wartezimmer

[rattentod]

Wartezimmer

Sonnenhonig tropft
auf die sandige Fensterbank
fliesst auf den augengestreichelten
zernarbten Teppichboden
und stirbt

schweigend.

Scheinflöhe tanzen darin,
Sittichstaub.

Zeit treibt
langsam, zäh
und abgehangen.

Das Kind schwimmt rücklings
vergnügt quietschend
auf der Welle
ausgestossenen Gähnens
zur Tür hinaus.
Und rückt den Schreibtisch
auf die Lichtung
bis er schreit.

Dann bleibt schnell
alles langsam.

[Ex-sternregen]

Dein Gedicht gefällt mir gut. Hast die Atmosphäre besonders schön mit Worten eingefangen. Nur die letzten beiden Verse fallen irgendwie raus, scheint mir. Aber trotzdem sehr gelungen! sternregen*

[rattentod]

danke erstmal. das ende sollte auch etwas "rausfallen", oder eher gesagt "ausbrechen". dann bin ich rehct zufrieden )

Hallo rattentod,

habe das Gedicht erst jetzt entdeckt – es gefällt mir ausgesprochen gut. Den Einstieg finde ich besonders klasse.
Doch wirft der Text auch einige Fragen auf – so z.B., ob sich das „darin“ des zweiten Abschnitts auf den Teppichboden oder auf den Sonnenhonig bezieht?
Das Ende der vorletzten Strophe verstehe ich nicht, warum steht da „er“ und nicht „es“ – ist nicht das Kind gemeint, dass Du angesprochen hast, oder steht das „er“ als geschlechtsspezifischer Hinweis?

Wirklich gern gelesen.

LG, yamaha

[rattentod]

erstmal danke

das "darin" bezog sich auf den sonnenhonig. das "er" ist der schreibtisch.

Ach, jetzt, wo Du es sagst

[rattentod]

alles klar