden kann. Nun, man kann sie sicher verlieren; ich war, als ich nach einem Hörsturz vor 23 Jahren rechts taub war und einen Tinnitus hatte, sehr verzweifelt. Leider konnten mir die Ärzte keine Hoffnung machen, dass ich je wieder normal hören würde. Auch links war die Hörfähiglkeit eingeschränkt. Die Hoffnung auf Besserung hatte ich verloren, nicht aber die Hoffnung, trotzdem einigermaßen mit diesen Einschränkungen leben zu lernen. Dabei hilft mir der Umstand, dass ich aus einem Nachbarort von Hoffenheim stamme, so gehe ich eben von Zeit zu Zeit gedanklich dorthin. Ich danke für die lobende Bewertung.