Die fortgeworfene Konservendose bei Poetry.de

Werther · 14.01.2007, 01:07

Droben, bei der toten Linde

Beginnt ein Weg ins Tal

Steil und steinig sich schlängelnd

über alte Wurzeln

Nicht weit reicht der Blick

Bis Nebel ihn verschluckt

Und jenseits der hohen Tannen

Ist es ungewiss

Die Stille kann erschlagen

Die ihres Genusses Ungelernten

Nur des Herbstes Laub beklagt

Die Schwere meines Schrittes

Dort fand ich sie

Die vor mir schon hier gewesen

Eden betrachtend

Das sie zerstöret hat

Skidbladnir · 14.01.2007, 15:50

Zunächst hat mich das "droben" etwas abgeschreckt,
aber ich wüsste nicht, wie man es ersetzen könnte
und dann seh ich einen winzigen holperer beim "sich schlängelnd"
- isn bissl lang find ich.
Dann die 2. Strophe.
- einfach nur Geil... klasse.

inner 3. strophe brauhte ich n paar anläufe ums zu raffen.
aber letztlich hats sich mir erschlossen
- und ich durfte erkennen, dass ich wohl ein der stille Genuss Ungelernter bin,
da die stille mir öfters probleme macht... aber es kommt darauf nicht an.

die letzte strophe hab ich mir angesehen und festgestellt, dass sich in meinem verständnis ungereimtheiten auftun.
könntest du sie bitte für mich interpretieren? vielleicht find ich daraus einen eigenen ansatz und gehe mit ihm in die richtige richtung.
Gern gelesen. (auch mehrmals)

Gruß: Skid

Werther · 14.01.2007, 15:54

Selbverständlich helfe ich dir Ich denke, du verstehst, was gemeint ist, wenn ich dir sage: ersetze das "sie" in Vers eins einmal durch den Titel des Gedichtes.

Danke für deine Einschätzung. Freut mich, dass es dir gefällt

Gruß, Werther

Skidbladnir · 14.01.2007, 15:57

also meinst du, dass die konservendose, die im wald rumliegt von der natur (eden) zerstört wurde und dass sie die natur halt betrachtet... obwohl sie sie zerstört hat...
das war meinerster ansatz...

Werther · 14.01.2007, 16:10

Ne, andersrum: die Konservendose betrachtet die Natur (Eden), welche sie durch ihre bloße Anwesenheit dort zerstört hat. Zuerst wollte ich schreiben "Das sie mir zerstöret hat" - vonwegen so "Ach wie schön ist doch die Natur. Was'n das? Ne weggeschmissene Konservendose?! F***, jetzt hab ich keinen Bock mehr auf Natur!"
Dann dacht ich aber so: "Ne, das is doof." Warum nicht verallgemeinern.

Skidbladnir · 14.01.2007, 16:15

achsoo... ja... auf die betonung kommts mal wieder an...
jetz is alles klar

14.01.2007, 01:07	#1
Werther Dabei seit: 01/2007 Beiträge: 404 Meine Gedichte	Die fortgeworfene Konservendose Droben, bei der toten Linde Beginnt ein Weg ins Tal Steil und steinig sich schlängelnd über alte Wurzeln Nicht weit reicht der Blick Bis Nebel ihn verschluckt Und jenseits der hohen Tannen Ist es ungewiss Die Stille kann erschlagen Die ihres Genusses Ungelernten Nur des Herbstes Laub beklagt Die Schwere meines Schrittes Dort fand ich sie Die vor mir schon hier gewesen Eden betrachtend Das sie zerstöret hat

14.01.2007, 15:50	#2
Skidbladnir Dabei seit: 12/2006 Ort: Freiberg (Sachsen) Alter: 35 Beiträge: 223 Meine Gedichte	Zunächst hat mich das "droben" etwas abgeschreckt, aber ich wüsste nicht, wie man es ersetzen könnte und dann seh ich einen winzigen holperer beim "sich schlängelnd" - isn bissl lang find ich. Dann die 2. Strophe. - einfach nur Geil... klasse. inner 3. strophe brauhte ich n paar anläufe ums zu raffen. aber letztlich hats sich mir erschlossen - und ich durfte erkennen, dass ich wohl ein der stille Genuss Ungelernter bin, da die stille mir öfters probleme macht... aber es kommt darauf nicht an. die letzte strophe hab ich mir angesehen und festgestellt, dass sich in meinem verständnis ungereimtheiten auftun. könntest du sie bitte für mich interpretieren? vielleicht find ich daraus einen eigenen ansatz und gehe mit ihm in die richtige richtung. Gern gelesen. (auch mehrmals) Gruß: Skid

14.01.2007, 15:54	#3
Werther Dabei seit: 01/2007 Beiträge: 404 Meine Gedichte	Selbverständlich helfe ich dir Ich denke, du verstehst, was gemeint ist, wenn ich dir sage: ersetze das "sie" in Vers eins einmal durch den Titel des Gedichtes. Danke für deine Einschätzung. Freut mich, dass es dir gefällt Gruß, Werther

14.01.2007, 15:57	#4
Skidbladnir Dabei seit: 12/2006 Ort: Freiberg (Sachsen) Alter: 35 Beiträge: 223 Meine Gedichte	also meinst du, dass die konservendose, die im wald rumliegt von der natur (eden) zerstört wurde und dass sie die natur halt betrachtet... obwohl sie sie zerstört hat... das war meinerster ansatz...

14.01.2007, 16:10	#5
Werther Dabei seit: 01/2007 Beiträge: 404 Meine Gedichte	Ne, andersrum: die Konservendose betrachtet die Natur (Eden), welche sie durch ihre bloße Anwesenheit dort zerstört hat. Zuerst wollte ich schreiben "Das sie mir zerstöret hat" - vonwegen so "Ach wie schön ist doch die Natur. Was'n das? Ne weggeschmissene Konservendose?! F***, jetzt hab ich keinen Bock mehr auf Natur!" Dann dacht ich aber so: "Ne, das is doof." Warum nicht verallgemeinern.

14.01.2007, 16:15	#6
Skidbladnir Dabei seit: 12/2006 Ort: Freiberg (Sachsen) Alter: 35 Beiträge: 223 Meine Gedichte	achsoo... ja... auf die betonung kommts mal wieder an... jetz is alles klar