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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 12.02.2008, 22:11   #1
Elbin
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 10

Standard what comes after

what comes after...

verschwende deine jugend
für eine kurze nacht
und fünf sekunden: du.

war's dann auch abgehakt
mit schuldgefühlen für
beschmutzte badezimmerfliesen
und das licht im flur

doch nicht für mich
muss ich doch wissen
dass gemeinsames spiel
ein fass ohne boden ist.

und wenn wir fallen?
Elbin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2008, 12:27   #2
Mo.-
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 531

hi,

Zitat:
what comes after...
ich habe lange gegrübelt warum du einen englischen titel zu einem deutschen text verwendest. nach längern überlegungen war mir klar das du die deutschen zweideutigkeiten aus der englischen sprachen verwenden wolltest.
comes-kommen-orgasmus und after-anal, hintern usw. der titel wirft fragen auf, fragen wie: was wird nach diesem titel noch kommen? ersetzten drei punkte wirklich ein fragezeichen... und warum zeigst du auf deinem avatar nur deinen oberkörper?

Zitat:
verschwende deine jugend
für eine kurze nacht
und fünf sekunden: du.
mittlerwiele wird klar das der text so ne art beziehungskiste ist.
die ersten beiden verse [zeilen] sind sehr konkret und kaum verdichtet. das ist sehr einfach/eindeutig und unlyrisch. der drite vers rundet das etwas ab. aus einer kurzen nacht werden plötzlich fünf sekunden, das ist wirklich sehr kurz und endet in ein [: du]. Mir persönlich ist sowas immer zu übertrieben, da wird ganz wenig verdichtet irgendwas aufs gerade wohl ausgesagt und am ende ein du. so wie als würde man grelle scheinwerfer auf das polaroid der geliebten werfen. interpretationstechnisch gibt das wenig her, empfindungsmässig ist es zu wenig intensiv. inhaltlich verwirrend.


Zitat:
war's dann auch abgehakt
mit schuldgefühlen für
beschmutzte badezimmerfliesen
und das licht im flur
der erste vers passt nicht so recht an den rest das macht ihn aber intressant, würde ich trotzdem nicht zu gewonheit werden lassen.vers zwei bis vier sind sehr erzählerisch, gefallen mir aber daweder zuviel noch zu wenig gesagt wird. badezimmer lässt mich wieder an den titel [after] denken. zwischen nacht und abgehackt ensteht ein seltsamer reim den ich jetzt lieber noch nicht deuten darf.

Zitat:
doch nicht für mich
muss ich doch wissen
dass gemeinsames spiel
ein fass ohne boden ist.
irgendwie scheint der erste vers eine antwort auf etwas zu sein was vorher nicht im text war,so eine art beziehngsphrase. das ist wieder verwirrend...scheint eine angewonheit von dir zu sein.
das gemeinsame spiel und das fass ohne boden sind so umgangssprachliche/langweilige/abgenutzte metaphern das du gleich hättest schreiben können um was es geht.

Zitat:
und wenn wir fallen?
fügt sich zwar nett an die fasssache[wörter mit drei s sind so cool] an ist aber auch nicht so aufregend.

jedenfalls würde ich dir zu etwas mehr verdichtung raten. außerdem solltest du deine metapher selbst erarbeiten und nicht aus dem volksmund klauen. ob du diese gedankensprünge beiehalten solltest weiß ich nicht die meisten werden das nicht mögen aber auf mich macht es eindruck.

gruß
Mo.- ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2008, 14:21   #3
wa bash
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 115

hallo madm. karma,

na ja ich bin dann doch mehr für die korrekte übersetzung, obwohl mich das englisch deutsche auch ein wenig irritiert...aber hey ich würde mal sagen

what comes after, sagt aus was danach halt passiert und klingt wirklich nach einem Dr. Sommer klassiker..die angst das dann alles anders wird, das wird es das wird es..man ist dann halt zusammen oder auch nicht, je nachdem...

um die engl. textstelle freier interpretieren zu können, müsste man hinter
what comes denke ich ein komma machen...so wie es da steht drückt sich komplett die Frage was ist wenn..

Zitat:
verschwende deine jugend
für eine kurze nacht
und fünf sekunden: du.
dies ist eine eindeutige Aussage, ich bin mir nicht sicher was die fünf sekunden beinhalten, aber ich denke ein kurzer blick und tschüß...dür mich ist dies strophe sehr aussaggekräftig und verlangt förmlich ein sich hineinversetzen können

Zitat:
war's dann auch abgehakt
mit schuldgefühlen für
beschmutzte badezimmerfliesen
und das licht im flur
das war`s verstehe ich in diesem kontext nicht...entweder es soll bedeuten, war es dann auch... oder wär es oder warst du ..schwer zu sagen diese erste zeile ergibt irgendwie keinen rechten Sinn

Zitat:
doch nicht für mich
muss ich doch wissen
dass gemeinsames spiel
ein fass ohne boden ist.

und wenn wir fallen?
dann haben wir flügel zum fliegen ...die letzten Verse gefallen mir am besten...die anderen sind mir zu düster und angstgeprägt..nach verständnis ringend...dennoch schön, na ja verstehen muss man sich immer nur selber. ich verstehe mich meist auch nicht, das nur nebenbei, aber immer öfter..wa

bash
wa bash ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2008, 16:52   #4
Elbin
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 10

erstmal vielen dank für eure mühe, die worte, die kritik, die vorschläge.

zum titel möcht ich sagen, daß zumindest nicht direkt eine solch derbe aussage beabsichtigt war, allerdings lässt sich nicht verleugnen, daß sex eine tragende rolle im gedicht spielt.

geliebte, beziehungskiste, dr. sommer,
sind für mich nun verwirrende vergleiche, da mehr dahinter steckt, als enttäuschte liebschaften oder die hoffnung eines verliebten mädchens auf einen prinzen.
daher auch die ... im titel. vielleicht resignation, da genau klar ist, wie die folgen aussehen werden.
die frage nach der zukunft stellte sich nur kurz, danach wurde wie auf einer strichliste abgehakt, ( damit war die erste vermutung die richtige, wa bash )
zur tagesordnung übergegangen.

es ist vielleicht eins der persönlichsten gedichte von mir, es fällt mir gerade schwer, meine meinung darzulegen bzw. die richtigen worte zu finden, für das, was ich eigentlich sagen möchte.

vielleicht später mehr dazu.
Elbin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2008, 17:04   #5
Mo.-
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 531

Zitat:
geliebte, beziehungskiste, dr. sommer,
sind für mich nun verwirrende vergleiche, da mehr dahinter steckt, als enttäuschte liebschaften oder die hoffnung eines verliebten mädchens auf einen prinzen.
mag sein aber wir können nur über den eindruck reden den du uns vermittelt hast mit der texteigenen qualität.

ahnung von deinen gefühlen oder wahren gegebenheiten die irgendwo in deinem hirn die inntention zu dem text geschaffen haben habe ich nicht. die sind mir auch völlig egal.

gruß mo.-
Mo.- ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2008, 17:27   #6
wa bash
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 115

hallo mademoiselle,

Zitat:
geliebte, beziehungskiste, dr. sommer,sind für mich nun verwirrende vergleiche, da mehr dahinter steckt, als enttäuschte liebschaften oder die hoffnung eines verliebten mädchens auf einen prinzen. daher auch die ... im titel. vielleicht resignation, da genau klar ist, wie die folgen aussehen werden.
die frage nach der zukunft stellte sich nur kurz, danach wurde wie auf einer strichliste abgehakt, ( damit war die erste vermutung die richtige, wa bash )
zur tagesordnung übergegangen.
na ja war nicht schwer rauslesbar, mach ja jeder irgendwie jeder mal durch, selbst männer..deswegen ist schwerlich sich nicht reinversetzen zu können...natürlich sollte dies ab einem gewissen alter aufhören, ansonsten könnte man von einer Sucht reden..immer wieder das gleiche zu tun ohne damit aufhören zu können..das ist die Definition einer solchen...

Zitat:
es ist vielleicht eins der persönlichsten gedichte von mir, es fällt mir gerade schwer, meine meinung darzulegen bzw. die richtigen worte zu finden, für das, was ich eigentlich sagen möchte.
es geht nicht darum jetzt die richtigen Worte zu finden, sondern in dem Werk boom und eigentlich habe ich mich ja auch nicht negativ geäußert...du sollst dich ja nur zu dem Werk äußern, denn das soll ja kein Therapiegespräch werden, wenn du verstehst..ich kann verstehen das es einem manchmal schwer fällt gerade bei werken die einem am herzen liegen, aber dann darf man sie nicht reinstellen, also kopf hoch so schlecht finde ich dein werk net..wa

bash
wa bash ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2008, 19:09   #7
Friendly Fire
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 6

Guten Tag, MademoiselleKarma!

Ich habe gestern mal kurz in dein Profil gelinst und konnte dann nicht umhin, deinen Text autobiografisch zu sehen. Jetzt schreibst du auch, dass er das ist. Wundert mich kein Stück.

Ich sehe in diesen Zeilen die Gefühle einer alleinerziehenden jungen Mutter beschrieben.

"verschwende deine jugend" ist der Titel eines dokumentarisch angelegten Romanes von Jürgen Teipel über die Punk- und New-Wave-Bewegung in Deutschland zwischen 1976 und 1983. Ich weiß nicht, ob du dir dessen bewusst warst beim Schreiben, aber wenn, dann hätte ich mir eine etwas stärkere inhaltliche Nähe zu diesem Buch gewünscht. Wenn ich diesen Bezug nun im Hinterkopf habe, dann lese ich die erste Strophe inhaltlich folgendermaßen: man hat auf Konventionen und Regeln geschissen in diesem einen Moment. Der Titel wirkt, wie andere schon gesagt haben, wie eine Frage, doch bereits die erste Strophe gibt Antwort, weswegen es mehr der Anfang der Erzählung ist. "du" ist das Ergebnis. "du" is "what comes after..." "verschwende deine jugend". Du bist bereits Mutter und das mit 23. Da liegt es nahe, dass das Kind vielleicht nicht geplant war, sondern eher das Ergebnis eines Momentes, wie ich ihn oben beschrieben habe. Rückblickend sehen solche Ereignisse meist anders aus. "du" ist in diesem Fall das Kind, welches nüchtern ausgedrückt 'Ergebnis' dieser Nacht und jener fünf Sekunden ist. Die (unbeschwerte) Jugend ist für ein Mädchen oder eine junge Frau spätestens mit der Geburt des eigenen Kindes vorbei, denn nun wird die Rolle des Erwachsenen verlangt.

"war's dann auch abgehakt" lese ich als Akzeptieren der Umstände, als ein 'sich fügen'. Man könnte es aber auch so interpretieren, dass die Verbindung, die zu dem "du" geführt hat, abgehakt wurde, sich die Eltern also getrennt haben. Tja, weshalb die "beschmutzte badezimmerfliesen" Schuldgefühle auslösen, kann sich der geneigte Leser noch erspekulieren, doch was "das licht im flur" betrifft (war es an, obwohl es aus sein sollte? ist es kaputt? und was ist daran schlimm?), bleibt ein Stückchen Unwissenheit zurück. Vielleicht veränderst du die letzte Zeile so, dass dir der Leser auch folgen kann.

"doch nicht für mich" spricht dafür, dass es eben doch nicht abgehakt ist. Die Beziehung mag vorbei sein, doch geht aus einer Verbindung ein Kind hervor, dann kann man als Mutter das nicht abhaken und vergessen. Man wird ja ständig an die Gemeinsamkeit erinnert, weil man sich täglich um das Kind kümmert.

Was mir hier nicht so gut gefällt, ist der Übergang von Strophe zwei zu Strophe drei. Denn inhaltlich wird hier an der ersten Zeile, anstatt an der letzten, von Strophe zwei angeknüpft. Vielleicht, findest du ja da noch eine Alternative...

Das Gefühl 'sich erwachsen verhalten zu müssen' ist eben nicht gleich 'erwachsen sein' und so lese ich in "muss ich doch wissen / das gemeinsames spiel / ein fass ohne boden ist", dass die verschwendete Jugend eben nicht abgehakt ist, denn man möchte auch als Mutter gerne nochmal spielen. Spiel impliziert für mich Unbeschwertheit, Leichtigkeit. Wenn man mit etwas spielt, dann nimmt man es nicht so ernst. Die Redensart "ein Fass ohne Boden" bezeichnet etwas, dass sich auf Dauer nicht lohnt. Auf den Text übertragen, bedeutet das, dass die junge Mutter sich auf dieses Spielen nicht mehr einlassen darf, da sie diejenige ist, die die Konsequenzen zu tragen hat, es aber ob ihrer eigentlichen Jugend vielleicht manchmal gerne vergessen möchte.

Der Nachsatz drückt die Angst aus, zu versagen, schwach zu werden. Die junge Mutter zweifelt daran, dass sie es schafft, für sich und dieses Kind zu sorgen, denn wenn sie fällt, dann fällt das Kind ein Stück weit mit ihr. Sie hat aber auch Angst vor ihren eigenen Bedürfnissen, denn diese sind, da sie noch jung ist, eben auch da und verlangen danach ausgelebt zu werden, was jedoch mit einem Kind im Gepäck so einfach nicht ist.

Das lese ich in diesen deinen Zeilen.

Noch ein paar Worte zur Form. Du benutzt kaum Stilmittel und bietest keine zweite Bildebene an, was ich ein wenig schade finde, denn so bleibt dein Gedicht bei einer Aussage, die man liest, über die man vielleicht auch nachdenkt, aber deine Zeilen selbst, bleiben dem Leser wohl kaum im Gedächtnis. Wenn Nachhaltigkeit für dich hier kein Kriterium war/ist, dann ist das natürlich okay.

Fazit: Ein zeitgenössisches Thema mit einfachen Mitteln umgesetzt.

Liebe Grüße
Friendly Fire
Friendly Fire ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2008, 19:11   #8
Elbin
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 10

ich hatte die kritik auch garnicht negativ aufgefasst, um gottes willen

bin nur etwas durch den wind, aber bestimmt nicht, weil ich nicht mit kritik gerechnet habe oder umgehen könnte.

ich muss mich wohl selbst erst mal wieder zurechtfinden, in der ganzen geschriebenen welt.

Zitat:
Ich sehe in diesen Zeilen die Gefühle einer alleinerziehenden jungen Mutter beschrieben.
genau. mehr kann ich dazu garnicht mehr sagen, denn du hast bereits alles gesagt.

"verschwende deine jugend" stand in keinem zusammenhang, zu dem von dir erwähnten werk, das ich zwar flüchtig vom namen her kenne, aber nicht bewusst hier mit integriert wurde.

danke euch für eure worte. und vor allem die zeit, die in worte investiert wird / wurde. das findet man nicht allzu oft.
Elbin ist offline   Mit Zitat antworten
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